Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Grenzen der Diversifizierung

Thidrek
Autor ★★★
61 Beiträge

Hallo zusammen,

 

nachdem ich mithilfe der Community hier inzwischen ein sehr schönes und gut laufendes Start-Depot aufgebaut habe, überlege ich nun, wie es weitergehn soll. Die ETFs laufen eh von alleine, aber nebenbei habe ich auch ein Aktiendepot, in das ich gerne ab und zu investieren möchte. Die Frage wäre, in neue Werte zu investieren und damit weiter zu diviersfizieren, oder die bestehenden Investments auszubauen.
Daher meine Frage in die Runde: Spricht etwas dagegen, immer weiter in die Breite zu gehen (außer natürlich die schwindende Übersicht bei vielen Werten)? Gibt es erfahrungsgemäß eine ungefähre Zahl an verschiedenen Positionen, die man besser nicht überschreiten sollte? Ich bin Buy-and-hold-Anleger, insofern ist das mit dem Überblick auch eher zweitrangig für mich.
Wie sind da eure Erfahrungen und Meinungen so?

 

Danke schon mal und beste Grüße!

42 ANTWORTEN

Crazyalex
Legende
9.419 Beiträge

Diversifizierter als ein A1JX52 geht eigentlich schon (fast) nicht mehr...

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Also pass auf. Es kommt darauf an, ob du ein Investor bist, der bei der Auswahl seiner Investments Annahmen über die Zukunft trifft, oder ob du ein Investor bist, der das nicht kann bzw. sich nicht zutraut.

 

WENN du letzeres bist, dann kannst du soviel diversifizieren wie du willst. Hat keine signifikanten Nachteile.

 

WENN du allerdings ersteres bist, dann reduziert jegliche Diversifikation dein "Expected Value". Bedeutet im Klartext, je mehr du diversifzierst desto weniger erfolgreich wirst du statistisch sein. Oder noch klarer: Wenn du tausend Leben hättest, und würdest dich in 500 Leben entscheiden zu diversifizieren, und in den anderen 500 Leben entscheiden nicht zu diversifizeiren, dann wäre die Summe aller Gewinne in den 500 Leben ohne Diversifikation höher als die Summe aller Gewinne in den 500 Leben mit Diversifikation. Wie gesagt, alles unter der Grundvoraussetzung, dass du in der Lage bist, Annahmen über die Zukunft zu treffen und folglich gute Aktien zu picken.

 

Falls du letzteren Abschnitt anzweifelst, kannst du es dir auch vom Großmeister persönlich anhören: https://youtu.be/kvULLXEk-xQ?t=97 "We think, that diversification makes very little sense for anyone who knows what he's doing."

 

buddy

@ehemaliger Nutzer 

Lachender Smiley Ob dem Threadersteller deine Antwort hilft? 

Ich mein, es ist ja nichts falsch, was du sagst. 

Aber der Ersteller ist doch offensichtlich etwas mehr auf Sicherheit bedacht, als auf ein Papier All-In zu gehen. Auf die Spitze getrieben ist es genau das, was du mitteilst. 

Damit sagst du im Prinzip auch, dass ein ETF Teufelszeug ist - der diversifiziert ja automatisch. 

Es kommt einfach immer darauf an, wie risikoaffin der jeweilige Sparer/Anleger/Investor/Zocker ist. 

Macht doch keinen Sinn, jedem den "einzig richtigen Weg" aufzeigen zu wollen - den gibt es nämlich nicht.

Ich hatte beim lesen des Eingangsposts das Gefühl, dass der Schreiber ein eher sicherheitsbewusster Anleger ist, statt ein renditehungriger Zocker. 

Deshalb fragte er nicht nach dem grundsätzlichen Sinn einer Diversifikation (worauf du aber geantwortet hast), sondern er fragte nach dem Optimum bzw einer sinnvollen Höchstgrenze einer Diversifikation. Smiley (zwinkernd)

Nix für Ungut. Aber für Anfänger sind deine Posts glaub ich manchmal schwer einzuordnen und es wäre schade, wenn einer davon auf Grund deiner Empfehlung zB eine Wirecard-Bruchlandung hinlegt - zumal man dich dank der Anonymität nicht haftbar machen kann. 

 

Beste Grüße,

Buddy

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@buddy  schrieb:

@ehemaliger Nutzer 

Lachender Smiley Ob dem Threadersteller deine Antwort hilft? 

Ich mein, es ist ja nichts falsch, was du sagst. 

Aber der Ersteller ist doch offensichtlich etwas mehr auf Sicherheit bedacht, als auf ein Papier All-In zu gehen. Auf die Spitze getrieben ist es genau das, was du mitteilst. 

Damit sagst du im Prinzip auch, dass ein ETF Teufelszeug ist - der diversifiziert ja automatisch. 

Es kommt einfach immer darauf an, wie risikoaffin der jeweilige Sparer/Anleger/Investor/Zocker ist. 

Macht doch keinen Sinn, jedem den "einzig richtigen Weg" aufzeigen zu wollen - den gibt es nämlich nicht.

Ich hatte beim lesen des Eingangsposts das Gefühl, dass der Schreiber ein eher sicherheitsbewusster Anleger ist, statt ein renditehungriger Zocker. 

Deshalb fragte er nicht nach dem grundsätzlichen Sinn einer Diversifikation (worauf du aber geantwortet hast), sondern er fragte nach dem Optimum bzw einer sinnvollen Höchstgrenze einer Diversifikation. Smiley (zwinkernd)

Nix für Ungut. Aber für Anfänger sind deine Posts glaub ich manchmal schwer einzuordnen und es wäre schade, wenn einer davon auf Grund deiner Empfehlung zB eine Wirecard-Bruchlandung hinlegt - zumal man dich dank der Anonymität nicht haftbar machen kann. 

 

Beste Grüße,

Buddy


Ne stimmt schon, da hast du recht. Für den OP ist sicherlich Diversifikation der korrekte Weg - und meine Antwort unnötig verwirrend. Er hatte halt explizit danach gefragt, ob Diversifikation auch Nachteile hat, da dachte ich mir "gut, versuchste mal zu erklären..."

 

Aber nur eine Anmerkung: Mit "zocken" hat "wenig diversifizieren" nicht unbedingt zu tun - sondern damit, dass man weiß was man macht. (Siehe das Buffet-Video vom Link oben)

Thidrek
Autor ★★★
61 Beiträge

Schon mal danke an euch - in der Tat geht's mir um weniger Risiko, das wollte ich mit dem "Buy-and-hold"-Vermerk ausdrücken 🙂

@ehemaliger Nutzerdu hast natürlich recht mit dem Gewinn, allein schon wegen der Gebühren, wenn man das mal alles irgendwann zu Geld machen möchte. Ich traue mir schon zu, gute Aktien rauszusuchen, aber ich habe weder die Erfahrung, noch möchte ich die Zeit investieren, da bei allen Werten so gut durchzublicken, dass ich aufgrund von Martkanalysen etc. die paar letzten Prozent noch rausholen kann. Ich kaufe sichere Aktien, mit denen ich mich etwas auskenne und die mir Gewinn und im besten Fall auch ein bisschen Dividende bescheen, das reicht mir 🙂

(BASF, SAP, Microsoft, Visa etc.).

Und eben genau deswegen diversifiziere ich ganz gerne, denn wenn dann doch mal eine der Firmen abschmiert, ist nur ein bisschen was weg, aber wenn ich mir jetzt sage "Ha, bei der hast du ein gutes Gefühl!" und dann nen Haufen Geld verliere, fände ich das nicht so toll 😉

GetBetter

@ehemaliger Nutzer  schrieb:

Falls du letzteren Abschnitt anzweifelst, kannst du es dir auch vom Großmeister persönlich anhören: https://youtu.be/kvULLXEk-xQ?t=97 "We think, that diversification makes very little sense for anyone who knows what he's doing."


Gott sei Dank ist mein Depot diversifiziert genug so dass ich neben Berkshire noch genug andere Werte besitze. So ganz einfach scheint das mit den richtigen (!) Annahmen über die Zukunft nämlich auch für Großmeister nicht zu sein.

 

baha
Mentor ★★★
2.834 Beiträge

Irgendwie hats noch niemand geschafft, hier eine konkrete Zahl von Positionen zu nennen, wie anfänglich angefragt wurde. Daher hol ich das jetzt mal nach.

 

Zu dem Thema gibt es natürlich eine rein theoretische Betrachtungsweise (sog. Portfoliotheorie).

 

Wenn man den ETF-Anteil mal ausblendet und von einem reinen Aktien-Depot ausgeht, würde ich nicht unter 10 Positionen haben wollen. Ab 15-20 ist man diversifizierungstechnisch schon so gut diversifiziert, dass eine weitere Erhöhung der Zahl nur noch wenig Verbesserung bringt.

 

Hier noch eine simple Grafik, die diese Theorie verdeutlicht:image067.jpg

Quelle: https://m.ebrary.net/497/business_finance/systematic_unsystematic_risk

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@GetBetter  schrieb:

So ganz einfach scheint das mit den richtigen (!) Annahmen über die Zukunft nämlich auch für Großmeister nicht zu sein.

Das ist wohl war, der Großmeister langt in der Tat zunehmend daneben. Evtl ist seine Zeit langsam abgelaufen, insb. mangels Tech-Verständnis.

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@baha  schrieb:

Hier noch eine simple Grafik, die diese Theorie verdeutlicht:image067.jpg

Quelle: https://m.ebrary.net/497/business_finance/systematic_unsystematic_risk


Da hast du ja eine hübsche Grafik ausgegraben! Nice!

 

Ich hab mir mal das in der Quelle genannte Literaturverzeichnis angesehen. Es scheint, dass die Grafik (bzw. die Zahlen darin) aus den 50/60er-Jahren stammen, was ich nicht kritisiere, aber wie folgt ergänzen möchte:

 

Damals war die Welt noch nicht globalisiert und Firmen waren durchschnittlich lang nicht so breit aufgestellt wie einige heute. Die Kurve verschiebt sich damit heute tendenziell nach links, es langen also heute tendenziell noch weniger Investments um ausreichend diversifiziert zu sein. Kommt aber natürlich drauf an, was man genau im Portfolio hat. Firmen wie Amazon oder die BASF (mit ihren 400 Teilfirmen) kann man ja schon fast als ETFs betrachten.