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Der Notgroschen

61 ANTWORTEN

KeepMoving
Mentor ★
1.201 Beiträge

Tja, der berühmte Notgroschen...also eine pauschale Antwort die für jeden gilt finde ich, wie ihr auch, nicht sinnvoll.

Also, eben so viel, dass man sich wohl fühlt und man gut schlafen kann.

Aber wieviel ist das?

Ich kann da selbst für mich selber keine feste Summe oder Größe nennen,  bei der dann die Wohlfühlgrenze genau liegt. Muss ich 3 oder 12 Monate überbrücken können, um völlig entspannt zu sein? Keine Ahnung. 

Bei mir hat es sich eingependelt,  dass ich einen Notgroschen angelegt habe, mit dem ich zur Not etwa 6 Monate so weiter leben könnte wie jetzt auch, wenn von heute auf morgen kein Euro mehr reinkommen würde. Mit allen Lebenskosten und auch meinen Sparplanraten und allem drum und dran. Das ist keine besonders realistische Situation, da es zur Not ja auch Arbeitslosengeld u.ä. gibt, also liegt die Zeit für die Überbrückung bis ich dringend deutlich etwas ändern müsste deutlich länger. 

Ich muss ab und an mit mir kämpfen nicht doch etwas vom Notgroschen anzulegen, habe mir aber diese 6 Monate Grenze festgelegt und so bleibt es auch. 

 

Der Notgroschen wird nicht mehr vergrößert, aber, ausser in Not eben, auch nicht angeknabbert. Wird also auch nicht verwendet bei vermeintlich guten Kaufgelegenheiten fürs Depot oder ähnlichem. 

Das trenne ich strikt und lässt mich das muntere Auf und Ab im Depot mit etwas mehr Gelassenheit sehen, als wenn da sonst nicht wenigstens ein bisschen was "rumliegen" würde. Auch wenn es mich doch manchmal nervt dem Notgroschen bei seinem schleichenden Wertverfall zuzusehen.

 

Viele Grüße, fast Wochenende 😄

KM

 

“There is nothing wrong with a ‘know nothing’ investor who realizes it. The problem is when you are a ‘know nothing’ investor but you think you know something.” W.B.

BigW.
Autor
1 Beiträge

Servus beinand,

 

ich halte es ähnlich wie Zilch. Mein Notgroschen sind paar bare Münzen und Scheinchen die ich im Haushalt vorhalte, lass es mal 1k sein.

Von der Hälfte meines Gehalts benötige ich ca. 2/3 für Fixkosten und der Rest für Halligalli (Bier, Wein, Klamotten), die anderen 50% gehen in Aktien- und ETF Sparplänen auf. Sollte ich mal knapp bei Kasse sein, dann setze ich entweder den Sparplan aus oder verkaufe Einzeltitel zur Überbrückung.

 

Den Großteil meines Aktieninvestes habe ich über Trails abgesichert, falls es doch mal unruhiger werden sollte.

 

Habe die Ehre!

 

 

Amelia
Experte ★
155 Beiträge

Der Notgroschen... Das ist ein Thema, das ich noch nicht abschließend mit mir ausdiskutiert habe.

Ursprünglich hatte ich ein vollständiges Jahresgehalt angesetzt, was mir aber inzwischen deutlich übertrieben erscheint. Ich tendiere jetzt dazu, einen Betrag zurückzuhalten, mit dem ich im Ernstfall die notwendigen Kosten (Fixkosten, Lebensmittel) für ein halbes Jahr abdecken könnte. Im Grunde ist aufgrund meiner Lebensumstände auch das nicht wirklich notwendig, es fühlt sich für mich nur einfach besser an. Manchmal gibt es auch unerwartet sehr unliebsame Ausgaben (eine Zahnwurzel lässt mich gerade Schlimmes erahnen), die ich bezahlen können will, ohne dafür meine Sparrate zu unterbrechen.

baha
Mentor ★★★
2.834 Beiträge

@Roha  schrieb:

Mich würde tatsächlich viel mehr interessieren,  wieviel % eures Kapitals/Vermögens im Depot liegen? 

Bei mir sind es aktuell 30%, Tendenz steigend.


Ca. 15%

ae
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

„Der Notgroschen“ 

 

Bei mir „Nomen est omen“, ergo wird nur wirklich in der Not, was hoffentlich nie der Fall sein wird, angetastet und hat an Wert was ein Groschen halt hat, nicht übermäßig viel.

Der Groschen war zum Schluss bekannt als eine Untereinheit des österr. Schillings (1/100) und 7ß=1DM (sieben Schillinge ergaben ungefähr eine Deutsche Mark). Also brauchte es 700 Groschen um ca. 1DM dafür zu bekommen. 

Dementsprechend gering ist mein Notgroschen und reicht für vier Monate ohne Einkommen die fixen Kosten zu decken. 

Planbare Ausgaben, wie z. B.  Urlaub, Auto, Haus usw. werden gesondert angespart und zählen daher nicht dazu. 

Vielen Dank an alle die zum dem Thema ihre Meinung und Vorgehensweise  geäußert haben. Sehr interessant und wie ich vermutet hatte gibt es (fast) so viele Herangehensweisen wie Antworten. 

gruss ae

 

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Weinlese
Mentor ★
1.456 Beiträge

Ihr habt das Wesentliche schon geschrieben.

 

Noch als Anmerkung zu den oft genannten drei Monatsgehältern: Sinnvoller finde ich da nicht die Einnahme-, sondern die Ausgabensituation zu betrachten. Man würde also regelmäßig die durchschnittlichen Fixkosten für drei Monate plus einen zusätzlichen Sicherheitspuffer für unerwartete Reparaturen oder ähnliches vorhalten, teils auf dem Konto, teils in Bargeld. Der Rest des Geldes wird entsprechend der Portfolioausrichtung  angelegt.

 

Für mich funktioniert dieses Konzept ganz gut. Wird zusätzliches Geld für größere Notfälle benötigt, lassen sich die liquiden Anlagen oft auch innerhalb weniger Tage anzapfen.

 

Viele Grüße

Weinlese

Zilch
Legende
8.174 Beiträge

Ich denke auch, dass es auf die Ausgaben ankommt. Meiner Meinung nach:

Es soll ein Notgroschen sein, also zur Aufstockung meines Arbeitslosengeldes wenn ich mal arbeitslos werden sollte um alle Fixkosten zu decken. Es ist nicht dafür da um ein Sabbatjahr einlegen zu können oder um dann trotzdem investieren zu können. Das würde ich eh zwiegespalten betrachten, Stichwort Opportunitätskosten.

Und sowas ist eben individuell. Meine Fixkosten sind in etwa 2/3 meines Gehalts. Das ist in etwa auch das, was ich ja an ALG 1 bekomme. Darin sind sogar Sparpläne eingerechnet. Weiteres, was die persönliche Lebenssituation betrifft: ich habe kein eigenes Auto, sondern immer Firmenwagen. Um Reparaturen oder Treibstoff muss ich mir keine Sorgen machen und sind somit Kosten, die nicht anfallen können. Auch dafür müssten andere vorsorgen und ist eben persönlich. Dazu habe ich eine hohe Kündigungsfrist, wenn ich gefeuert werden sollte habe ich sehr viel Zeit um einen neuen Job zu finden und bleibe dann noch mobil.

Auch sowas spielt in die persönliche Situation mit ein.

Ich wüsste nicht, was ich mit einem Jahresgehalt als Notgroschen machen soll. Welche Not soll das sein, so viel zu brauchen? 

Auch eine individuelle Betrachtung, andere wüssten es. 

 

Schon die Definition von Notgroschen, oder dem Begriff Not, ist ja individuell. 

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Research alone won't ensure a profit. Your main goal should be to make money, not to get an A in How to Read a Balance Sheet. - RD

DrTool
Experte ★
205 Beiträge

Morgen,

Tja, der Notgroschen...

Fällt bei mir vergleichsweise groß aus, weil man als Selbstständiger halt im worst case gleich mehrere Probleme hat:

-kein Arbeitseinkommen

-kein ALG

-keine weiteren Beiträge zur BAV

-ggf. noch selbstschuldnerische Bürgschaften offen.

Gut, nach 20+ Jahren Selbstständigkeit ist das nicht mehr so riskant, wie in den ersten 10 Jahren nach Gründung, trotzdem musst Du Dir meiner Meinung nach mehr Reserven zulegen, als ein Angestellter.

Ich bilde das z.T. über einen defensiven Anteil im Depot, z.T. aber auch über ein Tagesgeldkonto ab.

Mit der Influencer Karriere wirds wohl auch nix werden.

 

Einen Schönen Tag.

Koyot
Experte ★★
275 Beiträge

Ein sehr spannendes Thema!

 

Den Notgroschen an dem monatlichen Geldeingang fest zu machen, halte ich nicht für sinnvoll. Ein besseres Maß sind da die Ausgaben. 

Ich selbst halte ca. 3 Monate Fixkosten vor. Diesen Betrag musste ich zum Glück bislang nie antasten. 

Einen höheren Notgroschen will ich auf keinen Fall haben. Hier wären mir die Opportunitätskosten des zu 0% liegenden Geldes zu hoch. Im Zweifel wäre alle paar Notfall-Jahre eine teilweise Depotveräußerung oder ein kurzlaufender Kredit günstiger, als ein Leben lang ein Jahresgehalt brachliegen zu haben. 

Ich freue mich über die vielen Antworten und Herangehensweisen, wirklich interessant!

DrTool
Experte ★
205 Beiträge

Ich finde, man muss auch noch berücksichtigen, welche Abhängigkeiten sonst noch so da sind und was man auf der Versicherungsseite an Vorsorge getan hat.

Ein Alleinstehender ist da natürlich schlanker aufgestellt, wie ein alleinverdieneder Familienvater mit x Kindern.

Hat man sich rundum mit BU Versicherung, Krankentagegeldversicherung usw usf versorgt, muss man sich beim "Notgroschen" vielleicht auch weniger engagieren, als wenn man da weniger Verträge hat, die natürlich auch alle ggf. sinnlos Geld kosten (ich habe auf dem Gebiet wirklich nur die existentiellen Klassiker).

 

Das größe Risiko ist ganz einfach die eigene Gesundheit. Solange Du alle Sinne beisammen und körperlich/geistig leistungsfähig bist, wird sich auf der Einnahmeseite schon eine Lösung finden lassen. Die Ausgabenseite kann man ja auch ganz gut beeinflussen.

Streckt dich aber irgendeine Krankheit/Unfall nieder, schauts halt gleich ganz anders aus. Da steigt die Ausgabenseite (Reha, Pflege) massiv an und es kommt nix rein.