27.01.2021 22:52 - bearbeitet 28.01.2021 11:48
Hallo,
@MatMiller schrieb:Ich stehe gerade komplett auf dem Schlauch.
Der Schlauch, auf dem Du stehst, ist vermutlich die zukünftige Besteuerung Deines Modelldepots.
Mit dem Ver- und Wiedereinkauf hast Du den Einkaufswert Deines Depots um 1600 € angehoben, die später entsprechend vom Verkaufserlös abgezogen werden können und die daher nicht mehr versteuert werden müssen. In Deinem Beispiel entsprechen diesen 1600 € also 422 € weniger Kapitalertragsteuern in der Zukunft.
Gruß: KWie2
... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...
am 28.01.2021 01:23
@MatMiller schrieb:Vielen Dank für Eure Antworten. Ihr habt das in exakte Worte gefasst, was ich so ähnlich schon irgendwie "gefühlt" habe.
Der Freibetrag spielt keine Rolle mehr. Nachdem ich den noch letztes Jahr durch Zwischenverkauf von ETFs und Reinvestition ausgenutzt habe, war der vor 2 Wochen durch Teilverkauf einiger Plug Power Aktien für dieses Jahr auf einen Schlag aufgebraucht.
Ärgere dich nicht, dass dein Freibetrag aufgebraucht ist, freue dich, dass du Gewinne realisiert hast. ![]()
Auf alle weiteren Gewinne in diesem Jahr wirst du Steuern zahlen müssen, das wird an der Rendite knabbern. Aber unterm Strich bleibt trotzdem mehr, als wenn du das Geld unverzinst auf dem Girokonto hast.
Solltest du irgendwann in diesem Jahr Aktien mit Verlust verkaufen, bekommst du als Trostpflaster einen Teil der gezahlten Steuern zurück.
am 28.01.2021 14:52
@GetBetter schrieb:Eine theoretische Betrachtung dazu findest Du übrigens in dieser Diskussion.
Sehr interessant. Ich habe meine kleine Exceltabelle mal mit dem späteren Verkauf incl. Steuern und um eine Vergleichsrechnung ohne Zwischenverkauf erweitert. Ob sich bei Kurschwankungen ein Zwischenverkauf und Kauf lohnt, ist tatsächlich von der Höhe der Kursschwankungen bzw. den Zeitpunkten des Verkaufs und Kaufs abhängig. Sehr interessant. Ich befürchte, bei mir hat sich das nicht gelohnt. Ich hatte das zuvor nicht genug bedacht und durchgerechnet.
Immerhin stehen jetzt nicht mehr so viele Steuerabzüge bei der Sumulation da ... ein psychisch netter Effekt 😉
28.01.2021 15:48 - bearbeitet 28.01.2021 15:49
28.01.2021 15:48 - bearbeitet 28.01.2021 15:49
@MatMiller schrieb:
@GetBetter schrieb:Eine theoretische Betrachtung dazu findest Du übrigens in dieser Diskussion.
Sehr interessant.
Ich habe das Ganze nicht zufällig als "theoretisch" bezeichnet und finde es daher auch nur so mittel-interessant ![]()
Wenn man vorher weiß, dass der Kurs weiter steigen wird, dann verkauft man sinnvollerweise gar nicht sondern nimmt diese bevorstehenden Kurserhöhungen noch mit.
Verkaufen wird man also wenn einem das Risiko zu groß wird, z.B. weil man von einer bevorstehenden unterdurchschnittlichen Entwicklung ausgehet, oder weil die Position mittlerweile zu groß geworden ist und man das Risiko reduzieren will.
In diesen Fällen werde ich aber nicht unmittelbar die gleiche Stückzahl zurückkaufen.
Bliebe als dritte Möglichkeit der Fall, dass man durch den Verkauf seinen Freibetrag ausnutzen will. Dabei fließt aber keine Steuer, man kann also problemlos die verkauften Stücke zurückkaufen.
Was also ist der praxisrelevante Anwendungsfall einer solchen Betrachtung?
am 28.01.2021 16:38
@GetBetter schrieb:Was also ist der praxisrelevante Anwendungsfall einer solchen Betrachtung?
Man auf den Gedanken kommen, dass ein Zwischenverkauf bei einem höheren Kurs und Wiederkauf bei einem niedrigeren Kurs dazu führt, dass man nach der Aktion genauso viele Anteile wie vorher, aber Gewinn mitgenommen hat. Oder aber mehr Anteile als vorher bei kompletter Reinvestition des Verkaufswertes.
Eine exakte Betrachtung anhand eines Beispieles macht einem klar, dass die Randbedingungen, dass das wirklich so ist, sehr unwahrscheinlich sind.
Bei mir war das gestern eine sehr spontane und unüberlegte Aktion, bis ich gemerkt habe, dass die Kohle auf dem Verrechnungskonto nicht mehr ausreicht, um die gleiche Anzahl aller Aktien wieder einzukaufen, obwohl die Kurse um einiges niedriger waren. Da dämmerte es mir, dass ich die Rechnung ohne die Steuer gemacht hatte. Ich hatte einfach ein Brett vorm Kopf. Aber immerhin bin ich jetzt schlauer, das ist ja auch was wert.
am 28.01.2021 17:11
Das Problem ist halt auch, du kannst vorher nicht mit Gewissheit sagen, wie sich der Kurs zukünftig entwickelt. Vielleicht verkaufst du, und während du darauf wartest, dass du die Aktie zu einem tieferen Kurs zurückkaufen kannst, steigt er stattdessen weiter.