ETF Altersvorsorge: Anlagehorizont 30-40 Jahre

[hunterd]

Hallo zusammen,

hier ist wieder ein Anfänger mit Fragen zu den ETFs. Grundsätzlich möchte ich meine private Altersvorsorge absichern.

Welche/n ETFs sollte ich für die unten stehenden Anforderungen besparen?

1.  Ziel:
   Altersvorsorge
2. Alter und Anlagehorizont:
   Bin 28 Jahre und möchte für die nächsten 30-40 Jahre Geld anlegen.
3. Geplanter monatlicher Sparbetrag / Einmalanlage:
   monatlich 750€ und 5.000€ Einmalanlage
   (Frage: Sparplan oder Geld sammeln und dann Einmalanlage sollte ich von den Kosten abhängig machen?)
4. Steuerfreibetrag:
   Bin zurzeit in Deutschland unbeschränkt steuerpflichtig, aber der Freibetrag wird anderweitig komplett ausgenutzt.
5. Sicherheitsbedürfnis:
   Lieber mehr Sicherheit.
6. Weiteres:
   Möchte wenig Zeit/Energie in diese Anlage investieren. Also max. 1-2 mal im Jahr aktiv werden.
7. Fragen:
   Ist es kosten-technisch sinnvoll, jedes Mal auf Top-Preis ETFs umstellen? Oder einen anderen Broker nutzen, der kostenlose Sparpläne anbietet?

Zusätzlichen zu anderen Investments, habe ich vor einem Jahr bereits in folgende ETFs investiert:

Diese dienen für mich eher als kurz-/mittelfristige (5-10 Jahre) Investments. Wenn ich mir die Zahlen so anschaue, sehe ich auch, dass ich den MSCI Singapur hätte nicht wählen sollen, sondern die 3k€ lieber in die anderen beiden MSCIs stecken sollen.

Vielen Dank!!!

[GetBetter · Accepted solution]

Aus Zeitgründen mache ich es mal kurz:

1. Wenn Dein Freibetrag anderweiting ausgeschöpft ist, dann solltest Du nicht in ausschüttende ETFs investiert sein. Die beiden Hauptinvestments sind demnach zwar prinzipiell ok, allerdings ist die Ertragsverwendung steuerlich schlecht.
2. Der Sinn des Singapur-ETFs erschließt sich mir nicht. Das hast Du aber anscheindend schon selber eingesehen. Für mich ein klassischer Verkaufskandidat.
3. Der Ansatz mit MSCI World + EM + HealtCare ist nicht grundsätzlich verkehrt, allerdings passt vor allem die Gewichtung des EM nicht so ganz zur Aussage "lieber mehr Sicherheit". Hier würde ich reduzieren.
4. Zur Frage "Sparplan oder sammeln und dann EInmalanlage?": Sparplan!

Wenn Du's unaufwendig haben willst, dann würde ich den A2PKXG nehmen und meinetwegen einen Anteil des vorhandenen HealthCare beimischen.

[ae · Accepted solution]

Hallo @hunterd,

Ich wollte soeben den Vanguard FTSE All World thesaurierend in den Ring werfen, da habe ich gesehen dass @GetBetter den A2PKXG schon erwähnt hat. 

Selbstverständlich gibt es bestimmt Alternativen dazu, dieser kam mir als erstes in den Sinn beim lesen Deines Beitrags. 

Zum Thema Sicherheit möchte ich nur mal erwähnen, dass es bei einem Anlagezeitraum von 30 / 40 Jahren keinen Zeitraum gab bei dem Verluste im breiten Markt möglich waren. 

(Hier hätte ich jetzt das „Renditedreieck“ eingefügt, was allerdings am MobilePhone irgendwie gerade nicht klappt)

Das größte Risiko hierbei ist der Anleger, in diesem Falle Du selber, der auch mal durch ein Tal der Tränen mit seinem Investment durch muss, was bei 30 + x Jahren sehr wahrscheinlich ist. 

Noch kurz zu Punkt 7: Ich erachte es nicht für sinnvoll ein „Top Preis Hopping“ zu betreiben. 
Wenn man sich die 1,5% Gebühren sparen will dann kann man sich auch einen anderen Broker suchen. 
Persönlich erachte ich das auch nicht unbedingt für notwendig, da sich bezüglich der Gebühren mit hohe Wahrscheinlichkeit in besagtem Zeitraum auch was ändern kann. Oder hätte jemand vor 20 Jahren gedacht, Etf’s gebührenfrei besparen zu können...

gruss ae

[Weinlese]

Das Wichtigste wurde bereits geschrieben. Was mir noch etwas unklar ist, ist der Punkt Sicherheit. Du schreibst einerseits, dass Du auf Sicht der nächsten 30-40 Jahre lieber sicher anlegen willst, hast aber bereits eine Reihe von Aktien-ETFs im Depot, die nur als mittelfristige Anlage gedacht sein sollten. Meiner Ansicht nach sollte es genau andersherum sein.

Du bist noch nicht einmal 30, hast also noch sehr viel Zeit für den Vermögensaufbau. Zwischenzeitliche Rücksetzer sind da nicht problematisch und können ausgesessen werden. Ich würde entsprechend das Risiko nicht unnötig reduzieren, sondern lieber den Regler in Richtung "mehr Rendite" drehen. Sofern es nicht risikoreicher als Aktien werden soll, würde ich daher zumindest die 30:70-Gewichtung bei den Schwellenländern beibehalten. Die Meinungen dazu gehen hier in der Community stark auseinander. Ich halte einen zu geringen Chinaanteil auf Sicht der nächsten Jahrzehnte jedoch für einen strategischen Fehler.

Viele Grüße

Weinlese

[cestmoi]

zunächst mal einen Glückwunsch: am absoluten Tiefpunkt alles investiert... wow!
Der Mensch ist ja immer ein Gewohnheitstier: man geht davon aus, dass Vergangenes irgendwie ähnlich weitergeht.
Mit 25 sah meine Planung aus, dass ich bis 45 so viel Kohle verdient habe, dass ich in Rente gehen kann... das waren 20 Jahre zu überblicken. Kam alles anders...
So... und jetzt stellt sich die Frage: Wie geht's weiter? Sich etwas ansparen ist kein Fehler... genau zu wissen, was selbst morgen kommt, kann keiner sagen.
Wir leben in einer spannenden Zeit - wie eigentlich immer. Warum ist aber Singapur-ETF ein Fehler? Über 30% in einem Jahr - so schnell kommt das nimmer vor. Und in den letzten 6 Monaten hat der Singapur-ETF 23% gebracht und Dein World-ETF "nur" 17%...
Von Health-ETFs bin ich mittlerweile gar nimmer überzeugt ... irgendwelchen "ist aber letztens gut gelaufen"-ETFs auch nicht.
Wenn Du Ruhe haben willst, dann ist die Betrachtung nach "Top-Rendite" ... der falsche Ansatz, sondern bleib bei einem World-ETF... und sitze alle Schwankungen aus... auch wenn es mal 15% in den Keller geht.


Nur meine Meinung

[Siller]

Ich würde mich primär auch auf einen Welt-ETF konzentrieren und ggf. Regionen beimischen, wie Du es auch gemacht hast. Ich mag derzeit Nordamerika und China. Daher würde ich den Singapur ETF in einen China ETF tauschen - aber das ist Geschmacksache. Von Branchenwetten halte ich nicht so viel, da die sehr volatil und kurzlebig sein können.