Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Geld verdienen, egal ob die Kurse fallen oder steigen: Options-Strategien für die aktuelle Marktlage

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Börsenfans (m/w),

 

gerne antworte ich auf eine Frage von @Taxifahrer32 , die er hier gestellt hat. Damit die Antwort für alle, die das interessiert (auch @haxo) , besser sichtbar wird, und weil sie dort nicht so recht zum Thema "Sterneaktien" passt, eröffne ich einen neuen Thread. Dazu gibt es auch eine frische Markteinschätzung von mir. Spoiler: Ich habe meine Meinung, die Ihr kennt, nicht geändert. Mehr dazu gleich. Zuerst aber zu der Frage.

 

Das war die Frage von Taxifahrer32:

 

"Lieber @nmh Wie hälst du es, in Anbetracht der jüngsten Kursgewinne, mit deinem o.g. Dax-Put? Ich hoffe, ich habe das nicht falsch verstanden: An anderer Stelle hattest du empfohlen bei einem Basispreis des Puts von 13.600 die "Reißleine" bei 13.400 Punkten zu ziehen. Der Dax hat heute die Schwelle der 13.500 Punkte überschritten, der Basispreis des o.g. Puts liegt bei  13.700. Wäre es folglich hier höchste Eisenbahn die Reißleine zu ziehen?"

 

Meine Antwort:

 

Vielen Dank für Dein Feedback. Bitte gib doch nächstes Mal die WKN an, wen Du mit "deinem o.g. Put" genau meinst.  

 

Beachte bitte, dass der DAX-Put mit der WKN PH2ZT8 (Basis 13700, Laufzeit 12/2023) keine "Barriere" hat. Wenn also der DAX vorübergehend über 13700 steigt und danach wieder abstürzt, schadet das dem Put nicht. Gefahr droht nur bei Papieren, die dort eine Barriere haben. Diesen Put würde ich halten und verstärken, falls der DAX demnächst wieder über 13600 oder 13700 steigt, siehe unten.

 

Es ist wie bei einer Schallplatte, die einen Kratzer hat (oder für Euch hippe junge Menschen: eine CD mit einem Kratzer) -- ich schreibe immer wieder dasselbe. Auch wenn es für Euch langweilig wird:

 

Aktuell sehen wir zwar einen starken DAX-Anstieg (während ich das hier schreibe, fällt der DAX bereits wieder). Ich bin aber auch weiterhin davon überzeugt, dass das wieder nur eine Bärenmarktrallye ist. Der mittelfristige Trend (einige Wochen oder Monate) zeigt in allen relevanten Märkten klar abwärts. Noch immer liegen nur 36 Prozent aller Aktien weltweit über ihrer 200-Tage-Linie, und der Durchschnitt der RSL-Werte aller Aktien liegt nur bei 94 Prozent. Beides sind Indikatoren, dass wir markttechnisch in einer Baisse stecken. Dazu passen die Fundamentaldaten (Zinsen, Inflation, Rezession, Ukraine, Taiwan, Corona). Es gibt einfach keinen Grund für nachhaltig (!!!) steigende Aktienkurse weltweit. Damit keine Missverständnisse aufkommen:

 

Trendaktien bitte weiter halten, aber die Stopkurse beachten. Die meisten empfohlenen Trendaktien steigen unbeeindruckt weiter (siehe hier). Eure Gewinne dort solltet Ihr bitte laufen lassen. Wer einsteigen möchte, beachtet bitte wie immer das Money-Management (klicki-di-klick).

 

Was den breiten Markt betrifft, kennt Ihr meine Meinung. Plain-Vanilla-Put-Optionen (DAX: PH2ZT8, Nasdaq: PH70Q6) eignen sich auch weiterhin für einen starken Absturz, auch zur Absicherung bestehender Depotpositionen. Kriterien zur Auswahl solcher Optionen findet Ihr hier oder weiter unten hier in diesem Posting. Bitte achtet auf eine ausreichend lange Laufzeit und darauf, dass die Optionen "im Geld" liegen, wenn Ihr sie kauft.

 

Im aktuellen Umfeld gefallen mir aber auch DAX-Discount-Put/Call-Plus-Optionen (DPP und DCP) sehr gut; hier ist das Chance-Risiko-Profil am attraktivsten. Das Produktmerkmal "Plus" bedeutet, dass es eine Barriere gibt, die der DAX während der Laufzeit nicht touchieren darf. Falls doch, geht der Plus-Mechanismus kaputt und das Produkt verwandelt sich in einen Put/Call mit Obergrenze, also einen normalen Discount-Put oder Discount-Call. Dann entscheidet nur der DAX-Stand bei Fälligkeit über die Rückzahlung. Ein Totalverlust entsteht nur, wenn der DAX auch noch bei Fälligkeit jenseits der Barriere steht. Mehr dazu steht hier und hierKonkrete Beispiele:

 

Ich habe gestern den DAX-Discount-Put-Plus PD6CDU gekauft (lustige WKN). Ende Januar 2023 gibt 40 Euro Auszahlung, falls der DAX bis dahin niemals über 14800 steigt. Heute kostet das Papier 27,66 Euro, es ist also für 45 Prozent bis Januar gut (entspricht 188% p.a.) -- das ist sehr attraktiv! Analog funktioniert der PD6CDL, ebenfalls Barriere 14800, aber Laufzeit nur bis Ende November 2022 (Rendite 18% = 145% p.a.). Mit solchen Papieren macht man erhebliche Gewinne, falls der DAX nicht stark steigt. Falls doch, freue ich mich über Aktiengewinne.

 

Analog dazu kann man mit DAX-Discount-Call-Plus-Optionen darauf setzen, dass der DAX nicht stark fällt. Ich habe am 2. September den PF571Q gekauft. Er zahlt Ende Dezember 2022 stolze 40 Euro zurück, falls der DAX bis dahin niemals unter 11500 getaucht ist. Aktuell kostet das Papier 30,58 Euro, mögliche Rendite also 31 Prozent bis Dezember (entspricht 182% p.a.), falls der DAX nicht stark fällt.

 

Meine Strategie: 

 

Immer wenn der DAX in den nächsten Tagen und Wochen über 13600 oder sogar 13700 steigt, würde ich mit Puts oder DPP auf fallende Kurse setzen. Und immer wenn der DAX in den Bereich um 12500 fällt, darf man mit Calls oder Turbo-Zertifikaten oder DCP auf steigende Kurse setzen.

 

Warum man auf fallende Kurse nicht mit Hebelzertifikaten (K.O., Turbo-Bär, Turbo-Short, MiniFutureShort) setzen sollte, sondern nur mit Plain-Vanilla-Puts (= "normaler" Put, ohne "Discount") habe ich schon öfters erklärt: Bei fallenden Kursen erhöht sich auch die implizite Volatilität, was den Wert Eures Puts noch zusätzlich treibt (siehe unten). Umgekehrt eignen sich "normale" Call-Optionen weniger gut für steigende Kurse als Turboprodukte ohne Volatilitätseinfluss.

 

Alle Put-Optionen halte ich ohne aktiven Stopkurs. Falls der Markt wider Erwarten durch die Decke geht und ich mit den Puts hohe Verluste einfahre, freue ich mich über Aktiengewinne. Man sollte nur aus steuerlichen Gründen Totalverluste vermeiden und die Puts aktiv verkaufen, bevor ein solcher droht. Also bitte beobachten und manuell gegen Totalverlust absichern.

 

Passend dazu: Vor kurzem hat ein Leser mir eine Frage gestellt, die ich aufgrund des allgemeinen Interesses gerne hier öffentlich beantworte:

 

"Mal ‘ne kurze direkte Frage: Du bevorzugst OS für fallende Werte [gegenüber Turbo-Produkten oder K.O.-Produkten], ich mag sie weniger, weil ich die Größenordnungen nicht berechnen kann. Dann tritt mein Szenario ein, und der Ertrag ist nicht ausreichend oder umgekehrt: Beim Nichteintreffen verliert man mehr, als man eigentlich wollte. Aber: Gilt die Volatilitätsregel (bei fallenden Kursen) auch für zusammengesetzte OS, wie z.B. ein Dax Discount Put oder Dax-Discount-Put-Plus? So einen würde ich mir jetzt gern zulegen, wieder mit sehr tiefer Barriere als Absicherung bei großen Stürzen."

 

Und das ist meine Antwort:

 

"Solange Du keine Anfängerfehler machst bei der Auswahl von Calls/Puts (also: Laufzeit sollte ausreichend lang sein = Dein Anlagehorizont plus drei Monate, und der Schein sollte am oder im Geld sein, also bei einem Put sollte der Basispreis mindestens leicht über dem Stand des Basiswertes liegen), verhalten die sich genau so, wie Du es erwartest! Einfach mal mit kleinen Beträgen oder auf Papier üben, man bekommt ein Gespür dafür.

 

Aber egal. Bei Discount-Strukturen (Produktmerkmal "Discount" bedeutet, dass auch eine verkaufte Option (= short) enthalten ist; logische Folge ist, dass eine Obergrenze existiert) gilt dieser Zusammenhang in dieser allgemeinen Form nicht. Hier hängt es wesentlich davon ab, inwieweit die beiden Optionen (eine long, eine short) im, am oder aus dem Geld sind. Denn mit der einen Option (long) kaufst Du Volatilität, mit der anderen (short) verkaufst Du Volatilität, und in der Regel überwiegt der Effekt der verkauften Option. Das bedeutet, dass Discount-Strukturen (Discount-Zertifikate, Discount Put, Discount Call) in aller Regel im Kurs steigen, wenn der Basiswert an Volatilität verliert. Denn dann kann man besser prognostizieren, ob der Maximalwert ausgezahlt wird oder weniger.

 

Noch stärker ist dieser Effekt bei "Plus"-Strukturen, also mit einer Barriere während der Laufzeit. Die Barriere bewirkt normalerweise einen Knock-Out ("böse" Barriere). Inzwischen sind Plus-Strukturen mein Lieblingsprodukt (Discount Call Plus, Discout Put Plus), weil hier das Chance-/Risikoprofil am attraktivsten ist.

 

Aus diesem Grund ist steigende Volatilität für alle Strukturen, die eine K.O.-Barriere haben (Inliner, Plus-Optionen, Bonus) eher schädlich, weil die Wahrscheinlichkeit steigt, dass die Barriere verletzt wird. Es gibt übrigens auch Strukturen mit einer "freundlichen" Barriere, die eine Zahlung auslöst (sogenannte "Knock-In"). Die werden teurer, wenn die Volatilität steigt, weil die Anleger hoffen, dass die Barriere verletzt wird, und bei steigender Volatilität die Chance dafür steigt.

 

Ich gehe davon aus [Stand: 3.09.2022], dass der DAX sich jetzt erst mal wieder leicht erholt und jedenfalls (hoffentlich) nicht stark abstürzen wird. Aus diesem Grund habe ich gestern [am 2.09.2022] den DAX-Discount Call Plus PF571Q gekauft. Wenn die Barriere bei 11500 bis Dezember heil bleibt, werden 40 Euro ausgezahlt. Discount Calls (Plus) kann man immer kaufen, wenn der DAX eine Verlustserie hinter sich hat.

 

Wenn Du einen DAX Discount Put Plus kaufen willst, dann sollte die Barriere nicht (wie in Deiner E-Mail) möglichst tief, sondern natürlich möglichst hoch sein. Solche Optionen sind freilich jederzeit ein guter Kauf, auch wenn ich damit warten würde, bis der DAX mal wieder zwei Wochen lang gestiegen ist. Als Barriere empfehle ich Dir zum Beispiel 14500 bis Dezember oder Januar; das wird der DAX nicht schaffen. Und wenn doch, freust Du Dich über steigende Aktienkurse.

 

Logisch: Je höher die Barriere beim Discount Put Plus, desto kleiner die Rendite.

 

Ich selbst habe vor einigen Wochen den PD6CDL gekauft. Wenn die Barriere 14800 bis November hält, gibt es 40 Euro Auszahlung. Kann man auch jetzt immer noch kaufen."

 

Viele Grüße aus einem sommerlich-warmen München

 

nmh-Team

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
62 ANTWORTEN

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Sobald wieder attraktive vorhanden sind. 

Derzeit halte ich nur PD6CDU als DPP und DCP sind alle schon ohne Rendit für die kommenden Monate. Erst mit Laufzeit März gibt's wieder etwas Rendite, aber für mich ist das zu lange. Da kann so viel passieren, positiv als auch negativ. Vor der ersten Berichtsaison nun im Januar würde ich nichts dahingehend machen. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich hatte gestern bei Kurs 23,50 überlegt noch mal in den PD6CDU einzusteigen. Man kann den Schein aber weder im LT noch an den Börsen kaufen, nur noch verkaufen.  Weiß jemand warum das so ist und kann man irgendwo einsehen ab wann kein Kauf mehr möglich ist. 
Im BIB finde ich dazu nichts außer den letzten Handelstag 20.01.2023.  Tage an denen man nur verkaufen kann gelten somit wohl auch als Handelstage.  

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

@Bergjung das ist nicht einfach zu erklären und ich kann es auch nur rudimentär dank @nmh (der das ziemlich gut und genau weiß).

 

Kurzfassung: die Produkte existieren so eigentlich nicht. Du kaufst einen Schein von der Emittentin, welche diesen Schein an der Terminbörse absichert. Da es den Schein dort so nicht gibt muss sie das über verschiedene Produkte konstruieren. Aber nicht nur, es können auch verschiedene Transaktionen verschiedener Leute direkt von der Emittentin miteinander verknüpft werden.

 

Wenn die Volatilität an der Terminbörse hoch geht und die Emittentin das angebotene Produkt nicht mehr absichern/konstruieren kann, so ist es für uns nicht mehr käuflich. Die Emittentin kann diese Konstrukte nur noch auflösen, sodass wir verkaufen können.

 

Das ist nur ganz rudimentär und bestimmt auch nur halb richtig, der Kern dürfte aber richtig sein. Du kannst im Übrigen nicht wissen, wann der Kauf nicht mehr möglich ist. Ich habe zum Beispiel PD2K0C gekauft (10% Rendite in zweieinhalb Wochen? Nehme ich), dann von hoher Volatilität an den Terminbörsen gelesen und zehn Minuten später war Kauf nicht mehr möglich. Glück gehabt, oder Pech wenn der DAX nun auf über 15000 klettert 😉

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

FakeAccount
Mentor
774 Beiträge

@Bergjung: Die Antwort von @Zilch  ist nicht nur "im Kern" richtig, sondern völlig korrekt.

 

Das von Dir beschriebene Verhalten, dass man Derivate nur noch verkaufen und nicht mehr kaufen kann (es werden nur noch Geld- und keine Briefkurse mehr gestellt) nennt man "Sold Out". Das Derivat ist "ausverkauft", und es gibt unterschiedliche Ursachen dafür.

 

Warum stellt der Emittent ein Derivat auf "Sold Out"? Einerseits wird normalerweise vorab nur eine bestimmte Stückzahl aufgelegt. Es kommt also durchaus vor, dass ein bestimmtes Zertifikat tatsächlich "ausverkauft" ist. Das kann beispielsweise passieren, wenn eine Zeitschrift (oder mein Nachbar nmh) ein Zertifikat empfehlen und dann viele Leute kaufen. Dieser Fall ist aber selten.

 

Zweitens werden Zertifikate auf "Sold Out" gestellt, deren Erwerb für Anleger nicht mehr attraktiv ist. Das betrifft zum Beispiel

- Discount-Zertifikate, die fast die Obergrenze erreicht haben

- Bonus-Zertifikate mit durchbrochener Barriere

- andere Zertifikate/Optionsscheine (z.B. Inline) mit durchbrochener Barriere

- Derivate mit einem "krummen" Bezugsverhältnis wegen einer Kapitalmaßnahme

 

Diese werden auf "Sold Out" gestellt, weil jemand, der kaufen möchte, vielleicht falsche Erwartungen an das Papier hat, und dann enttäuscht wird.

 

Das Papier PD6CDU hat eine Restlaufzeit bis 26. Januar und eine Barriere bei 14800 Punkten. Es ist reines Glückspiel, ob der DAX im Januar noch über 14800 klettert oder nicht. Solche Derivate sind daher schwierig zu hedgen, da auch die entsprechenden digitalen Optionen sehr hoch volatil sind. Das Ergebnis wäre weder für den Anleger noch für die Emittenten attraktiv. Da Derivate, die im Prinzip nur noch auf Glück beruhen (hier: kurze Restlaufzeit, nahe Barriere), auch nicht gut für den "Ruf" verbriefter Produkte sind, werden solche Optionsscheine in aller Regel auf "Sold Out" gestellt.

 

Tipp: Einfach mal bei BNP nachfragen! Telefon +49 (0) 69 7193 - 3111 oder Mail derivate@bnpparibas.com

 

Ich habe auch schon die Erfahrung gemacht, dass sie ein Produkt auf ausdrücklichen Wunsch wieder handelbar (Briefkurse) machen.

 

Übrigens hat man keinen Rechtsanspruch darauf, ein Derivat jederzeit handeln zu können! Ein Rechtsanspruch ergibt sich nur auf die Einlösung bei Fälligkeit. Allerdings stellen die Emittenten in aller Regel ununterbrochen Geld- und Briefkurse, denn sonst wären sie schnell aus dem Geschäft raus, wenn Anleger nicht mehr handeln können und nicht mehr aus einem Produkt rauskommen.

 

Hochachtungsvoll

in Vertretung von nmh

 

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich bin immer wieder begeistert wie schnell man hier fundierte Antworten bekommt. 
Vielen Dank an @Zilch und @FakeAccount für die einleuchtenden und ausführlichen Erklärungen. 

Was den Glücksfaktor angeht so sehe ich das aber etwas anders. Meines Erachtens kann man doch viel besser die DAX-Entwicklung der kommenden beiden Wochen abschätzen als 3-6 Monate im Voraus. Da kann so viel passieren. 

Bis zum 26.01.2023 hingegen steht z.b. keine Entscheidung der Notenbanken mehr aus. Daher sehe ich durchaus eine gute Chance das der DAX die 14.800 bis dahin nicht erreicht.


Schade, hätte ich den CDU-Schein gestern für 23,50 kaufen können ständen aktuell schon 20% Rendite zu buche. 

So habe ich den PD6CDY genommen. Gleiche Bedingungen, läuft aber einen Monat länger. 

Michael192
Autor ★★
31 Beiträge

Auch von mir danke für die beiden Erklärungen, was durchaus einleuchtet!

 

Das ist mir bereits vor einiger Zeit aufgefallen, dass man einige Optionsscheine bspw. von BNP Paribas teilweise 4 Wochen vor dem Fälligkeitstermin schon nicht mehr kaufen konnte, was mich doch etwas gewundert hat. Solche Scheine nahe der Barriere mögen tatsächlich Glücksspiel sein, aber hin und wieder reizt es halt schon ein wenig zu zocken 😉

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Nun wisst ihr zumindest, dass die emittentin BNP euch nicht ärgern will. Sie verdient ja mit euch, wenn ihr verdient.

 

@Bergjung hättest vielleicht heute kaufen sollen, 30% Minus tun schon weh 😕

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Für all die Zocker unter euch alles Scheine bis 17.02.23:

 

PD2K0L: mein Favorit. 13% wenn der DAX nicht über 15500 geht. Floor bei 15000! 

PD2K0K: 66% wenn der DAX nicht über 15000 geht. Floor bei 14500.

PD2K0V: 4% bzw 40% p.a wenn der DAX nicht über 16000 geht. Floor bei 12000. 

PD2K0U: 110% bei einem DAX unter 15000. Floor bei 11000.

PD6CDY: der gewagteste Schein. 230% wenn der DAX unter 14800 bleibt. Floor 10800.

 

Ihr wisst nicht was der Floor bedeutet? Dann lest euch die vielen Beiträge von @nmh noch mal durch. 

Zum Beispiel hier oder hier oder hier oder in vielen weiteren, leicht zu findenden Beiträgen. Sucht auch nach Discount Put Optionsscheine, weil sich das Produkt in ein solches wandelt wenn die Barriere verletzt wird.

 

Natürlich alles keine Empfehlung, kaufen auf eigene Gefahr und nur wenn man versteht was man da kauft.

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Bergjung
Experte
78 Beiträge

Ich bin beim PD6CDY per SL schon wieder raus. Ich sichere immer relativ eng ab, es waren also keine 30% Verlust. 
Dennoch nicht schön, aber man muss auch verlieren können. 

Grundsätzlich finde ich das Chance-Risiko Verhältnis ganz gut wenn sicher der Basiswert der Barriere nähert. 
Wenn man eng absichert ist der Verlust relativ gering, bei einer kurzen technischen Gegenbewegung die Rendite aber sehr hoch. 
Von daher überlege ich ob ich Montag noch mal was zocke wenn der DAX nicht noch heute die 14.800 knackt. 

Zilch
Legende
7.853 Beiträge

Warum DPP für eine Rendite bei einer Gegenbewegung, wenn ein normaler Put besser geeignet wäre? 😉 

 

Gut aber die Absicherung. Ein Beispiel aus meinem Leben und Umfeld:

selber habe ich einen 14800er DPP für Januar schon längst verkauft und dafür einen 15000er gekauft. Selber schätzte ich die Möglichkeit nicht hoch ein, dass 15000 erreicht werden. Nun sieht es natürlich anders aus. Aber zur Absicherung habe ich gelernt Hebel Bull Zertifikate nebenher laufen zu lassen. Im letzten Jahr habe ich ca 1.700 Euro verloren, einfach verzockt als der DAX von 13600 auf 14200 stieg (an einem Tag!). Hat mir gleich zwei DPP rausgekickt. Das schult. 

Deswegen lasse ich nebenher Zertifikate laufen. Derzeit bin ich vielleicht 300 Euro im Minus, aber durch die Zertifikate reden wir über 50 Euro. Selbst wenn ich bei 14800 die Reißleine ziehe und irgendwo um die 500 Euro Verlust habe kann ich die Long Positionen auflösen und wir reden von vielleicht 100 Euro. Klingt doch schon mal deutlich besser als 1700 oder 500, und wir dürfen nicht vergessen, dass wir hier nicht von Geldanlage reden sondern Spekulationen. Uns fehlen jede Menge Informationen um wirklich abschätzen zu können wie der DAX sich verhält. Und er verhält sich irrational. Bei @nmh gibt's bestimmt für solche Fälle eine kleine Bar im Rechenzentrum um Casinofeeling zu erhalten wenn er sowas in solchen Tagen handelt 😉

 

Mein Kumpel hingegen hat deutlich mehr Euro als ich verloren. Und sitzt jetzt auf einem Schein der bis Januar läuft, Barriere bei 14800 hat und im dicken Verlust sitzt. Den, den ich verkauft habe, was er nicht wollte. Seine Long Position hat er mit kleinem Gewinn verkauft weil er gierig auf die 110% war und hat somit PD2K0U gekauft. Nun verzweifelt er gerade weil er keine Gegenposition hat und auch mit dem Schein, wie kann es anders sein, fett im Minus ist. Zusätzlich hat er versucht einen Stop zu setzen um zumindest Montag, wenn er kaum Zeit hat, nicht mit Totalverlust dazustehen. Leider hat er in der Eile die Gültigkeit auf tagesgültig gesetzt.

 

Selber halte ich von engen Stops bei DPP nichts. Der DPP ist nicht dafür da um auf stark fallende Kurse zu setzen, sondern Rendite in Seitwärtsphasen zu generieren falls einem Inliner zu riskant sind oder DPP einfach angenehmer findet. Man muss denen auch Raum geben die Rendite zu bekommen, die Wette zu gewinnen. Deswegen halte ich mehr davon den Verlust über ein zusätzliches Zertifikat zu begrenzen. Im besten Fall hat man die Rendite aus dem DPP und immer wieder Gewinne aus der Long Absicherung. 

 

Nun, was soll die Geschichte sagen? Ganz einfach: egal wie, wenn ihr mit Derivate handelt sichert ihr euch bitte ab! Egal wie sicher ihr euch seid. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD