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Sixt - Was ist mit dem Wert der Stimmrechte los?

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

Wie wir wissen, werden zwei Arten der Sixt-Aktie gehandelt: Die Stämme mit der WKN 723132 und die Vorzüge mit der WKN 723133.

 

Die Vorzüge gewähren kein Stimmrecht, aber eine garantierte Mindestdividende bzw einen Aufschlag zur Dividende der Stämme. Daher sollten sich auf die Kurse von Stämmen und Vorzügen unterscheiden, und zwar um die Summe aus Dividendenaufschlag plus dem Wert der Stimmrechte.

 

Der Stimmrechtswert der Sixt ist relativ gering, da die Familie seit Börsengang ca 58 % der Stammaktien hält und somit die Firma kontrolliert. Kein Investor kann sich genügend Aktien an der Börse zusammenkaufen, um die Mehrheit in der Hauptversammlung zu erreichen.

 

Hier ein Plot der Sixt-Kurse (geglättet) der letzten 10 Jahre (in Euro) und das Verhältnis zwischen den Preisen für Stamm- und Vorzugsaktie (in Prozent), also der prozentuale Aufschlag, den Anleger für die Stämme bezahlen.

 

sxt.png

 

Nach dem Abflauen der Finanzkrise fiel der Preisaufschlag (lila)  auf ca 10% und pendelte bis 2014 im Bereich von 10% - 20% . Seitdem steigt der Aufschlag stetig an und erreichte vor einigen Wochen ein Hoch von über 70%.

Heute kostet eine Stammaktie 86,30 EUR, Vorzüge gibt es für 52,00 EUR, das ist immer noch ein Aufschlag von 66%.

 

Was ist da los?

 

Typischerweise würde man vermuten, daß irgendjemand Stämme aufkauft, um die Firma zu übernehmen. Das ist hier aber nicht möglich!

Dagegen spricht auch der lange Zeitraum (8 Jahre) und das Fehlen von entsprechenden Stimmrechtsmitteilungen.

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)
14 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Ja, die Kapitalertragsteuer sollte mit in die Rechnung einbezogen werden.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@dg2210 

......die Antwort hast du dir unbewußt bei der Frage bereits selber gegeben.

Die Stammaktien notieren im S-Dax und so werden gerade diese Aktien von Fonds und anderen institutionellen Anlegern gekauft, die sich an der Zusammensetzung des S-DAX orientieren müssen. Auch Anleger, die gerne auf der Hauptversammlung mitreden wollen, wählen daher natürlich die Stammaktie.

 

Die Vorzugsaktie hat kein Stimmrecht und ist nicht im S-DAX notiert, daher ist diese Aktie in erster Linie für Privatanleger interessant und wird von diesen gekauft.

Die Dividendenhöhe ist in der Regel die gleiche wie bei der Stammaktie. Durch den Preisunterschied ergibt sich für die Vorzugsaktie eine deutlich attraktivere Dividendenrendite als für die Stammaktie.
Üblicherweise sind die Differenzen zwischen Stamm-und Vorzügen wesentlich geringer (BMW = 2 Cent Dividendenunterschied und nur etwa 50 Cent Kursdifferenz), hier herrscht tatsächlich ein Novum. Das klingt zwar unglaublich, ist aber die einzige Erklärung.

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

 

Die Stammaktien notieren im S-Dax und so werden gerade diese Aktien von Fonds und anderen institutionellen Anlegern gekauft, die sich an der Zusammensetzung des S-DAX orientieren müssen.

Die Vorzugsaktie hat kein Stimmrecht und ist nicht im S-DAX notiert, daher ist diese Aktie in erster Linie für Privatanleger interessant und wird von diesen gekauft.


Das wird auch eine sehr große Rolle spielen, wenn beide Aktien verglichen werden.

 

Grüße aus Dresden

Sonni

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@ehemaliger Nutzer 

Hallo Sonnenbrille,

Institutionelle Anleger spielen in einer für uns Normalos anderen Vermögensklasse. Wer aber auf Dividende spielt, fährt in diesem Fall natürlich mit wesentlich höherer Rendite, welche auch echt lukrativ ist, falls er Sixt für kaufenswert hält.  

Und wer zusätzlich ein unvorhersehbares Aktienrisiko eventuell ausschließen will, kauft sich einfach einen Genußschein (Mischung zwischen Anleihe und Aktie) von seinem Konzern und umgeht so zusätzlich den Kursschwankungen bis zum Laufzeitende.

Das solls für mich gewesen sein, habe zufällig den Thread gelesen und mich gewundert, dass bei einem erfahrerenen Börsianer wie @dg2210 diesbezüglich solche Fragen auftreten.

Grüße und weiterhin so sorgfältige AuswahI wie derzeit in deinem Wiki. 

Grüßle - Shane

 

 

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

Und wer zusätzlich ein unvorhersehbares Aktienrisiko eventuell ausschließen will, kauft sich einfach einen Genußschein (Mischung zwischen Anleihe und Aktie) von seinem Konzern und umgeht so zusätzlich den Kursschwankungen bis zum Laufzeitende.

Das solls für mich gewesen sein, habe zufällig den Thread gelesen und mich gewundert, dass bei einem erfahrerenen Börsianer wie @dg2210 diesbezüglich solche Fragen auftreten.

Grüße und weiterhin so sorgfältige AuswahI wie derzeit in deinem Wiki. 

Grüßle - Shane


Hallo @Shane 1,

 

netter Aprilscherz, Sixt hat doch gar keine Genussschein, sondern nur Aktien und Anleihen. 😉

 

Danke für dein Kompliment.

 

Grüße aus Dresden

Sonni