Liebe Peergroup,
[nachdem 4000 Posts hier im Forum eine ganz schöne Hutnummer sind (Danke an Euch, die Ihr meine Texte lest und kommentiert!), habe ich gedacht, ich schreibe zum Jubiläum mal wieder was längeres und grundsätzlicheres und freue mich über eine Diskussion dazu]
wir haben hier ja immer wieder mal über den home-bias diskutiert und darüber, dass viele Anleger deutsche Aktien ins Depot legen oder Geld in DAX-Fonds stecken, obwohl diese performancemäßig zuletzt eher mit gebremstem Schaum unterwegs waren.
Heute bin ich zufällig über den Vanguard Germany All Cap gestolpert. 152 Aktien von deutschen Unternehmen unterschiedlicher Größe, das klingt nach repräsentativerer Abbildung des deutschen Aktienmarkts als der DAX mit seinen 30 Titeln.
Dass unter den Top-10 ausschließlich DAX-Aktien zu finden sind, wundert natürlich nicht ...
[Factsheet des ETFs]
... dass die dann bereits knapp die Hälfte des Fondsvolumens ausmachen, ernüchtert dann etwas und lässt hinsichtlich der Performance Übles befürchten:
[via]
Die Vergleichsgrafik bestätigt die Befürchtungen. In der Zeit, in der es den Vanguard Germany All Cap gibt (seit 17.07.2018) spielt er performancemäßig in der gleichen Liga wie der DAX.
Interessant wird es, wenn wir den Germany All Cap aus dem Vergleich herausnehmen und so einen Vergleichszeitraum von knapp zehn Jahren überblicken:
[via]
Der DAX (wie zu erwarten und hier auch oft diskutiert) im Beobachtungszeitraum allenfalls Regionalliga, aber die deutschen Small- und Midcaps zumindest in Reichweite des Welt-ETF, aber - und das ist die im Forum immer vermittelte take-home-message - signifikant unter dem Welt-ETF!
Jedoch ist - um Missverständnissen vorzubeugen - ein Aktieninvestment in den DAX besser als kein Aktieninvestment. Die Renditen im DAX können sich auch sehen lassen. Das Renditedreieck des Deutschen Aktieninstituts überblickt Anlagedauern in den letzten 50 Jahren:
[via]
Zum Vergleich hier das MSCI-World-Renditedreieck.
Grüße und ein schönes Wochenende,
Andreas
