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am 02.04.2019 12:36
Vor allem aufgrund der von @nmh in seinem Anfangsbeitrag ausgestossenen Drohungen möchte ich ihm ein bißchen zur Seite springen.
Mein EM-Anteil liegt bei deutlich unter 20%. So ganz mag ich nicht darauf verzichten da ich schon davon ausgehe, dass es auch in diesen Ländern Unternehmen gibt und künftig geben wird, die im Konzert der großen mitspielen. Vom steigendem Wohlstand werden aber auch (vielleicht sogar vor allem) die etablierten Unternehmen der westlichen Welt profitieren. Jedenfalls kann ich mir schwerlich vorstellen, dass die einfach tatenlos zusehen und nicht ihren Teil abschöpfen.
Die Steuerungsmöglichkeiten der Politik kommen noch als zusätzlicher Faktor hinzu.
Eine Rechtfertigung durch die Charts vergangener Jahre kann ich jedenfalls nicht erkennen. Beispielhaft hier nochmal der von @t.w. eingestellte Vergleich zweier iShares-ETFs der vergangenen 13 Jahre:
Und hier der Vergleich der selben ETFs über 10 Jahre:
Wie man sieht kann man mit Charts alles beweisen – und nichts.
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am 02.04.2019 12:40
@GetBetter schrieb:Eine Rechtfertigung durch die Charts vergangener Jahre kann ich jedenfalls nicht erkennen. Beispielhaft hier nochmal der von @t.w. eingestellte Vergleich zweier iShares-ETFs der vergangenen 13 Jahre:
...
Und hier der Vergleich der selben ETFs über 10 Jahre:
...
Wie man sieht kann man mit Charts alles beweisen – und nichts.
Da hast Du recht. Die 13 Jahre waren einfach der maixmal verfügbare Zeitraum. In den letzten 10 Jahren bietet sich ein ganz anderes Bild. Am besten finde ich die Charts von @Weinlese in diesem Thread, da wir hier ein wirklich langfristiges Bild sehen. Natürlich beweist auch das für die Zukunft nichts.
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am 02.04.2019 12:49
ich hatte das auch nicht als Kritik an der Auswahl des Zeitraums bei Dir oder bei @Weinlese gemeint. Der Punkt ist einfach, dass es für beide Sichtweisen Charts gibt die den jeweiligen Standpunkt "beweisen", was den Beweis in sich unbrauchbar macht.
Für langfristige Investitionen sind natürlich langfristige Charts sinnvoll. Stellt sich aber die Frage was "langfristig" eigentlich ist. Ich war am vergangenen Samstag mit einem 16-jährigen auf dem Börsentag in München. Der hat dazu naturgemäß eine andere Meinung als ich.
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am 02.04.2019 12:54
Naja, ich finde schon, dass man einen Beweis antreten kann: Je nach Periode gewinnen mal die EM und mal "World". Da ich jetzt noch nicht weiß, welcher Index in der von mir gewünschten zukünftigen Periode der Gewinner sein wird, nehme ich doch lieber beide ins Portfolio.
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am 02.04.2019 13:13
Mache ich ja auch, nur in unterschiedlicher Dosierung.
Womit wir praktisch wieder am Anfang wären da die Höhe des Anteils (inkl. 0%) diskutabel ist (Geschmackssache, Anlagehorizont etc.).
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am 02.04.2019 14:50
@nmh schrieb:
(...)
Und die großen Konzerne, die im MSCI World versammelt sind, machen natürlich auch in den EM Geschäfte. Coca-Cola, Nestle sind die besten Beispiele dafür. Meiner Meinung nach ist es daher völlig überflüssig, extra noch ETF für EM zu kaufen. Also:
(...) Denn das Geschäft in den EM kauft Ihr dadurch implizit mit.
(...)
Ich denke ...^^
Also ... auch wenn das jetzt ein wenig wie Ketzerei klingt, wenn ich hier als "Junior" dem "Foren-Dinosaurier" (Entschuldige bitte, @nmh ) einen Denkfehler unterstelle ...
Die alleinige Tatsache, dass ein Unternehmen aus den 23 Industrienationen des "World" möglicherweise "auch in den Schwellenländern Geschäfte macht", sagt doch noch nichts über die wirtschaftliche Dynamik der Schwellenländer per se und die Entwicklungschancen von Unternehmen aus den Schwellenländern aus ... oder ...?
Wir reden bei "World" und "EM" über unterschiedliche Wirtschaftsräume mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen vor Ort ... aber doch nicht darüber, wo "auf diesem Planeten" die Unternehmen "möglicherweise auch ihre Geschäfte tätigen" ...
Wäre diese Annahme richtig, dann müsste umgkehrt ja auch gelten, dass man keinen "World" braucht, weil Unternehmen aus den Schwellenländern ja schließlich auch in den Industrieländern Geschäfte machen und das somit "quasi enthalten" wäre ...
Ich jedenfalls habe "ganz klassisch" World und EM im Verhältnis 70/30 gesplittet ... und sie laufen - zumindest bisher - was die Rendite angeht ziemlich parallel nebeneinander her. So weit, so gut.
Was aber bemerkbar ist, ist, dass der EM eine signifikant größere Schwankungsbreite als der World aufweist. Und das zeigt für mich zweierlei:
1.) Die unterschiedlichen Wirtschafträume in denen die im Index enthaltenen Unternehmen beheimatet sind, wirken sich auf die Dynamik der Performance aus.
2.) Die größere Dynamik der Schwellenländer - eben aufgrund der Volatilität ihrer Rahmenbedingungen - gebiert zwar ein höheres Risiko, aber eben auch eine perspektivisch höhere Renditechance.
Man möge mir bitte meinen Beitrag um die Ohren hauen, falls ich jetzt einen grundlegenden Denkfehler gemacht habe ... aber ich bin der Ansicht, dass das additive Nebeneinander von World und EM absolut seine Berechtigung hat, wenn man eine maximal breite Diversifizierung mit einem gleichzeitig "minimal größeren Risiko- und Rendite-Kick" haben möchte ...
Grüße an alle
vom freundlichen Coyoten
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am 02.04.2019 17:29
@t.w. schrieb:Je nach Periode gewinnen mal die EM und mal "World". Da ich jetzt noch nicht weiß, welcher Index in der von mir gewünschten zukünftigen Periode der Gewinner sein wird, nehme ich doch lieber beide ins Portfolio.
In der Situation (Indizes laufen langfristig gleich, aber mal liegt der eine vorn und mal der andere) ist es günstig, beide in einem festen Verhältnis zu haben (z.B. 70/30) und das regelmäßig auszugleichen (z.B. jährlich). Das Ergebnis ist dann besser als bei einer Anlage in nur einem Index.

03.04.2019 01:34 - bearbeitet 03.04.2019 01:39
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03.04.2019 01:34 - bearbeitet 03.04.2019 01:39
@Coyote38 schrieb:[..]
Die alleinige Tatsache, dass ein Unternehmen aus den 23 Industrienationen des "World" möglicherweise "auch in den Schwellenländern Geschäfte macht", sagt doch noch nichts über die wirtschaftliche Dynamik der Schwellenländer per se und die Entwicklungschancen von Unternehmen aus den Schwellenländern aus ... oder ...?
Wir reden bei "World" und "EM" über unterschiedliche Wirtschaftsräume mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen vor Ort ... aber doch nicht darüber, wo "auf diesem Planeten" die Unternehmen "möglicherweise auch ihre Geschäfte tätigen" ...
[..]
Grüße an alle
vom freundlichen Coyoten
Das sehe ich anders, @Coyote38
Ausgangslage sind dynamische, aufstrebende Märkte in den Schwellenländern. Da sind wir uns einig. Ab da trennen sich unsere Wege 😉 Sowohl die Investitionen als auch der Konsum werden zu einem Großteil bei den Global Titans landen. Kraftwerksbau von Siemens, Rohstoffgewinnung von BHP und Exxon, Smartphones (inkl. AppStore-Umsätze) bei Apple, Sportzeug von Nike, Brause von Coca-Cola, Autos von VW und Mercedes, Medikamente von Roche, Socialmedia mit Facebook und Google, Kommunikationsnetze von Nokia/ Ericsson/ Cisco etc. Natürlich werden dadurch auch lokale Umsätze im Handel generiert - die Hersteller- und Lizenzgewinne werden aber nach Nordamerika und Europa überwiesen.
Wenn man sich die lokalen Unternehmen in den Schwellenländern muss man auch den Fokus auf die Konzerne begrenzen in die man investieren kann. Die Unternehmen sind oftmals gar nicht an der Börse handelbar. Die Schwellenländer, die es sich leisten können werden ihr (Wachstums-)Tafelsilber doch nicht an ausländische Investoren verschleudern. Sie werden schauen dass ihre local-Heroes nur Bündnisse/Joint-Ventures mit dem Westen eingehen. Das wird auf der Ebene der Freihandelsabkommen entschieden.

03.04.2019 09:31 - bearbeitet 03.04.2019 10:03
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03.04.2019 09:31 - bearbeitet 03.04.2019 10:03
@ehemaliger Nutzer schrieb:
@Coyote38 schrieb:[..]
Die alleinige Tatsache, dass ein Unternehmen aus den 23 Industrienationen des "World" möglicherweise "auch in den Schwellenländern Geschäfte macht", sagt doch noch nichts über die wirtschaftliche Dynamik der Schwellenländer per se und die Entwicklungschancen von Unternehmen aus den Schwellenländern aus ... oder ...?
Wir reden bei "World" und "EM" über unterschiedliche Wirtschaftsräume mit unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen vor Ort ... aber doch nicht darüber, wo "auf diesem Planeten" die Unternehmen "möglicherweise auch ihre Geschäfte tätigen" ...
[..]
Grüße an alle
vom freundlichen Coyoten
Das sehe ich anders, @Coyote38
Ausgangslage sind dynamische, aufstrebende Märkte in den Schwellenländern. Da sind wir uns einig. Ab da trennen sich unsere Wege 😉 Sowohl die Investitionen als auch der Konsum werden zu einem Großteil bei den Global Titans landen. Kraftwerksbau von Siemens, Rohstoffgewinnung von BHP und Exxon, Smartphones (inkl. AppStore-Umsätze) bei Apple, Sportzeug von Nike, Brause von Coca-Cola, Autos von VW und Mercedes, Medikamente von Roche, Socialmedia mit Facebook und Google, Kommunikationsnetze von Nokia/ Ericsson/ Cisco etc. Natürlich werden dadurch auch lokale Umsätze im Handel generiert - die Hersteller- und Lizenzgewinne werden aber nach Nordamerika und Europa überwiesen.
Wenn man sich die lokalen Unternehmen in den Schwellenländern muss man auch den Fokus auf die Konzerne begrenzen in die man investieren kann. Die Unternehmen sind oftmals gar nicht an der Börse handelbar. Die Schwellenländer, die es sich leisten können werden ihr (Wachstums-)Tafelsilber doch nicht an ausländische Investoren verschleudern. Sie werden schauen dass ihre local-Heroes nur Bündnisse/Joint-Ventures mit dem Westen eingehen. Das wird auf der Ebene der Freihandelsabkommen entschieden.
Hallo @ehemaliger Nutzer
Das ist alles richtig ... und das bestreite ich auch gar nicht.
Aber wie man mit einem einfachen Blick auf die Zusammensetzung eines MSCI World im Gegensatz zu einem MSCI EM feststellen kann, sind die Indices von ihrer Unternehmensstruktur eben nicht deckungsgleich, sondern im Gegenteil sehr unterschiedlich.
Wir reden doch also nun nicht von Unternehmen, die ihre Geschäfte in Schwellenländern machen, sondern von Unternehmen aus Schwellenländern ...
Dass "die Märkte" und die "Finanzflüsse" in einer "globalisierten Welt" ... nun ja ... "globalisiert" sind , finde ich als "Kriterium" gegen die Sinnhaftigkeit eines EM-ETF nicht wirklich "einschlägig" ...
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am 03.04.2019 11:36
Auch von mir der Punkt:
Man kann sich genau die Periode aussuchen, die in Ihre Meinung passt. Mal gewinnt World, mal gewinnt EM.
um beides mitzunehmen, macht eine 70/30 Aufteilung sicherlich Sinn.
Der Finanzwesir hat zu diesem Thema auch eine tiefere Analyse gefahren. Er kommt auf ein gleiches Ergebnis:
https://www.finanzwesir.com/blog/etf-index-rendite-vergleich
Danke @GetBetter für den Link

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