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Geld verdienen, egal ob die Kurse fallen oder steigen: Options-Strategien für die aktuelle Marktlage

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Börsenfans (m/w),

 

gerne antworte ich auf eine Frage von @Taxifahrer32 , die er hier gestellt hat. Damit die Antwort für alle, die das interessiert (auch @haxo) , besser sichtbar wird, und weil sie dort nicht so recht zum Thema "Sterneaktien" passt, eröffne ich einen neuen Thread. Dazu gibt es auch eine frische Markteinschätzung von mir. Spoiler: Ich habe meine Meinung, die Ihr kennt, nicht geändert. Mehr dazu gleich. Zuerst aber zu der Frage.

 

Das war die Frage von Taxifahrer32:

 

"Lieber @nmh Wie hälst du es, in Anbetracht der jüngsten Kursgewinne, mit deinem o.g. Dax-Put? Ich hoffe, ich habe das nicht falsch verstanden: An anderer Stelle hattest du empfohlen bei einem Basispreis des Puts von 13.600 die "Reißleine" bei 13.400 Punkten zu ziehen. Der Dax hat heute die Schwelle der 13.500 Punkte überschritten, der Basispreis des o.g. Puts liegt bei  13.700. Wäre es folglich hier höchste Eisenbahn die Reißleine zu ziehen?"

 

Meine Antwort:

 

Vielen Dank für Dein Feedback. Bitte gib doch nächstes Mal die WKN an, wen Du mit "deinem o.g. Put" genau meinst.  

 

Beachte bitte, dass der DAX-Put mit der WKN PH2ZT8 (Basis 13700, Laufzeit 12/2023) keine "Barriere" hat. Wenn also der DAX vorübergehend über 13700 steigt und danach wieder abstürzt, schadet das dem Put nicht. Gefahr droht nur bei Papieren, die dort eine Barriere haben. Diesen Put würde ich halten und verstärken, falls der DAX demnächst wieder über 13600 oder 13700 steigt, siehe unten.

 

Es ist wie bei einer Schallplatte, die einen Kratzer hat (oder für Euch hippe junge Menschen: eine CD mit einem Kratzer) -- ich schreibe immer wieder dasselbe. Auch wenn es für Euch langweilig wird:

 

Aktuell sehen wir zwar einen starken DAX-Anstieg (während ich das hier schreibe, fällt der DAX bereits wieder). Ich bin aber auch weiterhin davon überzeugt, dass das wieder nur eine Bärenmarktrallye ist. Der mittelfristige Trend (einige Wochen oder Monate) zeigt in allen relevanten Märkten klar abwärts. Noch immer liegen nur 36 Prozent aller Aktien weltweit über ihrer 200-Tage-Linie, und der Durchschnitt der RSL-Werte aller Aktien liegt nur bei 94 Prozent. Beides sind Indikatoren, dass wir markttechnisch in einer Baisse stecken. Dazu passen die Fundamentaldaten (Zinsen, Inflation, Rezession, Ukraine, Taiwan, Corona). Es gibt einfach keinen Grund für nachhaltig (!!!) steigende Aktienkurse weltweit. Damit keine Missverständnisse aufkommen:

 

Trendaktien bitte weiter halten, aber die Stopkurse beachten. Die meisten empfohlenen Trendaktien steigen unbeeindruckt weiter (siehe hier). Eure Gewinne dort solltet Ihr bitte laufen lassen. Wer einsteigen möchte, beachtet bitte wie immer das Money-Management (klicki-di-klick).

 

Was den breiten Markt betrifft, kennt Ihr meine Meinung. Plain-Vanilla-Put-Optionen (DAX: PH2ZT8, Nasdaq: PH70Q6) eignen sich auch weiterhin für einen starken Absturz, auch zur Absicherung bestehender Depotpositionen. Kriterien zur Auswahl solcher Optionen findet Ihr hier oder weiter unten hier in diesem Posting. Bitte achtet auf eine ausreichend lange Laufzeit und darauf, dass die Optionen "im Geld" liegen, wenn Ihr sie kauft.

 

Im aktuellen Umfeld gefallen mir aber auch DAX-Discount-Put/Call-Plus-Optionen (DPP und DCP) sehr gut; hier ist das Chance-Risiko-Profil am attraktivsten. Das Produktmerkmal "Plus" bedeutet, dass es eine Barriere gibt, die der DAX während der Laufzeit nicht touchieren darf. Falls doch, geht der Plus-Mechanismus kaputt und das Produkt verwandelt sich in einen Put/Call mit Obergrenze, also einen normalen Discount-Put oder Discount-Call. Dann entscheidet nur der DAX-Stand bei Fälligkeit über die Rückzahlung. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch noch bei Fälligkeit jenseits der Barriere steht. Mehr dazu steht hier und hierKonkrete Beispiele:

 

Ich habe gestern den DAX-Discount-Put-Plus PD6CDU gekauft (lustige WKN). Ende Januar 2023 gibt 40 Euro Auszahlung, falls der DAX bis dahin niemals über 14800 steigt. Heute kostet das Papier 27,66 Euro, es ist also für 45 Prozent bis Januar gut (entspricht 188% p.a.) -- das ist sehr attraktiv! Analog funktioniert der PD6CDL, ebenfalls Barriere 14800, aber Laufzeit nur bis Ende November 2022 (Rendite 18% = 145% p.a.). Mit solchen Papieren macht man erhebliche Gewinne, falls der DAX nicht stark steigt. Falls doch, freue ich mich über Aktiengewinne.

 

Analog dazu kann man mit DAX-Discount-Call-Plus-Optionen darauf setzen, dass der DAX nicht stark fällt. Ich habe am 2. September den PF571Q gekauft. Er zahlt Ende Dezember 2022 stolze 40 Euro zurück, falls der DAX bis dahin niemals unter 11500 getaucht ist. Aktuell kostet das Papier 30,58 Euro, mögliche Rendite also 31 Prozent bis Dezember (entspricht 182% p.a.), falls der DAX nicht stark fällt.

 

Meine Strategie: 

 

Immer wenn der DAX in den nächsten Tagen und Wochen über 13600 oder sogar 13700 steigt, würde ich mit Puts oder DPP auf fallende Kurse setzen. Und immer wenn der DAX in den Bereich um 12500 fällt, darf man mit Calls oder Turbo-Zertifikaten oder DCP auf steigende Kurse setzen.

 

Warum man auf fallende Kurse nicht mit Hebelzertifikaten (K.O., Turbo-Bär, Turbo-Short, MiniFutureShort) setzen sollte, sondern nur mit Plain-Vanilla-Puts (= "normaler" Put, ohne "Discount") habe ich schon öfters erklärt: Bei fallenden Kursen erhöht sich auch die implizite Volatilität, was den Wert Eures Puts noch zusätzlich treibt (siehe unten). Umgekehrt eignen sich "normale" Call-Optionen weniger gut für steigende Kurse als Turboprodukte ohne Volatilitätseinfluss.

 

Alle Put-Optionen halte ich ohne aktiven Stopkurs. Falls der Markt wider Erwarten durch die Decke geht und ich mit den Puts hohe Verluste einfahre, freue ich mich über Aktiengewinne. Man sollte nur aus steuerlichen Gründen Totalverluste vermeiden und die Puts aktiv verkaufen, bevor ein solcher droht. Also bitte beobachten und manuell gegen Totalverlust absichern.

 

Passend dazu: Vor kurzem hat ein Leser mir eine Frage gestellt, die ich aufgrund des allgemeinen Interesses gerne hier öffentlich beantworte:

 

"Mal ‘ne kurze direkte Frage: Du bevorzugst OS für fallende Werte [gegenüber Turbo-Produkten oder K.O.-Produkten], ich mag sie weniger, weil ich die Größenordnungen nicht berechnen kann. Dann tritt mein Szenario ein, und der Ertrag ist nicht ausreichend oder umgekehrt: Beim Nichteintreffen verliert man mehr, als man eigentlich wollte. Aber: Gilt die Volatilitätsregel (bei fallenden Kursen) auch für zusammengesetzte OS, wie z.B. ein Dax Discount Put oder Dax-Discount-Put-Plus? So einen würde ich mir jetzt gern zulegen, wieder mit sehr tiefer Barriere als Absicherung bei großen Stürzen."

 

Und das ist meine Antwort:

 

"Solange Du keine Anfängerfehler machst bei der Auswahl von Calls/Puts (also: Laufzeit sollte ausreichend lang sein = Dein Anlagehorizont plus drei Monate, und der Schein sollte am oder im Geld sein, also bei einem Put sollte der Basispreis mindestens leicht über dem Stand des Basiswertes liegen), verhalten die sich genau so, wie Du es erwartest! Einfach mal mit kleinen Beträgen oder auf Papier üben, man bekommt ein Gespür dafür.

 

Aber egal. Bei Discount-Strukturen (Produktmerkmal "Discount" bedeutet, dass auch eine verkaufte Option (= short) enthalten ist; logische Folge ist, dass eine Obergrenze existiert) gilt dieser Zusammenhang in dieser allgemeinen Form nicht. Hier hängt es wesentlich davon ab, inwieweit die beiden Optionen (eine long, eine short) im, am oder aus dem Geld sind. Denn mit der einen Option (long) kaufst Du Volatilität, mit der anderen (short) verkaufst Du Volatilität, und in der Regel überwiegt der Effekt der verkauften Option. Das bedeutet, dass Discount-Strukturen (Discount-Zertifikate, Discount Put, Discount Call) in aller Regel im Kurs steigen, wenn der Basiswert an Volatilität verliert. Denn dann kann man besser prognostizieren, ob der Maximalwert ausgezahlt wird oder weniger.

 

Noch stärker ist dieser Effekt bei "Plus"-Strukturen, also mit einer Barriere während der Laufzeit. Die Barriere bewirkt normalerweise einen Knock-Out ("böse" Barriere). Inzwischen sind Plus-Strukturen mein Lieblingsprodukt (Discount Call Plus, Discout Put Plus), weil hier das Chance-/Risikoprofil am attraktivsten ist.

 

Aus diesem Grund ist steigende Volatilität für alle Strukturen, die eine K.O.-Barriere haben (Inliner, Plus-Optionen, Bonus) eher schädlich, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Barriere verletzt wird. Es gibt übrigens auch Strukturen mit einer "freundlichen" Barriere, die eine Zahlung auslöst (sogenannte "Knock-In"). Die werden teurer, wenn die Volatilität steigt, weil die Anleger hoffen, dass die Barriere verletzt wird, und bei steigender Volatilität die Chance dafür steigt.

 

Ich gehe davon aus [Stand: 3.09.2022], dass der DAX sich jetzt erst mal wieder leicht erholt und jedenfalls (hoffentlich) nicht stark abstürzen wird. Aus diesem Grund habe ich gestern [am 2.09.2022] den DAX-Discount Call Plus PF571Q gekauft. Wenn die Barriere bei 11500 bis Dezember heil bleibt, werden 40 Euro ausgezahlt. Discount Calls (Plus) kann man immer kaufen, wenn der DAX eine Verlustserie hinter sich hat.

 

Wenn Du einen DAX Discount Put Plus kaufen willst, dann sollte die Barriere nicht (wie in Deiner E-Mail) möglichst tief, sondern natürlich möglichst hoch sein. Solche Optionen sind freilich jederzeit ein guter Kauf, auch wenn ich damit warten würde, bis der DAX mal wieder zwei Wochen lang gestiegen ist. Als Barriere empfehle ich Dir zum Beispiel 14500 bis Dezember oder Januar; das wird der DAX nicht schaffen. Und wenn doch, freust Du Dich über steigende Aktienkurse.

 

Logisch: Je höher die Barriere beim Discount Put Plus, desto kleiner die Rendite.

 

Ich selbst habe vor einigen Wochen den PD6CDL gekauft. Wenn die Barriere 14800 bis November hält, gibt es 40 Euro Auszahlung. Kann man auch jetzt immer noch kaufen."

 

Viele Grüße aus einem sommerlich-warmen München

 

nmh-Team

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
62 ANTWORTEN

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich habe den DPP natürlich auch zum Spekulieren genommen, aber nicht nur. Er sollte auch eine Absicherung für das normale Depot sein. 
Wenn man das so sieht dann ist eine Absicherung der Absicherung mit einem Hebel-Bull Zertifikat vielleicht nicht so sinvoll. Denn wenn der DPP in den SL läuft hat mein Depot in der Regel gewonnen und macht den Verlust was erträglicher.  

Ich hatte nmh so verstanden dass bei fallenden Kursen ein DPP wegen der Vola mehr Rendite bringt als ein normaler Put. 
Aber ich bin da noch nicht so firm um das im Einzelfall zu beurteilen 
Wenn man aber die Kurse verfolgt, so bringt meines Erachtens ein DPP dann bei fallenden Kursen mehr Rendite wenn sich der Basiswert der Barriere stark genähert hat und danach wieder von der Barriere entfernt. 
So war es beim PD6CDU bei mir im Dezember. Gekauft als der Dax bei 14.600 stand und verkauft als er bei ca. 13.900 stand (Genau weiß ich es nicht mehr). Rendite war da in zwei Tagen 166%, also ca. 30.000% p.a. und das obwohl der Dax nur um ca. 5% gefallen war. Um das mit einem normalen Hebel Put-Zertifikat zu erreichen hätte der Hebel schon über 30 sein müssen. 

Ich hoffe ich habe oben nirgendwo einen Rechenfehler drin. 

 

 

FakeAccount
Mentor
784 Beiträge

@Bergjung  schrieb:

Ich hatte nmh so verstanden dass bei fallenden Kursen ein DPP wegen der Vola mehr Rendite bringt als ein normaler Put. 


@Bergjung 

 

Das stimmt nicht so ganz. Für eine Absicherung gegen einen Crash eignen sich am besten "normale" Puts, insbesondere besser als die Turbozertifikate (Short), die viele Anleger gerne nutzen, weil ein Put beim Volatilitätsanstieg (Absturz) doppelt gewinnt. Ein Discount-Put (DP) oder ein Discout-Put-Plus (DPP) ist dafür nicht so gut geeignet, weil diese Produkte eine Obergrenze haben, also nur einen Absturz bis zu einem gewissen Grad auffangen.

 

Wer mit stark steigenden Kursen rechnet, kauft entsprechend keinen klassischen Call (weil der durch den Rückgang der Volatilität Wert verliert), sondern ein Hebelprodukt (Turbo Bull oder Mini Future Long), denn die haben keinen Vola-Einfluss.

 

Merke: Klassische Puts und klassische Calls werden teurer wenn die implizite Volatät steigt, und umgekehrt.

Merke: Bei fallenden Kursen steigt in der Regel die implizite Volatilität, und umgekehrt.

 

Alle Discount-Produkte (Discountzertifikat, DP, DPP, DC, DCP) eignen sich am besten, wenn man nur leicht fallende (DP, DPP) oder leicht steigende Kurse (DZ, DC, DCP) erwartet. Durch den Zeitwertverlust gewinnen alle Discount-Papiere jeden Tag automatisch etwas Geld.

 

DPP oder DCP (oder auch Inliner), die nahe der Barriere liegen, sind dagegen reines Glückspiel. Hier gibt es enorm hohe Ausschläge, und ein extrem hohes Totalverlustrisiko. Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche; ich handle seit über 15 Jahren mit solchen Papieren und seit über 25 Jahren mit klassischen Optionen und Zertifikaten.

 

Hochachtungsvoll

der Nachbar von nmh

 

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Vielen Dank für die weiteren Erläuterungen @FakeAccount . 
Das ein DPP nah an der Barriere (wie aktuell der PD6CDY) ein hohes Risiko ist und ein Glückspiel das ist mir schon bewusst. 

 

Betrachten wir mal nur die mögliche Rendite wenn ich am Montag einen Verlust des DAX von 1-2% erwarte. 

Ist dann nicht der DPP PD6CDY die beste Alternative?
Pflicht ist natürlich ein sehr enger SL um nicht einen großen Verlust zu erleiden wenn der Dax am Montag um knapp 1% steigt und die Barriere gerissen wird.   

Zilch
Legende
7.915 Beiträge

@Bergjung  schrieb:

Ich habe den DPP natürlich auch zum Spekulieren genommen, aber nicht nur. Er sollte auch eine Absicherung für das normale Depot sein. 
Wenn man das so sieht dann ist eine Absicherung der Absicherung mit einem Hebel-Bull Zertifikat vielleicht nicht so sinvoll. Denn wenn der DPP in den SL läuft hat mein Depot in der Regel gewonnen und macht den Verlust was erträglicher.  


Ist eben die Frage: hast du bei einer Wette auf den DAX auch viele Aktien des DAX im Depot? Ich hatte schon Tage, an denen die Indizes gestiegen sind, aber mein Depot dennoch ein Verlust auswies.

Besonders wenn das Depot klein ist, mit wenig Titeln, trifft es immer weniger zu. Und das investierte Volumen ist auch ein ausschlaggebender Faktor. Aber in der Regel geht's gut. Die Absicherung muss auch dem Depot entsprechen, sonst ist es eine Wette um Gewinn zu erzeugen, nicht um dein Depot abzusichern. Bei hohem US Anteil wäre eine Absicherung zum Beispiel Put auf den S&P500. 

 


@Bergjung  schrieb:


So war es beim PD6CDU bei mir im Dezember. Gekauft als der Dax bei 14.600 stand und verkauft als er bei ca. 13.900 stand (Genau weiß ich es nicht mehr). Rendite war da in zwei Tagen 166%, also ca. 30.000% p.a. und das obwohl der Dax nur um ca. 5% gefallen war. Um das mit einem normalen Hebel Put-Zertifikat zu erreichen hätte der Hebel schon über 30 sein müssen. 


Absoluter Glückstreffer. Ich habe an einem Tag ca 80% Verloren als der DAX von 13600 auf 14200 stieg, und somit zwei DPP rauskickte. Einer hatte Grenze 14200, also mega viel Abstand eigentlich. Das war absolutes Pech. Das war eine Wette, die bei der nahen Grenze sehr leicht hätte schiefgehen können. Deswegen sind solche Scheine keine Absicherung sondern Glücksspiel.

 

Der Unterschied ist simpel: bei einer Absicherung machst du dir genau Gedanken woraus dein Depot besteht, wie viel du investiert hast, wie viel du zur Absicherung zur Verfügung stellen möchtest und wie viel Rückgang du erwartest. Anhand dessen wählst du den Schein um deine erwarteten Verluste auszugleichen. Eine klare Analyse ist da vorweg gegangen.

DPP in den derzeitigen Zeiten mit hohen täglichen Ausschlägen und schnellen Richtungswechsel sind keine Absicherung, weil du dir nur darüber Gedanken machst wo der DAX wann stehen kann und ob er die Barriere erreicht oder nicht. Oder in deinem Fall dass der DAX dreht 😉

Am Besten sind die Produkte, wie @FakeAccount als Copytrader von @nmh (Stichwort Fernrohr und seit 15 Jahren solche Produkte handeln) bereits schon sagte, wenn man ruhigere Zeiten hat und man einen leichten Fall des DAX erwartet (zum Beispiel typische Sommerloch), wobei man auch noch gewinnen kann wenn der DAX doch leicht steigt. Im Gegensatz zu Hebelzertifikaten oder Vanilla Puts.

 

Just my 50 Cents

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Zilch
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7.915 Beiträge

@Bergjung  schrieb:

 

Betrachten wir mal nur die mögliche Rendite wenn ich am Montag einen Verlust des DAX von 1-2% erwarte. 

Ist dann nicht der DPP PD6CDY die beste Alternative?
Pflicht ist natürlich ein sehr enger SL um nicht einen großen Verlust zu erleiden wenn der Dax am Montag um knapp 1% steigt und die Barriere gerissen wird.   


@Bergjung das ist dennoch eine Wette und keine Absicherung. Das ist eben ein Unterschied. Du kannst das gerne machen um Rendite zu erzeugen, aber nenne das Kind beim Namen 😉 🙂 Tust du inzwischen ja auch, sehr schön ☺️

Möchte nicht bashen und deine 166% Rendite in allen Ehren! Glückwunsch dafür! 🙂 

 

Ich gebe dir mal ein weiteres Beispiel für das Risiko: 141 Punkte bleiben bis 14800, das ist nichts. Derzeit startet der DAX öfter mit Gap Up oder Gap Down, und ein Gap Up um 141 Punkte ist möglich. Was sind schon 0,96%?

Es kann also sein, dass am Montag der DAX bei 14750 oder 14810 startet. Durchaus möglich. Dann bringt dein Stop auch nichts und das Kind ist im Brunnen. In der Zwickmühle steckt mein Kumpel ja gerade und ist total gestresst deswegen.

Besonders Wochenenden bergen höheres Risiko. Und die Zeiten von 7 bis 8, in denen du nicht handeln kannst, oder 22 bis 23 Uhr, führten schon häufiger zu Überraschungen.

Das beachten viele auch nicht. Ich gehe aber davon aus, dass du es auf dem Schirm hast!

 

Und deswegen ist auch die mögliche Rendite für die einen, wie mich, unattraktiv, weil das Risiko zu hoch ist. Es besteht nicht nur das Risiko des Verlustes, sondern eines höher als gewollten Verlustes. Wenn ich den Verlust nicht recht zuverlässig begrenzen kann dann lass ich es sein.

Und andere finden es attraktiv weil sie "sicher" sind, dass dieses Ereignis nicht kommt und holen sich dann so einen Schein.

 

Was man nicht machen darf ist das, was mein Kumpel gemacht hast: aus Gier unüberlegt sowas kaufen und solche Risiken eingehen. Risiken, die man nicht gänzlich auf dem Schirm hat.

 

Und klar ist die Rendite attraktiv, aber das spiegelt das hohe Risiko wieder. 

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Bergjung
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78 Beiträge

Du hast natürlich Recht dass es bei einer Barriere von 14.800 aktuell ausschließlich eine Wette ist. 
Ich bin auch nur mit Beträgen dabei die ich verschmerzen könnte, selbst wenn mit dem SL mal was schief gehen würde. 
Und natürlich kaufe ich den Schein nicht vor Montag 08.00 Uhr.  Ich überlege nur das eventuell zu tun wenn der DAX am Montag um 08.00 Uhr im Bereich 14.600 bis 14.700 steht. Sollte er über 14.700 stehen werde ich es nicht tun. 

Mir ist auch klar das es im Dezember Glück war mit den 166%. 
Als ich vor ca. 3 Jahren wieder angefangen habe mich mit Börse zu beschäftigen habe ich mal gelesen das man sich nach jedem erfolgreichen Trade fragen soll warum es gut gelaufen ist. Kommt man zu der Erkenntnis das es nur Glück war, dann sollte man demütig sein und wissen das sich das nicht beim nächsten mal wiederholt.  Die Gefahr von Gier ist nach erfolgreichen Trades am größten. 

Zilch
Legende
7.915 Beiträge

@Bergjung dann wünsche ich dir viel Erfolg! Und mir, der noch einen Schein mit Barriere 15000 hält sowie 15500 😉

Jeder hat halt seine eigene Strategie 🙂

 

Schön aber, dass wir dich dazu "benutzen" konnten um ein paar Sachlagen genauer zu erklären, damit auch unerfahrene Communauten mehr von der Materie und den Gedanken dahinter lesen konnten, anstatt immer nur von dicken Renditen zu lesen 😉

Danke dafür und deine Geduld, weil mein einer Beitrag hier schon etwas Oberlehrerhaft war 😉 

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Bergjung
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Danke, ich wünsche dir natürlich auch viel Glück mit den beiden Scheinen. 
Ich schätze deine Beiträge hier sehr. Du gibst dir sehr viel Mühe komplizierte Sachverhalte zu erläutern und investierst uneigennützig viel Zeit. 
Dadurch habe ich schon einiges gelernt. Also alles andere als oberlehrerhaft. 


 

Bergjung
Experte
78 Beiträge

So, das war es dann mit den DPP und Barriere 14.800.  Barriere wurde soeben gerissen. 
Ich bin aufgrund von beruflichen Pflichten heute morgen nicht mehr zocken gewesen und in den PD6CDY eingestiegen. 

Zilch
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7.915 Beiträge

Mein Kumpel hat den 14800er heute Morgen auch verkauft. Glück gehabt. Ich halte meinen 15000er und 15500er immer noch. Den 15500er weil 15000 wieder eine Barriere ist, den 15000er weil ich erst abwarte ob wir wirklich die letzte Rally in diesem Bereich übertreffen.

Also eigentlich entscheidet sich alles morgen bei mir. Sollte es steigen geht's raus aus den DPP und in einen scharfen Turbo Bull rein um weiter auszugleichen.

 

Edit: hängt auch damit zusammen dass ich gelesen habe, dass die EZB doch nicht nur auf 3,0 sondern 3,25 anheben möchte und das vor 2024 nicht mit einer Erholung zu rechnen ist. Eigentlich sollte das für fallende Kurse sorgen, hat es heute aber nicht. Naja, Montag eben. Viele aus dem Urlaub zurück, erstmal Geld rein anstatt raus. 

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