Hilfe
abbrechen
Suchergebnisse werden angezeigt für 
Stattdessen suchen nach 
Meintest du: 

Fragen zu Gewinnabsicherung und Steuerfreibetrag bei Verkauf

mranonym
Autor ★
4 Beiträge

Hallo liebe Community,

 

ich bin vor etwa 2 Jahren in die Welt des Handelns eingestiegen, da ich als junger Mensch mit Anfang 20 sinnvoll investieren möchte und einen langfristigen Vermögensaufbau beabsichtige.

Infolgedessen habe ich mit einem ETF-Sparplan auf den MSCI-World-Index angefangen.

Zudem habe ich mir Anfang 2020 zur Zeit des Tiefs im April zu einem relativ geringen Kaufwert Aktien eines Unternehmens gekauft. Der Wert dieser Aktien hat sich seither sehr positiv entwickelt und zu einer Wertsteigerung von momentan +290% geführt.

Meine erste Frage bezieht sich nun auf eine vernünftige Absicherung dieser Gewinne. Bei meinen Ausführungen beziehe ich mich nur auf die Einzelaktien, der ETF bleibt unangetastet.

  1. Welche Gewinnabsicherung würdet ihr mir empfehlen? Die grundlegenden Mechanismen hinter den verschiedenen Ordertypen sind mir bekannt. Ich tendiere ich entweder zu einer Stop-Loss-Order mit ausreichendem „Sicherheitsabstand“, damit diese nicht bei kleineren Kursschwankungen ausgelöst wird. Alternativ habe ich an eine Trailing Stop Loss-Order mit entsprechendem Abstand gedacht, was den Vorteil hätte, dass ich bei weiterem Aufwärtstrend den SL nicht immer manuell nachziehen müsste.

Darüber hinaus habe ich noch eine Frage zum Steuerfreibetrag: Würde ich alle Aktien des beschriebenen Unternehmens zum jetzigen Wert komplett verkaufen, würden laut der Steuersimulation bei comdirect momentan knapp 200€ Steuern anfallen zzgl. Orderkosten, da der Freibetrag überschritten würde. Dazu folgende Frage:

  1. Lohnt sich ein Teilverkauf, bei dem die Höhe der Gewinne den jährlichen Freibetrag (nahezu) ausschöpft, aber nicht überschreitet? Nach meinem Verständnis würde ich den jährlichen Freibetrag sozusagen „verschenken“, wenn ich im Kalenderjahr nichts verkaufe und alles normal weiterlaufen lasse. Dann stünde ich irgendwann beim Verkauf im Falle einer weiterhin positiven Entwicklung des Aktienwertes vor dem Problem eines massiven Überschreitens des Freibetrags und entsprechend hohen Steuerabzügen.

Viele Grüße!

6 ANTWORTEN

Crazyalex
Legende
7.680 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen!

 

Wie man das Papier am besten absichert würde ich davon abhängig machen um was für ein Papier es sich handelt -> Bitte teile uns doch die WKN mit.

 

Was die Nutzung des Freistellungsauftrags betrifft: Die rennt Dir ja nicht weg. Sollte bis zum Jahresende noch nichts angefallen sein was den Betrag ausnutzt kannst Du ja immernoch aktiv werden Smiley (zwinkernd)

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

mranonym
Autor ★
4 Beiträge

@Crazyalex  schrieb:

Hallo und herzlich willkommen!

 

Wie man das Papier am besten absichert würde ich davon abhängig machen um was für ein Papier es sich handelt -> Bitte teile uns doch die WKN mit.


Hallo @Crazyalex. Die WKN des betreffenden Papiers lautet A0RENB.

Viele Grüße!

Crazyalex
Legende
7.680 Beiträge

Das läuft bei mir unter "Wasserstoff-Zockerei" Smiley (zwinkernd)

Da ich ein eher konservativer Anleger bin würde ich das mit einem TSL absichern. Trailingabstand ca. 15%

Und der Rest entscheidet sich dann von alleine Smiley (fröhlich)

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Ihr Nickname
Experte ★★★
636 Beiträge

@mranonymwillkommen.

 

Wenn Du an einem langfristigen Erfolg der Aktie glaubst und sie auch bei einem erneuten Rücksetzer wie vor fast einem Jahr weiterhin halten würdest, kommt höchstens ein klassischer Stop-Loss infrage. Wenn Du Dir nach dem nächsten Rücksetzer mit dem Gewinn ein neues Investment suchen willst, nimm einen Trailing mit einem für Dich komfortablen Abstand.

 

Über den Freibetrag, denn Du ja jährlich erhälst, musst Du Dir bei aktivem Handel eigentlich keine Gedanken machen. Es wäre mMn zu erwarten, dass Du in jedem Jahr Verkäufe tätigst, so dass der FB automatisch aufgebraucht wird.

Dafür muss man natürlich insgesamt mehr Gewinne als Verluste erzielen, da Verlusttöpfe ansonsten vorrangig verbraucht werden. Scheinbar hast Du bisher aber keine Verluste erzielt, meinen Glückwunsch dazu!

Als aktiver Trader würde ich also einfach weitermachen und frühestens am Jahresende über den Freibetrag nachdenken.

 

Wenn Du in Zukunft kein aktiver Trader sein willst, sondern eher eine Buy&Hold-Strategie anstrebst, werden Ausschüttungen von Fonds/ETF oder Aktiendividenden im Jahresverlauf Deinen Freibetrag beanspruchen.

 

Solange Dein Investment noch nicht groß genug ist oder falls Du durch unterjähriges Handeln noch keine ausreichenden Gewinne erzielt hast, kannst Du immer am Jahresende Verkäufe und Rückkäufe vornehmen, um den verbleibenden Freibetrag auszunutzen. Dabei fallen, zumindest bei der comdirect, die bekannten Gebühren an, das lohnt sich also nicht für Kleckerbeträge.

 

cestmoi
Mentor ★
1.209 Beiträge

Ballard Power...

tjo - nü ... teuer das Papier
Haben die Zukunft? Und ein neues AllZeitHoch (AZH) in Sicht?
Das musst Du wissen (ahnen/verantworten...)
(M)Eine Strategie ist bei sowas: ich hole mir meinen Einsatz erst mal zurück. Heißt: 1/3 der Position zu verkaufen.
Die verbleibenden 2/3 würde ich wieder zu einem drittel (also die Hälfte des Verbleibenden) mit 11%-12% vom derzeitigen Kurs absichern und die andere Hälfte mit 20%(bis 22%)  (Stop Loss).
Man weiß ja nie, was da für Überraschungen kommen - alles zu viel Phantasie? Oder doch erst der Beginn einer Tesla-Kurve?
Sei Dir aber gesagt sein: wie man es macht - meist zeigt erst die Zukunft, welchen Fehler man begangen hat.

Trailing Stop Loss ... such mal hier im Forum. Da gibt es viel geschriebenes...

mranonym
Autor ★
4 Beiträge

Vielen Dank an alle für die Anregungen! Ich lege gern nochmal meine Gedanken dazu dar:

Der von mir anvisierte Anlagehorizont ist mittel- bis langfristig. Ich möchte kleinere/mittlere Rücksetzer durchaus in Kauf nehmen, heftige Abstürze aber absichern, um nicht den gesamten bisherigen Gewinn zu verschenken. Durch den starken Wertzuwachs nimmt das Papier inzwischen einen recht großen Anteil an meinem Depot ein (ca. 1/3). Nach aktuellem Kurs steht das Papier im Moment bei +318% verglichen mit dem Kaufwert. 

Daher tendiere ich im Moment dazu, einen Trailing Stop Loss mit großzügigem Abstand zu setzen, um nicht schon bei geringen Rücksetzern zu verkaufen, auch weil das Papier recht volatil ist. Die Idee des TSL erscheint mir etwas praktischer als ein SL, da ich hier nicht wie beim klassischen SL manuell nachjustieren muss, sondern das ganze "laufen lassen" kann. Ich dachte an ein Limit von +- 22€ (aktueller Kurs 34€) und TSL auf 25% (oder 15€?).  Bei einem initalen Limit von 22€ wäre der Wertzuwachs (ohne Abzüge) bei +168 % - damit könnte ich leben. Ich bin mir aber noch unschlüssig, ob ein Prozentwert beim TSL oder ein absoluter Wert  sinnvoller ist. Wenn ich es richtig verstanden habe, wird bei einem prozentualen Wert der Abstand zwischen TSL und Realkurs bei einem Aufwärtstrend mit der Zeit immer größer, während der Abstand zum Kurs bei einem absoluten Wert (z.B. 15€) konstant bleibt.

 

@Ihr Nickname Ich würde mich nicht als aktiven Trader bezeichnen. Generell ist meine Strategie eher Buy&Hold. Bezüglich des Freibetrages ist es im Moment so, dass dieser bisher kaum beansprucht wird/wurde. Ich habe wie oben geschrieben vor 2 Jahren mit dem MSCI-World-ETF angefangen und seither noch keine Verkäufe getätigt. Zuerst wurde dabei ein Thesaurierer bespart, später bin ich dann auf einen Ausschütter (ebenfalls MSCI World) gewechselt. Der Thesaurierer ist weiterhin im Depot, wird aber nicht mehr aktiv bespart. A0RENB ist bisher der erste und einzige Einzelwert, den ich erworben habe. Würde ich nun alle Papiere von A0RENB verkaufen, wäre der Freibetrag auf einen Schlag überschritten (zumindest nach der comdirect Steuersimulation).

Ich werde aber deiner Empfehlung folgen, und am Jahresende überlegen, wie ich den Freibetrag sinnvoll nutzen kann, falls bis dahin keine Verkäufe erfolgt sind.