Liebe Schwestern (m/w),
hier ist ein absolut ernst gemeinter, völlig ironiefreier Beitrag. Und zwar:
Mir ist aufgefallen, dass alles an der Börse, was aaaabsolut seriös ist, immer von Brüdern geliefert wird. Der eine oder andere (um 15 Grad) geneigte Leser (m/w) meiner lieblos dahingerotzten Beiträge kennt das schon aus der einen oder anderen launigen (nicht: launischen; bitte den Unterschied mal wieder Goooooooglen!) Fußnote. Zum Beispiel hier: klicki-di-klick! (bitte Fußnote lesen). Oder auch hier (bitte komplett lesen und nicht ärgern)
Kann das alles Zufall sein? Ich glaube nicht. Konkret:
- Bekannt sind uns Älteren noch die zwei Haffa-Brüder. Die haben EM.TV gegründet und sind teilweise auf einem Traktor mit Heu-Anhänger voller Geldscheine durch München gefahren. Am Neuen Markt, im Jahr 1997 war das. Gut, das Unternehmen ist etwas den Bach hinuntergegangen (Gläubigerversammlung vor Insolvenzantrag in München am 9.01.2004), aber da waren fremde Einflüsse schuld, und die Haffa-Brüder sind ja gut dabei rausgekommen.
- Ungefähr aus der selben Zeit stammen die beiden Kölmel-Brüder. Die haben Kinowelt gegründet. Der Insolvenzantrag kam 2008, aber da waren fremde Einflüsse schuld, und die Kölmel-Brüder sind ja gut dabei rausgekommen.
- In der heutigen Zeit spielt die fantastische Geschichte der drei Samwer-Brüder. Eigentlich sind die drei zeitlos, unsterblich. Die haben Rocket Internet gegründet. Läuft so halbwegs (siehe auch hier oder hier). Ganz seriös, alles, die rollen dieses neue Dings, über das die jungen Menschen jetzt alle reden, genau: dieses "Internet" von Berlin [sic!] aus auf.
- Wichtig sind auch die beiden Winklevoss-Brüder. Laut Wikipedia sind das "US-amerikanische Unternehmer, Risikokapitalgeber und Ruderer." Ruderer. Aha. Angeblich hat Zuckerberg den beiden die Idee zu Facebook geklaut. Facebook ist dieses total wichtige System, wo die jungen Menschen mit ihren Smartphones in Verbindung bleiben. Da gibt es doch auch einen Spielfilm drüber. Und später haben die Winklevoss-Brüder dann irgendwie den Bitcoin erfunden. Oder so irgendwie. Jedenfalls alles ganz seriös.
- Nicht zu vergessen die beiden Bernecker-Brüder aus Düssssssssseldorfh ("wo ist denn hier die nächste Vernissage? -- Hühü, Stößchen!") Die sind die Söhne von ihrem Vater, dem alten Hans. Zu dritt verlegen sie
ihren Hausschlüssel äh Börsenbriefe. Total erfolgreich. Der Insolvenzantrag kam 2018 (mehr dazu steht hier), aber da waren fremde Einflüsse schuld (die nmh-premium-Leser bekommen die Börsenbriefe kostenlos, kann auf Dauer nicht gut gehen), und die Bernecker-Brüder sind ja gut dabei rausgekommen. - Dann wären da noch die beiden Kofoed-Brüder aus München, aber das ist jetzt ein Insider-Gag. Betriebsfeste, Alkomat, ganz viel Mineralwasser und höheres Management. Von Insolvenz keine Spur.
Nun freilich informiert mich aber meine Abteilung "Marktbeobachtung und Glasperlenspiel" darüber, dass ein schillerndes, weiteres Brüderpaar bisher nur der Fachwelt bekannt ist, bald jedoch schon in die Öffentlichkeit treten und Furore machen könnte: Die beiden Sixt-Brüder aus Pullach bei München. Die Söhne von ihrem Vater, genauer gesagt, vom Erich Sixt.
Ich hatte schon Gelegenheit, beide auf zwei Hauptversammlungen persönlich kennenzulernen (siehe hier). Gott sei mein Zeuge. Meine unbefangenen Zeugen (m/w) heißen @ehemaliger Nutzer und @dg2210. Die beiden (keine Brüder!!) werden auch freimütig bezeugen, daß ich die Sixt-Söhne niemals im Leben als "Zigarettenbürscherl" bezeichnen würde. Ich doch nicht!
Jedenfalls sitzen diese beiden Zigarettenbürscherl schon seit geraumer Zeit neben ihrem Vater im Vorstand von Sixt und sollen den Laden dereinst übernehmen. Die Hauptleistung der beiden besteht auch darin, eine sogenannte "App" auf einem sogenannten "Smartphone" zu installieren, wo die Kunden jetzt ganz viele Autos von Sixt online mieten können und so.
Die Sixt-Aktie wird überall in der sogenannten Fachpresse zum Kauf empfohlen. Unterdessen berichten mir jedoch meine Quellen, also längst vergessene Schul"freunde", die auch in Pullach ("direkt neben dem BND", siehe hier) wohnen und mit den beiden Sixt-Brüdern praktisch per Du sind (nicht: perdu; bitte den Unterschied nochmal Goooooooglen!), dass man die beiden ... hmmm ... wohl mit etwas Vorsicht genießen darf und sollte und muß. Einer der beiden Sixt-Söhne hat nach meinen gewöhnlich recht zuverlässigen Quellen in der Toskana geheiratet, vier Wochen hat die Chose gedauert. Zwei oder drei Events pro Tag, jedes mit einer anderen Kleiderordnung. 2500 geladene Gäste in der Toskana. Und das alles auf Kosten von Sixt (Marketing-Budget) und auf Kosten von der wohltätigen Stiftung von der Regine. Gut, dieser Bericht war jetzt etwas überzeichnet; als Journalist (Schmierfink!) darf ich sowas.
Aber wie gesagt: die beiden Sixt-Brüder sollte man im Auge behalten. Aus denen wird mal noch richtig was werden. Richtige Brüder eben, so wie ihre berühtem Vorbilder. Vide supra.
Damit recht herzliche Grüße aus einem regnerischen München-Bogenhausen
nmh
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Anwälte aller Art schreiben bitte wie immer auch weiterhin per Flaschenpost mit Empfangsbekenntnis (bei Unzustellbarkeit Preisgabe) an nmh, Hauptabteilung Leserdialog, München. Doch, das kommt an!
Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
