am 19.09.2020 19:08
Hallo,
ich habe vor einigen Jahren meine Altersvorsorge in die eingenen Hände genommen und bespare seitdem fleißig ETFs.
Nun hatte ich vergangene Woche einen Beratungstermin bei einem Finanzberater, der mir nahegelegt hat, dass ich steuerlich da noch einiges optimieren könnte indem ich auf eine staatlich geförderten fondsgebundenen Basisrente umsteige (z.B. der Continentale BasisRente Invest).
Aus seiner Sicht würde das aus zwei Gesichtspunkten sinnvoll sein:
- keine Kosten / Verluste bei Umschichtungen (Rebalancing), was ja bis zu meiner Rente (>30 Jahre) durchaus noch ein paar Mal vorkommen dürfte
- steuerliche Absetzbarkeit (bin in Steuerklasse 4, 42% Grenzsteuersatz) und Wiederanlage der jährlichen steuerlichen Erstattung z.B. in mein ETF-Depot
Das klingt für mich erst einmal plausibel. Gibt es hier einen "Steuerexperten" der das beurteilen könnte bzw. einen Rat für mich hätte?
Danke vorab & Viele Grüße
Sven
Link zur genannten Basisrente:
https://www.continentale.de/basisrente-fondsgebunden
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 27.09.2020 14:15
Wie kommst du auf 3948 Euro Steuererstattung bei 200 Euro Monatsbeitrag?
Müsste das nicht 0,42 * 200 Euro * 12 = 1008 Euro sein?
am 27.09.2020 14:19
Habe ich analog zum verlinkten Finanztip-Artikel berechnet. Kopie aus Excel:
| AN-Anzeil gesetz. Rentenversicherung | 7.000 € |
| AG-Anteil gesetz. Rentenversicherung | 7.000 € |
| Beiträge Rürüp-Rente | 2.400 € |
| Gesamtbeiträge Rente | 16.400 € |
| Absetzbarer Anteil in % | 100% |
| Absetzbarer Anteil in € | 16.400 € |
| Abzug steuerfreier AG-Anteil | - 7.000 € |
| verbleibender Betrag | 9.400 € |
| zu erwartende Rückerstattung (42%) | 3.948 € |
| Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen | 24.305 € |
am 27.09.2020 14:21
Die Steuererstattung für die Beiträge zur GRV bekommst du doch immer. Verstehe noch nicht was du meinst.
am 27.09.2020 14:23
Du zahlst 2400 Euro im Jahr ein und bekommst dafür 3944 Euro Erstattung. Wenn ja, dann machen!!! ![]()
27.09.2020 14:33 - bearbeitet 27.09.2020 14:33
@Towo Danke für den Hinweis. Da ich vorher keine große Ahnung von Besteuerung hatte und das Excel in 30min zusammengebastelt habe kann sowas durchaus mal passieren 😉
Fairerweise darf ich natürlich nur die Steuererstattung aus der Wiederanlage mit ansetzen. Somit ergibt sich angehängtes Bild.
Und somit bin ich mir wieder unsicher, ob es sich wirklich lohnt, da lediglich 100€ pro Monat Unterschied - bei den ganzen getroffenen Annahmen etc. erscheint mir das zu wenig um mich wirklich zu überzeugen.
Was meint ihr? Habe ich noch etwas übersehen?
am 27.09.2020 14:36
Du kannst das Excelfile hier hochladen und hier den Link reinsetzen. www.daten-transport.de
Ich denke auch, dass du eventuell noch Gebühren unberücksichtigt gelassen hast. Wirklich nur die 1,5%, also fast weniger als bei einem passiven Fonds?
am 27.09.2020 15:07
Nach dem Dreisatz müsste auch 355 Euro statt 399 rauskommen.
Wenn ich statt 3600 Euro im Jahr 1008 Euro einzahle muss doch auch das Ergebnis das 0,28 fache betragen, oder nicht? 1008/3600=0,28. Und nicht das 0,314 fache.
am 27.09.2020 17:38
@Towo Provision (Ordergebühren) bei comdirect mit eingerechnet ergbit sich dann doch ein etwas größerer Unterschied (siehe Anhang). Auch die Versicherungen werden effizienter und haben natürlich verstanden, dass Sie im Management kostengünstiger werden müssen um konkurrenzfähig zu bleiben. Somit überrascht mich das nicht wirklich.
In der Beispielrechnung des Angebots handelt es sich um eine Nettowertentwicklung (abzgl. Abschluss- und Vertriebskosten, Verwaltungskosten, anlassbezogene Kosten). Habe dafür aber noch einmal eine Bestätigug gefordert, um wirklich sicher zu sein. Das Endkapital nach Steuern der Basisrente (Zelle F10) ist genau dieser Wert.
Mit Dreisatz lässt sich z.B. die (veränderte) Verteilung der Steuerbelastung aber nicht darstellen. Wie gesagt habe das ganze mit dem Sparrechner errechnet und mir von dort die Gesamtwerte (bspw. Steuerabzüge , Zinsen insgesamt gezogen) und in meinem Excel verwendet (keine Lust gehabt mir das selbst in Excel nachzubauen und dabei ggf. Fehler zu machen).
@GetBetter Die Todesfall Absicherung lässt sich übrigens mit dazu wählen und wurde durch den Berater, der mich darauf gebracht hat bereits ausgewählt. Geld ist somit also nicht "futsch".
am 27.09.2020 17:45
Ich kann zum Beispiel deinen Steuerabzug der ETF-Sparpläne nicht nachvollziehen.
Einmal ziehst du 23,3% und einmal 24,46% ab. Richtig wäre 70% von 26,375%. Also 18,46%.
27.09.2020 17:52 - bearbeitet 27.09.2020 17:52
@Towo : Wie gesagt habe es mit dem Sparrechner errechnet. Screenshot meiner Berechnung anbei (für Szenario 1 - reiner ETF-Sparplan bei comdirect).
Musste die angenommene Verzinsung auf 6% anpassen gegenüber der ursprünglichen von 7.1%, da ich im Grunde ja bei beiden Konstrukten die gleiche dahinterliegende Fondentwicklung annehme - und im vorliegenden Angebot liegt diese brutto bei 6%, nicht bei 7,1% des MSCI World.