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Sonnis wikifolio

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Hallo zusammen,

 

ich möchte ein wikifolio zusammenstellen.

 

UPDATE 19.07.2019 - Mein wikifolio ist veröffentlicht. Der Link: wikifolio sonnenbrille 360 Grad

 

UPDATE - Das Portfolio am 20.02.2021:

 

ISINWertpapierGewichtung in %
US02079K3059Alphabet5,1
FR0000121014LVMH4,6
US7607591002Republic Services4,6
IE00BYZK4552iShares Automation & Robotics ETF3,6
US5500211090Lululemon Athletica3,5
US65339F1012NextEra Energy3,3
US91324P1021UnitedHealth Group3,3
US67103H1077O'Reilly Automotive3,2
US5801351017Mc Donald's3,1
US0231351067Amazon3,0
CH0030170408Geberit2,9
ES0144580Y14Iberdrola2,9
US2358511028Danaher2,8
BE0974349814Warehouses de Pauw2,7
US8835561023Thermo Fisher Scientific2,7
DE0007231334Sixt Vorzugsaktie2,6
US8552441094Starbucks2,6
 Bargeldbestand2,6
US1729081059Cintas2,5
US5949181045Microsoft2,5
DK0060534915Novo Nordisk2,4
IT0005282865Reply2,4
US92826C8394Visa2,4
US09247X1019Blackrock2,3
US2546871060Walt Disney2,3
IT0004171440Zignago Vetro2,2
US61174X1090Monster Beverage2,2
US09857L1089Booking Holdings2,0
US25754A2015Domino's Pizza2,0
CA1363751027Canadian National Railway1,9
DE0008404005Allianz1,7
DE0008402215Hannover Rück1,6
DE000A1ML7J1Vonovia1,5
US03027X1000American Tower1,5
US1713401024Church & Dwight1,5
US49271V1008Keurig Dr Pepper1,5
US20030N1019Comcast1,4
US8923561067Tractor Supply1,3
CH0114405324Garmin1,1
DE0005093108Amadeus Fire0,9

 

Ihr könnt euch das wikifolio nach Registrierung vollständig anschauen. Vormerkungen sind ab jetzt möglich. (Edit: mittlerweile nicht mehr)

 

Die Aktien im wikifolio sollen möglichst lange gehalten werden und ohne Stop Loss abgesichert werden. Ich verkaufe Aktien, wenn sich was fundamentales am Unternehmen geändert hat.

 

Mir sind steigende Umsätze und Gewinne, eine weltweite Diversifikation und ein langfristiges und möglichst nichtzyklisches Geschäftsmodell, ein langfristiger Trend und eine moderate Bewertung wichtig.

 

Folgende Ideen habe ich bereits gesammelt:

 

AktieAnteilWKNBranche
Amazon4,00%906866Technologie
Alphabet4 %A14Y6HTechnologie
BB Biotech4 %A0NFN3 Biotech/Pharma
Hannover Rück2 %840221Rückversicherung
United Healt Group2 %869561Versicherung
Blackrock2 %928193Vermögensverwalter
VISA2 %A0NC7B Zahlungsdienstleister
Unilever4 %A0JMZBKonsumgüter/Nahrungsmittel
Nike4 %866993 Sportartikel
Mowi4 %924848Nahrungsmittel
Royal Dutch Shell2 %A0D94M Öl
GAZPROM2 %903276 Gas
Vonovia4 %A1ML7J Immobilien
British American Tobbaco4 %916018 Tabak
Sixt2 %723133Mobilität
Uber2 %A2PHHG Mobilität
Berkshire Hathaway4 %A0YJQ2Holding
iShares Automation & Robotics ETF4 %A2H5ESAutomatisierung
Iberdrola2 %A0M46B Versorger
Next Era Energy2 %A1CZ4H Versorger
Reply2 %A2G9K9 IT
Microsoft2 %870747 IT
LVMH4 %853292 Luxus
Ecolab2 %854545 Umwelt
Tomra Systems2 %872535Recycling
Lockheed Martin4 %894648Verteidigung
Samsung4 %881823Hardware
Auckland International Airport 2 %A111EQ Infrastruktur
Canadian National Railway 2 %897879Infrastruktur
Walt Disney4 %855686Unterhaltung
 88 %  
    
Starbucks 884437Systemgastronomie
Mc Donalds 856958 Systemgastronomie
Naspers 906614 Holding
SoftBank A2N9LF Holding
Müll Aktie? @nmh Liste 
Medizintechnik Aktie? @Pramax Liste 

 

Habt ihr noch Branchen, die ich übersehen habe? Es fehlen insgesamt 3. Welche Aktien aus den Branchen kennt ihr?

 

UPDATE - 19.07.2019: Die Liste ist fertig. Genau die Wertpapiere habe ich so zum Start in mein wikifolio aufgenommen:

 

AktieAnteilWKNBranche
Alphabet3,3 %A14Y6HTechnologie
Amazon3,2 %906866Technologie
Asahi1,6 %853764 Getränke
Auckland International Airport 1,6 %A111EQ Infrastruktur
BB Biotech3,2 %A0NFN3 Biotech/Pharma
Berkshire Hathaway1,6 %A0YJQ2Holding
Blackrock1,6 %928193Vermögensverwalter
British American Tobbaco3,2 %916018 Tabak
Canadian National Railway 1,6 %897879Infrastruktur
Church & Dwight1,6 %864371Konsumgüter
Cintas Corp.1,6 %880205Bekleidung
Danaher1,6 %866197 Medizintechnik
Domino's Pizza1,7 %A0B6VQ Franchise
Ecolab3,2 %854545 Umwelt
GAZPROM1,6 %903276 Gas
Geberit3,2 %A0MQWGWasser
Hannover Rück1,6 %840221Rückversicherung
Iberdrola1,6 %A0M46B Versorger
iShares Automation & Robotics ETF3,2 %A2H5ESAutomatisierung
iShares Gold Producers UCITS ETF10 %A1JKQJGoldminen
Lockheed Martin3,2 %894648Verteidigung
LVMH3,2 %853292 Luxus
Markel1,6 %885036 Holding
Microsoft1,6 %870747 IT
Mowi3,2 %924848Nahrungsmittel
Naspers1,6 %906614 Holding
Next Era Energy1,6 %A1CZ4H Versorger
Nike3,2 %866993 Sportartikel
O Reilly Automotive1,6 %A1H5JY Autoteile
Reply1,6 %A2G9K9 IT
Republic Services3,2 %915201 Müll
Royal Dutch Shell1,6 %A0D94M Öl
Samsung3,2 %881823Hardware
Sixt3,2 %723133Mobilität
SoftBank1,6 %A2N9LF Holding
Thermo Fisher Scientific1,6 %857209 Medizintechnik
Unilever1,7 %A0JMZBKonsumgüter/Nahrungsmittel
United Healt Group1,6 %869561Versicherung
VISA1,7 %A0NC7B Zahlungsdienstleister
Vonovia3,2 %A1ML7J Immobilien
Walt Disney3,2 %855686Unterhaltung

 

Grüße aus Dresden
Sonni

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Hallo zusammen,

 

ich habe einen neuen Kommentar veröffentlicht:

 

Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 20.05.2022.

 

Seit dem Jahreswechsel weht an den Aktienmärkten ein komplett anderer Wind. Ein Cocktail aus Zinserhöhungen, Inflation, Krieg und Corona sorgen seit Monaten dafür, dass es mit den Kursen bergab geht. Solche Phasen gehören jedoch dazu, die Börse ist keine Einbahnstraße. In der Vergangenheit gab es viele Krisen und Katastrophen. Anfang der 2000er ist die Internetblase geplatzt, am 11. September 2001 gab es einen Terroranschlag auf das World Trade Center, am 15. September 2008 musste die Bank Lehman Brothers Insolvenz anmelden, am 11. März 2011 traf ein Tsunami auf das Atomkraftwerk in Fukushima, am 31. Januar 2020 trat Großbritannien aus der EU aus und seit dem 11. März 2020 sorgt das Corona-Virus für eine Pandemie in Deutschland und auf der ganzen Welt. Ich bleibe jedoch langfristig optimistisch, denn immer, wenn eine Krise verdaut war, stiegen die Aktienmärkte wieder auf neue Rekorde. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nach Bewältigung der aktuellen Probleme diesmal anders sein sollte. Deshalb bleibe ich mit dem wikifolio auch voll in Aktien investiert, da ich auch weiterhin an langfristig steigende Kurse glaube. Zu diesem langfristigen Aufwärtstrend gehören auch kurz- oder mittelfristige Baissephasen dazu.

 

Ein Hoffnungszeichen kommt derweil aus China. Die dortige Regierung hat ein Ende der Corona-Beschränkungen in der Hafenstadt Shanghai in Aussicht gestellt. Damit ist die Lieferkettenproblematik zwar nicht sofort gelöst, aber ein Grundstein für die Entspannung ist gelegt.

 

Die hohe Inflation wird in den ersten Quartalszahlen deutlich spürbar. Nicht alle Unternehmen können gestiegene Preise sofort an den Endkunden weitergeben, sondern machen dies erst nach und nach. Das hat zur Folge, dass die bisher erzielten Gewinne vereinzelt gesunken sind. Ich werde deshalb allerdings keine Aktien verkaufen, sondern abwarten, ob die Inflation die Gewinne nachhaltig belastet. Das wäre dann der Fall, wenn beispielsweise 2023 wieder kein Gewinnwachstum erzielt wird. Ich möchte nicht spekulieren, wie sich der Ölpreis im Jahresverlauf entwickeln wird, denn ich kann nicht seriös einschätzen, wann der schreckliche Krieg in der Ukraine endet oder welchen Erfolg die Notenbanken bei der Bekämpfung der Inflation haben.

 

Heute stehen zwei Unternehmen im Fokus, deren Gewinne aufgrund der Inflation leicht zurückgegangen sind – wir sehen uns die Zahlen von Church & Dwight und Monster Beverage an. Zudem werfen wir einen Blick auf Warehouses de Pauw, die Allianz und Booking. Zunächst allergings der übliche Marktüberblick.

 

Aktuell liegt das wikifolio vor dem Dax, aber hinter dem MSCI World, dem Dow Jones und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:

 

 

wikifolio

DAX ETF

MSCI World ETF in Euro

Dow Jones ETF in Euro

S&P 500 ETF in Euro

Performance seit letztem Kommentar

- 2,7 %

+ 2,5 %

- 3,5 %

- 5 %

- 5,4 %

Performance seit Jahresanfang

- 18,1 %

- 13,1 %

- 11,6 %

- 8,1 %

- 12,5 %

Performance seit einem Jahr

- 4,1 %

- 9,9 %

+ 5,6 %

+ 6,9 %

+ 9,4 %

Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019)

+ 16,2 %

+ 12,8 %

+ 34,9 %

+ 27,5 %

+ 44,6 %

 

 

Die Aktie von Warehouses de Pauw setzte nach dem Kursrückgang seit Mitte April 2022 zu einer starken Gegenbewegung an – es ging um 14,4 Prozent nach oben. Die Aussicht auf steigende Zinsen in Europa belasten das Papier des Logistikimmobilienspezialisten seit Anfang des Jahres. Die Ergebnisse des 1. Quartals waren sehr gut: Der Umsatz stieg um 14,9 Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Die Gewerbeimmobilien sind mit 98,6 Prozent fast vollständig ausgelastet. Die Mietverträgen laufen durchschnittlich noch 5,7 Jahre. Die Mieten wurden im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent erhöht.

 

Man arbeitet am weiteren Wachstum: Im abgelaufenen Quartal wurden drei neue Logistikimmobilien mit einer Fläche von insgesamt 23.000 m² im Wert von 19 Millionen Euro an neue Mieter übergeben. Die anfängliche Bruttomietrendite beträgt 6,3 Prozent, die Verträge sind mit einer Laufzeit von durchschnittlich zehn Jahren ausgestattet.

 

Leser wissen, dass die Immobilienbranche besondere Kennzahlen verwendet: Warehouses De Pauw weist neben den Nettogewinn auch die „EPRA Earnings“ aus. Diese Kennzahl gibt den Gewinn aus dem operativen wiederkehrenden Geschäft an und ist um Bewertungseffekte, latente Steuern und das Verkaufsergebnis bereinigt. Die EPRA Earnings je Aktie stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent auf 0,29 Euro. Allerdings muss hier Wasser in den Wein gegossen werden: Das sehr gute Ergebnis ist auch auf vorvermietete Projekte in den Niederlanden und Rumänien sowie auf einige einmalige Erträge und Steuerrückerstattungen zurückzuführen.

 

Die Prognose für dieses Jahr wurde bestätigt: Das Unternehmen erwartet eine Erhöhung der EPRA Earnings je Aktie um 9 Prozent auf 1,20 Euro und eine Dividendenerhöhung um ebenfalls 9 Prozent auf 0,96 Euro. Beim langfristigen Ausblick sieht man sich ebenfalls auf Kurs: Man schätzt das jährliche Wachstum der EPRA Earnings je Aktie auf 8 Prozent - im Jahr 2025 sollen diese dann 1,50 Euro betragen.

 

Warehouses de Pauw ist ein Musterkandidat für meine Strategie: Die Umsätze, Gewinne und Dividenden steigen sowohl aufgrund von Mieterhöhungen und Neubau. Ein Verkauf kommt daher nicht in Frage, auch wenn die Zinsen bald auch in Europa steigen werden.

 

Das Papier von Church & Dwight verlor in den letzten zwei Wochen am stärksten – es ging um 8,3 Prozent nach unten. Dabei hat sich die Aktie seit Jahresanfang ganz gut gehalten, das Minus beträgt bis zum 20.05.2022 nur 6,7 Prozent. Der letzte Quartalsbericht sorgte für ein Minus von 15,2 Prozent seit dem 27.04.2022. Der Umsatz stieg um 2,7 Prozent auf fast 1,3 Milliarden US-Dollar. Dabei stiegen die Preise um 7,8 Prozent und die verkaufte Menge ging um 5,1 Prozent zurück.

 

Die Inflation wirkt beim Drogerieartikelhersteller besonders bei den Transportkosten. Das Unternehmen geht nun von zusätzlichen Kosten in Höhe von 85 Millionen US-Dollar für dieses Jahr aus. In den letzten zwölf Monaten hat man die Preise für 80 Prozent der Produkte angehoben. Ab Juli 2022 müssen Kunden für Textilpflege- und Einstreuprodukte tiefer in die Tasche greifen. Der Gewinn je Aktie ging aufgrund von gestiegenen Kosten um 5,7 Prozent auf 0,83 US-Dollar je Aktie zurück.

 

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen weiterhin eine Umsatzsteigerung von 5 bis 8 Prozent. Das Management geht auch davon aus, dass die Kosten schneller steigen, als man selbst die Preise erhöhen kann. Der Gewinn soll dieses Jahr um ungefähr 4 Prozent wachsen und damit die untere Spanne der Prognose von 4 bis 8 Prozent erreichen. Man prognostiziert, dass die Probleme in der Lieferkette in der zweiten Jahreshälfte nachlassen werden.

 

Drogerieartikel braucht man auch in einer Rezession, deshalb sind Aktien wie Church & Dwight bei konservativen Anlegern so beliebt. Allerdings bedeutet das nicht, dass der Hersteller von Duschgel, Waschmittel oder Zahnpasta keine operativen Probleme haben kann. Ich rechne damit, dass das Unternehmen die Inflation nicht sofort, sondern mit einem Zeitversatz vollständig an die Kunden weitergeben kann. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Ölpreis, als einer der Hauptkostentreiber, in der nächsten Zeit entwickelt. Der Vorstand rechnet mit einer kleinen Gewinnsteigerung in diesem Jahr. Deshalb bleibt die Aktie im wikifolio.

 

Die Allianz kann das Kapitel der Structured Alpha Fonds beenden – der Bereich Global Investors hat Vergleiche mit dem U.S.-Justizministerium und der U.S.-Börsenaufsicht geschlossen. Man musste sich eines Wertpapierbetrugs schuldig bekennen. An den kriminellen Machenschaften waren nur wenige Personen beteiligt, die mittlerweile nicht mehr bei der Versicherung arbeiten. Die Fondstochter darf nun nach einer Übergangsfrist keine Investmentfonds oder Pensionsfonds in den USA beraten. Eine Ausnahmegenehmigung soll es jedoch für die Geschäfte von Pimco und Allianz Life U.S. geben. Die Investment- und Managementaktivitäten von Allianz Global Investors U.S. im Umfang von 120 Milliarden US-Dollar sollen an einen US-Partner übertragen werden.

 

Die Einigung mit den Behörden kostet insgesamt fast 850 Millionen US-Dollar. Die geschädigten Anleger erhalten insgesamt 5 Milliarden US-Dollar Schadenersatz. Die Rückstellungen aus dem Jahr 2021 (3,7 Milliarden US-Dollar) und dem ersten Quartal 2022 (1,9 Milliarden US-Dollar) decken die Schäden vollständig ab.

 

Nach dem Abschluss des Verfahrens fällt ein Belastungsfaktor für die Aktie weg. Der finanzielle Schaden für die Allianz ist verkraftbar und die Aufwendungen sind bereits vollständig in den Zahlen enthalten. Es bleibt abzuwarten, ob der Imageverlust zu einem Rückgang der Geschäfte in den USA führen wird.

 

Zuletzt möchte ich nochmal kurz auf die Zahlen zum ersten Quartal 2022 eingehen: Der Umsatz stieg um 6,2 Prozent auf 44 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis ging um 2,9 Prozent von 3,3 auf 3,2 Milliarden Euro zurück. Die Schäden aus Naturkatastrophen haben sich fast vervierfacht und drückten auf das Ergebnis. Die Vermögensverwaltung steigerte die Erträge im Vergleich zum Vorjahr, der Gewinnrückgang aus der Schaden- und Unfallversicherung wurde jedoch nicht vollständig ausgeglichen.

 

Unterm Strich bleiben 600 Millionen Euro übrig, da die erwähnten Rückstellungen nach Steuern den Nettogewinn mit 1,6 Milliarden Euro belasteten. Der Gewinn je Aktie ging um fast 78 Prozent auf 1,38 Euro zurück. Das Management hält an der eigenen Prognose fest: Das operative Ergebnis für 2022 soll zwischen 12,4 und 14,4 Milliarden Euro betragen.

 

Am unteren Ende des Ausblicks würde das Unternehmen operativ weniger verdienen als noch vor einem Jahr. Ich komme deshalb zum gleichen Ergebnis wie bei Amazon und Meta: Ein Rückgang des operativen Gewinns ist nur dann verschmerzbar, wenn die Prognose für 2023 wieder Wachstum verspricht. Die aktuellen Schätzungen gehen von diesem Szenario aus. Deshalb bleibt die Aktie vorerst im wikifolio.

 

Der Umsatz des Energy-Drink-Herstellers Monster Beverage stieg im abgelaufenen Quartal um 22 Prozent auf mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar. Am 17. Februar 2022 schloss das Unternehmen die Übernahme von CANarchy Craft Brewery Collective, einem Hersteller von Craft Beer und Hard Seltzer, für voraussichtlich 330 Millionen US-Dollar in bar ab. Die Brauerei trägt nur ein Prozent (15,2 Millionen Euro) zum Umsatz bei. Mit dem Neuzugang hat man nun bei alkoholischen Getränken zumindest einen Fuß in der Tür.

 

Neben Church & Dwight hat auch Monster Beverage mit gestiegenen Kosten zu kämpfen: Frachtraten, Kraftstoff, Aluminiumdosen, Zutaten und Verpackungsmaterialien sind teurer als noch vor einem Jahr. Allerdings geht das Management davon aus, dass einige Kostensteigerungen nur vorübergehend sein werden. Man möchte beispielsweise die Abhängigkeit von importierten Aluminiumdosen verringern und Lagerbestände in der Nähe der Kunden erhöhen. Die Betriebsausgaben stiegen von 300,8 Millionen US-Dollar auf 377,2 Millionen US-Dollar, ein Plus von rund 25 Prozent. Das Unternehmen wird seine Werbeaktionen reduzieren um der Kosteninflation entgegenzuwirken. Zudem werden ab September 2022 die Preise in den USA angehoben.

 

Der Gewinn je Aktie ging von 0,59 US-Dollar um 6,8 Prozent auf 0,55 US-Dollar zurück. Die Analysten gehen für dieses Jahr durchschnittlich von einem Gewinn je Aktie von 2,68 US-Dollar aus. Das wäre nur einen kleines Plus verglichen mit 2020 und 2021. Im Jahr 2023 soll es dann wieder einen größeren Schluck aus der Pulle geben: Der Gewinn soll auf 3,22 US-Dollar steigen. Wir bleiben der Aktie treu, wenn die Prognosen aufgehen und der Gewinn im Jahr 2023 ordentlich klettert.

 

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und Social Distancing kehrt die Reiselust zurück. Booking profitiert davon besonders: Der Umsatz des Reiseportals stieg um 136 Prozent gegenüber dem Auftaktquartal 2021 auf 2,7 Milliarden US-Dollar. Zudem erzielte man im ersten Quartal Bruttobuchungen mit einem Volumen von 27,3 Milliarden US-Dollar - ein Rekordwert.

 

In den ersten drei Monaten des Jahres musste man Wertberichtigungen aus Aktienbeteiligungen in Höhe von 987 Millionen US-Dollar hinnehmen. Deshalb weist das Buchungsportal unterm Strich einen Verlust von 700 Millionen US-Dollar oder 17,10 US-Dollar je Aktie aus. Der um die Abschreibung bereinigte Gewinn beträgt jedoch 161 Millionen US-Dollar oder 3,90 US-Dollar je Aktie, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust von 215 Millionen US-Dollar entstanden ist.

 

Nach der Pandemie verbessern sich die Aussichten für die Reisebranche erheblich. Aus unserem wikifolio profitiert auch Booking von dieser Entwicklung. Auch ich werde dieses Jahr vermutlich den ersten längeren Urlaub mit Flugreise nach Ausbruch der Pandemie buchen. In den letzten zwei Jahren war mir das deutlich zu unsicher. Den Schätzungen der Nasdaq zufolge, soll 2023 ein neuer Rekordgewinn winken. Wir geben deshalb kein Stück aus der Hand.

 

Am 08.05.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 16.890,07 Euro. Auch in den letzten zwei Wochen flossen jede Menge Dividenden: Reply, Fresenius und Amadeus FiRe schütteten insgesamt 1.483,17 Euro aus. Mit den Deals um den Dividendenabschlag von Starbucks, Visa, Cintas, Church & Dwight und Microsoft hat das wikifolio insgesamt 115,36 Euro verloren. Nach Abzug der Zertifikategebühr in Höhe von 423,89 Euro beträgt der Cashbestand am 22.05.2022 genau 17.833,99 Euro.

 

Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro

Wert aktuell: 1.155.742,34 Euro (letzter Kommentar: 1.182.522,98 Euro), davon Aktien 1.094.376,95 Euro (letzter Kommentar: 1.120.935,91 Euro) und ETF 43.531,40 Euro (letzter Kommentar: 44.697 Euro).

 

Grüße aus Dresden

Sonni

HaBe
Mentor ★
1.152 Beiträge

Hallo Sonni,

 

vielen Dank für Deine regelmäßigen und ausführlichen Kommentierungen, die lese ich immer sehr gerne! Besonders freut es mich natürlich, wenn Aktien dabei sind, die ich auch im Depot habe, so wie hier Church & Dwight. Ich habe mein Depot Anfang des Jahres umgebaut und langfristig angelegte Titel ins Depot geholt... 

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Hallo @HaBe,

 

vielen Dank für Deine netten Worte. Ich freue mich wirklich sehr, wenn meine Kommentare gut bei den Lesern ankommen. Mein Angebot steht noch: Wenn Du oder andere Mitglieder möchten, kann ich gerne Quartalsberichte von Unternehmen kommentieren, die ihr im Portfolio habt und die auch im wikifolio enthalten sind.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

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Hallo zusammen,

 

ich habe einen neuen Kommentar veröffentlicht:

 

Zum Wochenabschluss gibt es noch dreimal Cash für unser wikifolio: Blackrock, Mc Donald's und Nike werden heute ex-Dividende gehandelt. Die Aktionäre erhalten demnächst umgerechnet 4,55 Euro von Blackrock, 1,29 Euro von Mc Donald's und 0,28 Euro von Nike. Mit dem Deal im wikifolio habe ich bei allen drei Unternehmen etwas mehr rausgeholt:

 

  • Blackrock 4,60 Euro je Aktie, insgesamt 184 Euro
  • Mc Donald's 1,45 Euro je Aktie, insgesamt 188,50 Euro
  • Nike 0,34 Euro je Aktie, insgesamt 139,40 Euro.

 

Der Cashbestand steigt um 511,90 Euro auf 19.803,99 Euro.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

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Hallo zusammen,

 

ich habe einen neuen Kommentar veröffentlicht:

 

Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 03.06.2022.

 

Bärenmarktrally oder nachhaltige Erholung, das ist hier die Frage. Eine Antwort kann man immer erst nach dem Blick in den Rückspiegel geben. Deshalb beschäftigt mich eher weniger, wie die Kurse in zwei Wochen oder zwei Monaten stehen – die langfristigen Aussichten der Unternehmen sind mir deutlich wichtiger.

 

Das aktuelle KGV im S&P 500 von 18 ist bei steigenden Zinsen zumindest ambitioniert – zum Jahresende 2021 lag der Wert jedoch bei 23. Amerikanische Aktien haben also etwas Bewertungsluft abgelassen. Beim DAX beträgt das KGV nur 12, der MDAX ist mit einem KGV von 14 nicht viel teurer. Auch wenn in den deutschen Indices viele Zykliker unterwegs sind, ist die Bewertung insgesamt sehr günstig – die Zukunftsängste scheinen auf dem Niveau eingepreist zu sein.

 

Der Zeitpunkt für Zinsanhebungen und die Reduzierung der Geldmenge ist in den USA mit Blick auf eine abkühlende Konjunktur denkbar ungünstig. Andererseits muss die Inflation bekämpft werden. Auch hier wird die Zukunft zeigen, ob die FED den Spagat hinbekommt – man sollte die Wirtschaft nicht in eine Rezession treiben, allerdings müssen die Teuerungsraten deutlich sinken.

 

Fazit: Wir bleiben weiterhin investiert. Ich steuere das wikifolio nicht nach dem aktuellen Marktgeschehen. Für mich sind die fundamentalen und operativen Ergebnisse und Aussichten der Unternehmen deutlich wichtiger.

 

Im heutigen Kommentar werfen wir einen Blick auf die Gewinnwarnung von Microsoft, den Anteil von Vonovia an der Adler Group und auf Republic Services, die Müll zu Geld machen. Die Aktie von Amazon grüßt von der Spitze, das Papier von Warehouses de Pauw trägt die rote Laterne. Zunächst allergings der übliche Marktüberblick:

 

Aktuell liegt das wikifolio vor dem Dax, aber hinter dem MSCI World, dem Dow Jones und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:

 

 

wikifolio

DAX ETF

MSCI World ETF in Euro

Dow Jones ETF in Euro

S&P 500 ETF in Euro

Performance seit letztem Kommentar

+ 4 %

+ 3,2 %

+ 3 %

+ 3,8 %

+ 3,7 %

Performance seit Jahresanfang

- 14,8 %

- 10,3 %

- 9 %

- 4,6 %

- 9,3 %

Performance seit einem Jahr

- 1,5 %

- 8,3 %

+ 7 %

+ 9,4 %

+ 12 %

Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019)

+ 20,9 %

+ 16,5 %

+ 39 %

+ 25,2 %

+ 50 %

 

Ein schwaches Auftaktquartal setzte dem Papier von Amazon in den letzten zwei Monaten deutlich zu: Anfang April 2022 kostete eine Aktie noch etwas mehr als 3.000 Euro und Ende Mai standen nicht einmal mehr 2.000 Euro auf der Kurstafel. In den letzten zwei Wochen berappelte sich der Chart wieder: Das Plus beträgt 14,8 Prozent auf 2.276 Euro. Das Unternehmen hat mit höheren Kosten im Versandgeschäft und einer Milliardenabschreibung auf die Beteiligung am E-Autohersteller Rivian zu kämpfen. Das profitable Cloudgeschäft AWS konnte den Gewinnrückgang im ersten Quartal nicht vollständig ausgleichen. Für dieses Jahr gehen Analysten davon aus, dass man weniger verdienen wird. In den nächsten Jahren soll jedoch wieder mehr unterm Strich übrigbleiben.

 

Seit heute ist der Aktiensplit wirksam, aus einer Aktie werden dann ganze 20 Papiere. Für das wikifolio ist das relativ egal – zum Start habe ich das Musterportfolio bewusst mit 1.000.000 Euro ausgestattet, um auch teure Aktien wie Amazon oder Alphabet ordentlich gewichten zu können. Zudem erhalten wir keinen Gewinn, unsere Papiere haben den gleichen Wert. Der Split hat zwei andere Vorteile: Das Papier sieht jetzt mit ungefähr 115 Euro pro Stück optisch deutlich günstiger aus. Damit wird die Aktie auch für Kleinanleger interessant, denen eine ganze Aktie für mehr als 2.200 Euro zu teuer ist. Hinter den Kulissen ist die Buchung des Splits schief gegangen, ich werde das wikifolio-Team kontaktieren.

 

Die Aktie von Warehouses de Pauw musste seit dem letzten Kommentar am meisten einstecken – in einem guten Börsenumfeld ging es nur um 3,1 Prozent nach unten. Ich habe den belgischen REIT erst kürzlich im Kommentar vom 23.05.2022 erwähnt. Meine Meinung hat sich seitdem nicht verändert.

 

Schlechte Nachrichten von der Softwareschmiede Microsoft: Das Unternehmen kürzt aufgrund von Währungsverlusten die Prognose zum nächsten Quartal. Als globaler Player für Clouddienstleistungen, Software und Gaming erzielt Microsoft seine Umsätze in vielen Währungen wie dem Euro oder dem Yen, die in letzter Zeit gegenüber dem US-Dollar verloren haben. Die Umsatzprognose geht von 52,4 bis 53,2 Milliarden US-Dollar auf 51,94 bis 52,74 Milliarden US-Dollar zurück. Auch der Gewinn je Aktie soll leiden – nach dem letzten Update sollen statt 2,28 bis 2,35 US-Dollar nun 2,24 bis 2,32 US-Dollar erzielt werden. Obwohl die Prognose gekürzt wurde, soll das Geschäft trotzdem zulegen. Im Vorjahreszeitraum wurde ein Umsatz von 46,2 Milliarden US-Dollar und ein Gewinn je Aktie in Höhe von 2,17 US-Dollar erzielt. Selbst am unteren Ende der Spanne beträgt das Umsatzwachstum 12,4 Prozent und der Gewinn würde um 3,2 Prozent steigen.

 

Die Aktie verlor am 02.06.2022 in der Spitze 3,3 Prozent, bis heute ist das Minus jedoch auf 1,5 Prozent zurückgegangen. Ich bleibe optimistisch: Für die Gewinnwarnung sind Währungsverluste verantwortlich, keine operativen Fehlschläge. Wechselkurse können auch in die andere Richtung pendeln und damit dem Umsatz und Gewinn zusätzlichen Schwung verleihen. Da Microsoft auch im nächsten Quartal wachsen wird, werde ich das Basisinvestment nicht verkaufen.

 

Vonovia möchte seine Anteile an der angeschlagenen Adler Group loswerden. Das teilte Vorstandschef Rolf Buch in einem Interview mit dem Handelsblatt mit. Der Immobilienriese hält 20,5 Prozent der Adler Papiere. Sie wurden von der Aggregate Holdings übernommen, als diese einen Kredit von Vonovia nicht ordnungsgemäß zurückzahlte.

 

Die Adler Group ist bereits seit Oktober 2021 im Visier vom Shortseller Fraser Perring. Der Brite wirft dem Unternehmen vor, bei der Bewertung von Immobilienprojekten zu tricksen. Im April 2022 folgte dann der nächste Supergau: Der Wirtschaftsprüfer KPMG hat kein Testat für den Jahresabschluss 2021 erteilt. Adler hat trotzdem Zahlen vorgelegt und wegen hohen Abschreibungen einen Milliardenverlust hinnehmen müssen.

 

Rolf Buch möchte seine Anteile an der Beteiligung jedoch nicht sofort verramschen. Das Management wartet lieber, bis sich der Wert der Immobilien besser im Aktienkurs widerspiegelt. Eine komplette Übernahme ist auch vom Tisch, nachdem man erst kürzlich die Deutsche Wohnen erworben hat.

 

Ich begrüße die Entscheidung der Chefetage und gehe sehr stark davon aus, dass Immobilienspezialisten wie Rolf Buch die Lage und die Werte der Adler Group realistisch einschätzen können. Ein hektischer Verkauf würde deshalb für mich nicht ins Bild passen. Die Geschichte erinnert ein wenig an die Tragödie von Wirecard – mit einem entscheidenden Unterschied: Während beim Zahlungsdienstleister Luftbuchungen zur Pleite führen, besitzt die Adler Group tatsächlich Immobilien. Die Beteiligung macht weniger als 0,25 Prozent der Bilanzsumme von Vonovia aus. Selbst wenn die Story schief geht, werden die Aktionäre wohl mit einem blauen Auge davonkommen.

 

Republic Services liefert stolze Zahlen. Der Müllentsorger aus den USA steigerte den Umsatz im abgelaufenen Quartal um 14,3 Prozent auf fast 3 Milliarden US-Dollar. Das Unternehmen investierte 65,6 Millionen US-Dollar in Akquisitionen – die Übernahme von US Ecology schloss man am 02.05.2022 ab. Der Gewinn je Aktie legte sogar um 19,3 Prozent auf 1,11 US-Dollar zu.

 

Die Aktionäre profitieren ebenfalls von der guten operativen Entwicklung: Es fließen fast  350 Millionen US-Dollar zurück. Das Unternehmen hat im vergangen Quartal eigene Aktien im Wert von 203,5 Millionen US-Dollar zurückgekauft und ungefähr 146 Millionen US-Dollar an Dividenden gezahlt.

 

Republic Services passt perfekt in das wikifolio: Das Geschäft ist stinklangweilig und konjunkturabhängig. Die Umsätze und Gewinne sind im ersten Quartal sehr ordentlich gestiegen. Zudem sorgen Aktienrückkäufe dafür, dass unser Stück vom Kuchen immer größer wird. Wir bleiben selbstverständlich investiert.

 

Am 22.05.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 17.833,99 Euro. Die Dividendensaison in Europa neigt sich langsam dem Ende zu, in den vergangenen zwei Wochen hat nur Sixt insgesamt 1.618,94 Euro ausgeschüttet. Zudem hat der Dividendendeal mit den US-Aktien Blackrock, Mc Donald's und Nike geklappt – der Cashbestand stieg nach dem Manöver um 511,90 Euro. Nach Abzug der Zertifikategebühr in Höhe von 431,37 Euro beträgt der Cashbestand am 04.06.2022 genau 19.741,47 Euro.

 

Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro

Wert aktuell: 1.202.519,62 Euro (letzter Kommentar: 1.155.742,34 Euro), davon Aktien 1.137.874,35 Euro (letzter Kommentar: 1.094.376,95 Euro) und ETF 44.903,80 Euro (letzter Kommentar: 43.531,40 Euro).

 

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Die Allianz verabschiedet sich zumindest teilweise aus Russland. Man verkauft die Mehrheit am russischen Sachversicherer Zetta Insurance an die Interholding LLC und hält jetzt nur noch 49,9 Prozent am Unternehmen. Mit dem Deal entsteht ein Verlust von schätzungsweise 400 Millionen Euro, vor allem aufgrund negativer Währungseffekte. Die Solvenzquote und die Liquidität der Versicherung werden nicht belastet. Ein konkreter Preis für die Übernahme ist nicht bekannt.

 

Die Allianz hat nach dem Einmarsch in die Ukraine kein russisches Neugeschäft versichert und Investitionen in das Portfolio gestoppt. Richtig so! Der Teilrückzug hat für mich einen faden Beigeschmack, da man die Geschäfte mit den Kriegstreibern nicht vollständig beendet. Auf der anderen Seite ist es langfristig vielleicht auch besser, wenn westliche Unternehmen ihre Zelte in Russland nicht vollständig abbrechen. So kann zumindest eine Restchance auf "Wandel durch Handel" bewahrt werden. Nach dem Skandal um die Structured Alpha Fonds und dem Teilverkauf in Russland sollte die Allianz zukünftig positive Nachrichten liefern, ansonsten werde ich über einen Verkauf nachdenken.

 

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Sonni

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On Point: Der Dividendendeal hat heute zweimal funktioniert. American Tower und UnitedHealth Group werden heute ohne Dividendenansprüche gehandelt. American Tower zahlt seinen Aktionären demnächst umgerechnet 1,35 Euro je Aktie, Inhaber von UnitedHealth Group Papieren können sich über umgerechnet 1,55 Euro freuen. Das wikifolio hat mit dem Ver- und Rückkauf denselben Betrag verdient – der Cashbestand steigt um 219 Euro.

 

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Sonni

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Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 17.06.2022.

 

Die Börsenpessimisten haben in den letzten Wochen doch Recht behalten. Der Mix aus Inflation, Zinserhöhungen und Rezessionsangst spitzt sich weiter zu, dementsprechend sind Aktien gesunken.

 

In den USA haben wir im April keinen Peak bei der Inflation gesehen, sie stieg von 8,3 Prozent auf 8,6 Prozent im Mai 2022 – die höchste Teuerungsrate seit Dezember 1981. Als Reaktion darauf erhöhte die FED kürzlich den Leitzins sogar um 0,75 Prozent auf den Bereich von 1,5 bis 1,75 Prozent. Für das Jahresende peilen die Währungshüter ein Zinsniveau von ungefähr 3,4 Prozent an. In den kommenden zwei Jahren sollen die Preiserhöhungen nur noch 2,7 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent betragen, man kommt damit dem Zwei-Prozent-Ziel deutlich näher. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen notieren mit 3,23 Prozent höher als noch vor zwei Wochen (2,94 Prozent).

 

In der Eurozone sehen wir ein ähnliches Bild: Die Inflationsrate beträgt im Mai 8,1 Prozent nach 7,4 Prozent im April 2022. Die europäische Zentralbank fängt langsam an gegenzusteuern: Das Anleihekaufprogramm APP (Asset Purchase Programme) wird zum 1. Juli 2022 auslaufen. Bei der nächsten Zinssitzung am 21.07.2022 soll der Leitzins um 0,25 Prozent angehoben werden. Im September soll dann der nächste Zinsschritt folgen – zur Höhe schreibt die Notenbank selbst: "Sollten die mittelfristigen Inflationsaussichten unverändert bleiben oder sich verschlechtern, ist bei der September-Sitzung ein größerer Zinsschritt angemessen." Eine Erhöhung um 0,5 Prozent ist also möglich. Die Inflationsprognosen wurden ebenfalls angepasst: Im Jahr 2023 soll die Teuerungsrate bei 2,8 Prozent und 2024 bei 2,3 Prozent liegen. Die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen stieg seit dem letzten Kommentar von 1,26 Prozent auf 1,66 Prozent.

 

Die Gefahr, dass die Notenbanken mit der Geldpolitik die Konjunktur abwürgen und die Wirtschaft in eine Rezession schlittert, wird größer. Zudem ist der Ukraine-Krieg nicht gelöst und neue Corona-Maßnahmen in Peking und Shanghai sind für die globalen Lieferketten nicht förderlich.

 

Ein Lichtblick bleiben Insiderkäufe: In den USA übersteigt die Summe der Käufe erstmals seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie die Summe der Verkäufe. Auch in Deutschland griffen die Manager in den letzten zwölf Monaten bei 300 Unternehmen zu.

 

Ich kann mich nur wiederholen und bleibe meiner langfristigen Strategie auch in dieser wirtschaftlich schweren Zeit treu. Die Aktienquote im wikifolio bleibt deshalb bei nahezu 100 Prozent.

 

Im heutigen Kommentar werfen wir einen Blick auf die Quartalsergebnisse von Iberdrola, Danaher und Thermo Fisher. In den letzten zwei Wochen hat sich Domino's Pizza am besten entwickelt, die Aktie von Booking wurde seit dem letzten Kommentar ordentlich verprügelt. Zunächst allergings der übliche Marktüberblick:

 

Aktuell liegt das wikifolio vor dem Dax, aber hinter dem MSCI World, dem Dow Jones und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:

 

 

wikifolio

DAX ETF

MSCI World ETF in Euro

Dow Jones ETF in Euro

S&P 500 ETF in Euro

Performance seit letztem Kommentar

-7,8 %

- 9,2 %

- 8,6 %

- 7,2 %

- 8,6 %

Performance seit Jahresanfang

- 21,4 %

- 18,5 %

- 16,8 %

- 11,5 %

- 17,1 %

Performance seit einem Jahr

- 10,7 %

- 16,4 %

- 4,1 %

+ 1,4 %

- 0,1%

Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019)

+ 11,6 %

+ 5,7 %

+ 27 %

+ 22,8 %

+ 37 %


 

Domino's Pizza ist die einzige Aktie, deren Wert seit dem letzten Kommentar gestiegen ist – es ging um 3,5 Prozent nach oben. Das letzte Quartalsergebnis wurde vor allem von der Inflation dominiert. Steigen wir tiefer ein: Der Umsatz stieg um 2,8 Prozent auf etwas mehr als eine Milliarde US-Dollar. Die Anzahl der Filialen stieg netto um 213 – davon wurden 37 Pizzaläden in den USA und 176 Restaurants international eröffnet. Man verkauft nun in insgesamt 19.061 Stores Pizza und weitere Snacks.

 

Der Nettogewinn ging um 22,8 Prozent auf fast 91 Millionen US-Dollar zurück. Hauptgrund ist die hohe Inflation: Die Kosten für die Lieferung von Waren stiegen um 8 Prozent auf fast 643 Millionen US-Dollar. Die Verwaltungskosten legten zudem um 6,8 Prozent auf 97,5 Millionen US-Dollar zu. Der Zinsaufwand kletterte sogar um 18,8 Prozent auf fast 47 Millionen US-Dollar, da man im April 2021 die Verschuldung erhöht hat. Für die Aktionäre bleiben 2,50 US-Dollar übrig, nachdem im Vorjahresquartal noch 3,00 US-Dollar unterm Strich standen. Der Gewinn je Aktie ist relativ nur um 16,7 Prozent zurückgegangen, weil Domino's kräftig eigene Aktien zurückkauft.

 

Die Omikron-Welle, Personalknappheit und die Inflation belasteten die Ergebnisse sehr. Der Vorstand geht davon aus, dass das Unternehmen davon auch im weiteren Jahresverlauf betroffen sein wird. Allerdings legt er selbst den Blick auf die langfristigen Erfolgsaussichten und versucht die Pizzakette nicht kurzfristig zu optimieren. Die Schätzungen der Nasdaq sprechen eine ähnliche Sprache: In diesem Jahr soll der Gewinn je Aktie von 13,54 US-Dollar (2021) auf 12,68 US-Dollar zurückgehen. Bereits ein Jahr später soll der Gewinn jedoch wieder steigen, die Analysten gehen von 14,90 US-Dollar aus.

 

Einen Gewinnrückgang im Jahr 2022 werden wir aufgrund der Inflation wohl bei einigen Unternehmen aus dem wikifolio sehen. Das ist ärgerlich, aber kein Beinbruch, solange die Erträge im Jahr 2023 wieder steigen. Erst dann werde ich prüfen, ob ein Verkauf in Frage kommt. Ich sehe aktuell noch nicht, dass das Gewinnwachstum bei Domino's nachhaltig ins Stocken gerät.

 

Das Papier von Booking wurde seit dem letzten Kommentar regelrecht verprügelt, es ging um 17,6 Prozent nach unten. Die Aktie hält sich mit Blick auf die letzten zwölf Monate sehr gut: Sie hat gerade einmal 3,9 Prozent verloren und sogar im Februar 2022 ein neues Hoch erreicht. Die guten Quartalszahlen und Aussichten habe ich bereits am 23.05.2022 kommentiert. Die Reiselust ist wieder da – der Umsatz von Booking stieg um 136 Prozent auf 2,7 Milliarden US-Dollar. Der bereinigte Gewinn beträgt 3,90 US-Dollar je Aktie, nachdem im Vorjahresquartal noch ein Verlust entstanden ist.

 

Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Reisebranche die schlechteste Zeit hinter sich hat. Bereits im nächsten Jahr soll ein neuer Rekordgewinn winken, die Aktie bleibt deshalb im wikifolio.

 

Kommen wir nach Spanien: Iberdrola lieferte solide Zahlen für das erste Quartal. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 12,2 Milliarden Euro. Das Unternehmen baute seine Kapazität für die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen um 9,1 Prozent auf 38,3 GW aus. Das Netzgeschäft konnte das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen) aufgrund des Netzausbaus in den USA und Brasilien und wegen Preiserhöhungen um 20,9 Prozent steigern. Der Bereich Stromerzeugung und das Endkundengeschäft musste einen Rückgang beim EBITDA um 6,8 Prozent hinnehmen. Im März 2021 wurden zwar 3.500 MW erneuerbare Energien installiert, jedoch wurde im abgelaufenen Quartal weniger Strom aus Wind- und Wasserkraft erzeugt. Zudem gab es einen Ausfall im Kernkraftwerk Cofrentes, der mittlerweile behoben wurde und sich voraussichtlich nicht wiederholt. Die hohen Strommarktpreise konnten nicht an die Kunden in Spanien und Großbritannien weitergegeben werden. Die Fremdkapitalkosten stiegen um 79 Basispunkte (von 3,33% auf 4,12%) aufgrund höherer Zinssätze und der Inflation in Brasilien.

 

Unterm Strich bleibt für die Aktionäre ein Anstieg beim Gewinn je Aktie von 2,6 Prozent auf 0,158 Euro je Aktie übrig. Die Dividende soll für das Jahr 2021 um 4,3 Prozent auf insgesamt 0,44 Euro steigen. Das wikifolio hat den ersten Teil in Höhe von 0,17 Euro bereits am 10.01.2022 erhalten, die restlichen 0,27 Euro folgen im Juli 2022.

 

Iberdrola wächst beim Umsatz, beim Gewinn und bei der Dividende. Der Versorger ist zudem in einer defensiven Branche tätig und geht den richtigen Weg hin zu erneuerbaren Energien. Zudem ist man breit aufgestellt: Neben der Stromerzeugung und dem Verkauf an den Endkunden besitzt man auch Stromleitungen. Der Konzern ist international vertreten: Neben Spanien ist man vor allem in Großbritannien, den USA, Mexiko und Brasilien tätig. Damit diversifiziert man das Risiko, dass politische Eingriffe in den Strommarkt den Gewinn gefährden. Die Aktie bleibt selbstverständlich im wikifolio.

 

Branchenwechsel: Der Mischkonzern Danaher legte Ende April 2022 seine Zahlen für das erste Quartal 2022 vor. Der Umsatz stieg um 12 Prozent auf fast 7,7 Milliarden US-Dollar. Die verkauften Tests auf Covid-19 sorgten für einen Wachstum von 4 Prozent, das Kerngeschäft von Danaher ist also nur um 8 Prozent gewachsen.

 

Der operative Gewinn stieg um 8,8 Prozent auf fast 2,2 Milliarden US-Dollar. Nachdem im Vorjahresquartal noch ein sonstiger Gewinn in Höhe von 140 Millionen US-Dollar erzielt wurde, musste man im aktuellen Quartal einen Verlust von 20 Millionen US-Dollar hinnehmen. Dieser Faktor hat nichts mit dem täglichen Geschäft zu tun, drückt jedoch auf den Gewinn je Aktie – dieser steigt nur um 0,9 Prozent auf 2,31 US-Dollar.

 

Für das nächste Quartal geht der Vorstand von einem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich aus, ungefähr hälftig getrieben vom Kernumsatzwachstum und dem Wachstum mit den Corona-Tests. Im Gesamtjahr 2022 soll der Umsatz im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen – der Großteil der Entwicklung soll aus dem Kerngeschäft kommen.

 

Das Wachstum passt auch in diesem Jahr, auch wenn die Umsatzsteigerung nur anteilig als operativer Gewinn beim Unternehmen hängen bleibt. Der homöopathische Anstieg beim Gewinn je Aktie hat keine operativen Gründe. Gut so, die Aktie bleibt im wikifolio.

 

Bleiben wir in den USA: Thermo Fisher Scientific legte ebenfalls Ende April neue Zahlen vor. Der Umsatz für das Quartal stieg um 19 Prozent auf 11,8 Milliarden US-Dollar. Akquisitionen erhöhten den Umsatz um 18 Prozent, das organische Wachstum beträgt 3 Prozent und die Währungsverluste sorgten für Gegenwind in Höhe von 2 Prozent. COVID-19-Tests tragen mit fast 1,7 Milliarden US-Dollar 14 Prozent zu den Einnahmen bei. Das Unternehmen kündigte im abgelaufenen Quartal eine 15-jährige strategische Kooperationsvereinbarung mit Moderna an, um die Produktion zukünftiger mRNA-basierter Impfstoffe und Therapien zu ermöglichen.

 

Der operative Gewinn ging aufgrund von stark gestiegenen Kosten um 7,5 Prozent auf 2,8 Milliarden US-Dollar zurück. Deshalb leidet ebenfalls der Gewinn je Aktie – Aktionäre müssen einen Rückgang um 4,6 Prozent auf 5,61 US-Dollar hinnehmen. Man hat in den letzten drei Monaten eigene Aktien im Wert von 2 Milliarden US-Dollar zurückgekauft, das dämpft den Gewinnrückgang pro Aktie leicht. Die Zahl der ausstehenden Aktien reduziert sich um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 395 Millionen Papiere.

 

Thermo Fisher Scientific leidet also ebenfalls unter den Kostensteigerungen. Analysten gehen für dieses Jahr von einem Gewinn je Aktie von 22,70 US-Dollar aus, das wäre eine Steigerung von 15,8 Prozent gegenüber 2021. Ich bleibe deshalb optimistisch, dass der Schaufelhersteller seinen Umsatz und den Gewinn langfristig steigern kann. Wir geben kein Stück aus der Hand.

 

Am 04.06.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 19.741,47 Euro. In den letzten zwei Wochen haben Canadian National Railway und Garmin insgesamt 174,08 Euro ausgeschüttet. Zudem hat der Dividendendeal mit den US-Aktien American Tower und UnitedHealth Group  geklappt – der Cashbestand stieg nach dem Manöver um 219 Euro. Nach Abzug der Zertifikategebühr in Höhe von 420,55 Euro beträgt der Cashbestand am 19.06.2022 genau 19.713,99 Euro.

 

Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro

Wert aktuell: 1.106.910,82 Euro (letzter Kommentar: 1.202.519,62 Euro), davon Aktien 1.047.909,94 Euro (letzter Kommentar: 1.137.874,35 Euro) und ETF 39.968,80 Euro (letzter Kommentar: 44.903,80 Euro).

 

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Sonni

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Zum Ende der ersten Jahreshälfte hat der Dividendendeal geklappt: Der Getränkehersteller Keurig Dr. Pepper wird heute ex-Dividende gehandelt – Aktionäre erhalten demnächst umgerechnet 0,18 Euro je Aktie. Mit dem Ver- und Rückkauf hat das wikifolio an einem schwachen Börsentag mehr als doppelt so viel verdient: Der Ertrag beträgt 0,365 Euro pro Papier oder insgesamt 170,09 Euro.

 

Die gelungenen Dividendenmanöver sind jedoch nur ein ganz kleines Trostpflaster für die schlechte Börsenentwicklung im ersten Halbjahr 2022.

 

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Sonni

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Alle Kurse beziehen sich auf die Schlusskurse vom 01.07.2022.

 

Wassertreten ist angesagt – das wikifolio befindet sich ungefähr auf dem Niveau von Anfang Mai 2022. An welchen Punkt die Abwärtsbewegung seit Jahresbeginn endet, ist ungewiss. Es ist zumindest ein kleiner Teilerfolg, dass das wikifolio nicht weiter nach unten durchgereicht wird. Der Pessimismus ist an den Märkten aktuell sehr hoch – der "Bull & Bear"-Indikator der Bank of America war beispielsweise zuletzt bei 0. Weniger geht nicht. In der Vergangenheit war dies meist ein Zeichen dafür, dass die Börsenkurse das Schlimmste hinter sich hatten. Eine Ausnahme war jedoch die Krise im Jahr 2008, als das globale Finanzsystem fast kollabierte – die Kurse gingen weiter in den Keller, trotz der schlechten Stimmung.

 

Ich möchte keine Prognose abgeben, wie sich die Kurse mittelfristig entwickeln, weil ich solche Vorhersagen für unseriös halte. Aktienkurse lassen sich nicht berechnen oder prognostizieren. Treue Leser wissen, dass ich deshalb ausschließlich eine langfristige Anlagestrategie verfolge.

 

Heute spielen die Quartalszahlen von Nike eine wichtige Rolle. Wir schauen uns zudem die Aktien von UnitedHealth Group und Sixt an und blicken auf eine Übernahme von LVMH. Zunächst allergings der übliche Marktüberblick:

 

Aktuell liegt das wikifolio vor dem Dax, aber hinter dem MSCI World, dem Dow Jones und dem S&P 500. Hier also der Vergleich mit den ETF auf die Indizes:

 

 

wikifolio

DAX ETF

MSCI World ETF in Euro

Dow Jones ETF in Euro

S&P 500 ETF in Euro

Performance seit letztem Kommentar

+ 4,3 %

- 1,7 %

+ 4,2 %

+ 4,7 %

+ 5 %

Performance seit Jahresanfang

- 18 %

- 19,9 %

- 13,3 %

- 7,3 %

- 13 %

Performance seit einem Jahr

- 9,7 %

- 18 %

- 2,5 %

+ 2,9 %

+ 1,3 %

Performance seit Auflage des wikifolio (19.07.2019)

+ 16,2 %

+ 3,9 %

+ 32,3 %

+ 28,7 %

+ 43,8 %

 

 

Die Aktie der UnitedHealth Group entwickelte sich in den letzten zwei Wochen sehr gut, es ging um 15 Prozent nach oben. Damit ist das Papier mit einem Kurs von 486,10 Euro nur noch 3,2 Prozent vom bisherigen Hoch aus dem April 2022 entfernt. Die Quartalsdividende wurde im Juni 2022 um 13,8 Prozent auf 1,65 US-Dollar angehoben. Das wikifolio profitierte davon zuletzt mit dem erfolgreichen Dividendendeal am 16.06.2022.

 

Die Halbjahreszahlen werden am 15.07.2022 veröffentlicht. Im ersten Quartal (Kommentar vom 25.04.2022) legte der Umsatz um 14 Prozent auf 80 Milliarden US-Dollar zu, der Gewinn je Aktie stieg dagegen wegen höherer medizinischer Kosten nur um 3,4 Prozent auf 5,49 US-Dollar.

 

Ein starkes operatives Geschäft, ein steigender Aktienkurs und eine erhöhte Dividende sind die besten Voraussetzungen, dass Aktien im wikifolio bleiben –UnitedHealth Group wird nicht verkauft.

 

Nachdem vor zwei Wochen der Reisevermittler Booking unter die Räder kam, trifft es heute den Mobilitätsdienstleister Sixt: Die Aktie verlor seit dem letzten Kommentar 12,4 Prozent. Dabei haben sich die Pullacher in den letzten Jahren operativ gut entwickelt – in der Corona-Pandemie wurde sowohl digitalisiert sowie ein striktes Kostenmanagement eingeführt. Zudem hat man Flughafenstationen in den USA übernommen und man steigt in den australischen und kanadischen Markt ein. Die Preise für Mietwagen sind aufgrund des geringen Angebots im Vergleich zu den Vorjahren stark gestiegen.

 

Die Aktionäre wurden zuletzt mit einer Dividende von 3,72 Euro am Erfolg des Unternehmens beteiligt. Das entspricht einer Dividendenrendite von 6,2 Prozent. Am 10. August wird der Halbjahresbericht veröffentlicht. Ich bleibe optimistisch, dass Sixt nach den schweren Corona-Jahren weiter expandieren kann.

 

Branchenwechsel: Nike lieferte am 27.06.2022 Zahlen für das vom Kalenderjahr abweichende Geschäftsjahr. Die Aktie verlor nach dem Bericht 10,6 Prozent. Der Umsatz stieg in der Zeit von Juni 2021 bis Ende Mai 2022 um 4,9 Prozent auf 46,7 Milliarden US-Dollar. Für ein zweistelliges Umsatzwachstum sorgten die eigenen Geschäfte (+ 10 Prozent), der Direktvertrieb (+ 14 Prozent) und der Onlineshop (+ 18 Prozent). Beim Absatz über den Großhandel musste Nike einen leichten Rückgang hinnehmen. Die Direktverkäufe an den Kunden bieten dem Unternehmen eine höhere Marge, da Zwischenhändler wegfallen. Der verwässerte Gewinn je Aktie beträgt 3,75 US-Dollar, insgesamt 5 Prozent mehr als noch vor einem Jahr.  

 

Im abgelaufenen Quartal ging der Umsatz um 0,9 Prozent auf 12,2 Milliarden US-Dollar zurück. Der verwässerte Gewinn je Aktie reduzierte sich sogar um 3,2 Prozent auf 0,90 US-Dollar. Der Umsatz in China fiel vor allem wegen der Lockdowns um 19 Prozent auf fast 1,6 Milliarden US-Dollar. Zudem belastet Nike die hohe Inflation. Der Sportartikelhersteller sitzt wegen Lieferkettenproblemen auf Lagerbeständen im Wert von 8,4 Milliarden US-Dollar – 23 Prozent mehr als im Vorjahr. Das kann dazu führen, dass man die Produkte mit höheren Rabatten verkaufen muss.

 

Ein Lichtblick ist das neue Aktienrückkaufprogramm: In den nächsten vier Jahren sollen Aktien für bis zu 18 Milliarden US-Dollar gekauft werden. Man ersetzt damit das Rückkaufprogramm aus dem Jahr 2018 mit einem Volumen von bis zu 15 Milliarden US-Dollar.

 

Die Folgen der Corona-Pandemie sind in den letzten Quartalszahlen deutlich zu erkennen. Ich gehe stark davon aus, dass sich die Probleme aufgrund der Lockdowns oder der gestörten Lieferketten langfristig lösen lassen. Die Betonung liegt auf langfristig – wir müssen wohl noch warten, bis das Virus keinen wesentlichen Einfluss mehr auf die Wirtschaft hat. Nike würde ohne die externen Belastungen vermutlich deutlich stärker wachsen, deshalb verkaufe ich die Aktie nicht.

 

Edle Tropfen ergänzen künftig das Portfolio von LVMH – der Luxusartikelhersteller übernimmt das kalifornische familiengeführte Weinunternehmen Joseph Phelps Vineyards. Das Weingut wurde 1973 von Joseph Phelps auf einer 670 Hektar großen Rinderfarm im Napa Valley gegründet. Heute werden auf insgesamt 525 Hektar Weinreben in St. Helena, Rutherford, Oakville, Stags Leap District, Oak Knoll District, South Napa, Carneros sowie an der westlichen Sonoma Küste angebaut. Die Vereinbarung zur Höhe des Kaufpreises erfolgte stillschweigend.

 

Im Onlineshop des Unternehmens kostet eine Flasche zwischen 44 und 1.280 US-Dollar – man passt also sehr gut ins Luxussegment von LVMH. Der Deal ist eine passende Ergänzung – den Franzosen gehören bereits Weingüter wie beispielsweise Dom Pérignon, Chateau d'Yquem oder Chateau Cheval Blanc.

 

Die Übernahme eines Weinanbaugebietes wird nicht für große Sprünge beim Umsatz von LVMH sorgen, dafür sind die Weingüter zu klein. Dennoch geht der Schritt in die richtige Richtung. Das Luxuskonglomerat besteht ja aus vielen Marken, die man im Laufe der Zeit hinzugekauft hat. Die neuen Weinmarken werden den Umsatz und den Gewinn in Zukunft erhöhen und nicht senken – darauf kommt es letztendlich an. Die Aktie bleibt selbstverständlich im wikifolio.

 

Am 19.06.2022 betrug der Cashbestand des wikifolios 19.713,99 Euro. In den letzten zwei Wochen schüttete nur Iberdrola eine homöopathische Zusatzdividende in Höhe von 14,03 Euro aus. Zudem hat der Dividendendeal mit Keurig Dr. Pepper geklappt – der Cashbestand stieg nach dem Manöver um 170,09 Euro. Nach Abzug der Zertifikategebühr in Höhe von 385,47 Euro beträgt der Cashbestand am 03.07.2022 genau 19.512,64 Euro.

 

Startwert am 19.07.2019: 1.000.000 Euro

Wert aktuell: 1.155.312,80 Euro (letzter Kommentar: 1.106.910,82 Euro), davon Aktien 1.094.839,66 Euro (letzter Kommentar: 1.047.909,94 Euro) und ETF 40.960,50 Euro (letzter Kommentar: 39.968,80 Euro).

 

Grüße aus Dresden

Sonni