am 14.04.2020 04:35
Hallo zusammen,
ich denke darüber nach, mein Depot endlich einmal aktiv zu nutzen. Jetzt in der Coronaphase hatte und habe ich die Zeit, mich etwas einzulesen und ich denke auch die Gelegenheit ist (noch) günstig, in den Wertpapiermarkt einzusteigen.
Ich habe vorerst 10000€ als Investitionsbetrag festgelegt (kann später auch mehr werden) und möchte langfristig Vermögensaufbau betreiben. Andere Vermögenswerte (Barwerte, Immobilie, ein wenig Gold, Lebensversicherung) sind vorhanden, ich will also nicht um meine Existenzgrundlage zocken.
Als erstes hat sich mir die Frage gestellt, in Einzelaktien oder in ETFs zu investieren.
Ich habe noch nicht ganz verstanden, wo welche Gebühren anfallen. Bei den Einzelaktien ist es doch pro Order 4,90+0,25% des Volumens, oder? Und das wars dann bis zum Verkauf, wo dann nochmal das Gleiche anfällt? Weil ich jetzt noch von Börsengebühren, Maklercourtage u.Ä. gelesen habe. Was kommt da noch so dazu? Mit welchem Betrag muss ich ungefähr rechnen, wenn ich einen Posten von 1000€ aufsetze? Lohnt sich das überhaupt, oder sollte ich mindestens 2000€ pro Posten investieren? (ich möchte ja auch etwas diversifizieren, und da wären 10 Posten doch sicherer als 5)
Jetzt habe ich auch gelesen, dass man sich mit dem Livetrading die Börsengebühr sparen kann. Stimmt das? Was spricht dann überhaupt noch für eine Abwicklung über die Börse? Ist Livetrading überhaupt für das langfristige Investment geeignet?
Viele behaupten ja, die Marktrendite lasse sich mit selbst zusammengestellten Einzelaktien nur schwer schlagen und man solle lieber gleich in Index-ETFs investieren. Aber fallen bei den ETFs nicht Jahresgebühren an? Dann wären Einzelaktien ab einer bestimmten Dauer ja auf jeden Fall billiger?!
Danke im Voraus, falls sich jemand kurz Zeit nimmt, meine Fragen zu beantworten.
am 01.05.2020 05:15
Nein. Ich mache das von meinem Freibetrag und vom Depotanteil des ETF abhängig. Freibetrag noch nicht ausgeschöpft => Ausschütter. Bei einem ETF der nur einen kleineren Anteil am Depot ausmacht (Beimischung) ist dann auch ein Thesaurierer ok, der der Beitrag der Ausschüttungen überschaubar wäre.
am 01.05.2020 09:11
@HaBe schrieb:Nein. Ich mache das von meinem Freibetrag und vom Depotanteil des ETF abhängig. Freibetrag noch nicht ausgeschöpft => Ausschütter. Bei einem ETF der nur einen kleineren Anteil am Depot ausmacht (Beimischung) ist dann auch ein Thesaurierer ok, der der Beitrag der Ausschüttungen überschaubar wäre.
Genau so wird's gemacht 🙂 Manchmal hat man bei Beimischungen auch keine andere Wahl aus thesaurierende ETFs zu nehmen -> Ist aber kein Weltuntergang solange dein Hauptinvestment erstmal ausschüttend ist 🙂
am 01.05.2020 12:19
@KingMidas schrieb:Noch eine Frage: Würdet ihr die Entscheidung thesaurierend vs ausschüttend überhaupt von der globalen Verteilung der Werte abhängig machen, also zB einen ETF mit vorwiegend deutschen Werten eher ausschüttend und einen mit eher US-Werten eher thesaurierend wählen?
Lies DIr meine Antwort die Deiner Frage unmittelbar vorhergeht bitte nochmal in Ruhe durch. Wenn Du die verstanden hast, dann dürfte die Frage eigentlich gar nicht mehr kommen.
Hier nochmal die Abfolge der Ereignisse:
Dieser grundsätzliche Ablauf ist immer identisch, völlig egal in welchem Land der ETF oder die ausschüttenden Unternehmen sitzen.
Der Unterschied zwischen Thesaurierer und Ausschütter liegt also in Schritt 4, da ist die Quellensteuer schon lange abgzogen. Folglich hat die Auswahl Thesaurierer/Ausschütter keinen Einfluß auf die Höhe der Quellensteuer.
Um die Quellensteuer zu minimieren müsstest Du also in ETFs investieren die ihrerseits wiederum in Ländern mit möglichst niedrigem Quellensteuersatz investieren (siehe Schritt 2: landesspezifische Quellensteuer).
Allerdings solltest Du Deine ETF-Auswahl bitte nicht von der Frage der Quellensteuer abhängig machen. Sonst endest Du nämlich mit einem Depot voller Werte aus Großbritanninen (Quellensteuer: 0%).