am 14.10.2018 13:08
Aktien sind die absolut beste Geldanlage
Die Woche ging trotz heftiger Turbulenzen der Marktführer Knorr-Bremse erfolgreich an die Börse. Der Aufsichtsratsvorsitzende Milliardär Thiele wurde um ein paar Millionen schwerer und die Börse feierte ein neues Mitglied. Unabhängig davon, dass Bremsen für Züge und Lkws nicht gerade meine Fantasie beflügeln, eigentlich müssten wir ja jubeln, denn tatsächlich scheinen der Börse - überspitzt ausgedrückt - die Aktien auszugehen.
Der Trend ist eindeutig, in den Staaten, in Deutschland oder Österreich sinkt die Zahl der notierten AGs seit Jahren. So sind in den USA heute nur noch halb so viele Unternehmen präsent wie vor zwanzig Jahren und auch in Deutschland hat die Anzahl der Konzerne seit 2007 um vierzig Prozent abgenommen. Letztes Jahr waren es etwa noch fünfhundert.
Dennoch ist die Sorge, die Börse könnte austrocknen übertrieben, wir können uns immer noch tagelang damit beschäftigen, welche der weltweit zehntausenden von Aktien wir für würdig finden, in unserem Depot einen Ruheplatz zu erhalten.
Aber jetzt zu meiner Headline, welche hoffentlich etliche Mitglieder unseres Bords anregt, diese auch zu lesen und zu kommentieren.
Dass Aktien langfristig die beste Performance aller Anlageklassen bieten, wissen wir hier ja bereits alle, leider spricht sich das im Volk nicht so schnell herum und sind deshalb verpönt als besonders risikoreich. Worüber sich aber viele keine Gedanken machen, warum sind Aktien so erfolgreich und werfen solche Renditen für die Eigentümer ab?
Aktien sind eine Alternative zu den nichtvorhandenen Zinsen.
Noch vor einigen Jahren sprach man bei Anleihen von den sogenannten risikolosen Zinsen. Durch die Geldpolitik der EZB und Herrn Draghi wurden Sparer faktisch enteignet und heute kann man eher von den zinslosen Risiken sprechen. Durch die beiden Säulen der Aktienanlage (Kurssteigerungen und Dividenden), fahren Anleger parallel und haben dadurch die Chance in beiden Fällen Rendite zu erzielen.
Aktien sind Sachwerte
Dadurch bieten Aktien einen gewissen Inflationsschutz, wer heute beispielsweise 100.000 Euro in eine 10-jährige Bundesanleihe (zu sagenhaften 0,5% Zinsen) steckt, erhält bei Fälligkeit (2% Inflation berechnet) weniger wie 86.OOO Euro Kaufkraft wieder ausbezahlt.
Aktien eignen sich für alle Gesellschaftsschichten
Egal, welches Alter, den finanziellen Status, zum hier beliebten Zocken oder für einen soliden Altersaufbau, es ist einfach zu verstehen und die von Banken inzwischen Aktiensparpläne erleichtern es um ein weiteres
Aktien sind sofort zu verkaufen
Aktien sind innerhalb von Minuten problemlos zu verkaufen. Wer unverhofft Geld für ein Auto oder eine Reise benötigt steht hier nicht vor einem Problem. Wer schon einmal eine Immobilie veräußert hat und sich der vielen Vorgänge (Preis, Grundbuchauszüge, Makler, Auflassung, Notar, Käufer usw.) bewusst ist, weiß wovon ich spreche. Aber auch bei Edelmetallen zahlt man bei kleinen Stückelungen enorme Aufpreise, zehn Prozent ist keine Seltenheit. Bei Aktien sind selbst Teilverkäufe eines Bestandes problemlos möglich und auch Aktienkäufe sind ein Schnäppchen dagegen, hinsichtlich der Kosten, denn es gibt immer einen liquiden Markt.
Es gibt viele Gründe, den Schritt zur Aktie zu wagen und alle aufzuzählen sind sehr umfangreich. Wer Aktien kauft, beteiligt sich am Produktionskapital, also an Konzernen, welche versuchen mehr aus dem investierten Geld zu machen.
Die unwissenden und dummen Neider, welche von Ausbeutung der Arbeiter reden, von Reichtum auf Kosten anderer usw. lassen wir einfach reden, sie wissen es einfach nicht besser!
Wir als Aktionäre werden für das höhere Risiko belohnt, dadurch dass eine Firma in Konkurs gehen kann, immer eine schmerzhafte Korrektur erfolgen könnte, die Möglichkeit einer Dividendenstreichung in der Luft liegt, oder wir sogar einen Crash befürchten müssen. Der höhere Gewinn ist der Lohn für unser Risiko. Kein vernünftiger Mensch wird schließlich Aktien kaufen, wenn deren Rendite nur so hoch ist wie die Rendite einer sicheren Festgeldanlage oder eines Bausparvertrages oder sogar niedriger wäre.
Und deshalb sind sie es auch, nicht immer und in jedem Zeitraum, aber historisch und langfristig gesehen. Und deshalb sind Aktien aus meiner Sicht die beste Anlageklasse und wird es auch bleiben, vorausgesetzt, wir beteiligen uns mit Vernunft, langfristig und ohne den Gedanken die Börse als Spielcasino für den schnellen Gewinn zu sehen.
Abschließend will ich noch mit ein paar Zahlen verdeutlichen, dass mit zunehmendem Anlagehorizont auch die Sicherheit steigt:
52 Prozent aller Börsentage im Jahr sind positiv, 48 Prozent negativ. Wer also auf einzelne Tage spekuliert, der hat quasi die Chance eines Münzwurfes. Monatlich betrachtet liegt die Gewinnchance aber schon bei 62 Prozent. Denkt man quartalsweise, so sind immerhin 68 Prozent der Zeitabschnitte positiv. Je langfristiger man denkt, desto eher wird man mit einem Gewinn abschneiden. 71 Prozent der Jahre enden im Plus, 88 Prozent aller 5-Jahres-Zeiträume sind positiv und wer 20 Jahre zugrunde legt, der hat bisher immer zu 100 Prozent gewonnen.
Wie ich daher schon immer predige, – die „Kaufen und Liegenlassen“- Strategie Kostolanys funktioniert also weiterhin, lassen wir uns also von den Möchtegernfachleuten nicht einreden – buy and hold ist überholt und nicht mehr zeitgemäß!
Über eure Ansichten und Beiträge und Erfahrungen darüber freue ich mich immer, wenn ich auch nicht alle kommentieren kann, aber ein reger Meinungsaustausch soll ja auch der Sinn dieses Bords sein und Neueinsteiger können an den Erfahrungen älterer Börsianer wachsen.
Grüßle und einen schönen Sonntag
Shane
am 15.10.2018 12:34
Zuerst möchte ich mich für die regen Beiträge hier bedanken und freue mich besonders, dass likes von Mitgliedern hier eingehen, von welchen bisher im Bord wenig zu lesen war. Gerne würde ich allen antworten, doch das wird zu umfangreich.
Hallo TSG, die Zeitfrage spielt natürlich immer eine wichtige Rolle, allerdings schlägt diese bei allen Anlagemöglichkeiten (Hauskauf wegen Abzahlung oder Lebensversicherung) zu.
Eine der schlechtesten Börsenregeln (finde ich) ist deshalb die gängige Ansicht, dass die Aktienquote (eben während der Zeitfrage) 100 - Lebensalter sein sollte.
Soll ein Börsianer nur weil er älter ist (und das Kapital nicht bebötigt) seine Aktien verkaufen und das Kapital zinsfrei aufs Sparbuch legen? Und ob die Erben nun Bargeld oder Aktien - auch wenn sie zufällig nicht auf Höchstkurs stehen - erhalten, stört den Erblasser bestimmt nicht mehr.
geringe Kosten beim Kauf von Aktien sind natürlich auch ein wesentlicher Aspekt, welchen man in Betrachtung ziehen sollte. Auf Jahre gesehen spielen sie aber nur eine unwesentliche Rolle bei der Performance, es sei denn, wir wollen den armen Banken mit hektischen An-und Verkäufen etwas unter die Arme greifen.
@ehemaliger Nutzer
nein, ich denke nicht, dass die Inflation hier mit eingerechnet wurde. Die Erhebungen stammen auch nicht von mir, sondern habe ich irgendwo mal gelesen und festgehalten. Wichtig daran ist die Erkenntnis, dass die Chance einer Aktienanlage mit der Zeitachse steigt, und daher zusätzlich zu einem guten Anlageinstrument (nämlich der Aktie) noch an weiteren Stellschrauben (Langfristanlage) gedreht werden kann.
Wenn ich also stets schreibe, einem Stopp-Loss kritisch gegenüber zu stehen, heißt das nicht, ich verkaufe niemals Aktien, sondern nur, ich nehme einzelne Tagesverwerfungen nicht so kritisch, dass ich ausgestoppt werden will, obwohl ich die Aktie behalten möchte. Da ich meine Werte ständig im Auge habe, kann ich mich nach reiflicher Überlegung auch einen Tag, oder eine Woche später mit einer normalen Verkaufsorder von dem Papier verabschieden.
Leider habe ich gleich einen wichtigen Termin, auf welchen ich mich vorbereiten muss, werde aber bestimmt noch auf einzelne Beuträge von euch kurzfristig reagieren.
Grüßle - Shane
am 15.10.2018 12:54
Norddeutsch:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist
...es bringt nichts Tausende von Börsenregeln zu kolportieren, zu wiederlegen zu bestätigen
...an der Börse ist es wie bei der Ärzteschaft, wird der Patient an dem Rat gesund ---> war es der Arzt, wenn nicht---> ist der Patient schuld
...Börse ist auch wie Religion, jeder sucht sich den Bibelvers raus, den er gerade zum "Schönreden" braucht
...Tausende von Zitaten, manchmal schlau, manchmal unterschlau präsentiert
...Beeindrucken lassen sich davon genau die, die das System insgesamt nicht verstehen
...mindestens 9o% der Börsenkommentare sind kolportierter größtenteils abgeschriebener Schwachsinn, zitiert werden Einzelzitate ehemaliger Börsengurus
...nicht weil sie recht haben, sondern weil es ins Kalkül seiner eigenen Verhaltensweisen passt
...keiner kontrolliert im Zeitverlauf: War meine Aussage zum damaligen Zeitpunkt nach Zeitablauf X richtig???
...wer vor ein paar Jahren Oldtimer oder Häuser gekauft hat, schlägt jede Aktieninvestition um ein Vielfaches
Also lass uns Realisten bleiben, uns nicht ständig selbst mit wohlfeilen Worten bejubeln, sondern Siege und Niederlagen mitteilen, aus denen jeder seine Schlüsse ziehen kann und lasst uns Sprüche vergessen und analysieren, sondern harte Unternehmensfakten beurteilen.
am 15.10.2018 13:18
am 15.10.2018 13:30
@Noxx schrieb:Norddeutsch:
Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist
...es bringt nichts Tausende von Börsenregeln zu kolportieren, zu wiederlegen zu bestätigen
...an der Börse ist es wie bei der Ärzteschaft, wird der Patient an dem Rat gesund ---> war es der Arzt, wenn nicht---> ist der Patient schuld
...Börse ist auch wie Religion, jeder sucht sich den Bibelvers raus, den er gerade zum "Schönreden" braucht
...Tausende von Zitaten, manchmal schlau, manchmal unterschlau präsentiert
...Beeindrucken lassen sich davon genau die, die das System insgesamt nicht verstehen
...mindestens 9o% der Börsenkommentare sind kolportierter größtenteils abgeschriebener Schwachsinn, zitiert werden Einzelzitate ehemaliger Börsengurus
...nicht weil sie recht haben, sondern weil es ins Kalkül seiner eigenen Verhaltensweisen passt
...keiner kontrolliert im Zeitverlauf: War meine Aussage zum damaligen Zeitpunkt nach Zeitablauf X richtig???
...wer vor ein paar Jahren Oldtimer oder Häuser gekauft hat, schlägt jede Aktieninvestition um ein Vielfaches
Also lass uns Realisten bleiben, uns nicht ständig selbst mit wohlfeilen Worten bejubeln, sondern Siege und Niederlagen mitteilen, aus denen jeder seine Schlüsse ziehen kann und lasst uns Sprüche vergessen und analysieren, sondern harte Unternehmensfakten beurteilen.
Um einen Oldtimer oder eine Immobilie zu kaufen, muss man aber schon ziemlich viel Geld in die Hand nehmen oder einen Kredit aufnehmen.
Aktien sind dagegen auch für Kleinsparer geeignet. Auch wenn Aktiensnobs gibt, die meinen, alles unter 100.000 € sollte man besser in Fonds oder ETF stecken statt direkt in ausgewählte Aktien.
am 15.10.2018 17:46
...ja Nordlicht, du hast recht
...aber in den vergangenen Jahren bei den Zinsen waren diejenigen die Sieger, die Geld aufgenommen und dafür Immobilien in Großstädten gekauft haben
...ich bin ein totaler Aktienfan, trotzdem steckt mein Vermögen momnetan zu 70% in Immobilien, zu 20% in cash und zu 10% in Aktien und die Prozentualisierung in dieser Form ergab sich nur deshalb, weil die Immobilienwerte so stark gestiegen sind
...ich finde es immer nur so beschränkt, wenn jemand im Mikrokosmos seiner eigenen Entscheidungen hockt und meint unter Ausblendung anderer Betrachtungen das hohe Lied des "An meinem Wesen soll die Welt genesen" singt.
...alles ist ständig im Fluss und wer mit seinem Floß den geraden Kurs wählt kommt den Colorado-River nicht unbeschadet runter
am 15.10.2018 19:32
Hallo Noxx,
ich teile die Ansicht von @NordlichtSH. Aus deinen Beiträgen weiß ich, dass du ein Querdenker bist und in deinen Antworten immer selbstbewußt auftrittst.
Einige deiner Ansichten finden meine volle Zustimmung, aber gut die Hälfte deiner bisherigen Argumente zum Thema sind meiner Ansicht nach unzutreffend, eine selbstbewußte Antwort bedeutet ja nicht unbedingt, dass diese auch richtig ist.
Ich bin gerne dazu bereit, diese anzusprechen und durch zu diskutieren, allerdings erwarte ich einen fairen Terminus dabei und keine Antwort wie Schwachsinn, wenn jemand ein Zitat eines erfolgreichen oder bekannten Investors zitiert, hier einen Beitrag einstellt oder dir widerspricht.
Ich sage dir jetzt meine Ansicht, gerade zu diesem letzten Beitrag von dir. Die wenigsten der hier dreitausendfünfhundert Mitglieder werden sich den Kopf zerbrechen müssen, ob sie jetzt ihre übrigen 200.000 Euro vom letzten Monatsgehalt in einen Oldtimer, oder in eine weitere Immobilie stecken oder bei Sothebys in London einen weiteren Dali fürs Wohnzimmer ersteigern sollen.
Wir sind hier schließlich keine Milliardäre, welche ihre Millionen in Immobilien in München oder New York City investieren können. Sollte das für dich nicht zutreffen, bist du hier sicher im falschen Bord.
Und selbst wenn diese Option in Frage kommen sollte, die Rendite einer Immobilie liegt im Schnitt höchstens bei 4 % jährlich (jetzt nicht den Handel sehen, wir sind ja keine Makler). Und dies ist nicht irgendwo abgeschrieben oder mir im Traum eingefallen, ebenso beim Lieder trällern oder dem Coloradorafting.
Ich habe nämlich ebenfalls im Laufe meines Lebens einige Immobilien erworben und weiß deshalb mit Sicherheit, dass Vermietung - ausgenommen die selbstgenutzte Immobilie -nicht gerade die beste, einfachste oder risikolose Möglichkeit ist, sein Kapital zu investieren. Ich könnte hier wohl jeden Einwand entkräften, angefangen von der Lageauswahl, den Kauf- oder Architektenkosten, Vertragsgestaltung, Notar, Grundbuch, Sicherheiten, steuerliche Abschreibung, Disagio, Mieterrechte, Kündigungsklauseln, Mieterhöhungen... und, und, und, was ich aber bestimmt nicht machen werde.
Also, wenn hier jemand beschränkt (deine Worte) in seinem Mikrokosmos sitzt und nicht mit seiner kleinen Spareinlage gegen Griechenland oder Italien spekuliert um richtig Geld zu ziehen, dem solltest du ihm verzeihen, aber wer sich mit eigenen Immobilien auskennt, dem setzt du keinen Floh ins Ohr.
Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht verärgert, dann würde ich doch gerne sachlich einige deiner- meiner Meinung nach unzutreffenden Ansichten - in einem höflichen Meinungsaustausch ansprechen.
(allerdings erst am Wochenende, habe wegen einem unfachmännisch verlegten Balkon Handwerker im Haus)
Liebe Grüße - Shane
am 15.10.2018 21:15
...danke für Deine Antwort Shane
...danke auch für das ATTRIBUT DES QUERDENKERS
...genau darum geht es
...es geht um den Disput
...das Argumentationsgefecht im positiven Sinne, wohlgemerkt nicht im persönlichen Sinne
...diese alte Streitkultur, die in Zeiten der sozialen Medien verloren gegangen ist, dort ist man Gegner oder Claquer, aber nicht Disputant wie früher
...wenn ich von Schwachsinn rede, meine ich den Sermon (=analog für abgesonderten Samen), den selbsternannte Blogger so von sich geben um Aufmerksamkeit zu gewinnen
...die bemerkennswerteste Form davon tritt z.B. beim Finanzbarkamp auf, mit der Masche: seht her, ich geläuterter "Investor", alles habe ich falsch gemacht, schaut auf mich, jetzt sage ich Euch was ihr besser machen müsst
...mein Gedanke dabei, Du hast bewiesen, dass Du keine Ahnung hast, warum soll Dir jemand noch mal trauen
...es ist dieser mir eigentümliche Realismus, der Menschen meines Gegenübers, die alles möglichst harmonisch sehen möchten, irritiert.
...dabei meine ich es wahrlich nicht böse
...ich liebe die Satire, eine Ausdrucksform, Wahrheiten zu sagen und drüber lachen zu können
...ich habe kein Problem damit, Dir zu sagen, Deine Replik was die Immobilien anbelangt ist "lächerlich", es geht dabei nicht um jährliche Renditen von 4% sondern um Wertzuwächse
...wer in Hamburg vor 5 Jahren eine Eigentumswohnung gekauft hat heute den doppelten EK
...es wäre schade, Du würdest es persönlich nehmen
...das ist überhaupt nicht meine Intention
...ich nehme nur für mich in Anspruch, dass jemand der diesen Titel für diesen Thread raushaut auch mit gegenteiligen Ansichtsäußerungen leben muss
am 15.10.2018 21:21
@Noxx schrieb:
...es ist dieser mir eigentümliche Realismus, der Menschen meines Gegenübers, die alles möglichst harmonisch sehen möchten, irritiert.
nur ganz kurz: Irritation ist die Saat für Veränderung. Wir sollten dankbar sein, wenn uns jemand irritiert.
am 15.10.2018 21:37
Ja, die Immobilienpreise in Ballungszentren wie Hamburg, München, Berlin, Frankfurt sind in den lezten Jahren atemberaubend gestiegen, und nach zehn Jahren ist ein eventueller Veräußerungsgewinn steuerfrei.
Trotzdem von mir ein Aber: Immobilie macht halt auch mehr Arbeit, und man hat ein Klumpenrisiko, wenn man als privater Vermieter nur eine Immobilie hat. Bei Aktien kann man das Investment besser streuen.
am 16.10.2018 12:44
Moin allerseits,
...noch was zum Titel des Threads:
Aktien sind die absolut beste Geldanlage
...die Aussage ist in Ihrer Absolutheit absolut falsch
Gründe:
1) Es ist unter allen seriösen Geldanlegern unstrittig, dass die erste wichtigste und langfristig erfolgreichste Geldanlage eine selbstbewohnte eigene Wohnung ist. Die Wertsteigerung dieser eigenen Wohnung besteht einerseits in der Rendite, die man langfristig - vor allem in der Rentenzeit - durch ersparte Mieten erzielt und andererseits durch Wertzuwächse der Immobilie selbst, solange die Volkswirtschaft und ihre teilnehmenden Unternehmen Jahr für Jahr Gewinne addieren können (letzteres übrigens der Motor für Aktienzuwächse). D.H. Wertzuwächse bei Immobilien und Aktien werden durch den gleichen Prozess getriggert aber eine eigene Wohnung hat einen viel höheren Wert, wenn die Brutto-Sozial-Produkte nicht mehr wachsen, bzw. unter der Inflationsrate liegen. Newcomern des Aktiengeschäftes sollten das im Auge/Kalkül haben, wenn sie all die volltönenden Sprüche hören.
Überlegung Nr. 1: Vor der Aktie kommt die eigene Hütte
2) Es ist unter allen seriösen Geldanlegern unstrittig, dass die beste Form der Geldanlage eine sogenannte "Flexible Assetlocation" ist, damit ist gemeint, dass man sein Vermögen in bestimmten Kategorien zu bestimmten %-Sätzen parkt (Immobilien/Aktien/Gold/Anleihen/Cash usw.) und diese %-Sätze je nach Konjunktur- und Zinslage verändert, d.h. bestimmte Kategorien zu bestimmten Zeiten erhöht bzw. absenkt. So gehen alle großen Vermögensverwalter vor, ob Kostolany und seine Jünger da von "buy and hold" quatschen, interesssiert die nicht.
Überlegung Nr. 2: Aktien sollten 30% der Vermögensanlagen nicht überschreiten
3) Aktien sind als Geldanlage abhängig vom Zustand der jeweiligen Volkswirtschaft in Kombination mit der jeweiligen Gesellschaftsform. Erzähl heute mal Venezolanischen, Türkischen, Iranischen Inlandsaktiönaren etc was von Kostolanys Strategie, die schauen Dich ungläubig an.
Überlegung Nr. 3: Aktien müssen im Kontext der lokalen Volkswirtschaften und Gesellschaftsformen gesehen werden, die sind im Fluss und nicht stabil.
4) Es gibt Geldanlageformen, die immense Wertsteigerungen haben, Kunstgegenstände, Oldtimer, trendige Sammlungsstücke (es gibt Adidas-Schuhe aus vergangenen Jahren, die 3000 Euro kosten, Magic-Karten wie "Schwarzer Lotus" mit 2000 bei einem Kaufwert von 50 Cent) und einer der besten Anlagen überhaupt: LAND. Land ist begrenzt und biologisch/erhaltend gesehen unendlich wertvoll, es hat extreme Wertsteigerungen erlebt.
Überlegung Nr.4 : Wenn ich könnte würde ich statt Aktien lieber Land oder Wald kaufen.
Das alles nur so meine Meinung