17.10.2020 17:18 - bearbeitet 17.10.2020 17:23
Liebe Börsenfreunde (m/w),
von der anderen Seite des Atlantik droht kurzfristig Gefahr für die Börsen: Die Erholung steht auf wackeligen Beinen. Die scheinbar robuste Tendenz der Märkte könnte -- vor dem aktuellen Problemhintergrund -- durchaus trügerisch sein. Denn: Der Wahltag am 3. November in den USA kann auch deutlich negative Ergebnisse hervorbringen, die bislang so nicht erwartet werden. Viele Investoren rechnen mit Blick auf die US-Wahlen zwar mit hoher Volatilität; dennoch ist die Mehrzahl der Marktteilnehmer eher offensiv investiert. Das Risiko negativer Überraschungen -- und entsprechender Marktentwicklungen -- ist also gestiegen. Aktuell macht mir nicht nur die Corona-Entwicklung Sorgen, sondern vor allem die Präsidentschaftswahl in den USA am 3. November. Und die Gefahr, die dabei droht, hat bisher kaum ein Kommentator in dieser Form auf dem Zettel. Denn:
Man liest öfters, dass die Börsen vor den Wahlen wie gelähmt sind und erstmal das Ergebnis abwarten. Viele Kommentatoren schreiben, vor dem 3. November passiert nicht viel, und wenn die Börsen dann danach den neuen Präsidenten kennen, werde es schon wieder weiter nach oben gehen. Andere schreiben, dass die Börsen auf eine Wiederwahl von Donald Trump setzen, weil republikanische Präsidenten besser für die Börsen sind und weil ein Präsident Joe Biden Firmen wie Amazon und Apple auflösen oder zwangsverstaatlichen oder zwangsimpfen oder was auch immer würde. Dummes Geschwätz. Gelegentlich liest man auch, dass sich die Börsen eher über Biden als Präsident freuen würden, weil sich dann das Verhältnis zu China wieder verbessert. Der Grundtenor ist jedoch immer: Wartet mal bis zum 4. November, dann geht es an den Märkten weiter. Doch das greift zu kurz:
Der Börse ist eigentlich relativ egal, ob der nächste Präsident Biden oder Trump heißt. Die Aktienmärkte können sich mit Biden, äh, mit beiden arrangieren. Die große Gefahr, die ich sehe, ist ein unklarer Wahlausgang. Was wäre, wenn es ein knappes Ergebnis zu Gunsten von Biden gibt, das Trump aber nicht anerkennt? Weil ja die Briefwähler allesamt Betrüger sind? Was wenn sich Trump am Wahlabend selbst als Sieger ausruft, bevor die Briefwahlstimmen ausgezählt sind? Wir erinnern uns an das Jahr 2000: Mit einem der knappsten Ergebnisse in der Geschichte der USA wurde George W. Bush zum Präsidenten gewählt. Die Stimmauszählung im Bundesstaat Florida, einem der besonders umkämpften Swing-States, dauerte damals mehr als einen Monat. Am Ende lag Bush dort mit 537 Stimmen vor seinem demokratischen Konkurrenten Al Gore. Auch nach richterlich angeordneten Nachzählungen in einigen Wahlkreisen und der höchstrichterlichen Überprüfung durch den Supreme Court blieb der Wahlausgang umstritten. Ab November 2020 werden sich aller Voraussicht nach ebenfalls wieder Richter mit dem Wahlergebnis beschäftigen. Und das kann dauern. Am Ende hat Trump durch die Besetzung der offenen Richterstelle am Obersten Bundesgericht mit Amy Barrett dafür gesorgt, dass es jedenfalls keine klare Mehrheit für Joe Biden gibt. Jedenfalls:
Meine Befürchtung ist ein langes Herumeiern ohne klares Wahlergebnis. Das kann dieses Mal sogar noch länger dauern als vor 20 Jahren. Äußerungen von Trump liefern ja bereits jetzt starke Indizien, dass ein reibungsloser Machtwechsel nach dieser Wahl kaum zu erwarten sein wird. Sowohl das anhaltende Corona-Problem in den USA als auch das Thema "Briefwahl" liefern Trump Argumente, um selbst klare Ergebnisse zu ignorieren oder offen zu bestreiten. Damit verbunden ist die klare Drohung, die US-Präsidentschaftswahl massiv anzufechten. Solch ein Szenario -- mit einer Verfassungskrise der USA und unabsehbaren politischen Konsequenzen -- würde wochen- oder gar monatelange Unklarheit bedeuten, und das könnte den Börsen das Genick brechen. Übrigens:
Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten ist innerlich bereits schwer gespalten. Angeheizt durch die Corona-Pandemie und die teilweise von Gewalt begleiteten Anti-Rassismus-Proteste sind die Waffenverkäufe in den USA vor der Präsidentschaftswahl am 3. November deutlich angestiegen. Noch 2019 beantragten pro Monat durchschnittlich 2,3 Millionen Bürger die für den Waffenkauf notwendige Zuverlässigkeitsprüfung. Allein im Juni diesen Jahres waren es 3,9 Millionen Anträge -- so viele wie nie zuvor. Und wenn man jetzt mal richtig schwarzmalen möchte und an Unruhen, gar an bewaffnete Bürgerkriege denkt, kann man sich leicht überlegen, was für fatale Folgen das für die Wirtschaft und somit für die Börse hätte. Also:
Wir wollen nicht hoffen, dass es soweit kommt. Dennoch ist der Ansatz "nach der Wahl haben wir Klarheit!" meiner Meinung nach blauäugig und naiv. Man sollte sich zumindest für den Fall eines Börsenabsturzes nach der Wahl absichern. Dazu eignen sich Put-Optionsscheine noch besser als Bear-Zertifikate (MiniShort-Futures), weil bei einem Absturz die Volatilität ansteigt, wodurch sich der Wert von Put-Optionen noch stärker erhöht als nur durch den Kursrückgang. Auch die beliebten Discount-Put oder Discount-Put-Plus-Optionen eignen sich für eine Absicherung gegen einen vorübergehenden Absturz. Wir sollten also lieber solche als scharfe Waffen kaufen, aber zumindest über eine Absicherung der Depots nachdenken. Und natürlich:
Weiterhin solltet Ihr Eure Stopkurse beachten. In gefährlichen, volatilen Zeiten wie in den nächsten Wochen muss man nicht alle seine Trendaktien mit einem strengen Stop absichern, aber jedenfalls solche "angeschlagenen" Aktien, die auch jetzt schon nicht mehr richtig laufen und beispielsweise bereits deutlich unter der 200-Tage-Linie notieren. Ich gehe auch davon aus, dass für die Sterneaktien meine empfohlenen Stopkurse, in aller Regel unter der 200-Tage-Linie, nicht in Gefahr sind -- leider kann ich aber nicht hellsehen. Daher gilt:
Bis zur Wahl sind es noch 17 Tage. Noch genug Zeit, darüber nachzudenken und weitere Puts zur Absicherung zu kaufen. Denn ab dem 4. November könnte es für einige Wochen, vielleicht zwei oder drei Monate (hoffentlich nicht länger) sehr ungemütlich werden. Der DAX hat ja am Freitag nach dem katastrophalen Donnerstag nochmal einen Freudensprung nach oben auf 12900 gemacht -- gut so, dadurch sind Puts, Discount-Puts und Discount-Put-Plus-Optionen billiger geworden. Für meine (um 15 Grad) geneigten Leser nochmal eine kurze Zusammenfassung der Produktmerkmale:
Wichtig: Bei allen dreien entsteht ein Totalverlust, wenn der Basiswert (z.B. der DAX) am Laufzeitende oberhalb des Basispreises steht. Aber dann sind ja Eure Aktien sehr stark gestiegen, also ist einfach die Versicherungsprämie futsch.
Für die Auswahl von normalen Put-Optionen ("plain vanilla") gelten die Goldenen Regeln, die ich schon öfters erklärt habe: Man wähle einen hohen Basispreis, beispielsweise in der Nähe des Allzeithochs (z.B. 13700 Punkte) und eine lange Restlaufzeit mindestens drei Monate mehr als die geplante Haltedauer, also irgendwann im Frühling 2021. Die Trefferliste wird dann nach der impliziten Volatilität ("Vola") sortiert, und der Put-Schein mit der niedrigsten Vola kann gekauft werden. Ich habe mich beispielsweise für den PD00KU entschieden (DAX Plain-Vanilla-Put, Basis 13600, Laufzeit 27.05.2021, implizite Volatilität gut 20 Prozent).
Bei der Auswahl von Discount-Put-Plus geht es nur um Wahrscheinlichkeiten. Man sollte man sich einfach fragen: Halte ich es für möglich, dass der Basiswert (z.B. DAX) während der Laufzeit über die Barriere springt? Wenn ja, ist das Papier zu riskant.
Weitere Informationen von mir zu Discount-Put-Plus findet Ihr hier und hier.
Hier sind einige Vorschläge für Discount-Put-Plus-Scheine auf den DAX aus meiner großen Datenbank, mit denen man das US-Wahlrisiko "versichern" kann:
Basispreis/ Höchst- aktueller
WKN Barriere Floor wert Laufzeit Kurs max.Rendite
-----------------------------------------------------------------------------------
PX6QP4 14500 12500 20 EUR 20.Nov 2020 19,74 EUR 1,32% = 14,63% p.a.
PX137W 14200 10200 40 EUR 24.Dez 2020 34,38 EUR 16,41% = 141,37% p.a.
PX137X 14500 10500 40 EUR 24.Dez 2020 37,53 EUR 6,61% = 44,93% p.a.
PX137Z 15000 11000 40 EUR 24.Dez 2020 39,35 EUR 1,65% = 9,96% p.a.
PX6QRD 14000 13500 5 EUR 19.Feb 2021 3,69 EUR 35,50% = 142,96% p.a.
PX6QR9 14500 10500 40 EUR 19.Mrz 2021 30,69 EUR 31,23% = 90,53% p.a.
PX6QSQ 15000 13000 20 EUR 19.Mrz 2021 18,01 EUR 11,30% = 28,90% p.a.
Da ist doch mal für jeden Geschmack was dabei. Das erste Papier PX6QP4 ist schon fast ein Festgeldersatz. Dass der DAX bis Ende Dezember über 14500 hüpft, halte ich für ausgeschlossen. Da müsste schon ein Impfstoff unerwartet um die Ecke kommen. Ihr seht: Je länger die Laufzeit und je tiefer die Barriere, desto höher die maximale Rendite, weil das Risiko größer wird. Am riskantesten ist der PX6QRD. Hierbei handelt es sich fast schon um eine "binäre" Option, weil Basispreis und Floor eng nebeneinander liegen: Falls bis Ende Februar der DAX ein neues Rekordhoch (also 14000 Punkte oder mehr) geschafft hat, gibt es die volle Auszahlung von 5 Euro, wenn er dann unter 13500 liegt, und einen Totalverlust, falls er immer noch über 14000 steht. Gefährlich ist auch der PX137W, denn dass der DAX bis Ende Dezember mal 14200 Punkte erreicht -- das kann leicht passieren. Dann droht ein Totalverlust. Aber dann steigen ja auch Eure Aktien sehr deutlich. Und der Vollständigkeit halber:
Natürlich kann man diese Papiere jederzeit an der Börse* kaufen und verkaufen. Ihr müsst nicht bis zur Fälligkeit warten. Im Gegenteil: Wenn der DAX fällt oder zumindest nicht stark steigt, dann wird sich der Kurs der Optionsscheine der Obergrenze annähern. Wenn z.B. der PX137Z auf über 39,85 Euro geklettert ist (Obergrenze 40 EUR), dann empfiehlt sich ein Verkauf (Faustregel). Dadurch erhaltet Ihr Euer Geld früher wieder zurück (höhere p.a.-Rendite), und reduziert das Risiko. Wichtig: Wer bis zur Fälligkeit wartet, zahlt bei comdirect eine Gebühr von 10 Euro für die Einlösung.** Daher unbedingt vorher aktiv verkaufen.
Wie sowas aussieht, erkennt man den Papieren wie PX6QPJ (fällig 21.10.2020). Hier hätte man spätestens am 25.09.2020 zu 39,92 Euro verkaufen müssen, denn das Papier kann nicht über 40 Euro steigen.
Sollten aber wider Erwarten die Börsen deutlich steigen, werden die Put-Optionen entsprechend stark fallen. Aus steuerlichen Gründen solltet Ihr es nicht auf einen Totalverlust ankommen lassen, sondern vorher schon aktiv verkaufen, wenn Ihr für die gesamte Position (nicht pro Stück) noch 20, 30 oder 40 Euro bekommt, so dass nach Abzug der Gebühren für den Verkauf noch etwas übrig bleibt.
Das schöne an Discount-Strukturen ist, dass sie, wenn sich die Börse nicht bewegt, an Wert gewinnen. Das gilt für Discount-Zertifikate, aber auch Discount-Put und vor allem für Discount-Put-Plus. Grund ist, dass sich der Discount bis zum Laufzeitende auf Null reduziert. Wer abwartet, gewinnt also. Bei normalen Optionen (plain vanilla Call und Put) ist es umgekehrt: Wenn sich die Börse über das Wochenende mal nicht bewegt, verlieren die Optionen an Wert (Zeitwertverlust).
Pssst: Freetrade-Aktion mit BNP bei comdirect ab 02.11.2020 bis 30.11.2020.
Der Verlauf der US-Wahlen schafft mit Blick auf die kommenden Wochen also ein unsicheres Umfeld mit potentiell hoher Volatilität. Für einen blinden Verkauf aller Aktien besteht kein Anlass. Es schadet aber sicher nicht, etwas defensiver zu investieren und vor allem Absicherungsinstrumente gegen einen Kurssturz einzubauen. Etwaige Kursverluste werden durch die Put-Optionen abgemildert. Und das beste: Die Discount-Put-Plus-Scheine profitieren ja auch ohne Absturz sehr deutlich, wenn nur der Markt nicht stark steigt. Das sollte zu schaffen sein.
Herzliche Grüße aus einem herbstlichen München
und ein schönes Wochenende
an alle, die das hier lesen
nmh
_________________
*) Oder noch besser außerbörslich (Livetrading)!
**) Gilt bei comdirect für alle Optionsscheine, aber nicht für Discount-, Bonus- oder sonstige Zertifikate; diese werden kostenlos eingelöst.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 18.10.2020 14:00
@nmh Ich wollte dir da auch nichts unterstellen. Ich hab nur die Parallelen gesehen und dachte, der Artikel wäre für andere hier ebenfalls lesenswert.
Egal wer Präsi wird, steht vor einer Reihe großer Aufgaben und wird niemals alles auf einmal lösen können. Und auch unter Biden werden die USA ihre jahrzehntelange Politik der Globalisierung nicht wieder aufnehmen.
Die Frage ist, ob die Welt das heute überhaupt noch braucht, da wir uns ja immer weiter von einer produktbasierten zu einer dienstleistungsbasierten Wirtschaft (im Rahmen der Digitalisierung) entwickeln. Aber das ist ein anderes Thema.
@KeepMoving Ich werde das genauso machen wie du und mir ein oder zwei Scheine ins Musterdepot legen. Dann wird nach der Wahl das hätte-hätte-Spiel gespielt und fürs nächste mal gelernt. Ansonsten: Duck and Cover
am 18.10.2020 14:40
Lieber @nmh ,
danke sehr für deinen Beitrag und die sehr verständlichen und nachvollziehbaren Empfehlungen! Jedoch bedarf es zweier Rückfragen meinerseits:
1. Fällt ein Discount-Put-Plus unter ein Discount-Zertifikat und ist damit das Einlösen bei CoDi kostenlos? Das wird mir leider aus deinem Beitrag nicht ganz ersichtlich, weil Du auf Grundlage des PX137Z der argumentierst (bzw. diesen vorher erwähnst).. Ich halte den PX137V und würde natürlich gerne eine Order erteilen, wenn es damit unterm Strich günstiger wird.
2. Würde sich im Falle einer komplizierten Amtsübergabe der Euro stärker gegenüber des Dollars positionieren? Aktuell bewegt sich der Kurs ja eher in Richtung des Dollars, weswegen ich die Position meines Bull-Zertifikats (PS1LLM) gerne reevaluieren würde.
Es grüßt herzlichst aus dem sonnigen Gotha,
Holger
am 18.10.2020 15:07
@BarneyOnFire schrieb:@KeepMoving Ich werde das genauso machen wie du und mir ein oder zwei Scheine ins Musterdepot legen. Dann wird nach der Wahl das hätte-hätte-Spiel gespielt und fürs nächste mal gelernt. Ansonsten: Duck and Cover
Vielleicht kommen wir ja einigermassen gut durch. Ich drück uns die Daumen! ![]()
Ein paar verhalten optimistische Stimmen sind ja mittlerweile auch zu lesen. Nutzt ihr eventuell in den wahrscheinlich volatilen Wochen die ein oder andere Chance zum Einstieg, oder wartet ihr lieber ab bis sich alles beruhigt hat?
Gruß
KM
offtopic:
gleich endlich die ersten Punkte? ![]()
18.10.2020 15:26 - bearbeitet 18.10.2020 15:27
18.10.2020 15:26 - bearbeitet 18.10.2020 15:27
Vielen Dank für Dein nettes Feedback. DPPs (z.B. PX137...) sind keine Zertifikate, sondern Optionsscheine. Aus diesem Grund kostet die Einlösung bei Fälligkeit bei comdirect 10 Euro Gebühr. Die Einlösung erfolgt automatisch, Ihr müsst nichts dafür tun. Der manuelle Verkauf vor Fälligkeit ist mit z.B. 3,90 Euro (oder 0 Euro in der Freetrade-Aktion) günstiger.
Nochmal zur Klarstellung, weil es da bei einigen Lesern (siehe Postings oben) leider Missverständnisse gibt: Das Problem, das ich sehe, ist nicht ein Präsident Biden oder Trump. Es geht darum, dass nach der Wahl möglicherweise in Amerika mehrere Wochen unklar ist, wer Präsident ist/wird. Das wäre schlecht für Aktien, weil der Markt keine Unsicherheit mag. Nur dagegen sollte man sich absichern. In diesem Fall würde auch der Euro gegenüber dem Dollar steigen, also bitte die Papiere PS1LL... halten.
Wichtiger Hinweis: Um Discount-Put-Plus oder auch andere Optionsscheine zu kaufen, benötigt Euer Depot die Termingeschäftsfähigkeit. Dafür gibt es bei comdirect ein Formular, das Ihr an die Bank schicken müsst. Danach dauert es einige Tage, bis Euer Depot freigeschaltet wird.
Ich wünsche meinen Freunden aus Köln viele (weitere) Bundesliga-Punkte. Wie Ihr wisst, freue ich mich über jedes Ergebnis, solange nicht "unser" FC Bayern immer nur gewinnt (wie langweilig!).
Viele Grüße aus München
nmh
am 18.10.2020 16:39
@nmh schrieb:
@FritzG. : Wenn Du den PX137Z schon länger besitzt (ich habe ihn ja schon öfters empfohlen): gut gemacht! Die 40 Euro kann er erst am Laufzeitende erreichen. Hausaufgabe: Multipliziere die restlichen 64 Cent mit der Stückzahl, die Du besitzt, und entscheide, ob Du drauf verzichten möchtest. Die Faustregel, die ich in meinem Beitrag erklärt haben (bitte nachlesen!) gilt auch für den PX137Z. Bitte beachte auch die maximale Rendite für den PX137Z aus meiner Tabelle.
nmh
Das war wohl der Trade meines Lebens... 2 Euro Gewinn pro Schein... Ich glaube ich habe da etwas falsch verstanden 🙂
Brauche eindeutig etwas spekulativeres...
Danke für die Tabelle!
18.10.2020 18:35 - bearbeitet 18.10.2020 18:40
Edit: neues Tablet, das muss noch lernen 😉
@FritzG. Auf der Derivateseite der BNP Paribas findest du eine große Auswahl an DPP mit vielen einstellbaren Kriterien und Filtern 😉
Für alle: Biden hat in seiner letzten TV Fragerunde klargestellt, dass derzeit gilt "America only" und er das ändern will. Also ja, er würde wieder mehr Richtung Globalisierung gehen. Anders als Trump.
Dennoch: Bei dem Beispiel von @nmh lässt sich ergänzen, dass Stimmauszählungen sogar in der Vergangenheit abgebrochen wurden. Trump hat schon angekündigt dass er eine Briefwahl nicht akzeptieren wird. Es wird auch wie immer versucht Wähler ans wählen zu hindern. Alle sagen Biden läge in den Umfragen vorn. Wisst ihr wer noch vorne lag? Hillary. Und nun die Überraschung: sie hatte sogar mehr Stimmen als Trump. Und wer hat am Ende gewonnen? Trump. Es ist unsicher ob Biden gewinnt, egal wie die Umfragen derzeit sind. Und genau deswegen empfiehlt @nmh die Absicherung: macht Trump Randale weil er verliert oder knapp verliert oder sogar gewinnt entgegen aller Umfragen so wird sich das stärker auf die Börsen auswirken als ein klarer Sieg Bidens. Also ist die Wahrscheinlichkeit hoch dass es rappelt und warum dann nicht Geld mitnehmen weil man sich abgesichert hat?
Ich habe vor kurzem überlegt ein Zertifikat auf Givaudan zu kaufen, nehme das Geld wohl eher für einen DPP.
Übrigens @digitus in den Beiträgen von @nmh zum Thema findest du umfangreiche Erklärungen und Diskussionen. An einem Tag kannst du grundsätzliches Verständnis für das Produkt erlangen und alle Fragen dazu stellen.
am 18.10.2020 18:46
@KeepMoving schrieb:
offtopic:
gleich endlich die ersten Punkte?
...leider nur einer, aber immerhin.
Dann müssen am Freitag eben die Schwaben dran glauben ![]()
Grüße
P.hu
zurück zum KFZ Vergleich ![]()
am 18.10.2020 18:47
am 19.10.2020 08:50
@FritzG. schrieb:
[...] er Trade meines Lebens... 2 Euro Gewinn pro Schein... Ich glaube ich habe da etwas falsch verstanden 🙂Brauche eindeutig etwas spekulativeres...
Danke für die Tabelle!
@FritzG. , spekulativer ist immer gut
, wenn man's übrig hat und weiß was man riskiert.
Immer dran denken, dass du bei den Scheinen wenn es um "a" Punkte in die ungewüschte Richtung geht mehr verlierst, als du gewinnst wenn es um "a" Punkte in die gewünschte Richtung geht. Ist halt die Funktion.
Dann versuchen das Risiko zu quantifizieren, die Formel hinter den Scheinen verstehen wir eh nie, also mit "Nachbar-Scheinen" vergleichen, ich mache das gern mit Discount Put Plus vs. Discount Call Plus, wenn man von der naiven Vorstellung ausginge, dass das Risiko 100 Punkte hoch gleichwertig mit 100 Punkte runter wäre.
Ist es aber anscheinend nicht:
| DAX | jetzt | 12900 | |||
| 40er | Delta DAX | Abs. Rend. | |||
| DDPP | PX6QQ6 | 15.01.2021 | 14400 | 1500 | 15,6% |
| DDPC | PH1ZUK | 15.01.2021 | 11500 | -1400 | 36,9% |
| DDPP | PX6QQ8 | 15.01.2021 | 14600 | 1700 | 9,4% |
| DDPC | PH1ZUJ | 15.01.2021 | 11200 | -1700 | 21,5% |
Bei der Präsidentenwahlbetrachtung stimme ich @nmh 100%ig zu: Es ist völlig Wurst wer Präsident wird, wenn es eindeutig ist, kehrt Ruhe und Berechenbarkeit ein (selbst Trumps Unberechenbarkeit ist mittlerweile berechenbar).
Mir persönlich ist das sowieso schnuppe, Trump-Bashing nützt eh nur dem eigenen Ego, aber das ist nicht das Thema.
Nur kein eindeutiges Ergebnis ließe die Börsen zittern, aber wie hoch ist das Risiko dessen?
Muss jeder für sich selbst entscheiden, m.E. kleiner als 50%, vielleicht 30 zu 70.
Für meinen Teil halte ich den Ball bis zur Wahl flach, weder mit einem Dax-Call noch einem DAX-Put, aber mit trockenem Pulver für einen DDPP im Falle eines unklaren und einem DDPC im Fall eines klaren Ergebnisses um die nachfolgenden (berechenbaren) Monate abzuschöpfen.
Schöne Arbeitswoche!
hx.
am 19.10.2020 09:07
Lieber @nmh , liebe alle,
zunächst auch einmal ein herzlichen Dank für das Schreiben dieser Lektüre. Ich bin letztes Jahr in das "Aktienleben" eingestiegen und ich muss zugeben, dass mich diese Thematik hier zwar sehr reizt, aber auch gleichzeitg ein wenig überfordert - aber so lernt man ja auch am schnellsten 🙂
Auch wenn das hier ein Thread für eher Fortgeschrittene ist, wäre meine Frage, was du/ihr für all diejenigen empfehlen würdest/würdet, die zwar mit den Sternenlisten zurecht kommen, dieses Thematik hier aber (noch) eine Nummer zu groß ist. Klar kann man sich vielleicht schnell einlesen, aber bei mir kommt ja auch nich hinzu, dass 5-15% des Depots noch nicht mal 1.000€ wären und somit aus Kostengründen evtl. auch nicht vorteilhaft wären. Und wenn man kein gutes Gefühl hat, soll man es ja erstmal lassen, oder?
Für alle, die "nur" Einzeltitel haben (ohne Zertifikate, Puts, etc.) heißt es, sich strikt an die gesetzen SLs zu halten, evtl. ein wenig defensiver zu investieren (oder in meinem Fall erstmal nur investiert bleiben und nichts Neues kaufen) - richtig?
Für die Wintermonate habe ich mir auf jeden Fall vorgenommen, mich das Thema DDPC, DDPP etc. anzueignen und mich zukünftig für Gefahren aus West/Süd/Ost/Nord absichern zu können!