Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Johnson & Johnson

Crazyalex
Legende
9.405 Beiträge

Hallo zusammen!

 

Bzgl. 853260 Johnson & Johnson schlagen zwei Herzen in meiner Brust....

Ein genereller Aufwärtstrend ist vorhanden. Die Rendite ist ..... ausbaufähig. Momentan geht es ja auch wieder etwas bergauf während der GD200 noch nach unten geht.

 

Was tun - behalten oder ersetzen?

 

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung: Ist das Depot meiner besseren Hälfte. Sie hat das Papier von ihrem Opa geerbt (was jetzt bzgl. eines Verkaufs kein auch nur ansatzweise beeinflussendes oder gar ausschließendes Kriterium ist!) und daher ist es prozentual relativ dick im Depot vertreten....

 

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!
134 ANTWORTEN

Coyote38
Experte ★★
278 Beiträge

Ich habe JNJ auch im Depot ... keine riesige Position, aber doch "merklich". Bei dem Papier schlafen einem mit schöner Regelmäßigkeit die Füße ein ... also, "spannend" ist wirklich "anders".

Man darf da auch keine "Wunderdinge" erwarten, was den Kurs angeht. Aber das Unternehmen (und damit auch die Aktie) ist beständig und zuverlässig wie eine Diesellok.

"Fire & forget" wie man bei der Luftwaffe sagen würde: Ins Depot legen, liegenlassen, stetigem Preisanstieg zugucken, in den Dips nachkaufen ... und in der Zwischenzeit jedes Quartal über steigende Dividenden freuen.

 

In meinen Augen eine Aktie, die man unters Kopfkissen legt und fürderhin beruhigt drauf schläft.

 

So weit die "50 cents" des freundlichen Coyoten 😀

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Oliver F. 

wir hatten bisher keinen Kontakt und da du mich direkt ansprichst, versuche ich dir objektiv zu antworten, obwohl ich jetzt nicht erkenne, ob du jetzt nur wegen der Dividende um Frankreich einen Bogen machen willst.

 

Frankreich hat als erstes Europäisches Land am 01.08.2012 mit der Einführung der Transaktionssteuer begonnen die Aktionäre zu melken. Auch der reduzierte Quellensteuersatz in 2018 auf 12,8% hat das Problem nur augenscheinlich gelöst aber diese Probleme scheinen dir bekannt zu sein und ich übergehe sie somit.

 

Aber Frankreich ist tatsächlich eines der nervigsten Europäischen Länder was das Rückholen der Quellensteuer betrifft, das Erstattungsverfahren der zu viel einbehaltenen Steuern ist mühsam, undurchsichtig und zeitaufwendig.  So ist dein Einwand vordergründlich verständlich , es gibt weltweit natürlich genug Konzerne, welche ebenfalls bestens aufgestellt sind, so dass mir ein Investment in Frankreich nicht unbedingt erforderlich erscheint. Aber bei näherem Hinsehen überwiegen auch einige Details. 

 

Ich mache ein Investment in einen Konzern vorrangig von der Qualität der AG,          (wirtschaftliche Tätigkeit, Zukunftsperspektiven, Verschuldungsgrad, Eigenkapital, Kursumsatzverhältnis usw.) abhängig und keinesfalls an der Höhe der Dividenden oder in welchem Land der Firmensitz liegt. Eine Aktie ist nicht deshalb gut, weil sie Dividenden ausschüttet, und auch nicht, weil sie eine hohe Relative Stärke besitzt. 

Diese Faktoren fließen natürlich auch in die Bewertung mit ein und werden von Börsianern je nach Anlagestil unterschiedlich hoch gewichtet.    

Die Dividende eines Konzerns ist also eine Kennziffer aus mehreren Faktoren und sollte keinesfalls an erster Stelle stehen.

Bei einer niedrigen Aktienanzahl dürfte die Dividende sowieso kaum ins Gewicht fallen und bei einem Invest in einen Französischen Konzern zu vernachlässigen sein. 

 

Und wenn du jetzt auf meine Einschätzung zwischen Linde und Air Liquide ansprichst, Linde firmiert in Irland und behält offiziell zwar keine Quellensteuer ein, aber aus Datenschutzgründen werden die Wohndaten nicht weitergeleitet und somit 25% (früher 20%) Quellensteuer einbehalten. Hier würde also ebenfalls Arbeit auf dich warten. Oder man überläßt dies gegen Entgelt seiner Bank.

 

Air Liquide ist weltweit in 80 Ländern vertreten (allein in China betreibt das Unternehmen fast 90 Werke), beliefert mehr als zwei Millionen Kunden mit Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff und einer breiten Palette weiterer Gase. In der Regel handelt es sich dabei um langfristige Lieferverträge, wodurch die eigentlich stark konjunkturabhängige Branche weniger konjunktursensibel wird und sich dadurch von klassischen Chemiekonzernen abhebt.

 

Von einzelnen Jahren abgesehen steigen bei Air Liquide seit Jahrzehnten der Umsatz, der Gewinn, die Mitarbeiterzahlen und die Gewinnmarge – und damit letztendlich auch der Aktienkurs und die angesprochene Dividenden. 

 

Und falls du dich doch einmal zu einem Franz. Konzern durchringen willst:

Der Konzern bietet regelmäßig jährliche Stockdividenden im Verhältnis 11:10 an, welche das Erstattungsverfahren überflüssig machen.  

 

Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ hat diese Aktie schon bereits 2015 als Aktie fürs Leben bezeichnet und diese Einschätzung in einem Artikel 2017 nochmals bestätigt. Der Konzern hat seit 1992 keinen Jahresverlust erwirtschaftet. Das zeigt, daß die Geschäftstätigkeit auch über mehrere Konjunkturzyklen hinweg funktioniert.

 

Im Heimatland Frankreich gelten die Anteilscheine des Konzerns übrigens als solides, wenig schwankungsanfälliges „Großvaterpapier“, das von einer Generation auf die nächste vererbt wird. Also genau passend für meine langweilige Art in Aktien zu investieren!

Grüßle - Shane

 

Amelia
Experte ★
155 Beiträge

Hallo @Shane 1,

an dieser Stelle möchte ich mich auch mal für deine Beiträge nicht nur in diesem Thread, sondern generell in dieser Community bedanken, die ich schon länger mit großem Gewinn lese. Es würde mich sehr freuen, von dir auch weiterhin zu lesen, weil sie auch qualitativ zum Besten gehören, was man hier finden kann.

 

Ich selbst bin noch nicht lange an der Börse unterwegs und freue mich, wenn ich von den Beiträgen der erfahrenen Anlegern lernen kann. Bisher verfolge ich aus ganz ähnlichen Gründen wie sie @KeepMoving gestern beschrieben hat, die Trendfolgestrategie. Im Moment fühle ich mich mit dieser Strategie einfach am wohlsten; das Anhängen an einen laufenden Trend und das Setzen von konservativen Stopkursen passt derzeit am besten zu mir. Dabei kaufe ich natürlich auch nicht blind irgendwelche Aktien, die gerade empfohlen werden, sondern suche mir aus den Sternelisten die Titel aus, die mich auch aufgrund anderer Kriterien (Geschäftsbereich, Unternehmenskennzahlen usw.) überzeugen. Bisher läuft das auch sehr gut, allerdings kann ich auch nur auf einen überschaubaren Zeitraum zurückblicken.

 

Die Fundamentalstrategie ist die zweite Strategie, die ich sehr gut nachvollziehen kann, aber derzeit traue ich mich da noch nicht ganz dran. Ich habe Zweifel, dass ich mit meinen Mitteln wirklich die richtigen Aktien dafür auswähle oder rechtzeitig mitbekomme, dass sich etwas Wesentliches im Unternehmen geändert hat. Allerdings schließe ich auch nicht aus, dass ich auf lange Sicht vielleicht auch eine Mischung aus beiden Strategien fahre. Das Wichtigste ist, glaube ich, dass jeder für sich die Herangehensweise findet, die zu ihm passt.

 

Und ich hoffe, dass sich die Aussage von weiter oben "Übrigens, Frauen sind nachweislich die erfolgreicheren Börsianer" auch in meinem Fall bestätigt 😊 und ich mich nicht als die berühmte Ausnahme von der Regel erweise 😔.

 

Gruß

Amelia

Crazyalex
Legende
9.405 Beiträge

Hallo zusammen,

 

auch wenn das zwar eigentlich nicht der "Linde vs. Air Liquide"-Thread ist so hat sich diebezüglich ja doch eine schöne und interessante Diskussion entwickelt.

 

Da möchte ich - einfach der Vollständigkeit wegen - noch eine Auswertung für 850133 Air Liquide mit in die Runde werfen:

 

20210718 WKN 850133 - Air Liquide Seite 1.jpg20210718 WKN 850133 - Air Liquide Seite 2.jpg20210718 WKN 850133 - Air Liquide Seite 3.jpg20210718 WKN 850133 - Air Liquide Seite 4.jpg

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Oliver F.
Experte
110 Beiträge

Vielen Dank @Shane 1,

Deinem Beitrag habe ich vieles entnehmen können.

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

...auch wenn das zwar eigentlich nicht der "Linde vs. Air Liquide"-Thread is...


@Crazyalex 

Sorry, da hast du absolut recht! Ich hatte anfangs versucht es in den Linde Thread zu lenken...hat irgendwie nicht wirklich funktioniert...vielleicht ja ab jetzt. 🙂

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

Crazyalex
Legende
9.405 Beiträge

Ist ja auch egal!

Ist ja thematisch im allerweitesten* Sinn ja noch mit abgedeckt 🤣

Nur ist es für Leute die nach Air Liquid oder Linde suchen nicht ganz intuitiv unter JNJ zu finden 😂

 

Gruß Crazyalex

*ratet mal was dir Autokorrektur hier ursprünglich reingebastelt hat🤣


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

 

In den hier beliebten Sternelisten wird sie deshalb wohl nie zu finden sein. Aber damit erzähle ich dir bestimmt nichts Neues.


Wie immer tolle Analysen von dir @Shane 1 

Dazu kurz angemerkt: Johnson & Johnson war in der Sterneliste vom 24.11.2018 😉 😄 

Edit: Erst weiterlesen, dann antworten, @Crazyalex hat es ja bereits erwähnt 😄

 

Edit 3: Ich möchte JNJ nicht madig machen, keineswegs. Jeder, der damit zufrieden ist und die Aktie hoch lobt soll das gerne weiter tun, das ist sein/ihr gutes Recht. Es ist eben nicht mehr meine Meinung zu dieser Aktie und zu Aktien im Allgemeinen, weil ich einfach mehr möchte als 7% p.a. (weil ich das mit einem ETF bekommen kann, da brauch ich kein Stock-Picking). 

 

Ich habe JNJ bereits vor einiger Zeit abgestoßen. Ein Grund war, weil der Wert stagnierte, während selbst die unbekanntesten kleinen Klitschen in die Höhe geschossen sind.

Dies übrigens wie eben auch Procter & Gamble: Basisinvestment ja, aber wenn die Rekordumsätze und Rekordgewinne machen und der Kurs eher fällt als steigt merkt man, dass das Eine nicht unbedingt mit dem Anderen zu tun haben muss. Es wird immer behauptet, dass Kurs und Umsätze/Gewinne zusammenhängen und steigende Umsätze/Gewinne automatisch zu steigenden Kursen führen. Das ist aber nur bedingt richtig und kann man so pauschal nicht als richtig stehen lassen. Beste Beispiele haben eben die letzten Jahre gezeigt.

Mit Johnson und Johnson hätte ich jetzt, nach über einem Jahr, einen Kursgewinn von stolzen 6 Euro pro Aktie. Mit Dividende, die übrigens im letzten Jahr durch EUR/Dollar-Verhältnis stetig in der Quartalsausschüttung gesunken sind (0,76€/Aktie, 0,73€/Aktie, 0,71€/Aktie hab ich bekommen, keine Steuern oder Gebühren haben das beeinflusst) wären es bisweilen 9,07€ pro Aktie Gewinn.

Das sind, ganz grob, 7% Rendite in einem Jahr und liegt damit hinter so ziemlich jedem Index. Ein Investment in einem ETF wäre deutlich rentabler gewesen. Und das ist nicht das, was ich im Depot haben will, zumal ein ETF breiter gestreut und somit risikoärmer als eine Aktie ist. Um einen ETF zu schlagen braucht man schon große Summen, damit die Dividendenausschüttung groß genug ist um auch neue Aktien zu kaufen und somit den Zinseszinseffekt nutzen zu können. Mit fünf Aktien braucht man nicht ankommen, selbst 50 Aktien sind gerade gut genug um überhaupt pro Jahr eine neue Aktie durch die Dividende hinzuzubekommen. Das heißt man braucht schon mehr in Richtung 500 Aktien, also grob ein 60.000 - 70.000 Euro Investment nach heutigem Kurs (oder rund 30.000 Euro vor 8 Jahren) um überhaupt einigermaßen einen Zinseszinseffekt aufbauen zu können. Anfängerfreundlich ist das nicht.

Edit: abgesehen von der etwas besseren Kursperformance als ein World ETF auf lange Sicht - aber da gibt es deutlich bessere Alternativen die ebenso führend in ihrem Bereich sind und ebenso sehr gute Umsätze/Gewinne und stetiges Wachstum nachweisen und somit nicht weniger oder mehr risikobehaftet sind. 

Edit 2: Weil ich das Beispiel mit den 2,5 Mio USD gelesen habe (leider finde ich Kurse nur ab 1990 für JNJ) nun mal ein Gegenbeispiel: ASML, 1995 gekauft für 10.000 Euro, wäre heute 1.634.838,00€ Wert. JNJ ohne Dividenden 83.496,00€. Die 1,6 Millionen sind also in 20 Jahren weniger Anlagedauer mehr Wert als JNJ inklusive Dividenden. Mit reinvestierten Dividenden müsste ich nun nachvollziehen wie hoch die Ausschüttungen waren, aber bei 588 Aktien die man damals bekommen hätte wären pro Jahr nicht sehr viele hinzugekommen. Der Zineszinseffekt also klein und es braucht halt viele Jahre bis das von einem 0815-Sparer wirksam angespart wird. Dementsprechend glaube ich nicht, dass JNJ die Differenz von 1,5 Millionen ausgleichen könnte. ASML ist dagegen zwar hoch bewertet, aber stetig im Umsatz und Gewinn gestiegen sowie marktführend. Qualitativ eine ebenso gute Aktie. Und davon gibt es genügend andere. 

 

Ich habe den Wert aber auch abgestoßen weil JNJ sehr sehr fragwürdige Sachen gemacht haben, die ich moralisch nicht vertreten kann. Zum Beispiel die abhängig machenden Inhaltsstoffe, die bewusst in Opioid-Medikamente eingeflossen sind, um die Nutzer von genau diesem Produkt abhängig zu machen. Und die ganze Sache ist noch nicht vom Tisch: hier 

Das ist Grund 2, da es nur einer von diversen Skandalen ist, die mit Menschenleben spielen um Profite zu machen. Das muss jeder selber wissen.

 

In diesem Sinne wünsche ich jedem viel Erfolg mit der Aktie, welcher diese gerne hält. Mein Fall ist es nicht mehr, weil ich schlichtweg bestmöglich Vermögen aufbauen will und meine Basis ein breit gestreuter ETF mit seinen 7 p.a. bis 9% p.a. ist. Das ist ebenso langweilig, steigt stetig, jedoch sicherer. Genauso zum unters Kopfkissen legen. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Shane 1
Mentor ★★★
2.059 Beiträge

@Zilch 

Hallo zuerst, an deinen vergebenen Daumen stelle ich fest - du bist wieder aktiver hier. Und dir antworte ich natürlich auch sehr gerne öffentlich hier.

 

Also, da ich keineswegs vorhabe, mir meinen eigenen ETF (in Form eines Korbes von Sternenaktien) anzulegen, verfolge ich die Listen nicht explizit, aber ich schaue sie mir an und finde immer mal interessante Einzelwerte. Wenn Johnson im November 2018 darin einmal erwähnt wurde, ist das ja nicht nachteilig, sondern eher sogar für die Anhänger der Strategie von Vorteil.

 

Zudem ist nachweislich belegt, dass sich eine überhöhte Anzahl von Aktienpositionen nicht fördernd auf den Gesamterfolg eines Portfolios auswirken (Amerik. Nobelpreisträger Harry Markowitz). Er erhielt diesen unter anderem für seine Nachweise, dass theoretisch 6 Aktienpositionen ausreichend sind (wobei ich mich mit der doppelten Anzahl aber wesentlich wohler fühle).    

 

Also, wenn man die Berechnung aktuell (143 Euro) auf den Monat bezieht, ist der Kursgewinn der letzten 10 Jahre jetzt exakt neun Prozent jährlich. Hinzu die Dividendenrendite von 2,5 Prozent, dann beträgt der Schnitt etwas über 11 %.  

 

Die Dividende wurde vom Konzern jedoch nicht gekürzt, die etwas geringere Ausschüttung in Euro liegt am Wechselkurs zwischen Dollar und Euro.

Da ich weiß, dass du die Mathematik beherrschst, habe ich trotzdem vorsichtshalber nachgesehen (2018 = 0,84 USD, 2019= 0,95 USD, 2020= 1,01 USD, 2021= 1,06 USD).

Aber du hast natürlich recht, die Dividenden entfalten ihre Kraft natürlich erst im Laufe der Jahre und wirken sich am Anfang nicht gravierend aus.

 

Jeder Konzern jedoch hat Flecken auf seiner weißen Weste, kaufst du deshalb keine Alkoholaktien? , kaufst du keine Tabakaktien, kaufst du Wettaktien, kaufst du Aktien von Konzernen, welche Tierversuche machen, kaufst du keine Rüstungsaktien, oder sogar keine Konsumgüter von P&G oder Nestle wie Tempo, Dash, Lenor, Ariel, Bounty, Febreze usw. ,da Nestle Wasser in Afrika abgräbt oder Unilever Verhütungsmittel produziert oder eben Konzerne, welche ihre Abwässer in Flüsse leiten?

 

Ich oute mich und gebe es schamvoll zu, ich  schon, ebenso wie auch die geschätzt täglich etwa 1 Milliarde Menschen, welche ein Produkt von J&J benutzen oder behandelt werden.                                                                                                  (Wahrscheinlich dürftest du auch keinen herkömmlichen ETF oder Index kaufen, da solche Konzerne immer eingebunden sind).

 

Aber gehen wir auf persönliche moralische Bedenken ein und ich sehe, du machst deine Hausaufgaben.

Richtig, J&J stand wegen der Opioide vor Gericht, da er die Langzeitgefahren herunter gespielt hatte. Der Vergleich steht, 230 Millionen Dollar werden abgedrückt , zahlbar verteilt auf neun Jahre. Dazu die aussage, die Schmerzmittel werden nicht mehr verkauft. 

 

Dem Kurs hat der Prozess nicht geschadet. Bis Jahresende dürften die Umsätze auf 90 Milliarden Dollar ansteigen und erstmal 20 Milliarden Dollar Gewinn in die Kasse spülen. Johnson ist der Konzern in den USA, welcher am häufigsten verklagt wird (Vaginal-Implantate, Schizophreniemedikament Risperdal, krebserregendem Babypuder usw. - ein Mekka eben für die dortigen Anwälte im amerik. Rechtssystem - betrifft aber auch viele andere Konzerne durch die Bank 3M usw.). 

 

Mit den oben erwähnten/erwarteten 90 Milliarden Gewinn kann sich Johnson & Johnson die Belastungen locker leisten. 2018 beispielsweise beliefen sich die Prozess- und Anwaltskosten auf 1,3 Milliarden Dollar und damals blieben nur 15,3 Milliarden Dollar in der Kriegskasse hängen, so dass ich mir keine Sorgen machen sollte. Schwierige Zeiten wird es gerade bei den Pharmakonzernen immer geben und wenn ich auf den Chart (in Landeswährung) blicke, ist der inzwischen 35 Jahre anhaltende Trend nach oben ungebrochen. 

Wer natürlich nach dem Motto "verdoppeln ist das Mindeste" lebt, ist mit dieser  Valueaktie sowieso verkehrt.

Dafür besitzt er aber eine Pharmaaktie, welche ihren Titel eines Basisinvestment im Depot zu recht verdient hat.

Meine bisherigen Ausführungen zu J&J dienten nicht einem Eigeninteresse, sondern lediglich als Hinweis an unerfahrene Börsianer hier im Bord ohne höhere Risiken  eine seit Jahrzehnten sehr solide Aktie erwerben zu können.

 

Natürlich weiß ich, dass du mir das auch nicht unterstellst.     

Grüßle - Shane    

  

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

Hallo @Shane 1 ,

 


@Shane 1  schrieb:

Jeder Konzern jedoch hat Flecken auf seiner weißen Weste, kaufst du deshalb keine Alkoholaktien? , kaufst du keine Tabakaktien, kaufst du Wettaktien, kaufst du Aktien von Konzernen, welche Tierversuche machen, kaufst du keine Rüstungsaktien, oder sogar keine Konsumgüter von P&G oder Nestle wie Tempo, Dash, Lenor, Ariel, Bounty, Febreze usw. ,da Nestle Wasser in Afrika abgräbt oder Unilever Verhütungsmittel produziert oder eben Konzerne, welche ihre Abwässer in Flüsse leiten?


ich bin zwar nicht @Zilch, aber wenn diesmal schon andere mit dem Thema anfangen... 😁

Ich bin tatsächlich so jemand der keine (*) Konsumgüter, Lebensmittel etc. von genannten oder ähnlichen Konzernen kauft, auch wenn sie allgegenwärtig sind. Deshalb möchte ich auch nicht über Aktien an solchen beteiligt sein.

Eine Ausnahme fällt mir ein. Zahnpasta. Da müsste ich mal gucken, die wird sicherlich zu einem von den großen Konzernen gehören, wahrscheinlich über eine Tochterfirma oder so. Vielleicht sogar J&J...werd ich aus Spass mal nachsehen nachher.

Das schränkt die Aktienauswahl gerade bei den soliden Basiswerten schon etwas ein. Aber so ist das halt.

Da du Tierversuche erwähnst...das ist immer (m)ein Problem an der Pharmabranche, da gibts enorme Unterschiede und müsste ich tatsächlich mal bei J&J genauer recherchieren, falls das Papier mal für Madame infrage kommen sollte.

Wenn ich z.B. an Pharmawerte aus China denke von denen man hier und da so liest, läuft es mir kalt den Rücken runter...

 

Ich bin mir aber auch bewusst, dass die Weste der Unternehmen die ich im Depot habe sicher auch nicht komplett schneeweiss ist. Leider.

 

Grüße

KM

 

Edit:

*der Vollständigkeit halber: es gibt auch bei mir unregelmäßige und normalerweise seltene Ausnahmefälle. Aber für den normalen Alltag, was man "so regelmäßig braucht" stimmt die Aussage so.

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.