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Das Aktien-Tripel: frische Sternelisten für jeden Geschmack

nmh
Legende
9.960 Beiträge

Liebe Freundinnen und Freunde der Börse,


willkommen zurück -- ich hoffe, Ihr alle hattet wunderbare Osterfeiertage! Nachdem die meisten von Euch aus dem wohlverdienten Osterurlaub (sicher beim Heli-Skiing in Aspen oder beim Golfspielen in Mar-a-Lago oder in Eurem Landhaus auf Mauritius oder auf Eurer Jacht vor Monte Carlo oder beim Fischen in Norwegen oder im Spaß- und Erlebnisbad Arrrrrrrriba in Norderstedt oder beim Ostereiersuchen in und am Timmendorfer Strand*) zurück sind, wird es Zeit für einen neuen Kommentar mit Marktbericht und einem besonderen, naja, Sterne-Arrangement. Das nmh-Team war nicht in Urlaub, sondern hat -- im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten -- für Euch gearbeitet; heute lest Ihr das beschämende Ergebnis. Dazu kommt noch ein besonderes Zuckerl für Rohstoffffffans (Rechtschreibreform!). Auf dass Ihr Euren Reichtum weiter mehren könnt. Fangen wir mit einem Marktüberblick an:


Sie wird immer erstaunlicher, diese bizarre Rally. Im DAX sprechen wir mittlerweile schon von Kursen oberhalb der 18 500, nachdem es erst etwas über zwei Monate her ist, seit am 6. Februar die 17 000 genommen wurden. Ja, der Markt ist überhitzt. Nur: Es interessiert die Anleger derzeit wohl nicht. Die Bullen setzen auf ein Szenario, das man "Goldilocks" nennt: Die Konjunktur wird nicht in die Rezession abrutschen (oder auf Neudeutsch "No Landing", was besser ist als ein "Soft Landing" -- also nur bescheidenes Wirtschaftswachstum bei gleichzeitig sinkender Inflation und sinkenden Zinsen -- oder gar das gefürchtete "Hard Landing") und die Notenbanken schrauben die Zinsen Schritt für Schritt zurück. Seit Wochen warten alle auf eine Korrektur. Die wird auch garantiert kommen, aber erst wenn niemand damit rechnet! 15 Prozent gemessen vom Top, mehr sollte es nicht werden. Eine gute Gelegenheit, attraktive Aktien etwas billiger einzusammeln.

 

Goldlöckchen treibt Aktienkurse


Ein zweistelliges Plus beim DAX im ersten Quartal und ständig neue Rekordhochs waren die Folge der "Goldlöckchen". Die Inflation geht deutlich zurück, die Preise steigen also nicht mehr so stark. Derzeit liegt die Inflation in Europa noch bei 2,4 Prozent; das Inflationsziel der Zentralbank in Frankfurt von 2 Prozent rückt schon in greifbare Nähe. Anleger setzen darauf, dass die EZB die Zinsen allmählich wieder senken kann. Dadurch wird das Geld billiger, und findet eben unter anderem den Weg in Aktien: Die Kurse steigen.

 

Auch die Wall Street hat, angetrieben von Titeln wie Nvidia, in den wichtigen Indizes neue Höchststände erreicht. Das spricht für sich. Die Konjunktur bleibt robust. Der US-Arbeitsmarkt brummt: im März 303 000 neue Stellen -- weit über den Erwartungen. Übrigens, weil man oft den Vergleich mit der Dot-Com-Blase zur Jahrtausendwende liest: Ende der 1990er-Jahre wurden die Titel hochgejazzt, die am schnellsten Geld verbrennen. KGV damals, falls man überhaupt eines berechnen konnte, mindestens dreistellig. Viele Geschäftsmodelle funktionierten allenfalls auf dem Papier. Heute verdient Nvidia richtiges Geld, das KGV für 2025 liegt gerade mal bei knapp 30. Der Gewinn je Aktie stieg letztes Jahr um 290 Prozent, für dieses wird ein Wachstum von 90 Prozent erwartet. Na gut:


Dann also erst "Sell in May"? Zumindest in Amerika ist das Muster in Wahljahren anders: In den ersten April-Wochen beginnt eine recht starke Abschwungphase, die bis Ende Mai anhält. Bisher keine Spur davon. Kommt es auch in diesem Jahr noch dazu, würde das auf den DAX durchschlagen, der dann erstmals wieder seit vergangenem Jahr stärker korrigieren könnte. Was passiert also in 2024? Der Rücksetzer nach dem Osterwochenende -- sowas waren wir schon gar nicht mehr gewohnt. Dabei sind die 200 Punkte, die der DAX am 2. April verloren hat, gar nichts -- gerade mal 1 Prozent. Völlig normale Tagesschwankungen. Schuld war ein gewisser Neel Kashkari, freilich ohne Stimmrecht im Fed-Board, den Namen könnt Ihr mal googeln. Ob Kashkari auch mittelfristig zur Spaßbremse für die Aktienmärkte wird zeigt sich noch. Doch eine robuste Konjunktur ist viel wichtiger als die Äußerungen regionaler Fed-Präsidenten. Verschobene Zinssenkungen oder Spekulation über die Anzahl der Senkungen konnten bislang nie nachhaltig belasten, auch jetzt nicht. Im Moment geht es -- mit Rücksetzern, so wie gestern und auch heute schon wieder seit der US-Eröffnung -- eher wieder nach oben:

 

Licht und Schatten


Vor allem Tech-Aktien dürften weiteren Schwung bekommen, wenn die Zinsen sinken. Bereits im ersten Quartal war der Nasdaq-Index ja trotz des Gegenwinds an der Zinsfront erneut stärker als die Standardwerte im Dow Jones oder S&P 500. Ausschlaggebend dafür natürlich erneut die Euphorie rund um die künstliche Intelligenz. Hier gibt weiterhin Nvidia klar das Tempo vor. Eine Performance der Aktie von 83 Prozent im ersten Quartal (in Euro sogar 90 Prozent) ist schon ein Ausrufezeichen. Entscheidend ist aber vor allem: Solange das Wachstum beim Zugpferd weiter stimmt, werden viele andere KI-Profiteure im Windschatten ebenfalls mit steigen. Doch nicht nur die KI treibt die Börsen an. In Deutschland und Europa sind es die Rüstungs-Aktien, die im ersten Quartal an der Spitze der Gewinnerlisten standen. Rheinmetall und Hensoldt haben jeweils um 80 Prozent zugelegt. Airbus profitiert von der Kastastrophenserie beim Rivalen Boeing, aber auch Leonardo aus Italien klettert stark (ich plane nach dem kleinen Rücksetzer der letzten Tage einen Nachkauf bei Leonardo und auch bei Renk). Der politische Hintergrund ist überhaupt nicht schön, aber er erklärt eben den Run auf solche Aktien.


Was mir dabei besonders gefällt ist die wachsende Marktbreite: Aktuell liegen weltweit 63 Prozent aller Aktien über ihrer jeweiligen 200-Tage-Linie, dieser Wert bewegt sich schon seit Neujahr 2024 bei etwa 60 Prozent, also klar über dem Grenzwert von 50 Prozent, der eine technische Hausse kennzeichnet. 59 Prozent aller 200-Tage-Linien steigen. Und das Weltmomentum, also der Schnitt der RSL-Werte** aller Aktien, ist seit Ende Oktober 2023 von 91 auf derzeit knapp 105 Prozent geklettert. Seit 11.12.2023 liegt der Indikator stetig über 100 Prozent und zeigt damit eine intakte Hausse an, die nicht mehr nur von einigen wenigen KI-Titeln getragen wird. Trotzdem:


Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, um mal eine Floskel zu vermeiden. Anlass zu Übermut gibt es schließlich nicht. Die Börsen zeigen sich stabil und robust. Frei von der Gefahr größerer Rücksetzer sind sie nicht. Dafür sind die Kurse auf kurze Sicht einfach zu gut gelaufen. Vorsichtige Anleger werden Gewinne mitnehmen, sobald sie das Glas klirren hören. Und zwar selbst dann, wenn noch nichts in Scherben liegt. Dazu passt:


Schwierige Phase ab Mitte April: Depotabsicherung mit Puts?


Ab Mitte April beginnt an der Börse üblicherweise die schwierige Phase des Jahres. Wenn sich die Hoffnung auf Zinssenkungen zerschlägt, stehen schnell wieder Minuszeichen an der Tafel. Die Lage in Nahost bleibt ernst: Der Gegenschlag des Irans wird kommen. Solange es aber keinen offenen Krieg Israel gegen Iran gibt, sind die Auswirkungen auf die Märkte überschaubar. Eine starke Korrektur, ausgelöst durch enttäuschte Zinserwartungen, halte ich für unwahrscheinlich. Die Fiskalpolitik mit ihren Billionen-Programmen hält die Realwirtschaft am Laufen. Aber je nach Meldungslage können die Geopolitik, verfehlte Erwartungen eines großen Tech-Flaggschiffs in der Berichtssaison oder ein ungezügelter Anstieg der Zinsen am langen Ende jederzeit eine Korrektur auslösen. Wie gesagt, minus 15 Prozent würde im DAX einen Auffangbereich um 15 800 und im S&P 500 bei 4500 bedeuten. Nicht dramatisch. Dann lösen vielleicht einige Stopkurse bei schwächeren Titeln aus, und man generiert Kapital, um nach der Korrektur, wenn sich ein Boden abzeichnet, wieder zu investieren. Unkraut wird ausgerupft, danach pflanzt man neu. Langfristigen Trendaktien sollte eine solche Korrektur aber keine ernsthaften Probleme bereiten.

 

Um sicherheitshalber das Depot gegen fallende Kurse abzusichern, eignen sich "Plain-Vanilla-Puts", also die normalen Put-Optionen. Achtet bei der Auswahl bitte auf die Hinweise, die ich Euch hier gegeben habe. Sprich: ein ausreichend hoher Basispreis (für Puts) und ausreichende lange Restlaufzeit. Ich selbst habe mir vor einigen Tagen beispielsweise den DAX-Put PC604A ins Depot gelegt (Basispreis 19000 bis 24.10.2024). Achtung: Wie bei allen Optionen besteht auch hier ein Totalverlustrisiko. Falls der DAX Mitte Oktober über 19000 steht, verfällt der Optionsschein wertlos. Ein Totalverlust ist auch aus steuerlicher Sicht zu vermeiden, daher sollte man solche Derivate aktiv verkaufen, wenn ihr Kurs unter ungefähr 2 Euro sinkt, so dass man nach Abzug der Gebühren noch einen Restwert erhält.


Ansonsten kann man natürlich auch mit etwas weniger Risiko DAX Discount-Put-Plus-Optionsscheine (DPP) kaufen. Naja, die DPP-Papiere, die ich Euch vor einigen Wochen vorgestellt habe, sind ja leider ordentlich baden gegangen. Bei den Papieren PN6TVR und PN6TXA ist ein Totalverlust am Laufzeitende (25.04.2024) so gut wie sicher; daher ist jetzt allerhöchste Zeit, falls noch nicht geschehen, den Verlust zu realisieren, damit er Euch wenigstens noch steuerlich angerechnet wird. Ich hoffe, Ihr verzeiht mir diesen Fehlgriff; ich hätte im Januar nicht mit so einem starken Kursanstieg gerechnet. Trotzdem nutze ich mal die Gelegenheit, um den ganz Harten von Euch zwei frische Scheine zu kredenzen, die ich mir kürzlich ebenfalls selbst gekauft habe:


Weniger riskant als der Put PC604A ist der PN6VDF, der immerhin 16 Prozent gewinnen wird, falls der DAX bis September nie über 20 500 steigt. Ich persönlich halte das für fast ausgeschlossen, aber dennoch besteht natürlich die Möglichkeit eines so starken Anstiegs. Immerhin habe ich mich im Januar ja auch schwer getäuscht. Falls der DAX jedoch eher seitwärts läuft oder idealerweise sogar etwas fällt, wird dieser Discount-Put relativ schnell an Wert gewinnen, und mit etwas Glück (sprich: Pech bei den Aktienkursen) kann man ihn schon im Juli fast zum Höchstkurs verkaufen. Wesentlich heißer ist der Schein PN6VDD. Hier ist mehr als eine Verdopplung drin, falls der DAX bis September 2024 immer unter 19 000 bleibt. Vorsicht: Falls der DAX bei einem der beiden Papiere während der Laufzeit über die angegebene Barriere steigt, droht bei Fälligkeit ein Totalverlust. Wenn die Rally wider Erwarten im Sommer nochmal Fahrt aufnimmt, kann das schnell passieren. Das beste Beispiel sind die beiden eben erwähnten Papiere PN6TVR und PN6TXA, die jetzt praktisch wertlos sind, weil der DAX über die jeweiligen Grenzen gestiegen ist. Aus diesem Grund eignen sich solche Optionsscheine nur für knallharte Profis, die genau wissen, was sie tun und die insbesondere über das Money-Management ihre Verluste strikt begrenzen! Im April sind alle Produkte von BNP bei comdirect gebührenfrei zu handeln.


An dieser Stelle möchte ich ausnahmsweise doch eine Empfehlung geben: Ich rate allen, die sich grundsätzlich für solche Optionsscheine interessieren, die beschriebenen Papiere einfach mal ohne echtes Geld (!!) in ein Musterdepot aufzunehmen und dann eng zu beobachten, wie sich ihr Kurs in Abhängigkeit von den Bewegungen des DAX ändert. Dadurch bekommt man ein gutes Gefühl für ihre Funktionsweise, und das ist sehr wichtig, bevor man irgendwann später mit richtigem Geld arbeitet.


Aktien im Aufwärtstrend -- drei aktuelle Sternelisten


Doch die große Frage ist natürlich, welche Aktien für vorsichtig optimistische Anleger jetzt geeignet sein könnten. Wir hatten schon einige Monate lang keine Sterneliste mehr, wird also allerhöchste Zeit für eine neue Auswertung. Wie immer hat mein Rechenzentrum die historische Kursentwicklung mehrerer tausend Aktien weltweit nach klar definierten Kriterien für Euch abgeklopft.


Um wirklich alle unterschiedlichen Interessen der Leser zu befriedigen, habe ich dieses Mal drei unterschiedliche Auswertungen für Euch gemacht: Eine kurzfristige Sterneliste für alle, die eher an Aktien interessiert sind, die in den letzten Wochen und Monaten einen Lauf haben. Dazu eine langfristige Liste, geeignet für Anleger, die vor allem auf langfristige Aufwärtstrends setzen. Und wenn man beides kombiniert, kommt als drittes die bekannte "hybride" Sterneliste heraus -- das sind dann Aktien, die sich sowohl in den letzten Jahrzehnten als auch in den letzten Wochen gut benommen haben. Die Kriterien habe ich so gewählt, dass aus mehreren tausend Titeln weltweit jeweils ungefähr die 10 bis 20 besten Papiere ausgewählt werden.


Im einzelnen:


1. kurzfristige Sterneliste; Kriterium: Mindestens 5,8 von 6 möglichen technischen Sternen, alphabetisch sortiert

 

Sterne-Auswertung nach technischen Parametern
 
WKN    Name                  Gesamt       Perform. LevyPro  Volat.   Qualit.
----------------------------------------------------------------------------
850628 JPMorgan Chase & Co.  6,0 ******   ******   ******   ******   ******   
----------------------------------------------------------------------------

A0F5F5 CBIZ Inc. Registered  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
880205 Cintas Corp. Registe  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
887891 Fastenal Co. Registe  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
A1C06B Garmin Ltd. Namens-A  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
898521 Hartford Finl SvcsGr  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
850605 Intesa Sanpaolo S.p.  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
A0RC70 Reinsurance Group of  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
924781 SAFRAN Actions Port.  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
RCB3NS SETX Suedosteur.zert  5,8 ******   ******   *****    ******   ******   
A0MLX4 Travelers Companies   5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
MA3XR1 TSI Next 20 Nasdaq F  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
870493 W.R. Berkley Corp. R  5,8 ******   ******   ******   *****    ******   
----------------------------------------------------------------------------
Datenbank-Stand: 10.04.2024   Auswertung fuer 200-Tageszeitraum

 

Da schau her, dieses Mal haben es zwei Zertifikate in die Auswertung geschafft. Das SETX-Zertifikat von der österreichischen Raiffeisencentrobank setzt auf den South-East Europe Traded Index (ISIN AT0000505276, WKN A0G9CN), den die Börse in Wien berechnet. Er besteht aus Aktien an den Börsen Belgrad, Bukarest, Ljubljana, Sofia und Zagreb. Kann man machen, der Trend sieht seit Jahren sehr schön aus. Und dann ist da das TSI-Zertifikat, das ein bestens bekanntes Schmierblatt herausgegeben hat. Für alle, die keine Hemmungen und Skrupel haben, mit Förtsch Geschäfte zu machen, ist das eine interessante Strategie: Das Papier setzt auf Aktien an der Nasdaq, die im Aufwärtstrend stecken. Kein Wunder, dass so ein Zertifikat in meiner Liste auftaucht. Und bei comdirect handelt man es sogar gebührenfrei. 


Hinweis: Der Parameter "LevyPro" wertet den Abstand des RSL vom generischen Idealwert bei 125 Prozent: je weiter entfernt, desto weniger Sterne. So bekommen auch überhitzte Aktien, deren Abstand zur 200-Tage-Linie weit mehr als 125 Prozent beträgt, weniger Sterne. Die vollen 6 Sterne in dieser Kategorie gibt es beispielsweise nur für Aktien mit einem RSL zwischen 120 und 130 Prozent. Falls der RSL-Wert unter 80 (klarer Abwärtstrend) oder über 170 Prozent (sehr stark überhitzt, z.B. Dell, Morphosys, Nvidia, Rheinmetall oder Super Micro Computer) liegt, wird nurmehr ein Stern vergeben.


2. langfristige Sterneliste; Kriterium: mindestens 5,9 von 6 möglichen Zeitraum-Sternen, alphabetisch sortiert

 

Sterne-Auswertung nach Performance
 
WKN    Name               Gesamt
--------------------------------
916232 4imprint Group PLC R  6,0
907784 Comfort Systems USA   6,0
A2N6WP Dell Technologies In  6,0
898814 Emcor Group Inc. Reg  6,0
891541 UFP Technologies Inc  6,0

--------------------------------

A11099 Arista Networks Inc.  5,9
A1J4U4 ASML Holding N.V. Aa  5,9
A2DPZU Axon Enterprise Inc.  5,9
871884 Carlisle Cos. Inc. R  5,9
A0F5F5 CBIZ Inc. Registered  5,9
A0ESP5 Chipotle Mexican Gri  5,9
880205 Cintas Corp. Registe  5,9
894298 Deckers Outdoor Corp  5,9
A2P070 Ingersoll-Rand Inc.   5,9
869686 Lam Research Corp. R  5,9
A1JWVX Meta Platforms (Face  5,9
918422 NVIDIA Corp. Registe  5,9
912294 Quanta Services Inc.  5,9
A0JEP3 TransDigm Group Inc.  5,9
911443 United Rentals Inc.   5,9
--------------------------------
Datenbank-Stand: 10.04.2024

 

3. hybride Sterneliste, also das beste aus beiden Welten; Kriterien:
- mindestens 5,2 von 6 möglichen technischen Sternen (kurzfristige Performance)
- mindestens 5,6 von 6 möglichen Zeitraum-Sternen (langfristige Performance)
- mindestens 300 ausgewertete Zeiträume (damit die Aktie eine ausreichend lange Historie hat)
- höchstens 8 Prozent negative Zeiträume (als Schutz vor längeren Kursrückschlägen)

- Varianz der Performances maximal 10 Prozent (um einen möglichst glatten Kursverlauf zu erhalten)

- RSL mindestens 100 Prozent (Aktien darf man nur im Aufwärtstrend kaufen)
- RSL höchstens 135 Prozent (um überhitzte Aktien auszufiltern)

- Performance der letzten 90 Tage: mindestens 5 von 6 Sternen

- sortiert nach dem Anteil negativer Zeiträume (je weniger desto besser)

 

Sterne-Auswertung hybrid (alle Parameter)
 
                           techn. Zeitr.     durchsch.  negative     
WKN    Name                Sterne Sterne      Perform.    Zeitr.   RSL
----------------------------------------------------------------------
A1W0KL CDW Corp. Registered   5.5    5.6   27.67% p.a.     1.71%   117
A0JEP3 TransDigm Group Inc.   5.3    5.9   28.69% p.a.     2.08%   126
882749 Amphenol Corp. Regis   5.5    5.7   20.29% p.a.     2.44%   123
A14Y6F Alphabet Inc. Reg. S   5.3    5.7   21.95% p.a.     3.33%   115
A1C599 Booz Allen Hamilton    5.3    5.6   25.12% p.a.     3.68%   115
A0F5F5 CBIZ Inc. Registered   5.8    5.9   27.01% p.a.     3.79%   128
590336 Arch Capital Group L   5.3    5.7   18.82% p.a.     3.83%   117
924838 Lennox International   5.3    5.6   21.11% p.a.     4.15%   119
855950 Parker-Hannifin Corp   5.3    5.7   18.20% p.a.     4.30%   126
A1J88N Eaton Corporation PL   5.3    5.6   17.97% p.a.     4.30%   132
881531 AutoZone Inc. Regist   5.3    5.6   22.25% p.a.     4.76%   113
A1W33K Murphy USA Inc. Regi   5.3    5.6   31.58% p.a.     4.84%   116
A3EU6F Novo-Nordisk AS Navn   5.3    5.8   24.49% p.a.     4.99%   121
A2P09K Trane Technologies P   5.5    5.8   20.20% p.a.     5.26%   130
A0F55S Ameriprise Financial   5.3    5.6   19.84% p.a.     6.05%   118
887957 Gartner Inc. Reg. Sh   5.3    5.7   22.81% p.a.     6.16%   117
906866 AMAZON.COM INC. Regi   5.3    5.7   28.80% p.a.     6.50%   125
----------------------------------------------------------------------
Rechentag: 10.04.2024

Ihr findet in den Listen viele alte Bekannte: Aktien, die ich bereits seit 2017 vorstelle und mit denen meine Leserinnen und Leser schon viel Geld verdient haben. Wenn in den Beiträgen über einen Zeitraum von vielen Jahren immer wieder die gleichen Aktien auftauchen, ist das ein Indiz für die besondere Stabilität der Auswertung: Aktien, die in der Vergangenheit gut und stetig, also ohne größere Ausschläge, performt haben sind in aller Regel auch die Gewinner der Zukunft. Aber auch einige neue Titel sind dabei -- sehr schön.
 
Die Sternelisten sind keine Kaufempfehlung. Die Erfahrung zeigt, dass man an der Börse oft mit den Aktien die besten Gewinne macht, die bereits in einem Aufwärtstrend liegen. Die Begründung ist, dass bei diesen Titeln einfach schon Nachfrage besteht, so dass der Faktor "Hoffnung, dass die total billige Aktie irgendwann mal noch entdeckt wird" ausgeschaltet wird: Gewinner bleiben Gewinner. Wer auf der Suche ist nach Aktien, die seit vielen Jahrzehnten oder in den letzten Wochen und Monaten schön sanft im Kurs steigen, wird in den Listen fündig. Die Trendfolgestrategie ist eine sehr einfache, objektive Strategie ohne störende subjektive Einflüsse ("Die Firma hat tolle Produkte und macht hohe Gewinne, außerdem arbeitet mein Schwager da, und der hat mir an Weihnachten erzählt, dass sie bald von den Chinesen übernommen wird"), die nur wenig Zeit in der Umsetzung kostet und die -- wie zahlreiche Studien belegen -- langfristig am erfolgreichsten ist. Hobbyanleger sind gegenüber dieser Methode oft noch skeptisch, denn sie widerspricht dem Bauchgefühl "billig kaufen, teuer verkaufen".
 
Das Kleingedruckte


Nur der Vollständigkeit halber sei nochmal betont, dass die Sternelisten keine Wundertüte darstellen, sondern eine objektive rein mathematische Auswahl nach -- wie gesagt -- klar definierten, transparenten Kriterien zeigen. Diese Kriterien habe ich schon vor Jahren veröffentlicht, und zwar hier für die kurzfristige Sterneliste, hier für die langfristige Liste und hier für die Hybrid-Liste, die beide Auswertungen kombiniert. Jeder von Euch kann diese Parameter nachrechnen. Da die dahinter stehende Rechenpower aber immens ist und vor allem da man gigantische, sehr teure Datenbanken dafür benötigt (fünf alte kroatische Kuna ins Phrasenschwein: Daten sind das moderne Gold ...), übernehme ich gerne wieder die Auswertung für Euch.

 

easter_arse.jpg

 

Wie immer sind die Tabellen keine Empfehlungen. Sie sollen Euch lediglich Anregungen geben, Euch mit den Aktien zu beschäftigen und dann nach eigenem Ermessen zu entscheiden, welche Titel in Eure persönliche Anlagestrategie passen. Ganz wichtig ist dabei die Börsengrundregel "Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen" -- nicht umgekehrt, so wie es viele Privatanleger tun. Verluste zu begrenzen geht am einfachsten, indem man Stopkurse nutzt. Das hat den Vorteil, dass dabei sämtliche Emotionen ("Ach was, die steigt schon wieder, ist doch eine gute Firma mit tollen Produkten, die verkaufe ich jetzt nicht") ausgeschaltet werden. A propos:

 

Stopkurse helfen, das Risiko zu begrenzen


An dieser Stelle einige generelle Worte zu den Stopkursen. Aus regulatorischen Gründen möchte ich Euch keine Vorgaben oder Empfehlungen für individuelle Stopkurse geben, und wir diskutieren hinter den Kulissen derzeit sehr intensiv, wie weit meine Hilfestellung für Euch gehen soll und gehen darf. Genau wie meine Aktienvorstellungen sollen auch etwaige Angaben zu Stopkursen die Leserschaft lediglich dazu anregen, sich mit dem Thema zu beschäftigen: Wichtig ist, dass jeder von Euch grundsätzlich Verluste begrenzt. Dazu eignen sich Stopkurse, die man - ebenfalls wichtig und ungewohnt! - bereits vor dem Kauf von Wertpapieren setzt. So und nicht anders arbeiten Profis. Alle Profis. Bitte beachtet dazu auch meinen Grundlagenartikel zum Money-Management (klicki-di-klick) nochmal sehr sorgfältig.

 

Wo genau man aber seine Stopkurse setzt, dafür gibt es kein Geheimrezept, und folglich kann ich Euch da auch keine Empfehlungen geben. Meine Angaben zu Stopkursen sind daher auch nicht dazu gedacht, genau so an der Börse platziert zu werden - im Gegenteil: Wenn alle Leserinnen und Leser meiner Beiträge die Stopkurse exakt an der selben Stelle vormerken, hätte das fatale Folgen, wenn der Kurs tatsächlich in diesen Bereich fällt. Am besten betrachtet Ihr meine Stopkurse als das, was sie sind: als Vorschlag und grobe Orientierung, wo man eine Aktie -- je nach eigenem Risikoprofil -- absichern könnte. Wir sollten die Stopkurse daher im Rahmen der Diskussion gemeinsam erarbeiten, auf diese Weise gewinnt Ihr auch Erfahrung, wie man dabei vorgeht. Diese Limits solltet Ihr dann individuell variieren. Wenn ich schreibe, dass beispielsweise für JPMorgan (WKN 850628) aus obigen Tabelle der ideale Stopkurs von 120 auf 140 Euro steigt, dann könnten alle, die meine Beiträge lesen, ihre individuellen Stops irgendwo im Bereich 138 bis 142 Euro vormerken -- gerne auch krumme Werte wie 139,47 Euro. Denn Stop Loss ist eine Heuristik, keine Wissenschaft. Hauptsache, Ihr setzt überhaupt Stopkurse!


Wie gesagt, hinter den Kulissen prüfen und diskutieren wir emsig, wie weit die Bank eine Plattform für Empfehlungen betreiben darf. Grundlage dieser Prüfung sind Europäische Richtlinien zum Schutz von Privatanlegern, die auch für die (a)sozialen Medien gelten. Diese Richtlinien sind berechtigt und wichtig, denn sie schützen Euch wirksam vor unseriösen Aktienpuschern und vor Betrug. Immerhin stellt hier jemand, den Ihr überhaupt nicht kennt, Titel vor, die Ihr möglicherweise ebenfalls nicht kennt. Im Fernsehen und auf der Website von comdirect hört man ja immer nur von Bayer, VW, Nvidia, Apple, Amazon und Aktien zu den überaus spannenden Themen KI, Wasserstoff, Cannabis oder Lithium. Aber CDW -- immerhin oben auf Platz 1 -- oder auch Lotus Bakeries, Constellation Software oder die Oberbank, also Titel, die einfach seit Jahrzehnten langweilig steigen, die bekommt Ihr nur hier. Das liegt vor allem daran, dass die Fachpresse irgendwann keine Hefte mehr verkauft, wenn sie immer dieselben Aktien empfiehlt. Dann kaufen die Leser die Zeitschrift an der Tankstelle nicht mehr. Also wird spektakulär eine Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben. Das ist auch völlig legitim, denn anders als ich müssen die Verlage mit ihren Objekten Geld verdienen.  

 

Da sollten der (um 15 Grad) geneigte Leser und auch die ohnehin aufrechte Leserin schon wachsam sein. Grundsätzlich ist eine gewisse Portion Skepsis an der Börse vernünftig. Vor allem, wenn es um Empfehlungen geht. Zu viel Skepsis bei vermeintlich hohen Aktienkursen ist allerdings schädlich -- die Leute erwerben dann billige Tiefflieger (siehe hier) wie Leoni oder Bayer, die noch jahrelang weiter fallen können. Viel besser ist es, Titel zu kaufen, die seit vielen Jahren bereits im Kurs steigen. Und genau solche Titel kennt Ihr seit 2017 aus meinen Listen, mit denen viele Leserinnen und Leser bereits sehr erfolgreich sind. Eben oft abseits der Aktien, über die man sonst so liest. Das freut mich sehr. Indes:

 

NMH NOTAUS.png

 

Falls unsere Prüfung ergibt, dass Aktienvorstellungen hier nicht zulässig sind, wären obige die letzten Sternelisten gewesen -- also, auf dieser Plattform. In diesem Fall ist freilich nichts verloren; ich empfehle Euch immer gerne zwei der sensationellsten Angebote, die comdirect für Euch auf Lager hat: Einerseits die unfassbar hilfreichen Beiträge von "Marktstratege" Lipkow auf der comdirect-Website mit glasklaren Aussagen zum Markt und tollen, gewinnbringenden Aktientipps, und natürlich das spektakuläre neue Angebot "Hi!Stocks" bei comdirect: Hier erhaltet Ihr Einblicke in die Depots von Fremden. comdirect hat mich vor einigen Monaten mal gedrängt, doch auch an Hi!Stocks teilzunehmen und eines meiner Depots für neugierige Blicke zu öffnen. Das musste ich nach sehr sorgfältiger Prüfung schweren Herzens ablehnen, denn ein Blick in mein Depot würde große Teile der Bevölkerung schockieren und könnte weltweit schlimme diplomatische Umtriebe auslösen. Hinzu kommt, dass man ja Hi!Stocks nur per Smartphone bedienen kann, und ein solches steht mir dafür nicht zur Verfügung. Außerdem: wenn comdirect schon nicht in der Lage ist, mein Depot im "persönlichen Bereich" störungsfrei für mich anzuzeigen (leider kein Scherz: inzwischen sind zu viele WKN drin, und das Banksystem stürzt ab), wie soll es dann auf einem kleinen Smartphone klappen?


Je nun. Ich persönlich begrüße die juristische Würdigung sehr. Denn sie dient nicht nur Eurem Schutz und dem Schutz der Bank, sondern soll auch ganz konkret sicherstellen, dass sich das nmh-Team mit seiner billig gemachten Belletristik noch im rechtlichen Rahmen bewegt. Schließlich ist es auch Aufgabe der Finanzaufsicht, jene Texte genau unter die Lupe zu nehmen und ggf. strafrechtlich verfolgen zu lassen. Und meine Rechtsabteilung ist im Moment schon genug mit meinem Nachbarn und meinen Bankgeschäften (vide supra)  beschäftigt, da brauche ich nicht noch weiteren Ärger. So gesehen profitieren wir alle und in erster Linie ich selbst von einer sorgfältigen Compliance-Prüfung. Now for something completely different:  Lindt-Produkte.

 

Boooah. Es ist ja allgemein bekannt, dass ich immer nach Ostern und nach Weihnachten durch die Supermärkte rausche und Lindt-Sachen zum halben Preis kaufe. Da mir das selbst unangenehm und peinlich ist, packe ich immer noch Tarn-Einkäufe zusätzlich aufs Förderbank im Supermarkt: Waschmittel, Salz, Zahnpasta (brauche ich bei Lindt!), Reis, Nudeln, Lorbeerbladl, solche Sachen, damit es nicht so auffällt, dass ich sonst nur Lindt zum halben Preis kaufe. Inzwischen hat sich der Trick rumgesprochen, und dieses Jahr waren bei Rewe (Jröße an Lionel in den Hahnwald!) die Lindt-Sachen schon vor Ostern fast ausverkauft. Also habe ich mich zum Allzeithoch eingedeckt, sprich zum vollen Preis noch vor Ostern, ganz ohne Stop Loss!

 

Für mich Schokoladenostereier, für Euch Dividenden ...Für mich Schokoladenostereier, für Euch Dividenden ...

 

Dann fahre ich am Dienstag nach Ostern zum Einkaufen, und was sehe ich? Bei Edeka (das sind die mit dem lächerlichen Kleinkrieg gegen Mars und gegen Pepsi) gibt es noch Regale voll mit Lindt, jetzt zum halben Preis. Da konnte ich alter Geizkragen nicht widerstehen, und so habe ich jetzt im Keller einen Raum, der nur mit Lindt-Ostereiern gefüllt ist. 80 Kubikmeter voller knisternder Plastikpackungen, denn in der Schweiz hat man noch nicht auf Pappe umgestellt. Das reicht bis Weihnachten. Weihnachten 2027. Wenn also mal wieder jemand in den nächsten drei Jahren eine der langweiligen und völlig überteuerten Führungen durch das Rechenzentrum bucht, ist auch ranzige alte Lindt-Schokolode im Preis enthalten. Oder sollte ich meinem Nachbarn welche anbieten? Never!!


Fun Fact 1: Wenn man Schokoladeostereier kauft, kann man nicht die tollen modernen Self-Service-Kassen benutzen, die es in einigen Supermärkten jetzt gibt. Denn wenn Marc-de-Champagne-Eier oder auch Mousse-au-Chocolat-Eier dabei sind, ist im Kassensystem "Vorsicht, Alkohol!" codiert, und dann muss jemand kommen und die Jugendschutzfreigabe machen. Und das kann dauern. Da ist man an der Kasse schneller, auch wenn vor einem jemand steht, der kistenweise Lindt-Produkte und Reis und WC-Reiniger gekauft hat und an der Kasse dümmliche Diskussion über den Preis führt (die Hälfte von 6,99 Euro sind aber 3,49 Euro und nicht 3,50!). Dabei ist in den Eiern gar kein richtiger Alkohol; das ist alles künstliches Aroma, meistens von Symrise. A propos Symrise:


Fun Fact 2: Offenbar hat man dort vor einigen Jahren ein künstliches Amaretto-Aroma entwickelt. Denn ganz plötzlich war von allen möglichen Herstellern Schokolade mit "Tiramisu"-Kunstaroma erhältlich: Lindt, Ritter Sport, Niederegger ... alle hatten gleichzeitig ganz neu Tiramisu-Schokolade im Angebot, die freilich einfach nur künstlich nach Amaretto-Aroma aus Holzminden schmeckt. Sozusagen eine Crème 'Olzmindoise. Mehr zum Thema Symrise und was man alles über "Erdbeer"-"Joghurt" (zweimal zwei Anführungszeichen) wissen muss findet der (inzwischen vor Langeweile bereits um 18 Grad) geneigte Lesende hier.


Chancen an den Rohstoffmärkten: Kakao, Kaffee, Gold


Und wenn wir schon von Schokolade sprechen, doch nochmal zurück zur Börse. Ich weise ja auch immer wieder darauf hin, dass es abseits der Aktienmärkte Chancen gibt. Vor einiger Zeit haben wir in der Community mit Spekulationen auf fallende Anleihenkurse viel Geld verdient. Aktuell erscheinen mir einige Trends an den Rohstoffmärkten interessant. Geopolitische Unsicherheiten -- siehe oben -- wirken preistreibend für Commodities, die andererseits auch infolge einer verbesserten Industriekonjunktur, besonders in China, verstärkt nachgefragt werden. Folge sind neue Jahreshochs bei Öl, Kupfer, Aluminium und Silber.

 

Rumgesprochen hat sich ja der starke Aufwärtstrend bei Kakao, die Begründung habe ich mehrfach gegeben: Das größte Angebotsdefizit seit 60 Jahren -- Feuchtigkeit begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten; die Pflanzen sterben -- trifft auf erhöhte Nachfrage nach Schokoladeprodukten gerade in Schwellenländern. Ein Ende des Trends beim Kakao ist nicht in Sicht. Mit Zertifikaten wie beispielsweise SB2RLF (Hebel derzeit 1,2, Laufzeit endlos) kann auch weiterhin mitverdienen, wer auf weiter steigende Kakaopreise setzen will. Bitte mit Stopkurs. Doch:


Inzwischen bildet sich auch beim Kaffeepreis ein zaghafter Aufwärtstrend aus; ich habe gerade gestern erst das Zertifikat CJ8CTM (aktueller Hebel 1,9, Laufzeit endlos) gekauft, das von weiter steigenden Kaffeepreisen profitieren soll. Eine Hitzewelle hat in Vietnam, dem wichtigsten Produzenten von Robusta, die Ernteaussichten eingetrübt. Die Sorte Arabica ist teurer, wird jetzt notgedrungen gekauft, weil nicht genügend Robusta-Bohnen an den Markt kommen. Gleichzeitig steigt auch beim Kaffee die Nachfrage: In Indonesien hat sich der Konsum in den letzten zehn Jahren verdoppelt, in China sogar um 130 Prozent gesteigert, weil dort Kaffee-Ketten wie Pilze aus dem Boden schossen.

 

Überraschenderweise kann ich freilich nicht hellsehen; falls ich mich täuschen sollte, schützt mich mein Stopkurs auch bei den Zertifikaten vor hohen Kursverlusten. Moment, lasst mich kurz einen Kaffee holen, bei unserer Redaktions-Kaffeemaschine "Willi". Sie heißt so, weil sie immer irgendwas will: neuen Kaffee, frische Milch, neue Filter, Brühgruppe reinigen ...


So, da bin ich wieder. Der Klassiker ist natürlich der tolle Aufwärtstrend beim Gold. Es sind die Zentralbanken, die ihre Bestände weiter aufstocken, vor allem aus China, Indien und Kasachstan. Und das trotz des starken Greenbacks -- normalerweise macht ein starker Dollar das Gold für ausländische Anleger teurer. Das dämpft die Nachfrage und lässt den Goldpreis sinken. Eigentlich. Ob diese Länder einen höheren Anreiz haben, sich vom US-Dollar zu lösen? Russland und der Iran können wegen der US-Sanktionen keine Dollar gebrauchen. Gold hingegen wird überall akzeptiert und hinterlässt weniger Spuren. So ist es naheliegend, dass China oder Indien Importe von Öl und anderen Rohstoffen aus Russland mit Gold begleichen wollen, wodurch der Goldpreis in die Höhe getrieben wird. Das Edelmetall wird damit für die Notenbanken immer mehr zu einer neutralen, liquiden und nicht vermehrbaren Alternative zum Dollar und zu US-Treasuries. Gold profitiert deshalb auch von einer positiven Entwicklung in den Schwellenländern. Und Gold ist immer noch das beliebteste Mittel der Anleger gegen die Geldentwertung.

 

Wer jedenfalls davon ausgeht, dass Gold weiter steigt, kann ebenfalls Zertifikate darauf kaufen. Ich persönlich halte beispielsweise das Papier CU0QXV (Hebel 1, endlos). Wer mit Zertifikaten auf einen steigenden Goldpreis setzt, sollte auf die Finanzierungskosten achten. Es gibt auch Zertifikate mit höherem Hebel, beispielsweise CJ1WML (Hebel 3,6, endlos), aber hier erkennt man, dass die Zinsen für den Hebel gerade in schwächeren Phasen die Performance des Goldpreises auffressen. Bei Spekulationen auf schwächere Trends daher nicht übertreiben mit dem Hebel! Für Anleger, die das Emittentenrisiko scheuen, eignen sich natürlich auch Produkte wie Xetra-Gold (WKN A0S9GB) oder -- besser, da ohne Verwahrentgelt -- Euwax Gold II (WKN EWG2LD). Übrigens:


Persönlich halte ich überhaupt nichts von physischem Gold. Ich besitze auch keine physischen Bitcoin, sondern ausschließlich Zertifikate darauf. Physische Bitcoin sind mir viel zu umständlich und riskant (Diebstahl oder Defekt eines Datenträgers), und genauso sind auch Handel und Lagerung bei Gold sehr riskant. Ich will meiner verehrten Leserschaft nicht zu nahe treten: Bitcoin in physischer Form ist ebenso wie Gold in physischer Form insbesondere etwas für Verschwörungstheoretiker und Pessimisten, die unserem "System" ganz grundsätzlich misstrauen. Wenn die Welt untergeht oder ein (weiterer) Krieg ausbricht oder "die da oben" (also in Berlin oder in Brüssel, dort sitzen ja bekanntlich die Bösen!) Unsinn machen, dann hilft mir weder ein Goldbarren im Wert von 950 000 Euro (400 Unzen FED-Standardbarren) noch ein physischer Bitcoin im Wert von 100 000 Dollar. Beim Bäcker kann ich mit keinem von beiden bezahlen. Manchmal frage ich mich auch, wie Leute, die überall um sich herum Lug und Betrug wittern, sich wohl selbst als Geschäftspartner verhalten. Ein wenig Grundvertrauen in die Welt um uns herum ist nicht naiv, sondern eine Voraussetzung dafür, an der Börse und auch sonst im Leben erfolgreich zu sein. Daher:


Bitcoin-, Ethereum- und Hodl-Zertifikate (A18KCN, A2HDZ2, A2TT3D) halte ich mit trailing-Stopkursen, das hat seit 2017 überaus gut funktioniert. Und auch für die eben erwähnten Zertifikate auf Rohstoffe solltet Ihr wie gewohnt Stopkurse setzen, denn "the trend is your friend", aber eben nur "until its end".

 

Ich freue mich auf Euer Feedback und viele Fragen und wünsche Euch viel Erfolg beim Stöbern in den Aktienlisten, und, was noch viel wichtiger ist, weiterhin viel Erfolg bei Euren Aktiengeschäften mit comdirect.


Herzliche Grüße an alle, die das hier lesen, aus einem frühlingshaften München


nmh

 

______________________
*) Die Liste enthält, redaktionell nur ganz leicht bearbeitet, die aktuell bevorzugten Urlaubsdestinationen des höheren comdirect-Managements -- also meiner Stammleser -- und meiner übrigen verehrten Leserschaft

**) RSL =  relative Stärke nach Levy = Abstand von der 200-Tage-Linie, Beispiel BASF: Kurs = 54€, 200-Tage-Linie = 46€, RSL = 54/46 = 117 Prozent, mithin 17 Prozent über der 200-Tage-Linie, also ein Aufwärtstrend

 

Hinweis auf Interessenkonflikte: Selbstverständlich halte ich alle genannten Wertpapiere und noch zahlreiche weitere in meinen Depots. Von einigen viel, von anderen weniger. Eine Kursbeeinflussung durch den vorliegenden Text ist aufgrund der hohen Marktkapitalisierung nahezu ausgeschlossen. Ich halte es nur für fair, Titel vorzustellen, von denen ich auch selbst überzeugt bin, so dass ich mit den Lesern im selben Boot sitze.

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
137 ANTWORTEN

Klimaaprima
Mentor ★
1.391 Beiträge

Hallo @Erica 

 

So wie ichs verstehe, geht es in den Beiträgen von nmh um die Trendfolgestrategie (sicherlich nicht die einzige Strategie unter dem Börsenhimmel) und die dazu passenden Aktien.

 

Ich denke, dass war auch der berechtigte Anlass von @Shane 1  , die Aktie Walt Disney abseits der Trendfolge zu betrachten und das zu erwähnen.

Denn Walt Disney ist, wie schon m.E richtig notiert, keine Trendfolgeaktie. Sie hat aktuell bzw. seit November 2023 ein recht starkes Momentum. Das Momentum könnte den Kurs auf piep* US$ bringen, sollten sich die Märkte nicht einer generellen Korrektur unterziehen. Ob es mittel- bis langfristig darüber geht, bleibt abzuwarten.


Für Anleger einer Trendfolge ist diese Aktien bisher wohl kaum eine Überlegung wert. Viel zu volatil, zudem unter einem 5 Jahreskurs (minus 10%), somit auch negative Opportunitätskosten im Sinne einer TF. Als Momentumaktie ist WD m.E. sicherlich sehr  piep* und kurze Korrekturen böten dann auch piep* an, genauso ein Stoppkurs, sollte ich nur das Momentum im Auge habe. Ich persönlich könnte mir aber auch vorstellen, sollte der der Streamdienst/die Freizeitparks weiter anziehen, dass WD auch langfristig piep* wird und wieder einen Kurs von über piep* US$ erreicht. Mal schauen...

Grüße

 

Nachtrag: Nach Kenntnisnahme der neuen Nutzerregeln piep*

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Klimaaprima 

danke für den Beistand, um ehrlich zu sein, war ich zuerst eigentlich erfreut, nach Antonia feszustellen, das hier eine weitere Dame den Mut aufbringt, in diesem leider überwiegend von Männern dominierten Bord zu schreiben.

Vielleicht hatte ich meine Erwartung zu hoch festgemacht, die meines Erachtens etwas schnippische Antwort hat mich doch ein wenig erstaunt.

Aber lassen wir das, auch ich habe meine Eigenarten, welche nicht jeder sofort einordnen kann. 

 

Vielleicht noch ein paar Sätze für die anderen Lesern hier, Walt Diney hatte es tatsächlich die letzte Zeit nicht leicht. Als reines im Jahr 1923 gegründetes Familienunternehmen (ich habe den Mäusekonzern etwas später gekauft) wurde auf politischem Druck der Republikaner dem Konzern seine Parknutzungsrechte in Florida entzogen. Disney war in der Vergangenheit immer vollkommen neutral, eben ein reines Familienunternehmen mit dem einzigen Ziel, den Besuchern Freude zu bereiten. Warum die Politik dann massiv eingreift, bleibt mir da ein Rätsel.

 

Wichtiger erscheint mir noch einmal der Hinweis auf meine Angaben bei Valueaktien, welche am Ende des Tunnels angelangt sind und die Sonne wieder sehen. Natürlich denkt man, was soll schon schiefgehen, wenn das Invest glattgestellt wird, und der Kurs fällt, bin ich fein raus. Schließlich denkt jeder, er ist schlauer wie die Masse. Dann wenn der Kurs dummerweise nicht fällt, dann sitzt man womöglich mit gebunkertem Geld an der Seitenlinie und die Kurse fallen einfach nicht und steigen weiter?

 

Wo findet sich ein interessanter Konzern, gefallen wie Disney, ziemlich alle Klippen nun erfolgreich umschifft (vom aktivistischen Investor Nelson Peltz liest man auch nichts mehr bei Disney), es werden keine Verluste, sondern Supergewinne erwartet, die Dividenden sprudeln wieder seit Januar, und der Kurs ist angesprungen.

 

Von einer der vielen Studien - welche ja nachzuprüfen sind - noch ein Hinweis:

Wer vor 30 Jahren z.B. 10.000 Dollar nur in den S&P 500 versenkt hätte, besitzt bei einer durchgehenden Haltedauer heute 159.000 USD.

Wer die besten 10 Tage verpasst hätte, würde nur noch auf einen Wert von 72.500 USD kommen.

Und um es abzukürzen, wer die besten 30 Tage verpasst hätt, würde gerade noch auf einen Kontostand von 27.000 US-Dollar verfügen können.  

 

Natürlich kann niemand in die Zukunft sehen. Einige dieser omnipräsenten Wahrsager haben auch mal Glück mit ihren Voraussagen, sitzen dann in Talk-Shows, lassen sich für ihre weise Voraussicht huldigen, schreiben ihre Kolumnen und Bücher und verschwinden dann wieder in der Versenkung. Denn die nächste Warnung von ihnen geht dann in die Hose, vielleicht auch erst die übernächste, aber es wird so kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche!

 

Die besten Gewinnchancen lauern in diesen unsicheren Zeiten, auch wenn deren Filme derzeit nicht gerade Straßenfeger sind, mit solchen Aktien im Depot fühle ich mich pudelwohl.

Also lasst bei Valueaktien die Finger von in Stein gemeiselten Stoppkursen, setzt euch die eigene Reißleine (Schmerzgrenze) im Kopf, und lasst euch nicht verunsichern von Börsenweisheiten wie: an Gewinnmitnahmen ist noch niemand arm geworden.    

 

Denkt in anderen Dimensionen, oder schaut zumindest etwas weiter über denTellerrand !!

Grüßle - Shane

 

   

Erica
Autor ★★
32 Beiträge

Servus!

 

Über eine objektive Einschätzung bin ich sehr dankbar, der Austausch über Aktien und Strategien war ja überhaupt erst der Grund weshalb ich mich hier angemeldet habe.

Vielmehr hatte ich jedoch den Eindruck es ging zu einem guten Stück um die Darstellung von Überlegenheit, einiges empfand ich schlicht despektierlich.

 

"Falls du lieber einfache Zahlen liest"

"Ob du nur Konversation mit nmh suchst"

Die berühmten Einstandskurse

"Auf die Bilanz drücken" und mir dabei erklären dass es dabei um den entgangenen Gewinn geht

 

Eine oder die Aktie ist mit Sicherheit kein wunder Punkt sondern schlichtweg der Ton der die Musik macht. Entsprechend makaber viel meine Antwort aus. Wenn das alles nur Eigenarten von Dir waren (die ich natürlich nicht kenne) oder meine empfindliche Missinterpretation dann freut es mich um so mehr!  🙂

 

Auf ein neues:

 

zu B): Ja aber: Disney wirft mit sehr vielen Rabattaktionen um sich, in meinem Umfeld hat fast jeder zweite ein Gratis Abo zu einem Kauf xyz bekommen. Umso spannender finde ich es daher jetzt zu sehen wie hier die "Netflix Strategie" aufgeht.

 

zu E): Ja das hat fürs Erste funktioniert. Kann aber m.M.n. im besten Fall eine mittelfristige Lösung sein. Ein gewisses Alter ist erreicht, der Staffelstab gehört übergeben. Ich hoffe der nächste Anlauf funktioniert besser!

 

Neu F): Die Preise in den Parks. Wenn man sich mal das verfügbare Durchschnittseinkommen in den USA anschaut ist die Luft hier m.M.n. sehr eng. Ich muss allerdings gestehen das ich auf die schnelle keine Zahlen gefunden wo der Großteil der Besucher herkommt. 

 

Den Burggraben sehe ich bei Disney definitiv auch ansonsten hätte das Papier auch nie den Weg in meine Hände gefunden. 

 

In diesem Sinne, Grüße aus Entenhausen! 🙂 

 

ae
Mentor ★★★
2.949 Beiträge

Auch wenn weder Zeitpunkt noch Kurs des jeweils persönlichen Einstieges eine Rolle spielen wie sich ein Wert zukünftig entwickelt, hat es doch jemand einfacher eine solche Durststrecke zu durchstehen wie bei Walt Disney wenn er schon 1923 eingestiegen ist, oder wie Shane 1924 😉

Machen wir uns nix vor, so sind wir (Börsen)Menchen nunmal gestrickt!

 

Wer meint, jetzt im Sinne Buffetts, den Dollar für 50 Cent zu bekommen und die nötige Geduld und vor allem Zeit aufbringen kann …

Auf eine Verlustbegrenzung würde ich dennoch nicht verzichten wollen, gibt ja ausreichend Beispiele (3M, Intel, GE, etc. nur um drei ganz große zu nennen) wo ein, wenn auch schmerzhafter Ausstieg nicht die schlechteste Idee war. 

Will jetzt Walt Disney nicht unbedingt mit den genannten in eine Reihe stellen, aber Bob Iger ist ja auch schon 73 und wird nicht ewig bleiben, ein eventueller Nachfolger muss dann erstmal diesen Riesenkonzern, mit all seinen Eigenarten, erfolgreich lenken können. 

Sich von einem Wert zu trennen heißt ja nicht unbedingt komplett auszusteigen, wäre fatal für jedes Portfolio. Man darf bloß nicht  auf Schnäppchen warten. Diese erwischt man nur mit Glück und in der Zeit geht so manches an Gewinn verloren, weil man einen großen Teil der besagten 30 Tage verpasst. 

gruss ae

—————————
>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@ae 

Hallo, Bob Iger war bereits von 2005 bis 2020 Vorstandschef und leitete den Konzern eigentlich 15 Jahre äußerst erfolgreich. Seiner Initiative verdankt der Konzern Übernahmen von Pixar, Marvel und Lukas-Films, die dem Unternehmen einen gewaltigen Fundus an Filmcharakteren beschert haben, und noch auf Jahre hinaus ausgeschlachtet werden können. Wie zu lesen ist, hat Iger seinen ursprünglich dieses Jahr auslaufenden Vertrag bis 2026 verlängert. Bisher hat Iger erfolgreich agiert, aber natürlich wird sich der Aufsichtsrat mit dem Gedanken anfreunden müssen, dass ein Nachfolger anstehen wird.

 

Ich darf noch anmerken, dass ich bei Disney nicht getrommelt habe, vor lauter Sonne wartet man dort auf etwas Regenwetter, Hedgefonds versuchen weiterhin Einfluß im Konzern zu gewinnen, diese haben sogar eigene Kandidaten für den Verwaltungsrat aufgestellt. Auf der politischen Ebene arbeitet man aber auch an einer Lösung zusammen mit Floridas Gouverneur. 

 

Es geht darum, dass die Unterhaltungsbranche eine schwierige Zeit hinter sich hat, die Freizeitparks waren geschlossen, die eigenen Kreuzfahrtschiffe lagen im Hafen, alle Kinos waren geschlossen (auch der Sportsender ESPN konnte vorübergehend nur Spiele aus der Konserve zeigen). Walt Disney als Unterhaltungsunternehmen in der Pandemie wirklich am stärksten gelitten.

 

Der Disneyland-Park in Kalifornien war fast ein Jahr geschlossen, und auch die Parks in Florida, Paris, Tokio und Schanghai mussten schließen und lieferten erheblich weniger Umsatz (teils 85 % weniger) wie zuvor geplant ab. Die Freizeitparks sind jedochmächtige Eckpfeiler dieses Konzerns.

 

Zum Ausmaß dieses Debakels: dadurch fuhr Disney konzernweit einen Verlust von fast 3 Milliarden Dollar ein, jetzt erwartet man 7,5 Milliarden Gewinn. Und Iger will sage und schreibe weitere 60 Milliarden in die Parks stecken, der Mann zeigt auch noch im hohen Alter die Energie, den Konzern wieder an die Spitze zu führen.

 

Und wie die Löhne jetzt gestaffelt sind, ist doch gar nicht ausschlaggebend. Auch in Zeiten höherer Inflation kann das Management von Walt Disney weiterhin moderat an der Preisschraube für Eintrittsgelder, Buchungen, Essen in den Parks oder auch anderen Dingen drehen.                   Das führt zwar zu einem Zähneknirschen bei den Verbrauchern, aber für den Freizeitspaß sind sie jedoch häufig bereit, auch tiefer in die Tasche zu greifen. Und zudem gehen die Besucher weltweit in die Parks und nicht nur in den USA. Jetzt liest man von Ausbuchungen der Schiffe (allein auf der Global One, sollen laut Medienberichten rund 9500 Menschen Platz finden und soll damit das nach Passagierzahl weltgrößte Schiff sein.

 

Ich hatte und habe ja nicht die Absicht hier für Disney die Werbetrommel zu rühren, eigentlich gebe ich für gewöhnlich eher Anregungen und keine Empfehlungen. Ich bin Ende 2018 bei Disney eingestiegen und liege in etwa beim derzeitigen Kaufkurs. Aber ich handle auch so, wie ich es schreibe und habe mich wie hier schon geschrieben beispielsweise von 3M und Intel komplett getrennt, da mir deren Zukunft nicht gerade in rosaroten Farben leuchten. Warum tausche ich nun nicht einfach den Spieler aus ? Ich wechsle seltener aus, wer meine Einstellung kennt, weiß, dass ich auch gerne starke Verteidiger auf dem Spielfeld habe und nicht alles in den Angriff werfe.

 

Z.B. kam diese Woche ein deutscher Gesundheitsdienstleister (Sartorius) furchtbar unter die Räder und es reizte schon, hier aufzuspringen. Ich kaufe aber weder Stedim, noch die VZ, die Aktie ist mir trotz bald 20-prozentigem Absturz immer noch zu teuer bewertet. Und dabei schaue ich weder auf Value- noch auf Growth.

 

Meine Einlassung über Disney erfolgte lediglich durch den Eindruck, hier hat ein neues Mitglied eine lange Durststrecke bei dem Konzern durchgestanden und sucht nun Rat über eine unnötige Absicherung. Und das gerade zu einerZeit, wo sich die Wolken verziehen und die Aussichten lichten. Soll ich nun bei 79,00 oder vielleicht erst bei 79,50 Euro verkaufen?

Etwas, was ich ich rationell nicht nachvollziehen kann (nebenbei, der optimale Stopp um Verluste wieder auszugleichen ist rein mathematisch berechnet sowieso exakt 10 Prozent unter dem bezahlten Kaufkurs, denn dann braucht man nur 11 Prozent um seinen Verlust wieder zu egalisieren). Und wenn man die Burggräben bei seinen Aktien kennt, und zu seinem Invest steht, verstehe ich die Idee noch weniger.

 

Grüßle- Shane   

 

Nobka
Mentor
785 Beiträge

Naja Disnay würde ich nicht mal mit der Kneifzangen anfassen, da kommt seit Jahren nur noch ein Schrott Film nach dem anderen. Das hat nicht alles nur mit Corona zutun.

xox
Experte ★★
274 Beiträge

Hallo, abgesehen davon dass der Kurs macht was er muss, hab ich gestern einen Fragebogen zu einer Bachelor Arbeit bekommen.🥴

Graus. Heute kam ich zur Arbeit und musste mitansehen dass offenbar dutzende Mitarbeiter nicht gewillt oder zu dumm sind eine simple Aufgabe zu lösen.

Wo soll da der Esprit für neue Filme herkommen?

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Nobka 

Ja, die Filmausbeute ist derzeit mager, da kann man beipflichten. Dennoch bleibt Walt Disney eine der bekanntesten Marken der Welt. Ich habe   als Erwachsener durch den Nachwuchs bedingt Filme wie Aladdin und König der Löwen“ erst kennen gelernt.

 

@xox 

Sei nicht so streng, was muss man als Bachelor schon können - hübsche Mädchen anlächeln und ihnen eine Rose schenken (das kann doch jeder hab ich im Fernsehen gesehen) ? Der neue Film von Disney heißt übrigens im Originaltitel Wish. Vielleicht hat das Einfluß auf deine Kommilitonen?

 

Disneys Wurzeln liegen übrigens auch in Deutschland. Seine deutschstämmige Großmutter hieß Henrietta Groß und kam aus dem hessischen Dorf Miehlen aus dem Hintertaunus. Zu 25% war er also jedenfalls deutscher Abstammung. Ich habe leider keine Ahnung vom Prozentrechnen, aber von 100 Personen sind das doch bestimmt auch so zwischen 30 und 40 Leute. Das Volk der Denker und der Dichter ist wie man an unser politischen Führung erkennen kann, jedenfalls nicht mehr.  

 

Der Name kommt (muss man nicht unbedingt wissen) ursprünglich allerdings aus der Normandie (d`Isigny) und wurde nach der Auswanderung amerikanisiert in Disney. 

 

Viel Erfolg später beim Master!!

Grüßle- Shane

 

Antonia
Mentor ★★★
2.620 Beiträge

@Erica  schrieb:

.......

 

Spaß beiseite, nachdem die 200T im November durchbrochen wurde und die Streicheleinheit im Januar überstanden hat, kann ich sie doch eigentlich getreu der Trendfolgestrategie mit SL absichern, auch wenn sie mit dem Gedanken ursprünglich nicht gekauft wurde. Oder doch eher der händische Verkauf und neue Chancen suchen?

Platziert hätte ich den SL bei ca. 79€.


Hallo @Erica 

 

Wer in den letzten 10 Jahren bei  DISNEY (WALT) CO. (855686) eingestiegen ist, konnte mit SL und Wiedereinstieg gut Geld verdienen.

Wer sie gehalten hat, hat meines Erachtens, keinen großen Buchgewinn.

 

Die Ausführungen von @Shane 1 zur Aktie sind mal wieder sehr lesenswert und absolut nachvollziehbar. Aus seinen Zeilen (miss)deute ich, dass er vermutlich länger als 10 Jahre investiert sein könnte. Er hat somit die Volatilität der letzten Jahre mitgenommen und sieht nun wieder eine starke Zukunft des Unternehmens. 

Wer das auch so sieht, der hat seinen inneren oder scharf gestellten Verkaufsbutton bei geschätzt 65/70 Eur.

 

Wer das genau anders sieht, zum Beispiel, weil alle guten Fakten und tolle Zukunftsaussichten bereits eingepreist sind, der setzt den SL 5-10 Prozent über der 200-Tage-Linie.

 

Wer meint, das Unternehmen stirbt einen langen Tod und würde es nicht wieder kaufen, der monetarisiert jetzt.

 

Ich habe keine Disney, war nie in so einem überteuerten Disneyland und hasse Bambi.

Die Inspiration, Schaffenskraft und Vision des Walt D. imponieren mir allerdings sehr und sind mir ein starkes Vorbild! Allein die Geschichte, wie er den ersten Park finanziert hat!

 

Wünsche dir die richtige Entscheidung für dich!

Grüße von Antonia
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Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Antonia 

klug erkannt und genau so scharf analysiert wie der Lambo in deinem Nick!

Auch dein Like empfinde ist äußerst angenehm, ich kann mich nämlich noch schwach erinnern, als ich den früheren Ölförderer Royal Dutch zum Kauf empfahl, warst du etwas später enttäuscht, da dieser gerade danach die Dividende aussetzte.

 

So hoffe ich doch, dass du dennoch dabeigeblieben bist, für die schöne Dividende Verwendung hast und die Höhensonne bei der Aktie (heute ja Shell) unbeschwert geniesen kannst.

 

Was ich schon immer sagen wollte, ich kenne zwar diesen Jeanne Moreau aus deinem Epilog nicht welcher behauptet Männer haben nur Geld im Sinn, aber das zweite findet hier im Bord wirklich wenig Interesse.

Obwohl er recht hat, Immobilien und Gold gehören auch zu einem gesunden Vermögensaufbau !!  

 

Grüßle - Shane