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thesaurierend vs. ausschüttend bei nicht ausgereiztem Steuerfreibetrag

clagie
Autor ★
11 Beiträge

Hallo liebe Profis,

 

ich bin ETF-Anfänger und lese hier des öfteren im Forum, dass es sinnvoller wäre, ausschüttende ETFs zu wählen, wenn der Steuerfreibetrag noch nicht ausgereizt ist. Aber wie verhält es sich dann mit de Zinseszins-Effekt? Geht mir durch die regelmäßige manuelle Wiederanlage des ausgeschütteten Betrags - denn ich möchte dieses Geld ja nicht für den alltäglichen Bedarf ausgeben - nicht auch wieder Geld verloren durch die Gebühren, die beim Kauf entstehen? Und läppert sich das nicht über die Jahre?

 

Wird nicht aus diesem Grund in den einschlägigen Medien immer für thesaurierende ETFs geworben oder stehe ich hier auf dem Schlauch?

 

Vielen Dank für Aufklärung.

 

Viele Grüße

clagie

6 ANTWORTEN

NordlichtSH
Mentor ★★
1.826 Beiträge

Du bist ja nicht gezwungen, die Ausschüttungen anderweitig zu verwenden, du kannst sie auch selbst reinvestieren.

 

Bei einem thesaurierenden Fonds macht das halt die Fondsgesellschaft für dich.

clagie
Autor ★
11 Beiträge

Hallo NordlichtSH,

 

ist mir schon klar, dass ich die Ausschüttungen nicht anderweitig verwenden muss. 🙂 Aber wenn ich diese regelmäßig reinvestiere entstehen doch immer wieder Kosten durch die Gebühren und bei einem thesaurierenden ETF entfallen diese Kosten.

 

Ich verstehe den Vorteil von ausschüttenden ETFs im Hinblick auf den Steuerfreibetrag wohl noch nicht so ganz...würde ich aber ganz gerne!

 

Gruß, clagie

Listener
Experte ★★
311 Beiträge

Wenn du den Freibetrag nicht verwendest, zahlst du 25% Abgeltungssteuer (+Soli und Kirchensteuer). Wenn du den Freibetrag voll ausschöpfst, kannst du pro Jahr ca 200 Euro (25% Abgeltungssteuer von 801€ Freibetrag) sparen. Das wird mehr sein als die Gebühren, die dich das reinvestieren kostet.

NordlichtSH
Mentor ★★
1.826 Beiträge
 

Und wenn man mehr als einen Fonds / ETF im Depot hat, kann man durch die Wiederanlage der Ausschüttungen auch gleich ein bisschen Rebalancing betreiben.

 

t.w.
Legende
4.912 Beiträge

Rechne doch einfach mal gegeneinander aus, wie viele Steuern Du sparst und wie viele Gebühren Du dafür zahlen müsstest. Ich denke auch, der Steuerspareffekt wird die minimalen Gebühren weit übersteigen. Vielleicht hast Du ja sogar Glück und hast zufällig gerade Aktionsangebote im Depot, bei denen der Kauf kostenlos ist. 

GetBetter
Legende
7.300 Beiträge

Hallo @clagie,

 

Du hast prinzipiell schon Recht.

Machen wir ein konkretes Beispiel: Du besparst einen ETF mit monatlich 500 €. Dieser ETF sei kein Top-Preis-ETF sonst ist die Antwort ohnehin trivial.

Bei einem Thesaurier zahlst Du regelmäßig 500 € und zahlst pro Jahr (vereinfacht) 12 x 500 € x 1,5% = 90 € Gebühren.

Der Ausschütter zahlt Dir beispielsweise 500 €/a aus. Wenn Du diese wiederanlegst, dann hast Du natürlich Käufe über (12 + 1) x 500 € x 1,5% = 97,50 €.

 

Einerseits ist der Nachteil der zusätzlichen Gebühren von 7,50 € geringer als der Vorteil der Steuerersparnis durch die Ausnutzung Deines Freibetrages.

Andererseits zahlen die meisten einmal jährlich ohnehin einen höheren Betrag ein um das Depot zu rebalancen. Dafür wird dann eben der ausgeschüttete Betrag verwendet.