Geldanlage mit niedriger Aktienquote
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23.07.2019 23:08 - bearbeitet 23.07.2019 23:09
Werte Community,
ich bin von Bekannten gebeten worden, einen Anlagevorschlag für 300 TEUR zu machen. Die Eckdaten der glücklichen Personen sind:
- 10 Jahre Zeithorizont;
- Aktienquote soll 20% sein, Anleihen 50%, Cash 30%. Keine weiteren Immobilieninvestments, keine Rohstoff-Investments. Die Quoten sind ausdrücklich so gewünscht (persönliche Risikoneigung) und da soll nicht mehr dran rumgedoktert werden;
- Eine abbezahlte Immobilie ist auch vorhanden, daher kein weiteres Immobilien-Investment gewünscht;
- Erträge werden nicht laufend benötigt, aber der steuerliche Freibetrag soll jährlich ausgenutzt werden;
- Die Anlage soll nach Möglichkeit "nachhaltig" erfolgen.
Ich habe ein bisschen recherchiert und folgenden Vorschlag ausgearbeitet:
10% Aktien (nachhaltig), MSCI World, thesaurierend: A2JSDA
10% Aktien (nachhaltig), Emerging Markets, thesaurierend: A2AFCZ
12,5% Anleihen, Unternehmen, High Yield, Ausschüttung jährlich: LYX0YX
12,5% Anleihen (nachhaltig), Unternehmen, Investment Grade und High Yield, Ausschüttung jährlich: A2H9Q5
12,5% Anleihen, Eurozone, Ausschüttung monatlich: A143JL
12,5% Anleihen, Emerging Markets, Ausschüttung monatlich: A143JQ
restliche 30%: Cash.
Ergibt das für euch Sinn? Habt ihr weitere Ideen, um auch bei niedriger Aktienquote ein ein bisschen was rauszuholen?
Besten Dank und viele Grüße,
swolpoll
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am 24.07.2019 06:44
Wichtig wäre hier noch zu wissen, was mit der Vorgabe "20% Aktien" bezweckt wird. Geht es um Risikominimierung? Dann wären die "High Yield"-Anleihen, oder etwas weniger nett ausgedrückt: Schrottanleihen, die falsche Wahl. Allgemein sollte man dann weniger auf Unternehmens- oder Schwellenländeranleihen setzen, sondern auf sicherere Staatsanleihen aus den Industrienationen, was allerdings wieder auf die Performance drücken würde.
Alternativ könne man einen Teil in gestaffelt aufgebaute Festgeldkonten stecken. Fällig werdende Festgeldanlagen würden dann in einigen Jahren in neue (hoffentlich höher rentierende) umgeschichtet. Die Anlagedauer ist ja recht fix vorgegeben, da lässt sich schon mal besser planen. Eventuall wäre eine Option, Anleihen direkt bis zur Fälligkeit zu halten. Aktuell ist die Zinslage aber wie sie ist. Ohne höhere Risiken einzugehen, wird die Rendite nur recht mau ausfallen.
Viele Grüße
Weinlese
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am 24.07.2019 11:20
Die genannten Papiere sind alles Zertifikate. Bestimmt gut für Leute die ansparen wollen. Dein Bekannter hat ja schon etwas mehr im "Säckl"wenn ich das richtig interpretiere. Da wären nach meiner Meinung z.B. gute amerikanischen Aktien eine bessere Anlage oder auch Anleihen die einigermaßen etwas bringen z.B. Otto, Katjes oder auch Griechenland. Ohne Risiko ist nichts.
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am 24.07.2019 12:52
@Renimaus : Danke, aber die WKN sind alle ETFs, keine Zertifikate. Das ist ein großer Unterschied (Emittentenrisiko).
Gruß,
swolpoll
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am 24.07.2019 14:06
@Weinlese : Danke für den Tipp mit den Festgeldkonten, ich schaue mal ob da irgendwo was am Markt ist mit dem man einen nennenswerten Zins bekommt.
Ich stimme Dir zu, dass eine High Yield Anleihe "Schrott" sein kann, High Yield ist ja nur euphemistisch für "junk bonds" unterhalb "investment grade". Aber viel "Schrott" in einen ETF verpackt wird nicht alles auf einmal den Bach runtergehen (Diversifizierung). Aber ich würde keine einzelnen High Yield Anleihen kaufen, da ist das Risiko viel zu hoch.
Hintergrund der 20% ist tatsächlich Risikominimierung.
Gruß,
swolpoll
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am 24.07.2019 15:14
Eine Info vom März 2018 : www.wiwo.de/unternehmen/dienstleister/etf-günstige-anlage-oder-systemrisiko-mit drei-buchstaben. Alles nur Schwarzmalerei ?
Gruss Reni
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am 24.07.2019 15:24
@Renimaus "Die Seite wurde leider nicht gefunden"
Über die systemischen Risiken von ETFs gibt es zahlreiche Literatur, hier soll sich gern jeder seine eigene Meinung bilden. Meiner Meinung nach sind die meisten beschriebenen Risiken absolut vernachlässigbar und durch simple Fakten zu widerlegen. Auf keinen Fall sollte man das Sondervermögen eines ETFs gleichsetzen mit dem Emittentenrisiko von Zertifikaten.
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am 24.07.2019 16:56
Hier ist der richtige Link: Klick.
Im Prinzip ist nur die altbekannte Geschichte ein weiteres Mal wiedergekäut worden. ETFs sind böse weil niemand mehr Aktien kauft und daher keine faire Bewertung mehr stattfindet.
Die, die als erstes den Finger heben sind – oh Wunder – Banken.
Und dann wird als Beispiel für die Gefahr durch ETFs noch der Fall Kweku Adoboli angeführt. Wenn einer im Sportwagen mit 100 km/h durch die Fussgängerzone rast dann ist ja auch das Fahrrad des Passanten schuld.
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am 25.07.2019 06:07
@swolpoll schrieb:Ich stimme Dir zu, dass eine High Yield Anleihe "Schrott" sein kann, High Yield ist ja nur euphemistisch für "junk bonds" unterhalb "investment grade". Aber viel "Schrott" in einen ETF verpackt wird nicht alles auf einmal den Bach runtergehen (Diversifizierung).
Nein, das wollte ich auch nicht sagen. Nur viele solcher Anleihen in einem ETF gebündelt heißt nicht automatisch geringes Risiko. Schau dir mal den Kurstverlauf des ETF A2PF3N in der Finanzkrise an (im Informer Börsenplatz NYSE Arca wählen). Da ging es mehr als 40% nach unten.
Solche Anleihen erfüllen zwar formal die Voraussetzung "keine Aktien", verhalten sich in einer Krise aber genau so. Also wenn es um wenig Risiko geht, sollten diese Anleihen mit unter die 20% fallen, aber nicht noch extra hinzukommen.
Viele Grüße
Weinlese
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am 25.07.2019 08:49
...empfehle ihm doch das geplante Wikifolio von Sonnenbrille
...ausgewogener mit Chance und Risiko gehts doch kaum noch
