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Technische Analyse - Chartanalyse - Charttechnik: Sammlung von Beispielen

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In diesen Thread kann alles zum Thema Technische Analyse rein:

- Informationen
- Pro / Contra / Diskussion
- Fortbildung (😉)

- Erfahrungsberichte

- Exemplarische Beispiele für eine Trading-Entscheidung, die sich auf Chart-Analyse stützt
usw.

 

Wie und warum funktioniert Chartanalyse [nicht]? 

Christoph Geyer. Für Einsteiger m.E. gut geeignet:

Webinar: Charttechnik für Einsteiger 

 

Webinar: Technische Aktienanalyse für Einsteiger Teil 2 

 

Charttechnik: Mit saisonalen Effekten richtig fürs Jahresende positionieren (Teil 3) 

Für bessere Wieder-Auffindbarkeit können hier auch Beiträge über Charttechnik aus anderen Threads zitiert werden:

Quelle 


@NR  schrieb:

@NR  schrieb:

Man muss sehen, wie die US-Märkte reinkommen, aber im Zweifel war's das für diese Woche.


"Stark."

 

So sieht dann im Rückblick übrigens ein Boden bzw. Reversal aus:

NR_0-1633576584604.png

NR_2-1633577339050.png

 

Mit meinem Lieblings-Tradingsetup für heute und/oder morgen, wenn wir schon bei Prognosen sind. 65% wir sehen kein tieferes Tief diesen Monat, außer halt externer Schock (USA Pleite, China Pleite, ...)


Quelle 


@NR  schrieb:

@Zilch  schrieb:

Derzeit ist Trading Mist. 


Wie meinen? Ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß wie in den letzten Tagen. Rauf und runter mit Ansage, Zielmarken die immer erreicht werden, Umkehrpunkte und Pullbacks teilweise Punkt(!)genau auf Fibos ... der Dax ist meistens ne lahme Kiste, aber diese Korrektur bzw. ihr Ende ist klasse.

 

Und zur Frage "Bullenfalle oder nicht", naja, das hängt ja immer vom Betrachtungszeitraum und Skalen ab? Im großen Bild ist der Dax weiterhin und immernoch stark bullisch. Da ist diese Korrektur (die übrigens seit April läuft) vom ganzen Ablauf her ja bisher asthmatisch und pfeift aus dem letzten Loch. Ob kurzfristig es nächste Woche innerhalb der Korrektur rauf oder runter geht weiß man erst, wenn's soweit ist, aber das stört ja niemanden auf der großen Skala.

 

NR_0-1633627851862.png

 

(Allen, die das interessiert kann ich aber wieder nur die Bornakademie empfehlen. Born hat wirklich ein Talent für Erklärungen, und genau das alles ist er gestern am Dax durchgegangen, die verschiedenen wenn-dann Möglichkeiten (bullisch/bärisch) absolut klar und nachvollziehbar beschrieben. Link (ab 13:42).)


Quelle 


@NR  schrieb:

@all: Ich werde diesen Beitrag hier drinnen lassen, denn es geht, wie gesagt, direkt um die aktuelle Marktlage, wenn auch etwas ausschweifend. Für einen eigenen Charttechnik-Thread fehlt mir vermutlich leider die Zeit, als dass es sich lohnen würde.

 

Ganz am Ende Ideen für Freitag.

 

---

 


@Zilch  schrieb:

Ganz genau @ae - und ich hoffe etwas von @NR zu lernen um auch richtig Spaß an der Sache zu haben wenn ich Zeit dafür habe 😉 


Ich helfe gerne, aber besagtem Born (oder auch Marcus Klebe von JFD oder anderen seriösen professionellen Tradern) kann ich nicht das Wasser reichen. Mein Wissen ist selektiv und ggfs. auch mal verkehrt. Im Zweifel also lieber da nachfragen ...

 

Hier aber trotzdem (m)ein Setup von Mittwoch. Wir sehen den 15-Minuten Chart des Dax. Vom Beginn des scharfen Abwärtsimpulses bis zum Ende sind die Fibo-Level eingezeichnent. Man sieht, das passte schon auf der linken, Abwärtsseite gut. Dann zog der Dax an, und zwar bis 15:30. Danach begann eine Korrektur des Aufwärtsimpulses, und zwar bis zur 50er Fibo-Marke gegen 15:45. Soweit die Ausgangssituation.

 

Wie man weiter sieht ist auch die gesamte Gegenbewegung unglaublich präzise, bis hin zum 161er heute abend (das war, was ich oben meinte, und das hier ist nur ein Beispiel, das ist jetzt seit Tagen so), aber das war natürlich zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

 

NR_1-1633645830133.png

Nun ist zu beachten, was man -- nicht wissen, aber als Möglichkeit, denn darum geht's immer: Wenn --> Dann Beziehungen, die mehr oder weniger wahrscheinlich sind -- vermuten konnte.

 

Es ist so, wenn man Elliott-Wellen handelt, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass auf einen ersten Impuls -- nach einer wie auch immer gearteten Korrektur -- die gleiche Strecke noch mal folgt. Manchmal ist sie länger, sehr selten kürzer, aber 1:1 passt als Minimum-Daumenregel. Ausgehend von dem Anstieg bis 15:30 hat man damit eine Größenordnung für den möglichen Gewinn, in diesem Fall knapp 200 Punkte. Es stellt sich jetzt nur die Frage, wo man sinnvollerweise einsteigt, um diese Strecke versuchsweise mitzunehmen.

 

Wie die Korrektur aussieht, kann man nicht wissen bis sie vorbei ist. Es gibt aber diverse relative Einstiegsmöglichkeiten, denn in der Korrektur kann man mindestens ein Hoch und zwei Tiefs erwarten (und wenn die nicht kommen, gibt's den Trade halt nicht).

 

Eine Einstiegsmöglichkeit ist z.B. beim neuerlichen Überschreiten des Korrektur-Hochs, in der Annahme, dass sich der Impuls jetzt fortsetze. Das wäre jeweils bei den hellblauen Marken, wie man sieht zuerst mit Fehlsignal, dann erfolgreich. Damit nimmt man ~130 Punkte mit, Stop muss man entsprechend der Volatilität nicht zu knapp setzen, hier vielleicht 30 Punkte unter Einstieg? Keine Ahnung, bin da kein Experte.

 

In diesem Fall konnte man nämlich besser spekulieren. Da der Dax in der Korrektur so schön auf der 50er Fibo als Unterstützung gedreht hat, ist eine begründete Spekulation, dass er dort noch einmal hinläuft. Einstieg damit knapp drüber, und der Stop kann dann etwas unter das letzte Korrektur-Tief, also ist das Risiko minimal und man kann es im Zweifel mehrmals versuchen.

 

 

Und das klappte nun ganz hervorragend, weil dieser Chart in ein Lehrbuch für Charttechnik kann: 50er Unterstützung hält, die Strecke ist wirklich 1:1 (oder etwas länger) und man nimmt alles mit. Sobald der zweite Impuls läuft, kann man dann die Zielmarke ausgehend vom Boden der Korrektur berechnen, und muss nur noch warten, bis der Trade in den Take-Profit läuft.

 

Und wenn ihr jetzt den Chart auf 4 Stunden stellt, dann läuft das gleiche in groß ab, und man erhält Ideen für Freitag und nächste Woche: Die Strecke von 14814 bis 15146 ist jetzt "ein Impuls", die Korrektur lief bis 15115 oder so, und "die gleiche Strecke nochmal" führt einen direkt zu dem Widerstand bei 15427, dem Hoch vom 30.09. Aktuell mein Favourit, und damit Zielmarke für Freitag oder Anfang nächste Woche.

 

NR_0-1633651385788.png

Alternativ ist die gesamte Strecke von 14814 bis 15262 "ein Impuls", und dessen 161er Fibo-Projektion liegt z.B. im Widerstandsbereich bei 15540. Das wäre eine andere Option.

 

Ob und was da jetzt genau eine sinnvolle Betrachtungsweise ist, ergibt sich, wenn die aktuell laufende Korrektur klar ist. Man könnte hier z.B. erwarten, dass der Dax bis wenigstens 15091 zurückläuft, und dann bis 15540 steigt. Die Extrem-Variante wäre vielleicht sehr gute (also als solche interpretiert) US-Jobdaten, und er läuft gleich vom aktuellen Mini-Korrekturtief erst seitwärts und dann 1:1 hoch bis 15655. Vielleicht passiert das aber auch erst nächste Woche. Oder es gibt schlechte Nachrichten und er dreht am aktuellen Widerstand nach Süden. Usw.

 

Der Punkt ist, man kann jetzt nur Möglichkeiten aufstellen, aber das sind wenn-dann-Beziehungen, und wenn der Trigger erstmal da ist, wird aus den Möglichkeiten ("Raten" :P) Educated Guessing, und da war der Dax in den letzten Tagen wirklich sehr schön brav.


 

28 ANTWORTEN

Zilch
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7.853 Beiträge

Ähnliche Bilder ergeben sich übrigens für...

 

ASML:

Screenshot 2021-10-12 113018.jpg

 

Order Sartorius:

Screenshot 2021-10-12 113148.jpg

 

Oder Teleperformance, die gerade mit dem 38,2er Retracement als Widerstand kämpft:

Screenshot 2021-10-12 113258.jpg

 

Und auch Eckert & Ziegler kann sich der Charttechnik nicht verwehren. Da hat die Slow Stochastik übrigens ein Verkaufssignal generiert. Der Kurs pendelt aber ziwschen zwei Werten seitwärts (104€ und 113€):

Screenshot 2021-10-12 113423.jpg

 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Sooooo für @Okkulele123 hier noch mal für eine meiner persönlichen Lieblingsaktien: MSCI Inc.

 

Ich handle die als Derivat und untersuche deswegen eigentlich die Kurse an der NYSE, weil ein Derivat immer dem Kurs der Heimatbörse folgt. Deswegen für Derivatetrader: Ganz wichtig, Heimatbörse anschauen!

Nun habe ich aber mal Lang & Schwarz aufgerufen, dieses mal auch für ein Jahr Betrachtungszeitraum:

 

Screenshot 2021-10-13 072253.jpg

 

Was sieht man? Außer, dass MSCI die "Korrektur" mit lächerlichen 11% bisher durchgezogen hat? 😉

Wir sehen eine steigende GD200 - sehr gut.

Wir sehen eine gerade so unterbotene GD50 - stark! Wer die anderen Bilder, zum Beispiel für Sartorius oder ASML, anschaut wird feststellen, dass diese Werte die GD50 massiv unterschritten haben und fast an der GD200 anklopfen. 

 

Weiterhin können wir sehen, dass MSCI wie alle anderen Werte auch in einer Seitwärtsbewegung festhängt. Diese habe ich mal mit lila Horizontalen markiert. Nun geht's einfach darum abzuwarten, in welche Richtung diese Seitwärtsbewegung durchbrochen wird.

Durchbricht der Kurs den Wert von 503 Euro nachhaltig (!), so kann man mit weiteren Korrekturen bis zu 460 Euro rechnen.

Dort ist das nächste Fibonacci-Retracement. Sollte auch diese Unterstützung brechen so gäbe es noch die GD200 und das 38,2er Retracement. Erst dann kommen wir in die Nähe zum Stopkurs. Ich gehe aber nicht davon aus, dass es bei dieser Aktie soweit kommt.

 

Durchbricht der Kurs nachhaltig (!) die 531 Euro, so ist das noch nicht sofort ein Signal zum kaufen. Ich habe in Rot den Wert um die 540 Euro mit einer horizontalen Linie markiert. Hier hatten wir im Zeitraum August schon mal einen Widerstand, der dann im September bis zur Korrektur zur Unterstützung wurde. Deswegen ist dieser Wert jetzt wieder ein Widerstand, weil wir uns diesem Wert von unten nähern. Es kann also sein, dass wir zwar die 531 Euro brechen, wir aber an der 540 Euro Marke scheitern. Erst wenn dieser Widerstand gebrochen ist kann das alte Rekordhoch angegriffen werden, was ebenfalls einen weiteren Widerstand erzeugen würde. 

 

Dazu haben wir noch den RSI angegeben. Dieser bewegt sich bei derzeit 42,81 Punkten, was sehr ausgewogen ist. Die Aktie ist weder überverkauft noch überkauft. Das spricht für einen Kauf der Aktie.

 

Die Slow Stochastik dagegen signalisiert fast schon wieder ein Verkaufssignal. Dies weil wir eben in dieser Seitwärtsbewegung festhängen und die letzten Tage wieder abwärtsgerichtet waren. Man sieht, dass die letzte Tageskerze wesentlich schwächer ausfällt und die negative Kerze des vorherigen Tages nicht überbieten/ausgleichen konnte. Das ist immer ein schwaches Signal, das zur Vorsicht mahnt.

 

Tja, was würde ich nun tun? Ich selber bin per Derivat bereits wieder in MSCI eingestiegen, weil ich glaube, dass langfristig dieser Wert durch seine sehr guten fundamentalen Daten sowie der einzigartigen Marktstellung wachsen wird. Ich gehe damit das Risiko ein, noch mal 20% oder 30% Verlust im Buche zu haben.

Wer sicher gehen will wartet, bis die 540 Euro nachhaltig überschritten wurden.

 

Apropos: Was bedeutet nachhaltig? Es bedeutet, dass ein Tagesstartkurs als auch Schlusskurs über dieser Marke notieren. Damit erkauft man sich sozusagen eine höhere Wahrscheinlichkeit einer nicht erneuten Korrektur. Ungewiss ist diese nicht, nur wahrscheinlicher.

 

Aber wenn man sich den Chart mal auf mehrere Jahre und Monatsbasis anschaut sieht man, dass wir immer noch nicht die Gewinne des August vernichtet haben. Wir befinden uns also immer noch mit Potential zur Korrektur (der langfristige RSI ist bei ca. 78 also im überkauften Bereich, gerade so), aber im aktiven Aufwärtstrend. 

 

Ob ihr kauft oder nicht müsst ihr selber entscheiden. 

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Ollo
Autor ★
4 Beiträge

Guten Morgen @Zilch 

 

vielen Dank für diese Beispiele! Klingt ziemlich einfach und logisch wie du das alles definierst und beschreibst 😁 Ich finde die Chartanalyse sehr interessant bin aber selbst noch absoluter Anfänger. Leider habe ich momentan nicht die Zeit, mich tiefer in das Thema einzuarbeiten. Deine Beträge finde ich trotzdem höchst lesenswert.

 

Dürfte ich dich (natürlich falls Zeit und Lust) um eine kurze Analyse von Sika und/oder NIBE und/oder Fortinet bitten? 

 

@ehemaliger Nutzer Danke für die Thread-Erstellung! Das ist genau das, wonach ich gesucht habe 

 

Schöne Grüße

ollo

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Hey @Ollo 

 

danke für das Kompliment. Definiere "kurz" 😄

Das ist alles auch kein Hexenwerk. Man hat bestimmte Werte und muss die nur zuordnen können.

 

RSI ist zum Beispiel ein Indikator für die durchschnittliche Aufwärtsveränderung und durchschnittliche Abwärtsveränderung. Beides in einem definierten Zeitraum. Der Wert kann zwischen 0 und 100 sein, wobei ein Wert zwischen 30 und 70 als "okay" angenommen wird. Bei einem Wert von unter 30 ist die Aktie überverkauft und bei einem Wert von über 70 überkauft. Ein Durchschreiten der 30er Grenze bedeutet, dass der Markt von Verkäufern dominiert wird und eine Erholung des Kurses kommen könnte, während ein Durchschreiten der 70er-Grenze das Gegenteil bedeutet. Man kann die Grenzen auch etwas anpassen, je nachdem in was für einem Markt (Bulle oder Bär) man gerade ist.

 

Slow Stochastik ist da etwas ausgeprägter. Es werden Tagesschlusskurse beobachtet. Bei einer Aufwärtsbewegung liegen die Kurse näher an den Tageshöchstkursen, bei einer Abwärtsbewegung gegenteilig. Es wird dann der Schlusskurs mit der Spanne zwischen Höchst- und Tiefstkurs in einem bestimmten Zeitraum verglichen. Alleine sollte man den Indikator nie verwenden, sondern immer mit anderen Trendfolgeindikatoren. Auch hier gibt es eine Skala von 0 bis 100, wobei hier in der Regel 20 und 80 die Grenzen zeigen. Es gilt dasselbe wie beim RSI: Über 80 bedeutet überkauft, unter 20 bedeutet überverkauft. Signale werden erzeugt, wenn die Kurslinie die Durchschnittslinie durchkreuzt. 

 

Nun zu Sika/Nibe/Fortinet:

 

sika.jpg

 

Sika sieht sehr gut aus.

Zwischen GD50 und GD200, wobei die GD200 noch etwas entfernt ist -> Sehr gut.

Ist sehr schön an der 61,8er Fibonacci-Linie abgeprallt, stärker wollt die wohl nicht korrigieren. Oder kommt noch? Wer weiß.

Läuft deswegen zwischen Fibonacci und ca. 287€ gerade seitwärts. Abzuwarten. Gerade heute sind ja Sartorius und Co förmlich explodiert, Sika blieb ruhiger.

RSI liegt bei 45,85 -> weder überkauft noch überverkauft, ruhig mittig, gute Zone

Slow Stochastik gibt fast ein Verkaufssignal weil wir hier auch schon in den überkauften Bereich kommen. Bleibt also zu beobachten ob sich das durchsetzt. Hängt ein wenig davon ab, wie die nächsten Tage werden. Ist eben Slow 😉 Das erkennt man daran, dass die lila Linie die grüne Linie von oben wieder kreuzen möchte. Die grüne Linie ist ein Durchschnitt, die lila Linie der aktuelle Schlusskurs.

Wenn 287€ überboten wird gibt's einen kleinen Widerstand bei 296€, ansonsten ist eher der Weg frei zurück über die GD50. Wenn die von unten nach oben durchbrochen wird ist das ein weiteres starkes Kaufsignal.

Sika ist fundamental äußerst stark unterwegs und hat wie MSCI eine Marktstellung mit extrem hoher Eintrittsbarriere, die man fast schon als Monopolstellung bezeichnen kann. Der Burggraben ist sehr sehr breit.

Ich bin in Sika investiert und mache mir um einen Stop keine Gedanken. Ein Nachkauf ist für mich eine Überlegung Wert. Hätte ich Sika nicht würde ich eine kleine Position aufbauen um einen Fuß in der Tür zu haben.

 

nibe.jpg

 

Nibe zeigt sich sehr stark. RSI bei 48 bedeutet ebenfalls weder überverkauft noch überkauft - solide Mitte, sehr gut. Auch die Slow Stochastik steht auf kaufen und bewegt sich weder im überkauften noch überverkauften Bereich.

Wir befinden uns gerade dabei die GD50 von unten nach oben zurück zu erobern, und anscheinend hat bei Nibe keine Seitwärtskonsolidierung stattgefunden. Der Wert ist nicht mal durch die 61,8er Fibonacci-Linie gebrochen sondern hat an der 10 Euro Unterstützung gedreht. Ich kann höchstens an der GD50 einen Widerstand ausmachen (ca. 11,50 Euro), wenn das durchbrochen wird ist noch ein kleiner bei 12 Euro. Von den Indikatoren her wäre Nibe ein Kauf. Ich kenne das Unternehmen aber fundamental nicht und weiß nicht was die machen, kann dazu nichts sagen. 

 

fortinet.jpg

 

Fortinet tänzelt an der GD50 herum und steckt in einer Seitwärtsbewegung zwischen Rekordhoch und einer Unterstützung bei 244,60€. So ungefähr. 

RSI ist mit 57 noch in Ordnung und weder überverkauft noch überkauft, die Slow Stochastik hat aber eher ein Verkaufssignal generiert und dreht gerade im überkauften Bereich. 

Hier gibt's nicht viel zu sagen: geht's unter die Unterstützung von 244,60€ so ist der Weg frei auf 223 Euro bis zu Fibonacci bei 205 Euro.

Bleibt eine Korrektur aus und generiert ein neues Rekordhoch so ist das ein starkes Kaufsignal. Wer will kann mit einer kleinen Position einsteigen um einen Fuß in der Tür zu haben und entsprechend günstiger nachkaufen zu können oder bei neuem Rekordhoch voll zu investieren. Wer auf Nummer sicher gehen will wartet noch ein paar Tage was der Kurs macht. Die Bewegungen sind derzeit sehr klein.

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Ollo
Autor ★
4 Beiträge

@Zilch  Perfekt! Vielen Dank.

Das "kurz" hast du mehr als gut getroffen und nebenbei noch viele neue Erklärungen/Definitionen mitgeliefert. So kann man sich auch Schritt für Schritt die Basics erarbeiten 🙂

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Zilch 
Danke sehr für deine Zeit und für dein Engagement, das du dem "Projekt" (😉) gegenüber aufbringst! Wir werden deine Mühe und Geduld nicht über-strapazieren. 😊
Mich persönlich interessiert vor allem auch, inwieweit Volumen bei der Technischen Analyse ausgewertet werden kann. Da hab ich jetzt - fürs erste - mal Grundlagen Einführung in das Volumen-Trading gefunden.
Habe jetzt eine ganze Menge zu lernen und werde mich wohl in diesem Thread erst wieder melden, wenn ich eine Frage habe / nicht mehr weiterkomme / ... was wohl nicht ausbleiben wird. 😊

Okkulele123
Experte ★★
316 Beiträge

@Zilch  Wunderbar. Vielen Dank für die ganzen Erläuterungen anhand der Beispiele. 

So kann man langsam auch bei anderen Indikatoren dazulernen. 

 

Im Grunde genommen ist es bei den guten Trendaktien auch egal, wann man reingeht, so wie es nmh immer predigt. Nichtsdestotrotz ist es ja nun auch nicht verkehrt ein bisschen Charttechnik Grundlagen zu können. Wenn nun z.B. alle Indikatoren "Alarm" schlagen, dann kann man ja vielleicht einfach noch mal ne Woche mit seinem Investment warten.  Es ist halt EIN weiterer Baustein, den man in seine Checkliste für ein Investment aufnehmen kann. 

Skies
Experte ★★
276 Beiträge

@Ollo  schrieb:

Guten Morgen @Zilch 

 

vielen Dank für diese Beispiele! Klingt ziemlich einfach und logisch wie du das alles definierst und beschreibst 😁 Ich finde die Chartanalyse sehr interessant bin aber selbst noch absoluter Anfänger. Leider habe ich momentan nicht die Zeit, mich tiefer in das Thema einzuarbeiten. Deine Beträge finde ich trotzdem höchst lesenswert.

 

Dürfte ich dich (natürlich falls Zeit und Lust) um eine kurze Analyse von Sika und/oder NIBE und/oder Fortinet bitten? 

 

@ehemaliger Nutzer Danke für die Thread-Erstellung! Das ist genau das, wonach ich gesucht habe 

 

Schöne Grüße

ollo


Ja klingt wirklich einfach so wie der gute @Zilch das hier beschreibt. Du musst dich aber mal vor einen nackten Chart setzen und das selbst machen. Das wird sicherlich erst mal....anders 🙂

 

Vielen Dank übrigens @Zilch das ist eine abartig entspannende Lektüre nach einem stressigen Arbeitstag.

KeepMoving
Mentor ★
1.195 Beiträge

Hey @Zilch 

danke für die anschaulichen Beispiele. Ich glaube ich habe sogar in etwa verstanden wie Fibonacci funktioniert. 😊

 

Was mir noch nicht klar ist, ist wie du den Zeitraum auswählst. In den Beispielen 1 Jahr. Aber wieso nicht 2? Oder 6 Monate? Oder 9?

Damit würde sich ja der Tiefpunkt vor einem Aufwärtstrend ändern an dem man startet. Somit lägen ja jenachdem die Retracements verschieden.

Interessanterweise scheinen die Retracements oft an optisch "sinnvollen" Stellen zu liegen, auch wenn man durch verschiedene Zeiträume im Chart verschiedene Tiefpunkte wählt.

Habs mal ausprobiert. Bei einem Test lag dann z.B. ein erkennbarer Widerstand, auf den der Kurs aufgeprallt ist, ziemlich genau am 61,8er, bei einem anders gewählten Zeitraum auch an einem markanten Punkt, aber schon am 38,20er.

 

Wie also wählt man passende Zeiträume? Klar, je langfristiger die Anlage sein soll, sicher umso längere Zeiträume für die Charts. Und ein Trader wohl recht kurze.

Aber gibts da sowas wie Faustregeln, wann man es wie macht?

Oder guckt man einfach wie lange der letzte deutliche Aufwärtstrend lief/läuft und stellt den Zeitraum bis zum letzten wirklich markanten Tiefpunkt vor diesem Trend ein?

 

btw: Auf Nibe schiele ich schon eine Weile, und da wohl gerade auch technisch anscheinend ein guter Zeitpunkt wäre, überlege ich morgen vielleicht mal rein zu gehen. Sika steht bei mir ebenfalls für einen Nachkauf ganz oben auf der Liste. Eine meiner Lieblingsaktien irgendwie, aber mit noch zu kleiner Position im Verhältnis.

 

Beste Grüße

KM

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Hey Leute,

 

danke für das positive Feedback. Ich arbeite gerade an einem Beitrag über Inline-Optionsscheine, kann aber danach gerne mal eine kleine Übersicht über die bekanntesten Indikatoren erstellen. So kann man die nebenbei offen haben wenn man sich selber dran versucht.

 

Allgemein: ich denke nicht, dass wir so schnell eine Erholung sehen. Ich kann die Charttechnik anwenden um gute Zeitpunkte zu finden, aber der Markt ist derzeit sehr hin und her gerissen. Evergrande, Zinsängste, Tapering, Wachstum, Inflation - alles bewegt die Märkte. Deswegen gehe ich von einer eher seitwärts gerichteten Bewegung aus, weshalb ich viel mit anderen Produkten arbeite. 

Wenn ihr also irgendwo einsteigt wäre es wohl sinnvoller nur kleine Positionen aufzubauen. Und wie immer Stopkurse beachten.

 

@KeepMoving gute Frage. Ich mache in der Regel eine Ansicht auf 6 Monate, wie in den meisten Fällen eigentlich, um kurzfristige Signale zu sehen. Wenn ich auf zwei Jahre stelle sind wir irgendwo zwischen den 100% und 61,8% - also ohne Aussagen für kurzfristige Signale und auch ist ein Signal oder eine Marke von vor zwei Jahren zu lange her.

Bei 6 Monaten bis 12 Monaten passt es sehr gut. Man hat die aktuelle Gefühlslage des Marktes, man hat aktuelle Widerstände und Unterstützungen die auch noch eine Bedeutung haben. Solche Merkmale von vor drei oder vier Jahren hat der Markt schon wieder vergessen.

Von daher: 1 Jahr ist ganz gut für allgemeine Beobachtung, 6 Monate für kurzfristigere Prognosen wie derzeit "Boden?".

Im Falle von MSCI zum Beispiel sieht man bei 6 Monaten nichts, weil der Wert fast 6 Monate hoch lief ohne irgendwie mal Marken zu bilden. Deswegen muss man 1 Jahr nehmen 😉 

 

Und das ist auch schon alles. Ob du nun 6 Monate oder 9 Monate wählst ist weniger wichtig. Aber die Linien sind irgendwie selbsterfüllende Prophezeiungen und damit es funktioniert müssen alle dieselben sehen 😉 und der Standard dürfte 12 Monate sein. Weiß ich aber nicht 100%ig. 

Aber unabhängig von Fibonacci sind Unterstützungs- und Widerstandszonen immer gleich und das kann man sich auch schon zu nutze machen. Auch hier dürfte ein Jahr ausreichend sein. 

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