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⌛ ETF-Notizen

478 ANTWORTEN

CurtisNewton
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4.884 Beiträge

Interessanterweise sind diese Woche sowohl meine High Yields wie auch meine Linker gestiegen sind. Bei den HY hängen Rendite und Kurs natürlich an den Zinserwartungen. Die Linker orientieren sich ja aber eher an der Inflationserwartung. Das hat man auf dem Inflationspeak schön gesehen, während die regulären Anleihen bei steigenden Zinsen deutlich unter 100% notierten, lagen die Linker deutlich über 100% da die Inflation höher war als bei der Emission erwartet..

Wenn nun beide steigen ist die nahe liegende Interpretation dass der Markt aktuell sinkenden Zinsen bei steigender Inflation einpreist.

Damit würde man der EZB unterstellen dass sie über die Zinssätze die Inflation nicht wie gewünscht steuern kann. Möglicher Hintergrund wäre die mittelfristig anstehende Refinanzierung italienischer Staatsanleihen, der Gesamtbetrag dürfte näher an der Billion als am der Milliarde dran sein was wohl nach Ansicht der Markteilnehmer für eine politisch eingeschränkte Handlungsfähigkeit der EZB spräche.

 

 

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"I am a dwarf and I'm digging a hole. Diggy diggy hole, diggy diggy hole. I am a dwarf and I′m digging a hole. Diggy diggy hole, digging a hole" - Wind Rose

digitus
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CurtisNewton
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4.884 Beiträge

@digitus 

DBX0AM - Meine Cash Reserven liegen zu je einen Drittel Tagesgeld / Geldmarkt / Linker.

 

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digitus
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CurtisNewton
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4.884 Beiträge

@digitus 

 

Da bin ich mir nicht sicher was ich von der Short Komponente halten soll.

Der klassische Linker sollte im Normfall über einen längeren Zeitraum in etwa einen Inflationsausgleich liefern.

Das heißt nicht nicht dass er eine bessere Rendite liefert als normale Anleihen, die Inflationserwartung ist da ja auch eingepreist, das tut er nur wenn die Inflation höher steigt als gedacht (wie es zum  Beispiel letztes Jahr der Fall war).  

Sinngemäß ist es eine Absicherung gegen unerwartete Inflationsschocks, den berühmten schwarzen Schwan. Gibt es keinen Zinsschock passiert auch nichts Schlimmes, ausser den normalen Schwankungen.

 

Mit der Shortkomponente des Lyxor geht man meiner Meinung nach eine einseitige Wette auf steigende  Zinsen / Inflation ein. In der aktuellen Situation hat man damit überproportional gewonnen, wenn die Zinsen und die Inflation wieder sinken müsste man aber auch überproportional verlieren.  Bei konstanter und niedriger Inflation und Nullzinsphase müsste die Short Komponenten sogar Geld verbrennen.

Meiner Meinung sieht man das auch im Chart. 

 

Inflation 2019 war 1,4% und 2020 ca 0,5%, die Delle im Kurs will ich da eigentlich nicht sehen (zumindest nicht für meine Anwendung).

Was positiv auffällt ist allerdings das deutlich niedrigere Rumgezappel.

 

gelb = Lyxor mit Short

blau: XTracker  

dazu die 1 und 3% Linie

 

CurtisNewton_0-1699211070649.png

 

 

 

 

 

 

 

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dfroe
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124 Beiträge

Danke für die aufschlussreichen Erklärungen!

 

Das Pendant zum DBX0AM von Xtrackers aus dem Hause Lyxor/Amundi wäre dann der LYX0XL (ACC) bzw. LYX042 (DIS).

CurtisNewton
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4.884 Beiträge

Noch eine Ergänzung: Wo ist der Haken bei Linkern?

Die (reale) Rendite ist relativ gering, aktuell nämlich nur 0,1 - 0,5% (D) bzw 1-2% (IT) nach Inflation.

Im Gegensatz dazu sind die nominellen Renditen bei normalen Anleihen irgendwo zwischen 2%-3%, davon muss man dann die Inflation abziehen.

Aus der Differenz kann man sich dann ausrechnen dass die reale Rendite unter einer bestimmen Inflationsrate bei normalen Anleihen höher ist, diese sog.  Break Even Inflation findet man auch auf der Homepage der Bundesbank.

IL sind daher nur geeignet wenn man eine Inflationssicherung betreiben will ("Geld wird nicht weniger"), aber nicht als sicherheitsbehafteter Anteil im Depot der eine Mindestrendite abwerfen soll.

 

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digitus
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9.096 Beiträge

Danke für die Erläuterung, @CurtisNewton!

Ich fremdele mit diesen Tagesgeld-Ersatz-ETFs noch etwas 😐.

 

CurtisNewton
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4.884 Beiträge

Ja kann ich verstehen.

Ich habe meine Cash Reserve in drei Teile geteilt

  • brauch ich vielleicht im Laufe des Jahres (Auto Reparatur, neue Gleitsichtbrille, war gerade auf dem Giro über...) --> TG Konto
  • brauche ich hoffentlich nicht Teil 1 --> Geldmarkt ETF / Fond, darf bei der aktuellen Zinssituation was dazu verdienen
  • brauche ich hoffentlich nicht Teil 2 --> Linker, soll halt einfach die gleiche Kaufkraft behalten, kann meinetwegen auch 20 Jahre liegen bleiben

 

Im Zweifel würde ich den Linker wegen der doch vorhanden Volatilität als letztes auflösen, dient einfach der Diversifikation zur Absicherung vor Dingen dir wir heute nicht auf dem Radar haben. ("what you don't know is far more relevant than what you do know", The Black Swan, Nassim Nicholas Taleb)

 

 

 

 

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dfroe
Experte
124 Beiträge

Als praktisch schwankungsfreien Ersatz für das Tagesgeld dürften Geldmarktfonds doch bestens geeignet sein.

Durch Anleihen mit extra kurzer Restlaufzeit reduziert sich die Auswirkung von Zinsschwankungen auf ein Minimum bzw. wird z.B. beim Xtrackers Overnight Rate ETF (DBX0AN, DBX0A2) durch den zusätzlichen Einsatz eines Swaps komplett geglättet.

Während man bei Neo Brokern den ETF günstig handeln kann, greift man bei der comdirect ggfs. zum DWS Euro Money Market Fonds (A0F426), der hier von jedem Kunden im Festpreisgeschäft komplett gebührenfrei gehandelt und bespart werden kann. Deutlich angenehmer als Tagesgeld-Hopping oder auf markttypische Tagesgeldzinsen für Bestandskunden zu hoffen.

Vormittags bei der comdirect platzierte Käufe/Verkäufe des A0F426 wurden bisher stets abends am gleichen Tag gebucht, mit Wertstellung zwei Tage später, was mir als Tagesgeld-Ersatz gut ausreicht.