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Was tun mit meinem Thesaurierer?

Infinity
Autor ★★★
72 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich bin Anfang des Jahres ins ETF Geschäft eingestiegen und lerne noch 🙂 

 

Ich hatte mich in die neuen Steuerregelungen und die Vorabbesteuerung eingelesen, da aber eventuell etwas falsch verstanden. Ich hatte es so verstanden, dass es keinen Unterschied (mehr) macht, ob ich einen ausschüttenden oder thesaurierenden ETF nehme, und dass ich in jedem Fall vom Sparerfreibetrag profitieren kann. Nun lese ich hier in den letzten zwei Tagen aber so häufig vom Gegenteil - man solle anfangs auf Ausschütter setzen und später erst auf Thesaurierer.

 

Nun habe ich mich aber der Einfachheit halber als Kerninvest für einen Thesaurierer entschieden, den iShares MSCI World A0RPWH. Nun frage ich mich was ich mit dem weiter tun kann? Wahrscheinlich ist es sinniger hier auf einen Ausschütter umzusteigen? Was meint ihr? Aktuell liegen in dem ETF erst ca. 850 € - habe das Depot erst seit Januar. Soll ich mir einen ausschüttenden World suchen und die 850 € in dem iShares liegen lassen? Oder soll ich den verkaufen und das Geld in den neuen World investieren?

 

Weitere Positionen sind bislang bestimmte Branchen-ETFs, die nur thesaurierend verfügbar sind und daher nicht zur Diskussion stehen hinsichtlich Änderungen von thesaurierend zu ausschüttend.

 

Vielen Dank & viele Grüße

12 ANTWORTEN

swolpoll
Experte ★★★
730 Beiträge

@Infinity : Du hast die "Pflicht" schonmal souverän erfüllt, d.h. marktbreit und günstig langfristig in einen ETF zu investieren.

 

Die "Kür" wäre es nun, auch noch Steuern zu optimieren. In diesem Sinne spricht aus meiner Sicht nichts dagegen, das Pferd zu wechseln, z.B. auf den LYXOAG (derzeit Top-Preis, Ausschütter), um ganz legal ein paar Steuer-Euro zusätzlich einzusparen. Und den anderen ETF liegenzu lassen, das kostet ja nichts.

 

Auf lange Sicht fährst Du damit sicherlich besser, trotz der Gebühren, die beim Verkauf des zweiten ETF anfallen. Denn dann kannst Du deinen FSTA besser jedes Jahr nutzen. Nicht genutze FSTA verfallen nämlich ersatzlos.

 

Hoffe, dies hilft ein wenig bei deiner Entscheidung.

 

Gruß,

swolpoll

 

 

t.w.
Legende
5.119 Beiträge

Da schließe ich mich an. Erstmal auf einen Ausschütter wechseln und den Thesaurierer einfach liegen lassen ist die beste Lösung. 

Matthias_com
Autor ★★
37 Beiträge

Hallo @Infinity ,

 

ich rate Dir und auch anderen interessierten Lesern den Finanzblog von Dr. Hartmut Walz und dort den Beitrag aus Jan 19 "VORABPAUSCHALE" zu lesen.

 

Dort findest Du hilfreiche Informationen.

 

Viele Grüße,

Matthias

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

Hallo @Infinity

 

Mein erster Reflex war auch: Liegenlassen und warten bis der Freibetrag ausgeschöpft ist. Trotzdem habe ich jetzt mal gerechnet.

 

Du hast aktuell einen Betrag von 850 € im A0RPWH. Den zu verkaufen kostet Dich 9,90 € Gebühren, sagen wir 10 €. Für die Wiederanlage in einem Ausschütter (z.B. den von @swolpoll genannten LYX0AG, als Top-Preis derzeit kostenlos besparbar) bleiben dann noch 840 €.

 

Der LYX0AG hatte letztes Jahr zwei Ausschüttungen von zusammen 3,82 € je Anteil. Bei einem durchschnitllichen Kurs von etwa 175 € entspricht das rund 2,2%.

 

Wenn Du die 840 € ebenfalls im LYX0AG anlegst, erhälst Du dafür also eine jährliche Ausschüttung von rd. 18,50 €, nach Abzug der Teilfreistellung beträgt die Steuerbemessungsgrundlage etwa 13 €. Darauf Abgeltungssteuer von 26,375% ergibt rd. 3,40 € jährlich.

Deine Kosten von 10 € wären also nach rd. 3 Jahren wieder drin.

 

Kleine Unschönheit: Die 10 € Gebühren würdest Du jetzt zahlen, von den jährlich 3,40 € Steuerersparnis profitierst Du erst beim Verkauf in 20 (?) Jahren.

 

Kurz und gut: Verkaufen und in einen Ausschütter umbauen ist wahrscheinlich unterm Strich etwas besser, ich würde ihn aber wahrscheinlich auch liegen lassen.

 

 

 

 

 

 

 

t.w.
Legende
5.119 Beiträge

Das ist doch mal was für Pfennigfuchser Advanced Level Smiley (überglücklich)

Respekt für die kleine Rechnerei! Ich glaube aber auch, ich würde es trotzdem liegen lassen. Der Aufwand wäre mir für die paar Euro nach drei Jahren zu hoch. 

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

...wobei man von den 3,40 € natürlich jährlich profitiert solange der Freibetrag nicht ausgenutzt ist. Aktuell kennen wir weder die Höhe des verfügbaren Freibetrages, noch die genaue Sparrate oder den künftigen Kursverlauf (Ausschüttungshöhen), daher lässt sich die Zeit bis dahin eben nur ungefähr abschätzen.

 

Im einfachsten Fall (801 € voll verfügbar) sind zur Ausnutzung des Freibetrags aber immerhin rd. 52.000 € nötig. In drei Jahren nicht unmöglich, aber untypisch.

Infinity
Autor ★★★
72 Beiträge

Vielen Dank für die Unterstützung, besonders auch für die tolle Rechnung @GetBetter - das stimmt natürlich, diese 850 € arbeiten ja im Laufe der Jahre auch vor sich hin.

 

Sparrate ist momentan noch etwas unklar/unstet - ich verwalte meinen Sparplan aktuell sehr aktiv - hab bisher jeden Monat etwas geändert, und sei es nur einen ETF für ein Einalinvest kurzzeitig in den Sparplan aufzunehmen um Gebühren zu sparen.

 

Also aktuell habe ich locker eine Sparrate von 1.100 € aufwärts, wobei davon ein Teil aufs Tagesgeld geht um hier etwas sicherer parallel zu sparen, und insbesondere auch um meine Reisen zu finanzieren, das ist mir ausgesprochen wichtig, denn ich lebe schließlich jetzt, da nützt mir ein dickes Depot irgendwann nix 😉

 

Den Sparerfreibetrag hab ich mit 801 € an die comdirect übermittelt, ausgenutzt wird hier bisher nichts, und ich bin auch nicht anderweitig aktiv. Überhaupt fange ich jetzt erst mit gezieltem Vermögensaufbau an (werde diesen Monat 37) - vorher war nichts da und die letzten drei Jahre lag die Kohle dann sinnlos auf dem Girokonto.

 

Insgesamt werden die Raten aber schwanken. Ich bin im IT Vertrieb tätig und habe daher einen variablen Gehaltsanteil. Ich bekomme drei Monate lang eine Provisionsvorauszahlung in Höhe von 50% des variablen Anteils und im vierten Monat erfolgt dann die Quartalsabrechnung - wenn es gut läuft, kommt hier nochmal nett was zusammen. Daher werde ich mich wohl auf eine eher mittlere Sparrate gemessen an meinen Verhältnissen einpendeln, und dann im Monat der Abrechnung einen größeren Betrag aufs Verrechnungskonto schieben. Und dann schauen was ich damit mache - einen größeren Invest in den ein oder anderen ETF und später vielleicht das Geld etwas sammeln und auch mal in Einzeltitel investieren - soweit bin ich aber noch nicht, und das weiß ich auch noch nicht so genau, im Moment habe ich noch nicht viel Ahnung und übe noch, daher erstmal ETFs statt Einzeltitel. In zwei bis drei Monaten steht voraussichtlich noch ein Autoverkauf an, da kommen dann auch nochmal 4.000 - 5.000 € ins Depot.

 

So mal grob der Plan. Wichtig finde ich ja immer zu bedenken, dass man genauso wenig wie die Börsenkurse voraussagen kann, ob das immer so weiter gehen wird. Ich habe jetzt seit einer Weile einen wirklich guten Job, aber wer weiß schon wie es finanziell in zwei, fünf oder zehn Jahren aussieht. Deshalb bin ich auch froh, dass man bei der comdirect die Sparpläne jederzeit so flexibel ändern kann.

GetBetter
Legende
8.089 Beiträge

IT-Vertrieb, so so. Das sagt mir doch irgendwas Smiley (zwinkernd)

 

Bei der von Dir genannten Sparrate (und den Gehältern in der Branche) sind mit etwas Glück und Disziplin jedenfalls ganz ordentliche Beträge auch in relativ kurzer Zeit beisammen. Daher: Pfeife auf die 3,40 € p.a., lasse den Thesaurier liegen und bespare den weiter wenn Du mit Ausschüttungen (oder auch durch eventuell realisierte Kursgewinne bei Einzeltiteln) Deinen Freibetrag ausschöpfst.

 

Apropos Disziplin: Lebe Deine Begeisterung über die "jederzeit so flexibel" zu ändernden Sparpläne nicht zu intensiv aus. Gerade bei variablem Gehalt gibt es Zeiten in denen die Versuchung groß ist. Ich bin mittlerweile Freiberufler und weiß daher wovon ich rede Smiley (zwinkernd)

 

Infinity
Autor ★★★
72 Beiträge

Aha, ein Kollege @GetBetter 🙂 Das ist aber auch wirklich kein schlechter Job/Branche 🙂

 

Gut, dann nochmal vielen Dank für die Tipps. Ich werde es dann also so machen - den iShares rumliegen lassen und dann zu gegebener Zeit wieder aufnehmen. Wenn ich das richtig verstehe, werde ich die Einzahlungen in den Ausschütter einstellen, sobald dieser den Freibetrag ausschöpft, und diesen dann nur noch "vor sich hin ausschütten" lassen - weitere Sparraten fließen ab dann wieder in den Thesaurierer?

 

Was das flexible Anpassen der Sparpläne angeht, da passe ich auf, danke aber nochmal für den Hinweis 🙂 Ich meinte damit hauptsächlich, dass ich ja jederzeit die Möglichkeit habe, die Rate auf 25 € zu reduzieren oder ganz auszusetzen, falls es ein Notfall oder die berufliche Situation erforderlich machen sollte - ich sehe hier also eher den Sicherheitsaspekt, wäre diese Möglichkeit nicht gegeben, hätte ich immer Angst, dass irgendwann der Tag kommt an dem ich die Raten nicht bedienen kann... Da bin ich gebrannt durch miese Studiumsschulden und harte Zeiten 😉 Aber das Risiko besteht ja bei der comdirect nicht. Letzten Monat habe ich diese Option halt einmal vorteilhaft genutzt: Ich wollte einmalig erstmal 500 € in einen bestimmten ETF schmeißen, das war im Sparplan kostenlos, der Einzelkauf hätte gekostet - also hab ich den für März einmal mit 500 € Rate aufgenommen und schmeiße ihn nun wieder raus aus dem Sparplan 😉