Ich möchte zum Schluss noch etwas Persönliches sagen.
Ich selbst komme aus Rumänien. Ich bin 1979 nach Deutschland gekommen. Und ich erinnere mich noch sehr genau an die Zeit unter Ceausescu. Überall in der Stadt hingen damals Fähnchen. Es war Pflicht zu klatschen. Pflicht zuzustimmen. Und wehe, man hat sich nicht mitbewegt.
Das war kein Mitmachen, das war ein Zwang zur Haltung. Eine Erwartung, eine Linie. Und wer sich nicht eingefügt hat, war schnell Außenseiter.
Deshalb bin ich heute umso sensibler, wenn ich das Gefühl habe, dass mir eine Meinung, ein Symbol, eine politische Richtung aufgezwungen wird, gerade an einem Ort, der damit eigentlich nichts zu tun haben sollte, beim Banking.
Ich bin der Letzte, der hier Menschen unterdrücken oder angreifen will. Im Gegenteil. Aber ich weiß genau, was es heißt, keine neutrale Fläche mehr zu haben. Wenn plötzlich jede Plattform zum Meinungsträger wird, dann ist das für mich keine offene Gesellschaft mehr, sondern ein Dauerprogramm.
Ich bin seit über 45 Jahren in Deutschland. Aber das hier, das hat mit dem Land von damals nicht mehr viel zu tun.
Es erinnert mich eher an das römische Reich kurz vor dem Ende.
Was damals passierte: Während außen die Probleme wuchsen, verlor man innen den Bezug zur Realität. Die Gesellschaft beschäftigte sich mit Zeremonien, Symbolik, Eigeninszenierung, aber nicht mehr mit der Sicherung ihrer Grundlagen.
Ich erwarte ehrlich gesagt auch keine Antwort mehr. Die Reaktionen, die man hier bekommt, werden oft ins Lächerliche gezogen, verdreht oder moralisch eingeordnet. Man wird schnell als intolerant dargestellt, dann geht der Beitrag einmal durch eine glattgebügelte ChatGPT Antwortschleife, und das war es.
Ich ziehe meine Konsequenz. Danke!
Viele Grüße
TOM700
