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OCO und andere Limits

braintrade
Autor ★
5 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich höre und lese immer wieder, dass Ihr Gewinne laufen lassen sollt. Hört sich ja toll an, bloß keinen "Gewinn-Verlust" bei der nächsten Rallye, aber meistens dauert der Aufbau von Gewinnen länger als deren Verlust. Und ich kenne niemand, der von sich aus immer den Peak erreicht hat. 

 

De facto kann man beim Laufenlassen der Gewinne ganz plötzlich den Verlust erleben. Jeder, der hier kein Vollprofi-Daytrader ist, sollte die Möglichkeit der Limitierung von Orders nutzen. Ich tue das jetzt fast immer, aus Erfahrung, obwohl mein Depot "Spielgeld" ist, dessen Verlust meine Substanz nicht bedroht. Aber ich verliere einfach nicht gern.

 

An einer guten Gewinnmitnahme ist noch niemand gestorben, wie ein erfolgreicher Anlageprofi mal so schön gesagt hat. Und nachkaufen fällt dann auch umso leichter.

 

10 ANTWORTEN

Glücksdrache
Legende
4.197 Beiträge

Hallo @braintrade,

 

erst einmal herzlich willkommen im Forum.

 

Ich bin ein großer Fan davon bei manchen Positionen tatsächlich ein "Stop Loss" (was ja eigentlich eine Gewinnsicherung ist) mit Gültigkeit Jahresultimo einzugeben.

 

Dann laufe ich nicht Gefahr, dass ein Wert so Woche für Woche langsam abbröckelt. Im Klartext heißt dies: Der Wert kann das gerne weiterhin tun, aber ohne mich.

 

Liebe Grüße 

 

Gluecksdrache

braintrade

Hallo @Glücksdrache,

 

und danke für dein Willkommen.

 

Du hast denn Sinn der sopp-loss Oder treffend in kurzen Worten beschrieben. Denn beim Geld zählt bzw. zahlt eben auf Dauer der Verstand und nicht das Bauchgefühl.

 

Dann weiterhin viel Glück und Erfolg

Liebe Grüße

 

braintrade

ae
Mentor ★★★
3.473 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen in der Community @braintrade 

 

Ganz einfach skizziert:

Wenn ich mich für eine „Trendaktie“ entscheide, so habe ich von vornherein einen Stoppkurs, welcher im Idealfall immer wieder nachgezogen werden kann und darf. 
Setze ich auf eine Return eines Zyklikers z. B., so hab ich zusätzlich zum Stopp noch, im Idealfall ein Kursziel bei welchem ich entscheide, laufen lassen oder Gewinne sichern. 
Falls ein Unternehmen mich fundamental überzeugt hat, gebe ich diesem viel Zeit und noch mehr Luft zum „atmen“ und kaufe eventuell bei Rücksetzern nach, wenn der Investmentcase noch passt. 

Diese Entscheidung treffe ich vor einem Kauf und diese werden im Regelfall auch beibehalten. 

Wenn eine Position gut gelaufen ist und die Position zu groß (liegt in eigener Entscheidung), kann man einen Teilverkauf in Erwägung ziehen mittels eines Trailing Stopp loss. 

Dabei hilfreich ist die Suche in der Community nach „Money Management @nmh “ und viele weitere seiner und der Beiträge anderer Community Schreiberlinge 😉

 

An Gewinnmitnahmen ist noch keiner gestorben, mit zu frühem Ausstieg und zu wenig Geduld allerdings hat schon mancher seine Performance reduziert. 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

@Glücksdrache  schrieb:

Hallo @braintrade,

 

...

 

ein "Stop Loss" (was ja eigentlich eine Gewinnsicherung ist)


Nicht zwangsläufig!

Nach Kauf ist es, wie @nmh sagt, eine Verlustbegrenzung.

Gerade beim Coronacrash war das deutlich zu spüren!

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

Hallo @braintrade , herzlich willkommen hier in der Community!

 

Interessanter erster Beitrag von dir!

Erzähl doch mal, wie ist dein Background?

Wünsche viel Spaß hier und viel Erfolg mit deinen Finanzen!

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

braintrade
Autor ★
5 Beiträge

Hallo Antonia,

 

natürlich heisst stop loss wörtlich Verlustbegrenzung, aber da ich das Limit natürlich über meinen Kaufkurs setzte inkl. der von mir eingepreisten minimalen Gewinnerwartung, dann ist es ja beim fallenden Kurs dennoch eine Gewinnmitnahme und damit -absicherung. Außer der Wert schmiert im Moment des Limits so ab, dass ich dennoch bei Ausführung verliere, das Risiko lässt sich ja nur kalkulieren aber nicht ausschließen.

braintrade
Autor ★
5 Beiträge

Hallo ae und danke für deinen ausführlichen Beitrag. Es kommt sicher auch darauf an, was ich mit meinem Depot erreichen will. Ein Nachkauf wird natürlich den prozentualen Gewinn insgesamt reduzieren, aber mit dem Geld aus der Gewinnmitnahme kann ich auch in einen anderen Wert investieren, der eine bessere Performance hat als der verkaufte. 

Daher halte ich grundsätzlich Limitierung und Gewinnmitnahme in steigenden Phasen für sinnvoll. Die "Gier" nach dem höchstmöglichen Abschluss kann auch mein Feind sein, egal was ich analysiert habe. 

Aber ansonsten lerne ich immer gerne etwas dazu und daher auch danke für deinen Hinweis auf @nmh .

 

Gruss, braintrade

KWie2
Mentor ★★
1.625 Beiträge

Hallo,

 

ich greife mal den Titel OCO und ander Limits auf, ohne das Eingangspost zu vergessen.

Mit One Cancels Other konnte ich noch nie etwas anfangen. Ein Stop Loss muss immer unterhalb des Aktuellen Geldkurses liegen.

Um damit also (könnte ja eine der beiden Orders sein) Gewinne abzusichern, müsste man wohl willkürlich mit Limit zum Verkauf anbieten, was dem Grundsatz: "Gewinne laufenlassen" widerspräche.

Meine allgemeine Einschätzung dazu: Wenn ich in Bezug auf ein Wertapier nicht weiss, was ich damit will, kaufen oder verkaufen, dann sollte ich die Hände möglicherweise nicht nur von dem konkreten, sondern von allen Wertpapieren fernhalten.

 

Aber Limits im Allgemeinen haben natürlich Funktionen.

Wer ohne Limit  kauft, so war es bis vor kurzem, der kauft blind und kann sich jederzeit ruinieren. Durch die neben den OTC Händlern nun auch an den Börsen angebotenen Echtzeitkurse ist die Notwendigkeit von Limit- Kauforders insoweit entfallen, wie man mit einem garantierten Momentanpreis kauft.

Vergleichbares gilt - nur bei geringerem Verlustrisiko - beim Verkauf.

Echtzeit ist für viele der Tod der Limitorder.

 

Für die Absicherung gibt es oftmals die Stop Loss oder Trailing Stop Loss Orders. Nachdem ich raus hatte, dass ich an keinem Handelsplatz meiner Wahl Trailing Stop Ordes editieren kann, während das bei einfachen Stop Loss Orders sehr wohl möglich ist, war meine Reaktion ganz simpel die, mich auf die einfache Stop Loss Order zu beschränken.

Generell ist die (auch Trailing) Stop Loss, wenn man Sicherheit gegen Stop Loss Fishing haben möchte, immer nur ein grober Keil.

Aber ein guter grober Keil, denn wer hat nicht schon den Überblick über einen im Grünen befindlichen Titel verloren? Als "Lebensversicherung für Deppen", so nenne ich sie 'mal ein bewusst wenig despektierlich (ich war auch schon einmal so ein Depp ...) ist sie also immer gut.

Bei Andreas Clenow in Stocks on the Move, ein Buch, das (charttechnisches) Momentum-Investment beschreibt, spielen Orders keinerlei Rolle und das hat auch eine gewisse Logik.

Der Feind des Guten ist nämlich das Bessere und wer daher den Markt kontinuierlich aktiv beobachtet, kann auch das Ausstiegskriterium individueller gestalten, als durch ein grobes Stop Loss.

 

Es bleibt von daher eine Frage der Anlagestrategie und des Anlegertyps, ob man Limits als Mechanismus wirksam einsetzen möchte.

Bei @nmh mit den Sternelisten und dem Money Management funktioniert das ja offenbar.

 

Spoiler

Ein charttechnischer Ansatz, der funktioniert! Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Das ist eine unglaubliche Leistung!

Ich würde aber nicht zu sehr auf Mechanismen setzen, denn die beste Technik nützt nichts, wenn man auf unglückliche Titel setzt.

Auch Warren Buffet dürfte befremdet darauf reagieren, wenn jemand Limittypen in den Vordergrund setzen würde. "We buy businesses" erkärt Buffet stereotyp und ergänzt, dass man nur solche Titel kaufen sollte, bei denen es egal ist, ob nach dem Kauf die Börsen für ein paar Jahre schließen würden. Kurz: Order-Techniken sind nicht das Ding für Value-Investoren.

 

Gruß: KWie2

... irgendwo in 'nem Portfolio zwischen Graham und Bogle ...

CurtisNewton
Legende
4.847 Beiträge

@KWie2 

Da gehst du aber nun davon aus dass es zwangsweise um Aktien geht, in diesem Fall stimme ich dir bei langfristigen Invests vollkommen zu.

im allgemeinen, z.B. bei Zertifikaten, können OCO durchaus Sinn machen. Da gibt es Produkte die zum einen das Risiko eines Totalverlustes haben, zum anderen aber den maximalen Gewinn limitieren,

 

Da macht OCO durchaus Sinn, wenn ich 95% des maximalen Gewinn erreicht habe aber immer noch das Risiko eines Totalverlustes besteht stellt man die Position natürlich glatt weil das Verhältnis zu weiterem Gewinn zu Risiko nicht mehr passt.

 


Auch bei zyklischen Aktien mag eine OCO Sinn machen. Wenn man am Chart sieht dass die Aktie gewissen Wellen unterliegt kann man geneigt sein an einer bestimmen Stelle den Gewinn mit zunehmen. Das fällt meiner Meinung nach aber eher in die Kategorie Trading und nicht in Investment 

 

 

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose