14.07.2020 15:10 - bearbeitet 14.07.2020 15:10
14.07.2020 15:10 - bearbeitet 14.07.2020 15:10
@ppjjll schrieb:
@etf-fee84 schrieb:Was ich noch interessant fand, zum Thema lebenslange Rente..
Zumidest bei meinem Riester Rente-Vertrag ist das so:
Ich kann das Kapital entnehmen mit Rentenbeginn, also mir selbst einteilen. Ich "muss" also nicht monatlich auszahlen lassen und darauf spekulieren, ob ich 107 werde 😉
Außerdem gibt es 18 Jahre Rentengarantiezeit. Wenn man also mit 67 in Rente geht und mit 75 stirbt (nach 8 Jahren), bekommt der Partner noch 10 Jahre Rente weiterbezahlt.
Der Vertrag kann sich allerdings schon noch lohnen und zwar, wenn Du 2-3 Kinder bekommst, passt das schon.
Und dazu am besten die Person mit dem Vertrag geringes Einkommen hat. Das bedeutet dann selber wenig einzahlen und ein Vielfaches an Förderung zu bekommen. Dann lohnt sich ein Riester
am 15.07.2020 15:38
Vielen Dank für den link zu diesem Rechner!
ich habe da meinen Riester-Vertrag (leider eine klassische Renten-Versicherung) eingegeben und komme auf einen Wert von 0,8% Rendite, damit sich eine Kündigung lohnt..
nun bin ich aber noch etwas unschlüssig, welche Werte man konkret nehmen sollte. Ich habe jetzt mit dem Wert "bisher erreichtes garantiertes Gesamtkapital" gerechnet, wobei ich da dann auf den Wert 0,8% komme..
dann gibt es in meinen Unterlagen aber noch diese Rubrik mit der Überschussbeteiligung.. sollte ich diese Werte in die Berechnung mit einbeziehen oder eher die "garantierten"?
lieben Dank für deine Meinung 😊
am 15.07.2020 16:03
Ich würde diese mit einkalkulieren. Der Versicherer wird ja schon noch um die 2,5 % erwirtschaften.
Ich finde es auch immer schwer Renditen zu vergleichen. Versicherungen der heutigen Prägung sind immer Wetten auf Deine Langlebigkeit. Dein Kapital ist Dir de facto entzogen, dass ist eigentlich für mich der Knackpunkt.
Mein Ziel ist es im Alter soviel Kapital wie möglich kumuliert zu haben. Von den Erträgen dieses Kapitals möchte ich leben und dies nicht aufzehren, sondern am liebsten es irgendwann meinen Kindern weitergeben.
Bei Rentenversicherungen, ob bAV, Riester, gesetzliche Rente ist das Kapital weg und Du kannst auf nichts mehr flexibel reagieren (z. B. schwere Krankheit).
Wie gesagt gibt es schon Konstellationen, wo man einen Riester machen kann z. B. als kleine Beimischung um die Förderung abzugreifen.
am 15.07.2020 16:13
@ppjjll schrieb:Ich würde diese mit einkalkulieren. Der Versicherer wird ja schon noch um die 2,5 % erwirtschaften.
Ich finde es auch immer schwer Renditen zu vergleichen. Versicherungen der heutigen Prägung sind immer Wetten auf Deine Langlebigkeit. Dein Kapital ist Dir de facto entzogen, dass ist eigentlich für mich der Knackpunkt.
Mein Ziel ist es im Alter soviel Kapital wie möglich kumuliert zu haben. Von den Erträgen dieses Kapitals möchte ich leben und dies nicht aufzehren, sondern am liebsten es irgendwann meinen Kindern weitergeben.
Bei Rentenversicherungen, ob bAV, Riester, gesetzliche Rente ist das Kapital weg und Du kannst auf nichts mehr flexibel reagieren (z. B. schwere Krankheit).
Wie gesagt gibt es schon Konstellationen, wo man einen Riester machen kann z. B. als kleine Beimischung um die Förderung abzugreifen.
Das ist für mich ebenfalls ein entscheidender Knackpunkt.
Gut auf den Punkt gebracht.
@Krischdl du kannst ja mal beides berechnen lassen. Du weißt nie wie viel der Vertrag erwirtschaftet, was die Zukunft bringt. Somit hast du einmal einen Ansatz im best case und einmal im worst case Szenario und daraus ziehst du deine Schlüsse.
am 15.07.2020 17:19
Ich bin doppelt gehandicapt: Weder bin ich ein Fachmann was die Besonderheiten von Riester angeht noch kenne ich den Rechner im Detail. Ich selber habe den nur einmal für die Bewertung einer klassischen Rentenversicherung (ohne Riester-Mantel) genutzt und da haben die Zahlen aus der Übersicht optimal zu den Fragen des Rechners gepasst.
Persönlich würde ich es machen wie von @Zilch vorgeschlagen: Beide Varianten durchrechnen und mal schauen wie groß der Unterschied überhaupt ist. Da die Versicherungen sich mit Garantien bzgl. zukünftiger Überschüsse auch zunehmend schwertun würde ich sowieso annehmen, dass die beiden Resultate nicht übermäßig weit auseinander liegen.
am 15.07.2020 20:27
Wichtig wäre vorallem das Abschlussjahr (Beginn der Versicherung) umso älter das Ding umso höher ist der Garantie-Zins (und evtl auch höher als die Überschuss-Beteiligung). Die klassischen Versicherer bis auf 1-2 (will jetzt keine Namen nennen, Zwecks "Konkurenz-Schlecht-Reden" sind bei Ihren Überschussen stabil und das bleiben die meisten auch. Ich meine, wenn die Versicherer nicht mal mehr schaffen 2,0% zu erwirtschaften wird die Bafin ziemlich schnell an der Tür klopfen. Auf die Versicherer schauen sie nämlich im Gegensatz zu Wirecard ;).
Ich möchte hier nochmal erwähnen das man bei einer BAV und auch bei Fondsgebundenen Leben und auch bei Garantie-Renten-Versicherung in 99% der Fälle sich auch für eine Gesamte Einmal-Zahlung zu Rentenbeginn entscheiden kann. Bei Riester ist es nur auf besagte 30% beschränkt. Sollte man sich dafür entscheiden, dann umbedingt die Einmalzahlung im Jahr NACH Rentenbeginn erst erhalten. ALso wenn du im April in Rente gehst, erst im nächsten Januar. Da dann dein EInkommensatz (und damit der Steuersatz) geringer ist als im Rentenalter (außer du hast etwas extrem falsch oder extrem richtig gemacht und hast als Rentner monatlich plötzlich mehr als davor :D)
am 15.07.2020 23:06
Meine Riester-Renten-Geschichte wird langsam immer verworrener.. und um es gleich vorweg zu nehmen: ich habe mich heute Abend für die Kündigung entschieden.
die Gründe hierzu sind folgende: ich habe die Versicherung in leider damals noch vollkommener Unwissenheit 2015 abgeschlossen bzw. von einem anderen Anbieter (ursprünglich fondsgebunden) in die Riester Rente plus der Württembergischen übertragen lassen.
wwirklich gute Beratung war aus heutiger Sicht Fehlanzeige. Warme Worte, rentenlücke, blablabla.. dass ich späterhin Immobilien zur Vermietung besitze wurde dabei großzügig außer acht gelassen..
nun habe ich mich intensiv mit dem ganzen Kram - nicht zuletzt durch dieses großartige Forum - auseinandergesetzt.. wie sich jetzt herausstellte, wurden trotz dem dass ich laut Berater den optimalen Beitrag gezahlt habe in den letzten drei Jahren nie die maximale Förderung erreicht. Warum kann man mir nicht sagen.
die Gebühren-Struktur ist unterirdisch. Und nachdem ich mir nun alles durchgerechnet habe, sieht es so aus, dass ich das Geld praktisch einfach aufs Sparbuch packen könnte, um späterhin dasselbe Geld rauszubekommen.. die Zulagen tauchen praktisch nicht mehr auf.. werden, so wie Ich das aktuell sehe, von den horrenden Gebühren aufgefressen.
@GetBetter ich bin ganz deiner Meinung, dass die Überschussbeteiligung für die Gesellschaften immer schwieriger zu realisieren sein werden. So hat man mir rückwirkend für das Jahr 2019 mitgeteilt, dass man da schon einen Prozentpunkt unter der bisher angenommenen Beteiligung liegt.
@Rob1995Nord So sehe ich es auch.. dass man zu Rentenbeginn nicht die Möglichkeit hat, das Geld komplett zu entnehmen finde ich extrem störend. Wenn ich mit 68 sterbe, ist das Geld weg und niemand hat etwas davon.
schlussendlich werde ich mir das Geld auszahlen lassen. Das Konzept der Württembergischen überzeugt mich null. Leider auch das keines anderen Anbieters - insbesondere weil ich mir das Geld nicht auszahlen lassen kann. Und seien wir ehrlich.. das was man an garantierter monatlicher Rente erhalten soll, ist einfach lächerlich und dann auch noch zu versteuern.
gott sei dank ist insgesamt noch nicht allzu Viel Geld hineingeflossen.. rund 900€ an Gebühren, die ich nun leider als Lehrgeld abschreiben muss.. aber ok.
die Entscheidung steht. Auch dank euch und eurer vielen unterschiedlichen Sichtweisen zum Thema.
danke euch. 😊
am 16.07.2020 06:17
Hey @Krischdl
2015 geht ja noch. Was du einzahlen musst ist immer recht leich zu ermitteln:
4% deines Vorjahresbrutto, maximal 2.100€ abzüglich der Förderungen also bei Single ohne Kinder 175€ macht 1.925€ also ca. 160,42€ monatlich.
Dann bekommst du die maximale Förderung.
Bei z.B. einem Jahreseinkommen von 48.000€ wäre es für die maximale Förderung 48.000*0,04=1.920€ abzüglich Förderung 175€ sind 1.745€ also 145,42€ monatlich.
Schau mal nach ob sich nicht deine Situation seit 2015 geändert hat und du deshalb eventuell nicht die maximale Förderung bekommen hast. Und dann schau mal nach was dir die Versicherung davon abzwackt 😉
Dass du das Geld auf einen Sparbuch packen kannst um dasselbe rauszubekommen kann ich kaum glauben. Das wären dann ja Wucherpreise die die verlangen. Dennoch ist eben die fehlende Flexibilität ein Punkt den ich verstehen kann und mich ebenso dazu bewogen hat.
Bei mir war aber das Pech dass ich Januar gekündigt habe, das aber nur zum Quartal geht also schön im April wenn die Börse am Boden ist gekündigt worden 😄
Bei mir waren es letzten Endes 1.500€ Verlust insgesamt, Steuerförderung und Zulagen davon ebenfalls ca. 900€. Das ist nicht viel und hab ich bis Ende des Jahres wahrscheinlich wieder drin, ich bin auf gutem Weg dahin 😉
16.07.2020 08:50 - bearbeitet 16.07.2020 09:03
16.07.2020 08:50 - bearbeitet 16.07.2020 09:03
Ich hatte deine Riester-Geschichte gelesen.. ich glaube, in einem anderen Thread. 1500€ sind schon ärgerlich.. aber ich glaube, Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
also, ich habe zwei Kinder (eins vor 2008, eins danach). Ich müsste eigentlich 660€ Förderung bekommen. Ich habe mir meinen maximal-Beitrag schon mehrfach selbst ausgerechnet, und auch ein Berater der Bausparkasse, den ich wegen einer anderen Sache kontaktiert hatte, kam auf dasselbe Ergebnis. Rund 100€. Nur nicht die Württembergische.
was mich am meisten ärgert, ist aber, dass die ersten Beiträge ja auch von einem Berater berechnet wurden, es aber trotzdem nicht für die volle Förderung reicht.. und das obwohl die Versicherung jährlich fleißig die Beiträge angepasst hat..
ach ja.. und bis Ende letzten Jahres waren noch überhaupt keine Zulagen drin.. die haben sie erst dieses Jahr mit eingerechnet..
das Beispiel mit dem Sparbuch kann ich dir erklären.
ich soll monatlich 126€ einzahlen.
macht bei der RV ein garantiertes Endkapital von ~55.000€ (Stand letzte Mitteilung). Bekommen würde ich monatlich 186€.
wenn ich nun 126€ für die nächsten 30 Jahre einzahle (bin 36), bekomme ich 45.360€ raus. Dazu kommen noch die rund 5.000, die ich bei Kündigung rausbekäme, macht 50.360€. Wenn ich mir da dann zwanzig Jahre jeden Monat Geld rausnehme, macht das 209€...
am 16.07.2020 14:10
@Krischdl
-2015 =waren 1,25% Garantierte Zinsen
-wenn nach 01.01.2017 umgeschichtet = Zins verloren auf 0,9%
-Kosten durch Storno beim alten Versicherer (150€)
-Kosten durch 2-3 Jahre Abschlussprovision beim alten Anbieter
-Kosten bei Würtembergische neue AP
Wie mein Vorredner schon gesagt hat. selbst bei gering schwankenden Einkommen, kann man schnell die maximale Förderung verlieren, da diese jedes Jahr von einem selber (mit Hilfe des Versicherers) ausgleichen muss.
Die Aussage mit dem Sparbuch kann ich nicht unterstützen, wenn du Kinderlos bist. Hast du trotzdem die 175€ Zulage, die du auf dem Sparbuch nicht hast und deine gezahlten Riester-Beiträge kannst du als Sonderausgaben bei der Steuer ansetzen und dir so über die Steuer-Erklärung wieder Geld zurückholen.
Damit hast du ein höheres Gesamtguthaben als 0,000% Verzinsung des Sparbuches.
Damit du dieses Gesamtguthaben "vollkommen" erhälst. Musst du knapp 100 Jahre alt werden. Ändert ja aber nix daran, dass dein Gesamtguthaben höher ist als, dein Tatsächlicher Aufwand.
Du hast in der Riester eine Beitraggarantie sprich, alle Beiträge und Zulagen sind zu 100% bei dir und können nicht durch Gebühren gefressen werden. Das ist auch der Grund warum Fondsgebundende Riester-Verträge teilweise erst nach 10-15 Jahren das erste mal in ein Fond einzahlen, da sie mit deinem Geld erstmal den sicherern Sockel für die Beitragsgarantie erwirtschaften müssen.
Versteh mich nicht falsch. Es ist vollkommen in Ordnung, dass du jetzt diese Kündigung gemacht hast (hätte ich an deiner STelle auch) ABER ich möchte hier ausdrücklich erwähnen. Dass hier sehr große Fehler seitens deines Beraters getätigt wurden und du selber ein wenig Fehlinformiert bist (ist ja auch nicht schlimm, dafür machen Leute 3-Jahre-Ausbildung und hätten dich über die Beitragsgarantie aufklären sollen/müssen. Bei Tod kann und wird deinem Ehepartner das Kapital in seinen Riester übertragen (kann auch einen Neuen dafür machen)
Soo, mein Beitrag war jetzt nicht um dich schlecht zu reden. Ich möchte nur, dass wenn andere Riester-Sparer das hier lesen, damit NICHT automatisch denken, dass ihr eigener Riester auch "Müll" ist.
Liebe Grüße
Versicherungsfuzzi aus Leidenschaft 😛