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Französische Aktien und Versteuerung (bzw Quellensteuer?)

Gradiva
Autor ★
10 Beiträge

Hallo,

da ich bis jetzt französische Aktien nur in Frankreich gekauft habe (und anschließend in Deutschland ggf. Dividenden und Kursgewinne versteuert). Nun wollte ich fragen, wie es sich verhält, wenn ich jetzt vom deutschen Depot aus französische Aktien kaufe. 
Aus Frankreich kenne ich das so  (als Steuerpflichtige in Deutschland mit Aktien in Frankreich) :
1) Bei Dividenden wird eine Quellensteuer von 12,80% veranschlagt, die in der deutschen Einkommensteuererklärung mit der deutschen Abgeltungssteuer verrechnet wird (d.h., ich zahle den Unterschied zwischen 12,80 und 25% nach).

2) Bei eventuellen Kursgewinnen fällt in Frankreich gar keine Quellensteuer an, ich muss dann die eventuellen Kursgewinne in Deutschland selber versteuern.

 

Nun habe ich die Frage, was passiert, wenn ich in meinem Comdirect Depot französische Aktien kaufe : werden sie einfach nur mit der deutschen Abgeltungssteuer versteuert , so wie deutsche Aktien, (falls ich keinen Freistellungsauftrag beantragt habe) und fertig (das wäre dann für mich einfacher), oder kommt noch die französische Quellensteuer dazu, die ich mir nachträglich in Frankreich zurückholen müsste? 

 

Vielen Dank,

 

10 ANTWORTEN

Crazyalex
Legende
7.646 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen!

 

Als erstes muss nan unterscheiden um was es geht: das Eine ist die Quellensteuer, das andere ust die Kapitalertragssteuer.

 

Wenn Du gedanklich schön getrennt vorgehst und jeden Punkt sauber für sich abarbeitest wirst Du der Lösung sehr schnell sehr nahe kommen 😉

 

Kleiner Tipp: schau Dir die Definition der Quellensteuer mal an und damit ist der größte Teil schon geklärt.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

dg2210
Legende
6.209 Beiträge

@Gradiva  schrieb:

oder kommt noch die französische Quellensteuer dazu, die ich mir nachträglich in Frankreich zurückholen müsste? 

 

 


Zum Thema "französische Steuer" gibt es viel Material in der Community, das du über die Suchfunktion findest.

 

Kurzfassung: das ist ziemlich komplex und lohnst sich in vielen Fällen nicht.

GetBetter
Legende
7.282 Beiträge

@Gradiva  schrieb:

Nun habe ich die Frage, was passiert, wenn ich in meinem Comdirect Depot französische Aktien kaufe : werden sie einfach nur mit der deutschen Abgeltungssteuer versteuert , so wie deutsche Aktien, (falls ich keinen Freistellungsauftrag beantragt habe) und fertig (das wäre dann für mich einfacher), oder kommt noch die französische Quellensteuer dazu, die ich mir nachträglich in Frankreich zurückholen müsste?


Hallo @Gradiva  und herzlich willkommen.

 

Ich würde Dich der Einfachheit halber einfach auf folgende kürzlich hier geführte Diskussion verweisen wollen: klick.

 

Der Thread irrt zunächst ein bißchen rum ohne auf das eigentliche Thema einzugehen. Die Beiträge kannst Du im Prinzip einfach überspringen.

In der zweiten Hälfte solltest Du dann aber die Antwort auf Deine Frage finden.

 

Sollte ich mich irren, dann bitte einfach nochmal melden.

Gradiva
Autor ★
10 Beiträge

Vielen Dank, ich weiß, was Quellensteuer und Kapitalertragsteuer sind, aber ich wollte wissen, ob die französische Quellensteuer auf die deutsche Kapitalertragsteuer automatisch angerechnet wird oder ob ich mich anschließend selber darum kümmern müsste, diese in Frankreich zurückerstattet zu bekommen. Und macht es in diesem Fall einen Unterschied, wenn ich, mit einem Depot der Comdirect diese Aktien bei Euronext Paris kaufe oder an einer deutschen Börse?

Ich bin Französin, lebe nun in in Deutschland,  und habe bis jetzt nur Erfahrung mit nachträglicher Versteuerung von Aktiendividenden in einem französischen Depot, deshalb meine Frage!

Gradiva
Autor ★
10 Beiträge

Vielen Dank! Das hilft mir weiter, zumindest was den Gewinn aus Aktienverkäufen anbelangt. 
Bei Dividendenausschüttung ist mir noch unklar, ob die erhobene Quellensteuer von der Comdirect direkt auf die deutsche Kapitalertragsteuer angerechnet wird, oder ob ich mich  selber darum kümmern muss, diese in Frankreich wieder zurückzubekommen. Wenn ja, würde ich nur deutsche Aktien in Deutschland kaufen... (denn wenn ich nachträglich die Kapitalerträge in meiner Einkommensteuer selber versteuere, kann ich ja diese in der Anlage K geltend machen und sie wird angerechnet, was viel einfacher ist).

 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Gradiva 

 

für mich ist gerade nicht ersichtlich, ob Du dir deine Frage mittlerweile beantworten konntest!?

 

Ich denke das ist der Knackpunkt!

 

Und laut meinen Informationen, ist es bis zum heutigen Tag, immer noch so! 

 

Übrigens wurde in dem verlinkten Beitrag die Frage gestellt:

 

"wobei ich nicht sicher bin, ob insgesamt oder pro französischem Unternehmen – wäre aber immer noch rentabel"

 

Antwort- für alle französischen Unternehmen im Depot!

Gradiva

Vielen Dank nochmal für die Verdeutlichung durch den Link. Ja, ich habe die Antwort gefunden und muss nur noch überlegen, ob die besagte Bank, (dein Link "Knackpunkt") einfacher ist als ein Depot in Frankreich. (da ich  als Französin, die in Deutschland lebt, zu beiden Ländern Verbindungen habe...). Auf jeden Fall ist es in Deutschland die beste Lösung...

SolaGratia
Autor
1 Beiträge

Es ist kompliziert.

Soweit ich das verstanden habe, beträgt die französische Quellensteuer seit 1.1.2021 pauschal 28% vom Gewinn/Dividende - egal ob du nun Franzose oder Nicht-Franzose bist und im Ausland (=Nicht-Frankreich) lebst.

Die 12,8 % Quellensteuer gelten nämlich nur für Nicht-Franzosen! Französische Staatsbürger müssen theoretisch weiterhin die 30% bezahlen.

 

Da das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Frankreich und Deutschland leider nicht so komfortabel wie zB. zwischen USA+D ist, wird die französische Quellensteuer aber nur zu 12,8 Prozent von der deutschen Abgeltungssteuer angerechnet.

Als französischer Staatsbürger im Ausland sparst du also 2% und zusätzlich werden dir davon 12,8% bei der deutschen Kapitalertragssteuer angerechnet.

Ein Nicht-Franzose müsste sich die Differenz (28-12,8=15,2?)  vom französischen Staat direkt zurückholen, was offenbar sehr teuer und kompliziert ist. Lohnt angeblich den Aufwand nicht, zumindest bei "normalen" Dividendenerträgen.

 

Meine Infos habe ich von dividenden guru, der das Problem ziemlich gut zusammengefasst hat. Einfach mal googlen ("quellensteuer, frankreich, dividenden guru").

 

Alles Gute!

 

Gradiva
Autor ★
10 Beiträge

Hallo und danke , aber es stimmt nicht , dass die Steuer auf Kapitalerträge in Frankreich für Steueransässige 28% sondern 30%. Es setzt sich zusammen aus 12,8 %Quellensteuer und 17,2% CSG Steuer (eine Steuer , die zur Finanzierung von Sozialleistungen verschiedener Art eingesetzt wird). Auch kommt es nicht auf die Staatsangehörigkeit an, sondern auf die Steueransässigkeit. Normalerweise sollte ein Nicht Steueransässige 12,8% Quellensteuer auf Dividenden zahlen und in Deutschland den Unterschied zahlen. (Einkommensteuererklärung).

So mache ich das mit Nominalaktien von Air Liquide, die ich in Frankreich habe.

Das funktioniert aber meist nicht mit deutschen Banken. Dazu gab es aber schon eine hilfreiche Antwort von @dg2210 @

Alternativ wäre ein franzo online Broker...