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Einzeldepot mit Vollmacht oder Gemeinschaftsdepot?

Bas_W
Autor ★★
13 Beiträge

Guten Morgen zusammen, 

 

die Ausgangslage ist folgende:

- meine Frau und ich haben im letzten Jahr geheiratet und haben beschlossen unsere Finanzen zusammenzulegen

- zum Ende des letzten Jahres habe ich angefangen mich mit ETFs, Aktien, ... zu beschäftigen und mir hierzu ein Depot erstellt und einen Sparplan angefangen. 

 

Jetzt stellt sich die Frage, welches Vorgehen am sinnvollsten ist, um das Depot bzw. das Vermögen meiner Frau und mir zugänglich zu machen. 

 

a) reicht eine Vollmacht aus oder ergeben sich hieraus gewisse Nachteile?

b) sollte ich das Einzeldepot ruhen lassen (inkl. Vollmacht) und wir eröffnen ein Gemeinschaftsdepot und starten hier einen neuen Sparplan

c) Gemeinschaftsdepot starten und das Einzeldepot hierhin "umziehen"? Allerdings erscheint mir bei der ersten Recherche der Depotumzug in Hinblick auf "Schenkung" und anderen Fallstricken bei der Steuer recht kompliziert. 

d) Meine Faru eröffnet ein eigenes Depot und zahl den gleichen Betrag auf einen eigenen Sparplan und wir stellen uns gegenseitig Vollmachten aus. 

 

Ich stehe bei der richtigen Aufstellung der Depots gerade etwas auf dem Schlauch und würde die Ideen gerne einmal gespiegelt bekommen und bin interessiert, welche Variante ihr nutzt bzw. für meinen Fall empfehlen würdet. 

 

Liebe Grüße

19 ANTWORTEN

artdeco
Experte ★
132 Beiträge

Ohne in eine Steuerberatung oder Rechtsberatung abzuschweifen:

"Zugänglich machen" erreicht man durch Vollmachten bei bestehenden Depots.

Oben genannte Auswirkungen hängen vom gewählten Güterstand und den daraus resultierenden Folgen in der Zukunft ab (Tod; Scheidung usw.).

Pragmatische KLösung wäre doch die "alte Welt" mit gegenseitiger Bevollmächtigungneinzufrieren und mit Gemeinschftl. Konten und Depot die "neue Welt" einzuleiten Smiley (fröhlich)

Bas_W
Autor ★★
13 Beiträge

Hey artdeco, 

 

ein gemeinsames Konto haben wir bereits bei der comdirect. Dementsprechend würden wir dann ein Gemeinschaftsdepot eröffnen und hier dann gemeinsam sparen und anlegen.

Muss denn bzw. sollte hier etwas vertraglich o.ä. festgehalten werden, dass die Einlagen von beiden Personen geteilt werden? 

 

Und ist denn ein einfrieren auf einem Depot und die Fortsetzung auf einem zweiten Depot ineffizienter oder macht das eigentlich keinen Unterschied? 

 

 So viele Fragen ... 🙂 

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Bas_W  schrieb:

Muss denn bzw. sollte hier etwas vertraglich o.ä. festgehalten werden, dass die Einlagen von beiden Personen geteilt werden? 


Wenn das die Fragen sind die Euch durch den Kopf gehen, dann würde ich raten:

Lasst es wie es ist und gebt euch gegenseitig Vollmachten.

 

Im Übrigen ist das aus meiner Sicht ohnehin die einzig sinnvolle Entscheidung.

Solche Sparpläne sind auf Jahrzehnte ausgelegt. Nicht, dass die Ehe das nicht prinzipiell auch wäre, aber bei einem Konto kann ich den Betrag im Trennungsfall aufteilen und fertig.

Bei einem Depot ist die Sache ungleich komplizierter wenn man nicht gerade im Trennungsfall das Depot auflösen will.

 

Meine Frau und ich haben jedenfalls unseren jeweiligen Depots einach behalten und sind für Käufe/Verkäufe selber verantwortlich.

 

Nachtrag:

Das ganze hat keinerlei Nachteile, außer dass es evtl. etwas unübersichtlicher ist.

Bas_W
Autor ★★
13 Beiträge

Da wir unsere Konten und Finanzen bereits zusammengelegt haben, sticht halt aktuell nur mein Einzeldepot, welches ich im Nachgang erstellt habe und auch das gemeinsame Geld "verwendet" heraus. 

Meine Frau möchte sich eigentlich ungern mit dem Thema selber beschäftigen. Würden denn Nachteile für Sie entstehen, wenn Sie einfach nur eine Vollmacht auf mein Depot hätte? 

Eigentlich wollen wir es so einfach wie möglich, aber gleichzeitig möchte ich auch, dass für beide kein Nachteil bzw. Streitfall in einem möglichen Trennungsfall oder was sonst auch immer, entstehen könnte. 

 

Wie du sagst, scheint es also sinnvoll zu sein, jeweils einen identischen Betrag im eigenen Depot (für Sie am besten ein ETF wie A1JX52) anzulegen. 

 

Und 

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Bas_W 

Wenn es das gemeinsame Geld ist, das Depot aber auf Deinen Namen läuft, dann gehören die Inhalte formal Dir. Inwieweit das im Trennungfall zu Problemen führen kann weiß ich nicht, mir schwant aber nichts Gutes.

 

Bei gemeinsamem Geld ist also aus dem Blickwinkel wirklich das Gemeinschaftsdepot der bessere Weg. Falls allerdings im Trennungsfall alles geteilt werden muss, dann wird das nur über einen Verkauf klappen. Und da ich davon ausgehe, dass eine Trennung nicht nach der aktuellen Börsensituation terminiert werden würde kann der Zwang zum Verkauf natürlich auch finanziell schmerzlich werden.

 

Ich persönlich würde weiterhin zu getrennten Depots tendieren.

Bas_W
Autor ★★
13 Beiträge

@GetBetter 

Danke, dass du dir so viel Zeit nimmst. 

 

Da werden wir (also meine Frau und ich :D) uns wohl noch einmal intensiver zu austauschen müssen. 

Getrennte Depots plus Vollmacht und Aufteilung der Sparrate wäre dann wahrscheinlich eine sehr saubere Lösung. 

Bas_W
Autor ★★
13 Beiträge

So jetzt noch ein mal eine Nachfrage. Je mehr man sich mit dem Thema beschäftigt, desto mehr Fragezeichen tauchen auf und desto mehr stellte ich fest, dass es ein Thema ist, bei dem viele Stolperfallen drohen. 

 

Sollten wir uns für EInzeldepots entscheiden, wäre es doch auch wieder sauberer, Gehaltseingänge auf Einzelkonten umzustellen und hiervon den individuellen Vermögensaufbau zu starten, oder? Ansonsten kommt es ja zu einer komischen Vermischung der Finanzen. 

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Bas_W 

Das ist aus meiner Sicht Geschmackssache.

Die Trennung der Depots würde ja nicht wegen grundsätzlich getrennter Finanzen passieren sondern um im Bedarfsfall jeden Partner mit seinem Anteil seiner Wege ziehen lassen zu können ohne dafür verkaufen zu müssen. Es wäre also eher eine Trennung aufgrund technisch-juristischer Aspekte als weil man sich aktiv für getrennte Finanzen entschieden hätte.

 

Wenn man also aus emotionaler Sicht eigentlich gemeinsam das Depot groß machen will und dabei nicht unterscheidet wer wieviel verdient und wer wieviel einbringen kann, dann kann man das durchaus auch vom Gemeinschaftskonto füttern.

Eine "komische Vermischung der Finanzen" würde ich das nicht nennen.

 

Wenn aber ohnehin beide in etwas gleich gut verdienen (und das auch für die Zukunft so erwartet wird (Stichwort Kindererziehung etc.), und gleich große Anteile auf das Gemeinschaftskonto zahlen, dann kann man tatsächlich auch mit Einzelkonten arbeiten.

Milopilo
Autor ★
5 Beiträge

Hallo,

 

ich habe mit großem Interesse die Diskussionen zu der obigen Frage gelesen, weil ich endlich auf einen Fall gestoßen bin, der mich in ähnlicher Weise tangiert und ich auf Rat hoffe. Die Situation:

 

- seit 2 Jahren verheiratet

-Ich: 1 Giro-Konto "Hauptkonto", 1 Depot "Aktien", 1 Depot "ETFs"

-meine Frau: 1 Giro-Konto "Zusatzkonto"

 

Gehaltseingänge, Fixkosten & laufende Kosten gehen über das Hauptkonto.

Das Thema Depot bzw. Sparen ist neu und beide Depots sind auf meinen Namen ausgestellt worden. Die Aufteilung auf 2 Depots war geschmackssache, hauptsächlich aus Kosten- und Übersichtsgründen so entschieden. Langfristig soll sich das Volumen in beiden Depots etwa die Waage halten.

 

Nun das Thema Freistellungsauftrag und etwaige Steuerfallen im Bezug auf die Depots.. daher grübel ich schon eine Weile wie ich hier verfahren soll.

 

-Beide Depots als Gemeinschaftsdepots einrichten und ehegattenübergreifenden Feistellunganträge bei beiden Banken stellen? (unt. Banken bei den Depots)

-Eins der beiden Depots auf meine Frau umschreiben, zwei getrennte Freistellungsaufträge für Einzeldepots beantragen (da Volumen bzw. zukünftige Erträge sich etwa die Waage halten sollen) und Vollmachten für die andere Partei erstellen?

-Ein Depot weiterhin auf mich laufen lassen + Vollmacht für die Frau, das zweite Depot als Gemeinschaftsdepot errichten und die 1602 EUR auf die zwei Depots gleichmäßig aufteilen? Oder geht die Kombi Gemeinschaftsdepot+Einzelkonto in Bezug auf die vollen 1602 EUR nicht?

 

Wichtig ist mir, besagte Steuerfallen "im worst case" (Stichwort: Trennung, Schenkung, Erbschaft ...) zu vermeiden und möglichst die Übersicht/Transparenz aufrechtzuerhalten.

 

Würde mich über Eure Vorschläge und Anmerkungen freuen.

 

Gruß

Milo