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ETF mit Put-Optionsschein

hejujoma
Autor
1 Beiträge

Liebe Community

 

Ich stehe seit einigen Tagen vor einer besonderen Herausforderung. Innerhalb meines engen Verwandtenkreises wurde ich mit folgendem Problem kontaktiert:

 

Die Person steht kurz vor dem Rentenalter und hat im Rahmen dessen eine Umschichtung von Immobilienwerten vorgenommen (eigenständig, ohne Beratung), wobei es m.E. leider zu einer falschen Refinanzierung von Immo-Darlehen gekommen ist. Kurzum: die Person wird für eine Dauer von ca. 1-2 Jahren über ca. EUR 200k Cash verfügen, dieses jedoch für die Begleichung eines Immo-Darlehens nach Ablauf dieser Periode wieder benötigen. Verhandlungen mit der Bank (Angleichung Refinanzierungsstruktur) laufen noch, sind jedoch nicht wirklich aussichtsreich, da der "Fehler" auf die Person selbst zurückzuführen ist.

 

Da die Person sich nun mit hohen Negativzinsen für 1-2 Jahre konfrontiert sieht, ist Sie auf mich zugekommen und hat gefragt, welche Möglichkeiten es gibt, so eine Summe kurzfristig anzulegen. Die einzigen zwei Kriterien für die Person sind, dass 1) zum Stichtag X (1-2 Jahre in der Zukunft), der geforderte Restbetrag zu 99% beglichen werden kann (nahezu garantiert), und 2) keine Negativ-Zinsen an die Bank gehen. Entsprechend habe ich mir Gedanken gemacht/Ideen entworfen, möchte diese jedoch gerne zuvor mit Euch teilen und weitere Meinungen einholen:

 

1) Long ETF (bspw. S&P500 / MSCI World / EUROSTOXX / DAX / etc.) in Verbindung mit einem Put-Optionsschein auf den entsprechenden Index.

Beispiel: Kauf von c. 3´080 Anteile (EUR 200k / EUR 64.94) des Amundi S&P 500 UCITS ETF (ISIN:  LU1681048804) und Put-Optionsschein auf den S&P 500 (ISIN: DE000PF5YC54):

 

- Aktueller Kurs S&P 500: USD 4.192,66

- Basispreis: USD 4.200

- Fälligkeit: 16.12.2022

- Briefkurs: 1.83

- Impl. Vola: 18.1%

- Bezugsverhältnis 100:1

Totale Kosten (exkl. Transaktionsgebühren)

EUR 200k in USD = USD 240'416,00

Anzahl Optionsscheine (100:1) = 2404,16

Kosten: 2404,16 * 1.83 = EUR 4'400

 

1.1) Habe ich hierbei korrekt gerechnet?

1.2) Habt ihr Erfahrungen mit Handel via EUREX, und der Möglichkeit ETF-Optionsscheine zu erwerben? Meines Erachtens ist dies deutlich teurer.

 

2) Long Staatsanleihe (AAA-Rating)

3) Bondora

4) weltsparen.de

 

Gerne würde ich mich über weiteren Input sowie konstruktive Kritik an meinen Ideen freuen.

 

Besten Dank und liebe Grüsse

8 ANTWORTEN

MMJ
Mentor
921 Beiträge

@hejujoma 

Die einfachste und risikoärmste Möglichkeit, gerade in Bezug auf die Verfügbarkeit in 2 Jahren, ist es, das Geld auf ein von Negativzinsen befreites Konto zu legen. 

Crazyalex
Legende
7.646 Beiträge

Hallo und herzlich willkommen!

 

Ggf. mehrere Tagesgeldkonten bei unterschiedlichen Banken wären auch eine sichere Möglichkeit.

 

Gruß Crazyalex


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

Zilch
Legende
7.851 Beiträge

Eine Absicherung mittels Put Optionsschein ist meiner Meinung nach eine blödsinnige Idee.

Was soll die bringen? Wenn der Kurs fällt die Verluste ausgleichen? Und wenn der Kurs nicht entsprechend fällt dann ist das Geld weg?

Man kann nicht in beide Richtungen gleichzeitig anlegen und nur Gewinne machen. Wenn der Kurs mehr steigt ärgert man sich nur über die Verluste aus dem Put.

 

Auch ist es meiner Meinung nach wenig verantwortungsvoll einer sehr unerfahrenen Person solch ein Produkt zu empfehlen.

 

Ich würde nur und ausschließlich auf Grund der kurzen Laufzeit ein Tagesgeldkonto empfehlen. Macht einen Termin bei der Bank, bei der Summe bekommt ihr vielleicht sogar 0,1% Zins.

Edit: danke @Thorsten_ für die Info. Ich wollte noch hinzufügen, dass das maximale Risiko auch gering ist, weshalb auch Börse wegfällt. Das Geld wird benötigt, man kann nicht aussitzen, das Risiko muss gering sein. 

 

Und einen anderen ETF als den MSCI World oder besser einen All World kann man einer unerfahrenen Person auch nicht empfehlen. Lass einen kleinen Wirtschaftskrieg zwischen China und Amerika zustande kommen oder die amerikanische Wirtschaft auf Grund eines unerwarteten Ereignisses etwas leiden und schon hast du über die zwei Jahre mehr seitwärts oder negativ, dann wäre man froh das Geld nur auf dem Tagesgeld gehabt zu haben als vierstellige Beträge verloren zu haben. 

______________________
Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

Thorsten_
Legende
3.747 Beiträge

@Zilch  schrieb:

Ich würde nur und ausschließlich auf Grund der kurzen Laufzeit ein Tagesgeldkonto empfehlen. Macht einen Termin bei der Bank, bei der Summe bekommt ihr vielleicht sogar 0,1% Zins.


0,2 % p.a. sind schon drin aktuell. Verteilt auf zwei Institute wegen Einlagensicherung und fertig.

 

Bzw. auch mal einen Blick Richtung Festgeld werfen (z. B. https://www.nibcdirect.de/sparen-anlegen/festgeld/ , um mal eine Bank zu nennen. Dort auch interessant das "Mehr.Flex.Konto". P.S. Gibts auch andere Banken, aber mit dieser habe ich persönlich gute Erfahrung gemacht. Und nein, bekomme leider keine Provision 😁)

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@hejujoma  schrieb:

... ca. 1-2 Jahren über ca. EUR 200k Cash ...

 

... dieses jedoch für die Begleichung eines Immo-Darlehens nach Ablauf dieser Periode wieder benötigen ...


Unter (exakt!) diesen Rahmenbedingungen kann ich nur und ausschließlich diverse Festgeldkonten empfehlen. Wenn Du es z.B. auf 2-4 Konten aufteilst, und auf seriöse Banken achtest (Skandinavien, Frankreich, dt. Autobanken) kriegst Du, mit 1 Jahr fest, irgendwas zwischen 0,2 und 0,4% p.a. (Positiv, nicht negativ!).

 

Helfen tun hier biallo.de, Check24, Weltsparen, Zinspilot usw. Hände weg von Malta, Griechenland & co. bzw. alles was deutlich über 0,5% liegt, sehr kritisch betrachten.

 

Alles andere ist Casino.

 

Veränderst Du die Rahmenbedinungen dahingehend, dass z.B. 90% der Summe sicher benötigt werden, kann man über eine kurzfristige Anlage in ETFs mit entsprechendem Stoploss und zusätzlich Take-Profit bei z.B. +10% nachdenken. Da würde ich persönlich gucken, wie die Indizes gerade laufen und schwanken, und ggfs. auch nur einen ETF z.B. auf den S&P500 nehmen.

 

Und wenn der Take-Profit erreicht ist, egal wann das ist (morgen oder nach einem Jahr), wird die Anlage liquidiert, und wieder fest bzw. auf Tagesgeld aufgeteilt.

 

Dass Du mit einem Hedge (ETF + Put) nach Kosten positiv aus der Nummer rauskommst, kann ich mir im aktuellen Umfeld (klarer Bullenmarkt, abnehmende Vola) nicht vorstellen.

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

@NR  schrieb:

@hejujoma  schrieb:

... ca. 1-2 Jahren über ca. EUR 200k Cash ...

 

... dieses jedoch für die Begleichung eines Immo-Darlehens nach Ablauf dieser Periode wieder benötigen ...


Unter (exakt!) diesen Rahmenbedingungen kann ich nur und ausschließlich diverse Festgeldkonten empfehlen. Wenn Du es z.B. auf 4 Konten aufteilst, und auf seriöse Banken achtest (Skandinavien, Frankreich, dt. Autobanken) kriegst Du, mit 1 Jahr fest, irgendwas zwischen 0,2 und 0,4% p.a. (Positiv, nicht negativ!).


So sehe ich das auch.

NR
Experte ★★★
664 Beiträge

@NR  schrieb:

Veränderst Du die Rahmenbedinungen dahingehend, dass z.B. 90% der Summe sicher benötigt werden ...


Nachtrag: Du kannst die 200k aber natürlich immer als Hebel nutzen. Also Du sagst, Du hast noch 20k extra von irgendwo her, und legst 220k in den ETF. Dann entsprechend wie oben mit Stoploss und Take Profit. (Geht logischerweise auch anteilig, 100k+10k in den ETF, der Rest Festgeld usw.)

 

 

Und Nachtrag zum Festgeld:

Nordiska, TFBank, Nordax usw. (Schweden) 0,3-0,4%

Crédit Agricole (Frankreich) mit 0,36%

FordMoney (Deutschland) 0,2%

 

Wären so meine Anlaufstationen. Beachte aber, das bei Zinsen im Ausland -- mit Ausnahme von Benutzung von Zinspilot.de, da liegt das Anlagekonto zentral in DE, und Du kannst einen Freistellungsauftrag einreichen -- die Steuererklärung mit Anlage Kap fällig wird.

 

 

 

 

Dr. Snuggles
Experte ★★
475 Beiträge
Die Person steht kurz vor dem Rentenalter und hat im Rahmen dessen eine Umschichtung von Immobilienwerten vorgenommen (eigenständig, ohne Beratung), wobei es m.E. leider zu einer falschen Refinanzierung von Immo-Darlehen gekommen ist. Kurzum: die Person wird für eine Dauer von ca. 1-2 Jahren über ca. EUR 200k Cash verfügen, dieses jedoch für die Begleichung eines Immo-Darlehens nach Ablauf dieser Periode wieder benötigen.

Wenn das Geld für die Ablösung eines Darlehens genutzt werden soll und jetzt auch zur Verfügung steht, warum wird dann nicht über die sofortige Kündigung des Darlehens nachgedacht? Zuerst sollte jedoch geprüft werden, welche Möglichkeiten einer Sondertilung zur Verfügung stehen (z.B. Laufzeit des Darlehens schon älter als 10 Jahre, Vertragsinhalt). Die Vorfälligkeitszinsen, die hier anfallen, sollten doch sicher eher überschaubar sein. Kann man hier bspw. nachrechnen:

https://www.drklein.de/vorfaelligkeitsrechner.html

Das ist sicher günstiger und vor allem sicherer, als dein Konstrukt.