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Dual Momentum by Gray Antonacci

NoNeed4Mercy
Autor ★★★
49 Beiträge

Hallo ihr lieben, neuer Tag , neue spannende Themen zum diskutieren 🙂

 

In der aktuellen Focus Money geht um es um eine Strategie die in den letzten 70 Jahren immer 15,9% Rendite gebracht hat.

Idee: 3 ETFs IShares Core S&P500, iShares Core EM (eigentlich eher ein All World ETF ohne USA) , SPDR Barclays US Aggregate Bond.

 

Jeden Monatsanfang werden nun mehrere Fragen gestellt:

War der S&P besser oder der All World /EM

Bei Ja wird geprüft ob S&P auch besser war als die US Anleihen. Je nachdem welches besser ist wird gekauft.

Dasselbe wenn All Word oben gewinnt. Es wird nochmal gegen die Anleihen verglichen und das gekauft welches eine bessere Performance hat.

Performance in dem Fall = 1 Jahr.

 

Es wird zu jederzeit nur 1 ETF gehalten, sprich bei wechsel wird das gesamte Kapital umgeschichtet. Wer jetzt an die hohen Ordergebühren denkt, dies war im Durchschnitt über alle Jahre nur 1,22 x notwendig.

 

Was haltet ihr von einer solchen Strategie? Wir alle wissen, Vergangenheit != Zukunft. Eine "sichere" Rendite von 15,9% ist ziemlich gut.

Es ist natürlich kein passives Investieren mehr , das ist klar 🙂

Vielleicht nutzt einer ja so etwas schon hier? 

 

18 ANTWORTEN

dg2210
Legende
6.226 Beiträge

Hallo @NoNeed4Mercy , du hast das Problem schon genannt: "Focus Money".

 

Das, was du beschreibst ist Quatsch. Vor 70 Jahren gab es weder die drei erwähnten ETFs, noch "Emerging Markets" as solche; tatsächlich hatten die Länder, die heute als EM gelten, vor 70 Jahren noch gar keine funktionierenden Aktienmärkte. Selbst S&P-500 Indexfonds existieren erst seit ca 45 Jahren.

 

Was du selbst machen kannst:

a) Schau nach, seit wann die erwähnten ETFs überhaupt handelbar sind.

b) wähle (zufällig) mehrere beliebige Zeiträume zwischen dem Auflegungsdatum des jüngsten ETF und heute.

c) Berechne die Rendite, die die Strategie in den ausgewählten Zeiträumen tatsächlich erbracht hätte.

 

Meine Vermutung: die 15,9 % p.a. werden NICHT IMMER erreicht.

 

 

 

 

NoNeed4Mercy
Autor ★★★
49 Beiträge

Das stimmt mit den 70 Jahren 🙂

 

Die Rendite ist in dem Fall wie immer ein Durchschnitt!

Die Renditeberechnung ist hier etwas aufwendig, weil man ja quasi die Wechsel der ETFs berücksichtigen muss. Grundsätzlich "Quatsch" kann die Strategie ja nicht sein, Sie ist ja von Gray Antonacci, Focus Money hat das Thema nur aufgegriffen und macht das natürlich etwas schlagzeilenkräftiger. 

 

Die Idee der Strategie ist ja einfach zwischen den 3 ETFs zu wechseln, wenn entweder die EM besser sind oder die Anleihen sicherer (in einer Kriese). 

 

 

GetBetter
Legende
7.296 Beiträge

@NoNeed4Mercy 

Ich würde mal unterstellen es handelt sich um eine rein theoretische Betrachtung mit wenigestens folgenden Vereinfachungen und Annahmen:

  • Es hätte die zur Umsetzung benötigten Papiere schon immer gegeben
  • Es fallen keinerlei Gebühren an – keine Verwaltungskosten auf ETF-Ebene, keine Handelsgebühren, keine Depotgebühren etc.
    Zugrundegelegt wird also kein reales Papier sondern nur ein Index
  • Es werden keine Steuern fällig

Und was heißt eigentlich er hat "in den letzten 70 Jahren immer 15,9% Rendite gebracht"?

Was ist immer? Jedes Jahr? Im Durchschnitt?

 

Spannend wäre eher der Investors Return, also das was ein üblicher Investor tatsächlich erreicht hätte. Der verhält sich nämlich "normal erratisch", neigt bei starken Rückgängen auch mal zum Verkauf (daher die Frage nach dem "immer") und ist vor allem nicht 70 Jahre durchgängig investiert.

 

Aber sicher ein schöner Artikel um die Zeitung zu füllen.

NoNeed4Mercy
Autor ★★★
49 Beiträge

@GetBetter 

Das stimmt 🙂 Alle Auswertungen (auch beim MSCI World) basieren auf theoretischen Werten. Wenn einer wild verkauft/kauft, dann ist das ja was andres. Es geht ja bei einer Strategie Bewertung was grundsätzlich "drin" ist. 

 

Auf die Orderkosten wurde auch eingegangen im Artikel. Diese seinen "vernachlässigbar" auf Grund der hohen Rendite im Vergleich zu "klassischen" Anlegestrategien wie den MSCI World.

 

Steuern (wenn ich nichts überlesen habe) wurden tatsächlich vernachlässigt. Bis zu einem gewissen Teil spart man in der Ansparphase ja durch den Freibetrag , verliert aber durch fehlende Steuerstundung etwas. Und beim späteren Verkauf fallen dann ja weniger Steuern an. Ich denke es gleicht sich schon in etwa aus. 

 

Ich finds generell spannend welche Strategien es alles gibt. Das hier wäre ja immerhin noch eine relativ "einfache" Strategie. 3 ETFs, 1x pro Monat prüfen. Aus historischer Sicht durchschnittlich 1,22 x pro Jahr die Position wechseln.

Die Strategie hat aber natürlich (wie jede andre) auch Nachteile. 

Im Artikel wird aber auf das niedrige Risiko eingegangen + die höhere Rendite als "Standard" Strategien auf den MSCI World. Zu den Crash Zeiten kam man durch diese Strategie mit weniger Verlust aus dem ganzen raus.

 

Naja wollte die einfach mal posten ( weil interessant) und mich an der Diskussion erfreuen 😄

 

 

 

 

 

dg2210
Legende
6.226 Beiträge

Ich habe 'mal die Wundermaschine "google" bemüht und im Wertpapier-Forum (Nutzer "Yoko") dies gefunden:

 

Sehe ich eine Performance von 1.1.2009 bis 2019 von maximal +150%. Laut der Tabelle hat die Strategie von 2009 bis 2018 eine Gewinn von +103% erzielt (12M).

 

Der S&P 500 (Total Return) hat vom 01.01.09 bis 31.12.18 einen Gewinn von +243% erzielt, MSCI World (USD, Total Return) einen Gewinn von 166%. Hätte ich nur in den S&P 500 oder den MSCI World investiert, wäre mein Ergebnis in den letzten 10 Jahren erheblich besser ausgefallen als bei wenn ich die Doppel-Momentum-Strategie genutzt hätte. Und das ohne irgendeinen Aufwand oder irgendwelche Trading-Kosten.

Ganz ehrlich: Wieso sollte ich in diese Strategie investieren? Volatilität / Max-Drawdown habe ich mir nicht angeschaut, aber bin ich bereit auf 100-200% Gewinn über 10 Jahre zu verzichten nur um (vielleicht) etwas geringere Schwankungen in der Zeit zu haben? Da kann ich auch mein Girokonto nehmen, dass hat null Volatilität.

 

Ebenso denke ich nicht, dass der Max-Drawdown bei der DM Strategie geringer ist als Buy&Hold des gesamten Marktes: Ich schichte ja erst in Bonds um, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und mein Aktien-Index komplett im Keller ist. Ebenso schichte ich erst von Bonds zurück in Aktien um, wenn Aktien ihren Einbruch ausgebügelt haben und sich wieder erholt haben (bereits wieder teuer sind).

 

Insgesamt ist diese Strategie die typische 'Buy high, sell low': Aktien werden gekauft, wenn sie besonders teuer sind und verkauft, wenn sie total am Boden sind. Kein Wunder, dass der Backtest so negativ ausfällt.

 

Chrissel
Mentor
950 Beiträge

@NoNeed4Mercy  schrieb:

@GetBetter 

Das stimmt 🙂 Alle Auswertungen (auch beim MSCI World) basieren auf theoretischen Werten. Wenn einer wild verkauft/kauft, dann ist das ja was andres. Es geht ja bei einer Strategie Bewertung was grundsätzlich "drin" ist. 

 

Auf die Orderkosten wurde auch eingegangen im Artikel. Diese seinen "vernachlässigbar" auf Grund der hohen Rendite im Vergleich zu "klassischen" Anlegestrategien wie den MSCI World.

 

Steuern (wenn ich nichts überlesen habe) wurden tatsächlich vernachlässigt. Bis zu einem gewissen Teil spart man in der Ansparphase ja durch den Freibetrag , verliert aber durch fehlende Steuerstundung etwas. Und beim späteren Verkauf fallen dann ja weniger Steuern an. Ich denke es gleicht sich schon in etwa aus. 

 

Ich finds generell spannend welche Strategien es alles gibt. Das hier wäre ja immerhin noch eine relativ "einfache" Strategie. 3 ETFs, 1x pro Monat prüfen. Aus historischer Sicht durchschnittlich 1,22 x pro Jahr die Position wechseln.

Die Strategie hat aber natürlich (wie jede andre) auch Nachteile. 

Im Artikel wird aber auf das niedrige Risiko eingegangen + die höhere Rendite als "Standard" Strategien auf den MSCI World. Zu den Crash Zeiten kam man durch diese Strategie mit weniger Verlust aus dem ganzen raus.

 

Naja wollte die einfach mal posten ( weil interessant) und mich an der Diskussion erfreuen 😄

 

 

 

 

 


Aber wenn man eh jeden Montag in das Depot schaut, wahrscheinlich dann automatisch öfter weil man seine Strategie verifizieren will, dann hat man den Markt doch eh in Blick und wenn dann ein Crash kommt dann kann ich doch auch einfach alles verkaufen (oder habe es sowieso mit Stop-Loss abgesichert).

Dann habe ich mir aber die Ganzen Gebühren gespart und bin abgesichert vor einem Crash.

NoNeed4Mercy
Autor ★★★
49 Beiträge

@dg2210 du fuchs 😉 den Beitrag kenne ich tatsächlich. Hatte mich noch auf andere Meinungen gefreut.

 

Nur zum verstehen, für mich ist das nichts 😄 Ich find es nur generell interessant verschiedene Meinung zu etwas zu hören. Vor allem wenn jemand so Schlagzeilenmässig schreibt wie Focus. Zumindest der Typ der die Strategie "erfunden" hat, soll ein super Typ sein 😄 (wenn man bei Amazon mal die Buchbewertungen liest und das man ihn sogar persönlich kontaktieren kann).

 

@Chrissel Da hätte ich persönlich die Angst nicht richtig einzusteigen wieder. Grade wenn beim Crash alles schwankt in beide Richtungen. 

 

Ich persönlich plane ja für mich ganz einfach jetzt.

Ich bespare meinen Ausschütter auf den MSCI World bis der Freibetrag ausgereizt wird (das dauert noch etwas). Danach beginne ich klassisch mit einer Risikoverteilung auf MSCI World (Thesaurier) / EM und ein REIT ETF. 

 

Generell informiert bleiben, aber hoffentlich an dieser Strategie einfach festhalten und durchziehen. 

 

 

TeePee
Mentor ★
1.031 Beiträge

@Chrissel  schrieb:

und wenn dann ein Crash kommt dann kann ich doch auch einfach alles verkaufen (oder habe es sowieso mit Stop-Loss abgesichert).

Dann habe ich mir aber die Ganzen Gebühren gespart und bin abgesichert vor einem Crash.


Du hast noch keinen Crash mitgemacht, stimmt's? Mann (zwinkernd)

HaBe
Mentor ★
1.144 Beiträge

Strategien vergleichen ok, aber so klingt es dann wie die absolut sichere Strategie beim Roulette...