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Verlusttopf! Wie würdet ihr vorgehen?

BillytheKiT
Autor ★★
13 Beiträge

Hallo,

dank Wirecard habe ich im letzten Jahr meinen "Verlusttopf" zum ersten mal ordentlich gefüllt. Dieser wird meines Wissens nach zeitlich unbegrenzt im steuerlichen Hintergrund geführt, gerne dürfen Sie mich an dieser Stelle eines besseren belehren.

 

Jetzt zu meiner eigentichen Frage, mein restliches Depot umfasst im großen und ganzen Basiswerte, die eine Dividende zahlen. Würde ihr den Verlust ausschließlich von den besagten Dividenden ausgleichen lassen, dauer währen nach jetztigem Stand etwa 4 jahre oder sollte ich mich lieber nicht auf die jetztige Gesetzteslage verlassen und einige Aktien mit Gewinn veräußern um den Verlust auszugleichen.

 

Danke & viele Grüße !

 

13 ANTWORTEN

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@BillytheKiT 

Welcher Grund spricht für Dich dafür, Dein Polster künstlich, sprich durch Verkauf mit Gewinn und direkten Neukauf, abzuschmelzen?

 

Lass einfach Deine Dividenden dagegen laufen. Und für den Fall, dass Du Dich mal von einer Position trennen möchtest, hast Du vielleicht immer noch genug Puffer um steuerfrei veräußern zu können.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@BillytheKiT  schrieb:

Hallo,

dank Wirecard habe ich im letzten Jahr meinen "Verlusttopf" zum ersten mal ordentlich gefüllt. Dieser wird meines Wissens nach zeitlich unbegrenzt im steuerlichen Hintergrund geführt, gerne dürfen Sie mich an dieser Stelle eines besseren belehren.

 

Jetzt zu meiner eigentichen Frage, mein restliches Depot umfasst im großen und ganzen Basiswerte, die eine Dividende zahlen. Würde ihr den Verlust ausschließlich von den besagten Dividenden ausgleichen lassen, dauer währen nach jetztigem Stand etwa 4 jahre oder sollte ich mich lieber nicht auf die jetztige Gesetzteslage verlassen und einige Aktien mit Gewinn veräußern um den Verlust auszugleichen.

 

Danke & viele Grüße !

 


Sofern Deine Wirecard-Verluste durch Aktiengeschäfte entstanden sind, ist es nicht möglich diese mit Dividenden zu verrechnen. Diese steuerliche Perversität der Verlustverechnung zwingt Dich dazu, auch zukünftig auf Aktiengeschäfte zu setzen, wenn Du den Verlust nicht definitiv tragen willst.

GetBetter
Legende
8.087 Beiträge

@BillytheKiT  schrieb:

Jetzt zu meiner eigentichen Frage, mein restliches Depot umfasst im großen und ganzen Basiswerte, die eine Dividende zahlen. Würde ihr den Verlust ausschließlich von den besagten Dividenden ausgleichen lassen, dauer währen nach jetztigem Stand etwa 4 jahre oder sollte ich mich lieber nicht auf die jetztige Gesetzteslage verlassen und einige Aktien mit Gewinn veräußern um den Verlust auszugleichen.


Aktienverluste lassen sich nur mit Aktiengewinnen verrechnen.

"Aktiengewinne" meinen ausdrücklich und ausschließlich Gewinne durch Verkauf. Dividenden werden in einem anderen Topf gebucht.

 

Ich würde momentan mal gar nichts machen. Irgendwann willst Du sowieso mal Aktien mit Gewinn verkaufen und kannst dies dann steuerfrei tun. Da es keine zeitliche Befristung gibt besteht auch kein Grund zur Eile.

 

Allerdings solltest Du einerseits die Steuergesetzgebung etwas im Auge behalten, andererseits aufpassen, dass Dich der Verlust im Verrechnungstopf nicht bei der Ausnutzung des jährlichen Steuerfreibetrages behindert.

BillytheKiT
Autor ★★
13 Beiträge

Vielen Dank für die schnellen hilfreichen Antworten ! Jetzt erschließt sich mir auch, warum ich trotz "Verlust" meinen Steuerfreibetrag ausgeschöpft habe.

 

Die Sinnhaftigkeit hinter dieser Verrechnungsstrategie erschließt sich mir allerdings so überhaupt nicht ! Dafür könnt ihr aber auch nichts 😉

 

Schönen Tag noch an alle !

 

 

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

Ich lasse mir regelmässig eine Verlustbescheinigung ausstellen und überlasse die Optimierung meinem Finanzamt (die machen das umsonst und korrekt).

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

buffettino
Experte ★★★
540 Beiträge

Allgemein ist es doch vorallem für diejenigen schwierig, die sich einmal die Finger verbrennen (an Einzelaktien), dann umstellen auf eine defensivere Strategie (ETF)  und diesen Verlust niemehr, steuerlich zumindest, ausgeglichen bekommen. Aber so ist es nun mal, man muss damit irgendwie umgehen (können).

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@BillytheKiT  schrieb:

 

Die Sinnhaftigkeit hinter dieser Verrechnungsstrategie erschließt sich mir allerdings so überhaupt nicht ! Dafür könnt ihr aber auch nichts 😉

 


Die Sinnhaftigkeit liegt in der Erhöhung des Steueraufkommens, und dafür können alle etwas, die bei den Bundestagswahlen für Parteien stimmen, die versprechen "den Reichen" (*) etwas wegnehmen zu wollen.

 

 

(*) typischerweise sind damit Alle gemeint, die mehr als ein Sparbuch und eine Lebensversicherung besitzen.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

NordlichtSH
Mentor ★★
2.004 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

@BillytheKiT  schrieb:

Jetzt zu meiner eigentichen Frage, mein restliches Depot umfasst im großen und ganzen Basiswerte, die eine Dividende zahlen. Würde ihr den Verlust ausschließlich von den besagten Dividenden ausgleichen lassen, dauer währen nach jetztigem Stand etwa 4 jahre oder sollte ich mich lieber nicht auf die jetztige Gesetzteslage verlassen und einige Aktien mit Gewinn veräußern um den Verlust auszugleichen.


Aktienverluste lassen sich nur mit Aktiengewinnen verrechnen.

"Aktiengewinne" meinen ausdrücklich und ausschließlich Gewinne durch Verkauf. Dividenden werden in einem anderen Topf gebucht.

 

Ich würde momentan mal gar nichts machen. Irgendwann willst Du sowieso mal Aktien mit Gewinn verkaufen und kannst dies dann steuerfrei tun. Da es keine zeitliche Befristung gibt besteht auch kein Grund zur Eile.

 

Allerdings solltest Du einerseits die Steuergesetzgebung etwas im Auge behalten, andererseits aufpassen, dass Dich der Verlust im Verrechnungstopf nicht bei der Ausnutzung des jährlichen Steuerfreibetrages behindert.


Alternativ: jetzt ein paar Aktien verkaufen und dadurch den Verlusttopf leeren, dabei überlegen, ob das Geld anschließend zurück in die gleichen Aktien, un andere Aktien oder in einen ETF fließen soll.

 

Kostet zwar Transaktionsgebühren, aber weg ist weg, und anschließend musst du dir darüber keine Gedanken mehr machen. 

frustrierter

@ all

 

ich lasse diesen Thread nochmals aufleben. Sollte die Verlustverrechnung mit jeglichen Depotgewinnen Gesetz werden (ob dies 2023 der Fall sein

wird?) , dann wird dies doch die Codi auch in unseren jeweiligen Töpfen durchführen bzw. dann alles wieder in einem Topf führen?

 

daher meine Frage: sehe ich es richtig, dann ist es eigentlich einem selbst freigestellt, ob er eine Verlustbescheinigung sich geben läßt und das FA den Rest machen läßt oder man alles bei der Codi läßt, mit dem Charme, dass dann schon unterjährig die Verluste-Gewinne sich ausgleichen können

 

oder mache ich einen Gedankenfehler?