am 01.06.2024 12:59
@Tinyman schrieb:Entschuldige, Get Better, wenn ich Dich denn bisschen beleidigt habe!
Kein Ding, ich bin mental gefestigt und kann damit umgehen.
Deswegen versuche ich es jetzt auch ein letztes Mal. Dabei wäre es allerdings hilfreich, wenn Du endlich mal zuhören und die Gedanken anderer nachvollziehen würdest. Genau das hast Du bisher nämlich weder hier noch im Landtreff ernsthaft versucht.
@Tinyman schrieb:[...] nur Steuer auf den Gewinn zu zahlen! Verluste werden steuerlich gegengerechnet und abgezogen.
Vorgestern habe ich eine Position S&P 500 ETF gegen den Nasdaq 100 ETF getauscht und auch Steuer verrechnet bekommen!
Das ist alles keine Neuheit sondern gültige Gesetzeslage seit 2009, also mittlerweile immerhin 15 Jahren. Du darfst daher davon ausgehen, dass diese Faktoren sowohl mir wie auch allen anderen in diesem Thread bestens vertraut sind und die sich daraus ergebenden Konsequenten in die jeweiligen Antworten eingeflossen sind.
@Tinyman schrieb:Ja, ich bin da ziemlicher Laie bei der Traderei. Ich sehe die ETF als ziemlich beständig an und möchte halt an den Schwankungen bisschen verdienen.
Wer an Schwankungen verdienen will, der sollte sich dafür idealerweise auch ein Wertpapier suchen, das möglichst viel schwankt. Ein verhältnismäßig breit aufgestellter ETF ist aufgrund der internen Glättung da nicht unbedingt erste Wahl, aber geschenkt.
Wenn Du wirklich am Verdienen und nicht nur am darüber schreiben interessiert bist, dann solltest Du endlich mal Zahlen sprechen lassen. Nicht für uns, sondern für Dich selber.
Dieser Thread hier existiert zwar erst seit rd. 6 Wochen, der Thread im Landtreff hat heute aber exakt 6 Monate auf dem Buckel. Das ist zwar auch noch nicht dramatisch viel, für eine erste Zwischenbilanz reicht das aber.
Also: Wie viel Geld hast Du in diesen 6 Monaten mit all Deinen Trades in Summe verdient? Wieviel hast Du anfänglich eingesetzt, wie hoch ist der aktuelle Stand? Falls zwischenzeitlich weiteres Geld zugeflossen ist (z.B. weil Ordergebühren separat abgebucht wurden) dann ist auch das zu berücksichtigen.
Und dem stellst Du gegenüber was Du bisher verdient hättest, wenn Du anfänglich den gleichen Betrag eingesetzt, seither aber durchgängig investiert geblieben wärst. Der Profit käme dann nicht aus den Schwankungen sondern aus dem langfristigen Trend.
Ohne diesen Vergleich sind alle Aussagen witzlos. Du wirst immer sagen, Du höttest durch Wellenreiten Geld verdient und wir werden sagen, dass Du andernfalls mit weniger Aufwand noch mehr verdient hättest und Du durch Deine Aktivität insofern eigentlich Geld verloren hast.
am 01.06.2024 13:10
Und bitte auch nicht vergessen, wieviel Zeit investiert wurde...
am 01.06.2024 15:45
@Zilch schrieb:@KWie2 hatte doch einen Beitrag zum Thema Renditekiller oder Spaßbremse Steuer geschrieben und aufzeigt, dass durch die Steuer solch trading nicht rentabel ist, oder? Vielleicht sollte @Tinyman den noch mal lesen?
Ja, ich habe die Antworten von de KWie2 durchgeguckt und lese da halt, dass die Wertstellung immer erst zwei Tage nach dem Trade statt findet egal ob Kauf oder Verkauf! Und Zinsen würden da nicht berechnet so lange man das Geld nicht von der Bank wegbuchen will, oder täusche ich mich da?
Also nach meinem Verständnis habe ich da bei so kurzfristigen Trades keine Kosten irgendwelcher Art von der Bank. Das Verrechnungskonto wird da mit einem Betrag belastet oder gutgeschrieben und das wars!
Oder täusche ich mich da?
Ja und auf den Kursgewinn zahle ich halt 25 % Steuer, Verluste werden verrechnet.
Oder was meinst da, dass ich übersehen habe?
am 01.06.2024 15:50
@Tinyman
Es geht wohl eher um diese Threads, nicht um einzelne Antworten.
Aber Achtung: Das sind Zahlenbeispiele die für dich aus deiner Sicht nicht gelten, weil du ja andere Zahlen verwendest und Promille ja nur ganz wenig ist 🙂
Aussteigen, und später wieder günstiger einsteigen? Ganz große Falle wegen Abgeltungssteuer!
und
Spaßbremse deutsche Kapitalertragsteuer
Eventuell das mal bei einer Tasse Kaffee einfach auf sich wirken lassen und ggfls. die eigenen Zahlen in die Beispiele einsetzen.
Viel Erfolg und Glück!
am 01.06.2024 16:18
Also ich begreife die beiden Punkte nicht:
Ich kaufe mir halt genau 500 Stück ETF zu Kurs 519,- =259500,-
Dann verkaufe ich die 500 Stück zu 520,- = 260000,-
Ich habe 200,- Gebühren, bleiben 300,- übrig.
Auf die 300,- zahle ich 25 % = 75,- Steuer
Bleibt im Endeffekt 225,- nach Steuer.
Jetzt kaufe ich dann wieder 500 Stück zu 519,4
Und dann verkaufe ich zu 520,4
Und so mache ich das Spiel weiter.
So geht das jedenfalls, was ich gemacht habe.
Ja, viel ist noch nicht rumgekommen.
Nach meinem Verständnis stimmen die verlinkten Beispiele nicht!
am 01.06.2024 16:30
@Tinyman
Dann rechne mal aus, was du "gespart" hättest, wenn du bei € 519.- gekauft hättest und dann "erst" bei € 520,40 verkauft hättest 🙂
am 01.06.2024 16:39
Ja, mühsames Geschäft!
am 01.06.2024 17:21
260.000€ riskieren, 275€ Steuern und Gebühren zahlen, um am Ende 225€ "Gewinn" zu machen. Tut mir leid, aber so verblendet kann man eigentlich nicht sein. Ich hoffe für dich, dass deine Position bald richtig dick ins Minus rutscht. Nicht, weil ich dir per se etwas schlechtes Wünsche, sondern weil ich glaube, dass es der einzige Weg ist, dass du aus der Sache überhaupt etwas lernst.
Und bitte nicht mehr von "Trading" sprechen. Das hier ist kein Trading. Und schon gar kein "Daytrading" oder "Swingtrading". Es ist eine normale ETF-Anlage, bei der schlicht und ergreifend alles falsch gemacht wird:
- Der x-te Versuch eines Akteurs, den Markt zu timen.
- "Hin und her macht die Taschen leer".
- Vergewaltigung des Zinseszins-Effekts.
- Keine Definition von Anlagehorizont, Risikoklasse und Verlusttragfähigkeit.
- Kein Moneymanagement.
- Keine Exit-Strategie.
Es tut mir wirklich in der Seele weh, was in Deutschland für eine Anti-Börsen-Kultur herrscht. In den USA würde nicht einmal ein Hardcore-Troll auf die Idee kommen, sich so eine "Strategie" auszudenken.
Schönes Wochenende trotzdem
Marin
am 01.06.2024 17:42
Eigentlich sind dazu keine weiteren Kommentare notwendig.
Aber ich würde schon gerne mal einen Kaufbeleg über 250k sehen. 🙂
am 01.06.2024 17:47
@Tinyman schrieb:Nach meinem Verständnis stimmen die verlinkten Beispiele nicht!
Doch, die beiden Beispiele stimmen durchaus. Natürlich ist das etwas theoretisch, aber welche der hier getroffenen Annahmen sind das nicht?
Die folgende ist es jedenfalls auch:
@Tinyman schrieb:Ich kaufe mir halt genau 500 Stück ETF zu Kurs 519,- =259500,-
Dann verkaufe ich die 500 Stück zu 520,- = 260000,-
Ich habe 200,- Gebühren, bleiben 300,- übrig.
Auf die 300,- zahle ich 25 % = 75,- Steuer
Bleibt im Endeffekt 225,- nach Steuer.
Jetzt kaufe ich dann wieder 500 Stück zu 519,4
Und dann verkaufe ich zu 520,4
Es ist doch völlig unstrittig, dass man unterm Strich Geld verdient wenn man dafür Sorge trägt, dass bei jedem Trade der Verkaufspreis über dem Einkaufspreis liegt. Das ist trivial und niemand hier bezweifelt das.
Insofern ist Dein Beispiel inhaltlich zwar vollkommen korrekt aber leider trotzdem komplett uninteressant, da der von mir angeregte Vergleich mit der Alternative fehlt.
Im Endeffekt ist das alles ein Spiel mit Wahrscheinlichkeiten.
Schauen wir uns den 5-Jahres-Chart des von Dir genutzten S&P500 an, hier am Beispiel des A0YEDG von iShares:
Der hat eine langfristige Tendenz nach oben, die Wahrscheinlichkeit eine einmal gekaufte Position irgendwann zu einem höheren Preis verkaufen zu können ist also groß. Im Grunde ist es vor allem eine Frage der Zeit. Mal wird der eine Euro Kursgewinn, den Du in Deinen Beispielen verwendest, innerhalb von Minuten oder Stunden erzielt, im ungünstigen Fall kann es auch mal ein paar Monate dauern. Bei Nikkei wären es auch mal 30 Jahre gewesen, aber wir wollen nicht abschweifen.
So wie dier Fakt tendentiell steigender Preise Dir dabei hilft über kurz oder lang zu einem höheren Kurs wieder verkaufen zu können, schadet er Dir im umgekehrten Fall aber den Wiedereinstieg zu finden. Sobald Du verkauft hast bist Du zunächst raus und musst auf Kurse warten, die niedriger sind als Dein Verkaufskurs. Auch während Deiner Wartezeit ist der weitere Verlauf ja tendentiell steigend.
In Deinem Beispiel bist Du bei 519 rein, bei 520 raus und bei 519,40 wieder rein. Alles klar.
Was ist aber, wenn nach dem Ausstieg bei 520 als nächstes nicht eine 519,40 sondern eine 525 oder 530 kommt? Du bist ja raus und hast nichts mehr davon. Und wie wir gelernt haben, ist die Wahrscheinlichkeit steigender Preise höher als die fallender Preise.
Genau an dieser Stelle unterscheiden sich aber die Ansichten. Du freust Dich über einen kleinen Gewinn bei jedem einzelnen Trade. Das ist Dein gutes Recht. Ein Gewinn ist ein Gewinn ist ein Gewinn.
Du wärst Ende Oktober 2023 bei 410 ein- und bei 412 wieder ausgestiegen, hättest Dich dabei natürlich über einen netten kleinen Gewinn gefreut (Glückwunsch) und wartest seither auf die Gelegenheit bei 411 wieder reinzukommen.
Wir Anderen wären nach dem EInstieg bei 410 aufgrund tendentiell steigender Kurse optimistische geblieben und auch heute bei mittlerweile 512 noch dabei. Dieser ganze Weg hätte ohne Dich stattgefunden.
Du hast einen Gewinn erzielt, unbenommen. Aber wer hat jetzt unterm Strich den besseren Deal gemacht? Wir oder Du?