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Spekulationen zurzeit besonders schwierig?

Bobo
Experte
95 Beiträge

Liebe Community,

 

ich versuche seit etwa sechs Wochen durch Spekulation mit Hebelzertifikaten ein kleines Zubrot (paar Hundert Euro im Monat) zu verdienen. Ich greife mir im allgemeinen empfohlene Aktien (Amazon, Zalando, Hello Fresh, Bayer, LEG-Immobilien, ShopApotheke, Sartorius, …) heraus, kaufe dann ein Hebelzertifikat mit kleinem Hebel (1,5 –3), setze einen Stop-Loss entsprechend dem maximalen Kursabsturz der letzten 14 Tage, ziehe diesen ab einem bestimmten Kursgewinn auf Break-Even und ziehe ihn gegebenenfalls höher oder wandle ihn in einen Trailing Stopp Loss um.

 

Ich habe aber das Gefühl, dass dies im Moment (sprich in den letzten sechs Wochen) marktbedingt nicht funktioniert. Also nicht die Strategie ist schuld, dass am Ende nicht viel rumkommt oder ich insgesamt Verlust mache, sondern dieses dauernde Hochklettern und dann wieder Abfallen der Kurse. So stand ich bis zum 10.6. mit meinem Zertifikate-Depot 15 % im Plus (nach etwa 10 Tagen Laufzeit), aber dann hat sich der Gewinn innerhalb von Stunden halbiert und ich wurde bei fast allen Positionen ausgestoppt. In der Zeit davor haben viele Positionen es gar nicht erst drei Tage überlebt.

 

Meine Frage an diejenigen, die schon ein paar Jahre Börsenerfahrung haben: Ist es zurzeit wegen der besonderen Marktlage schwierig, mit kurzfristigen Spekulationen Gewinne zu machen, oder hätte ich dasselbe zu jedem anderen Zeitpunkt in der Vergangenheit auch erlebt, weil meine Methode doch nichts taugt?

 

Hätte man übrigens Mitte März, nach dem Einbruch, ordentlich Geld auf die Indizes DAX, S&P500, Nasdaq und wie sie alle heißen, gesetzt, oder sich vielleicht mit den Aktien der Online-Händler eingedeckt, dann wäre man in diesen drei Monaten reich geworden. Nur hat sich das wohl Mitte März keiner getraut, denn auch die meisten Profis haben diese Entwicklung nicht erwartet. Im Gegenteil, in den letzten Wochen sind viele institutionelle Anleger short gegangen und mussten mit Staunen erleben, wie die Kurse immer weiter stiegen. Und jetzt wartet die eine Gruppe der Experten auf den neuen großen Einbruch, während die andere Gruppe sagt, dass das Klettern weitergeht (von kurzen Rücksetzern wie am Mittwoch und Donnerstag) abgesehen. Beide Seiten haben gute Argumente.

 

Tja, hinterher ist man immer schlauer 🙂

 

Viele Grüße, Bobo

18 ANTWORTEN

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@GetBetter  schrieb:


... sie muss aber auch nur 0,2% fallen (bei einem Hebel von 10) und Du bist sie sofort wieder los. 

Einer gewinnt bei der Sache definitiv: die comdirect :smileywink

 

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War mein erster Gedanke bei der Sache. 

 

@Bobo auf diese "Strategie" sind schon sehr, sehr, sehr viele vor dir gekommen. Es muss ja "nur" steigen. Das "nur" ist das Problem.

 

Bist du auf das Geld angewiesen? Verdienst du damit deinen Lebensunterhalt? Wenn nein würde ich einfach abwarten ODER auf Titel spekulieren die besser einzuschätzen sind. Kleiner Hebel und gut ist. Nicht gierig werden.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Bobo
Experte
95 Beiträge

Ich merke schon, wie ich für meine Idee belächelt werde. Dabei sage ich gar nicht mal, dass sie gut ist. Trotzdem ist sie vielleicht doch noch eine nähere Betrachtung wert.

 

Wenn ich 6 Trades mache, dann reicht es, wenn nur einer die 10 %-Hürde nimmt, um Break-Even zu erzielen, von Tradinggegbühren abgesehen. 

 

Ich würde darauf achten, die Zertis immer genau in dem Moment zu kaufen, in dem sie gerade steigen.

 

Mal nachgerechnet: Ich kaufe 6 Zertifikate für je 1050 € (Man muss über 1000 € liegen, um die 3,90 €-Deals zu kriegen, auch beim Verkauf. Da würden 1021 Euro auch schon reichen, aber meistens verkauft man ja knapp unter dem Stopp Loss.)

 

Angenommen 4 werden bei – 2 % ausgestoppt, und 2 schaffen die 10 %- Schwelle. Dann verliere ich 4 mal 21 Euro und gewinne 2 mal 105 Euro, mache also 126 € Gewinn. Ziehe ich davon noch 6 mal 7,80 € Gebühren ab, behalte ich 79,20 übrig. 

Rechne ich dies mit 3 schlechten und 3 guten Trades, dann bin ich bei 205,20 € Gewinn. 

 

Falls dieses 3 zu 3 auf lange Sicht klappen sollte, und man geht mit der 5-fachen Summe in jeden Trade (also 5250 €) und macht das nicht 6 mal, sondern 60 mal, dann ist der Gewinn am Ende 12.132 €.

 

60 Trades ist natürlich eine Menge Arbeit (einer dauert vielleicht 10 min), aber wenn man 6 pro Woche macht, ist man nach 10 Wochen fertig und hat 12.132 Euro mehr auf dem Konto.

 

(Bei 4 zu 1 wären es 5.832 €).

 

Bin nicht sicher, ob ich das ausprobiere. Klingt nach Arbeit 🙂 und viel Stress. Und am Ende sind 3 zu 3 auch oder vielleicht sogar 4 zu 1 unrealistisch.

 

Bobo
Experte
95 Beiträge

Bist du auf das Geld angewiesen? Verdienst du damit deinen Lebensunterhalt? Wenn nein würde ich einfach abwarten ODER auf Titel spekulieren die besser einzuschätzen sind. Kleiner Hebel und gut ist. Nicht gierig werden.


 

Das ist natürlich völlig richtig. Ich habe nicht vor, meine Existenz zu gefährden, und sehe auch die Gefahr, dass Börse spielsüchtig machen kann. Es sind alle Elemente da, die es dafür braucht: Zufall, Spannung, ab und zu Gewinne, Strategien, um das System auszutricksen usw. Danke für die Erinnerung.

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Bobo du wirst belächelt weil es simpel gesagt genau das ist, was alle machen (auch Daytrader) aber es am Ende einfach Glücksspiel bleibt.

 

Wenn du ein Spielgeldbudget dafür hast nur zu und viel Erfolg. Je volatiler die Börse desto eher ist es 1 guter Trade gegen 5 schlechte, und die 10% zu erreichen ist oftmals auch schwieriger als man es sich vorstellt.

 

In der Theorie klingt es super simpel und einfach und jeder kann zu viel Geld kommen, die Realität ist allerdings dass viele dennoch viel Geld verlieren anstatt gewinnen. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

huhuhu
Legende
8.777 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Ich merke schon, wie ich für meine Idee belächelt werde. Dabei sage ich gar nicht mal, dass sie gut ist. Trotzdem ist sie vielleicht doch noch eine nähere Betrachtung wert.

 

Wenn ich 6 Trades mache, dann reicht es, wenn nur einer die 10 %-Hürde nimmt, um Break-Even zu erzielen, von Tradinggegbühren abgesehen. 

 

Ich würde darauf achten, die Zertis immer genau in dem Moment zu kaufen, in dem sie gerade steigen.

 

Mal nachgerechnet: Ich kaufe 6 Zertifikate für je 1050 € (Man muss über 1000 € liegen, um die 3,90 €-Deals zu kriegen, auch beim Verkauf. Da würden 1021 Euro auch schon reichen, aber meistens verkauft man ja knapp unter dem Stopp Loss.)

 

Angenommen 4 werden bei – 2 % ausgestoppt, und 2 schaffen die 10 %- Schwelle. Dann verliere ich 4 mal 21 Euro und gewinne 2 mal 105 Euro, mache also 126 € Gewinn. Ziehe ich davon noch 6 mal 7,80 € Gebühren ab, behalte ich 79,20 übrig. 

Rechne ich dies mit 3 schlechten und 3 guten Trades, dann bin ich bei 205,20 € Gewinn. 

 

Falls dieses 3 zu 3 auf lange Sicht klappen sollte, und man geht mit der 5-fachen Summe in jeden Trade (also 5250 €) und macht das nicht 6 mal, sondern 60 mal, dann ist der Gewinn am Ende 12.132 €.

 

60 Trades ist natürlich eine Menge Arbeit (einer dauert vielleicht 10 min), aber wenn man 6 pro Woche macht, ist man nach 10 Wochen fertig und hat 12.132 Euro mehr auf dem Konto.

 

(Bei 4 zu 1 wären es 5.832 €).

 

Bin nicht sicher, ob ich das ausprobiere. Klingt nach Arbeit 🙂 und viel Stress. Und am Ende sind 3 zu 3 auch oder vielleicht sogar 4 zu 1 unrealistisch.

 


...bin ich froh, dass ich in Mathe nicht so gut kann  Smiley (zwinkernd)

huhuhu
Legende
8.777 Beiträge

@Zilch  schrieb:

 

 die Realität ist allerdings dass viele dennoch viel Geld verlieren anstatt gewinnen. 


 

Nun ja lieber Zilch,

wenn man hier so manch andere hört  Smiley (zwinkernd)

 

 

Draghi
Autor ★★★
72 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Ich merke schon, wie ich für meine Idee belächelt werde. Dabei sage ich gar nicht mal, dass sie gut ist. Trotzdem ist sie vielleicht doch noch eine nähere Betrachtung wert.

 

Sorry, wenn es so auf dich wirkt.

Du hast eine Strategie und dir Gedanken gemacht. Das ist schon mal sehr gut 😉

Wenn du deine Emotionen einigermaßen im Griff hast, dann könnte deine Idee auch funktionieren, obwohl ich den SL für zu knapp gesetzt erachte. Was nicht passieren sollte, ist dass du deinen Einsatz und/ oder den Hebel erhöhst, um Verluste wieder reinzuholen. So nach dem Motto...jetzt hole ich mir mein Geld zurück. Dann geht deine Rechnung definitiv nicht auf. Zudem scheint es aktuell sinnvoll zu sein, short und long zu denken und dabei die wesentlichen Unterstützungen und Widerstände in deine Trades miteinfließen zu lassen.

Viel Glück und erfolgreiche TradesSmiley (fröhlich)

 

cestmoi
Mentor ★
1.216 Beiträge

@Bobo... die ganze Geschichte krankt daran, dass Du zu spät über die Kurse informiert sein wirst..., nicht schnell genug die beiden Limits setzen kannst und zusätzlich eine gewisse Fehlerquote beim Tippen Dich zusätzlich Geld kosten wird...
Ich bin mir sicher, dass direkt angeschlossene Computersysteme das in etwa so handhaben...das Ei des Kolumbus ist das wohl aber nicht, sonst würde das jede Instutition tun

dg2210
Legende
7.798 Beiträge

@Bobo  schrieb:

Ich merke schon, wie ich für meine Idee belächelt werde. Dabei sage ich gar nicht mal, dass sie gut ist. Trotzdem ist sie vielleicht doch noch eine nähere Betrachtung wert.

 


Ich habe die Idee nicht belächelt, sondern gesagt, daß sie in bestimmten Marktphasen funktioniert. Wenn du dir den Langfrist-Chart der von die genannten Aktien ansiehst, wirst du feststellen, daß deine Strategie über längere Zeiträume gut funktioniert hätte.

 

Leider sind wir momentan nicht in einer geeigneten Marktphase.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)