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Richtige Altersvorsorge für einen Selbstständigen

franzwolf
Autor ★★
20 Beiträge

Schönen Tag allerseits,

 

ein Thema welches mich seit Wochen beschäftigt ist meine Altersvorsorge. Ich hab bis jetzt leider nicht viel dafür gemacht ausser Geld zu sammeln. Würde das jetzt aber irgendwie sinnvoll anlegen und bräuchte da mal euren Rat. Zunächst mal der Fragebogen den das Forum zur Verfügung stellt, spart ein Menge Arbeit für alle. Weiter unten führe ich die Geschichte detailliert auf.

 

 

  1. Ziel (abgesehen von "mehr Geld am Ende"):
    Alters und Rentenvorsorge da Selbstständig
  2. Alter und Anlagehorizont:
    Ich bin 42 Jahre alt und würde gern die nächsten 20-25Jahre investieren
  3. Altersvorsorge / Berufsleben:
    Vom Staat bekomme ich fast nichts (laut dem letzten Rentenschreiben um die 200€). Wann ich in Rente gehe schwer zu sagen
  4. Rahmenbedingungen wie z.B. Familie / angehende Erben:
    Bin verheiratet keine Kinder. Vererbt wird also nichts
  5. Geplanter monatlicher Sparbetrag / Einmalanlage:
    Ich könnte einmalig etwa 20-30k einzahlen und monatlich 500€ oder mehr einzahlen
  6. Steuerfreibetrag:
    Ich glaube 1500€
  7. Sicherheitsbedürfnis:
    Da das meine einzige Geldquelle sein wird sollte es relativ sicher sein
  8. Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto - und dessen Höhe:
    30k€ in proffes Börsenbriefe investiert, 10k€ in Krypto. Notgroschen aktuell noch um die 80k€
  9. laufende Kredite/Finanzierungen:
    Keine
  10. Risikostreuung (andere Assetklassen - vorhandene Immobilie nicht vergessen!):
    Nein. Besitze im Ausland eine kleine Wohnung (steht leer) für den Notfall
  11. eventuell vorhandene Erfahrung mit Wertpapieren:
    5 Jahre Erfahrung mit CFD, erfolglos

 

Ich bin also seit 2007 Selbstständig, mein Job ist es vereinfacht gesagt, alles zu reparieren was mit Unterhaltungselektronik zu tun hat. Vom Smartphone über Konsolen bis zu Digicams alles dabei.  Ich habe keine Mitarbeiter, bestreite das ganze also alleine und dabei wird es auch bleiben. Da ich auch nichts verkaufe, arbeite ich von Zuhause aus, spart Zeit und Geld. 

 

Das Thema Rente hat mich bis dato nicht so sehr interessiert, ich habe immer gedacht ich spare einfach soviel dass es am Ende reicht. Das wird wohl sicherlich nicht mehr der Fall sein, deshalb möchte ich mein Geld vernünftig anlegen. Da ich nur einpaar Jahre angestellt war, ist meine aktuelle Rente bei ca 200€ also kaum der Rede Wert. Eins meiner Probleme ist, wieviel Geld wird man am Ende brauchen und ab wann wird man nicht mehr arbeiten? Schwierig.

 

Gehen wir mal vom best case aus: Arbeiten noch 25 Jahre. Mit der früheren Inflation halbiert sich das Geld so ca alle 20 Jahre. Aktuell geht es etwas schneller. Heisst also Krankenversicherung, Miete, Essen usw werden in 25 Jahren das doppelte Kosten. Wenn ich das so zusammenrechne brauche ich dann etwa 2000€ monatlich nur um zu existieren. Also 25k€ jährlich. Wenn ich am Ende eine halbe Million sparen würde darf ich quasi nicht länger als 20 Jahre leben, sonst reicht es ja nicht. Abgesehen davon 20 Jahre wieder später halbiert sich das Geld ja wieder... also irgendwie ergibt das ein Error in meinem Kopf aber vielleicht liege ich da ja falsch.

 

Laut einem MSCI Rechner würde das ganze wie folgt aussehen:

 

30k jetzt einzahlen + 500€ monatlich kommt man nach 25 Jahren auf 510k€ das würde ja gerade so reichen, vielleicht

 

Vielleicht wäre es sinnvoll nicht alles in den MSCI zu stecken sondern evtl was in einen S&P 500 oder was anderes? 

 

Ich weiss leider nicht wie sich mein Job überhaupt entwickeln wird. Einerseits werden Reparaturen immer wertvoller, andererseits machen es die Hersteller immer schwerer bis teilweise unmöglich überhaupt irgendwas zu reparieren, alles sehr ungewiss.

 

Eine Idee wäre noch am Ende auszuwandern, damit hätten wir kein Problem, ist die Frage ist das bis dahin überhaupt noch möglich in ein Land zu gehen wo das Geld vermutlich besser ausreichen würde. Eins der großen Probleme ist die Krankenversicherung, die frisst einen Großteil des Kapitals auf, das habe ich bis dato leider komplett übersehen. Und gesetzlich sich am Ende versichern geht ja nicht.

 

Vielleicht wäre es auch sinnvoll den aktuellen Proffe invest zu verkaufen (Wert heute 28k€) und zusätzlich in ein ETF zu investieren, ich weiss es einfach nicht. Wie Ihr vielleicht erkennen könnt bin ich etwas ratlos und auch leicht verwirrt, ruhig schlafen fast unmöglich. Am Ende wird man viellelicht doch ein Sozialfall...

 

Sorry für die langen Worte und vorab schon mal vielen Dank für eure Tipps und Ratschläge. Vielleicht gibt es hier jemanden der eine ähnliche Situation hat und kann mir evtl weiterhelfen. Ich habe an dem Text einpaar Tage gefeilt und hoffe es ist alles wichtige drin, bin mir aber sicher es fehlt etwas...

 

Beste Grüße

37 ANTWORTEN

franzwolf
Autor ★★
20 Beiträge

@dg2210 

 

Das Auswandern bezog sich auf erst in 20 Jahren oder später wenn ich nicht mehr arbeiten würde. In ein Land sofern das überhaupt dann noch möglich ist, wo man mehr vom Geld bekommt. Es gibt doch aber auch EU KV Versicherungen habe ich gesehen, könnte ich nicht einfach dorthin jetzt wechseln und in 20 Jahren wieder zurück in die GKV? Oder könnte ich mich z.B, einfach privat in einem anderen Land KV versichern ohne dort zu leben sondern hier arbeiten?

 

@michael04827 

 

Also davon halte ich absolut gar nichts. Selbst mein Freund bei einer großen Versicherungsfirma wo ich auch einpaar Versicherungen habe, sagt, das macht keinen Sinn. Da zahlt man nur drauf. Der einzigste der dabei verdient wäre er selbst.

 

@Glücksdrache 

 

Also nie im Leben würde ich was in die Gesetzliche einzahlen, das macht wirklich sehr wenig Sinn. Das wären monatlich 4 Stellige Summen, das bringts nicht. Was ich an deinem Kommentar nicht verstehe, was meinst du mit "Vehikeln?

 

Aktuell schiebe ich das Geld aufs Depot mal sehen was am ende rauskommt zum investieren.

 

Beste Grüße

 

 

Glücksdrache
Legende
3.627 Beiträge

Hallo @franzwolf,

 

danke für die schnelle Antwort. Investmentvehikel - > Wertpapiere, Anlageformen

 

Also nicht alles sozusagen in eine Art Anlage stecken, da kann es erhebliche Risiken geben. 

 

Liebe Grüße

 

Gluecksdrache

franzwolf
Autor ★★
20 Beiträge

Du meinst also bisschen was in diverse ETF's, bisschen was in Aktien, bisschen was in Edelmetalle usw...?

dg2210
Legende
6.916 Beiträge

@franzwolf  schrieb:

? Oder könnte ich mich z.B, einfach privat in einem anderen Land KV versichern ohne dort zu leben sondern hier arbeiten?

 

 


Einfach ist das garantiert nicht. Ob es möglich ist? Da solltest du einen qualifizierten Berater fragen.

Einfach und gesetzlich klar geregelt (§ 5 Abs. 1 Nr. 13 SGB V) ist nur der Weg von einer EU-ausländischen gesetzlichen KV in die deutsche gesetzliche KV.

Antonia
Mentor ★★★
3.063 Beiträge

Hallo @franzwolf 

 

Klassische AV für einen Unternehmer besteht aus mindestens drei Säulen:

1) Rentenversicherung

2) Immobilie

3) Wertpapiere

Eine optionale vierte Säule:

4) Divers

 

Rentenversicherung

Prüfe, ob für dich die Aufstockung der gesetzlichen Rente in Frage kommt und ob das für dich sinnvoll ist.

Prüfe, ob für dich eine Rentenversicherung (d)einer Handwerkskammer oder des Versorgungswerkes in Frage kommt.

Schließe eine private RV ab! Ist nicht unbedingt der Brenner aber du hast dann eine feste lebenslange Rentenzahlung!

 

Immobilie

Entweder vermieten oder selbst nutzen, das ist ein sehr bewährtes Assets. Gilt u.U. auch für Immobilien im Ausland.

 

Wertpapiere

In Form von Aktien. Zum Beispiel mit dem Pantoffelportfolio . Oder mit dem Aufbau eines Dividendendepots, da gibt es ein paar ETF oder auch Einzelaktien. Letztere unterliegen allerdings einem größeren Risiko.

 

Divers

Es kann nicht schaden, je nach Interesse und Kenntnissen, sich auch andere Vermögenswerte peu à peu anzuschaffen.

Edelmetalle, Kunstsammlung, Uhren, Oldtimer, Spirituosen, Edelsteine, Schmuck und vieles mehr.

 

Die IHK und die Handwerkskammern aber auch Stiftung Warentest bieten immer wieder Beratungen und Hilfeleistungen zu Fragen der AV an. Nutze diese, wenn du kannst und vor allem auch, wenn du Mitglied bist!

Stelle deine Fragen eher anderen Unternehmern als Angestellten zum Beispiel auf Unternehmerstammtischen.

 

Das Thema mit der kranken Kasse Krankenkasse begegnet mir allzuoft. Die gesetzliche Kasse hat eine Beitragsbemessungsgrenze. Das heißt, nach oben gibt es eine Höchstgrenze. Die zahlt nur, wer gut verdient! Als Selbständiger natürlich komplett allein, da gibts ja keinen Arbeitgeber mehr. Wer darüber hinaus verdient, zahlt keinen Cent mehr, auch Großverdiener nicht!

Die PKV berechnet sich nach Alter und Gesundheitszustand. Verhält sich also konträr zur GKV.  Das weiß man und geht bewusst ein, wenn man sich für ein System entscheidet.

Wenn du Anspruch auf eine gesetzliche Rente hast und nicht in die KV der Rentner kommst, dann kannst du auf Antrag einen Obolus zu KV erhalten.

Ansonsten bleibt dir die Basisversicherung der PKV mit Streichung der Leistungen, die du nicht brauchen wirst. Aber Achtung! Entscheide das nicht alleine, sondern lass dich (extern) beraten!

 

Eine weitere Möglichkeit ist die Anstellung als sozialversicherungspflichtiger Arbeitnehmer. Nicht leicht aber möglich.

Eine weitere Möglichkeit ist die von @dg2210 genannte Versicherung übers (EU?) Ausland.

 

Ein kleiner persönlicher Tip, falls du es nicht längst so machst, zahle dir ein normales Gehalt, wie einem guten Handwerker, nicht mehr! Alles andere kommt in die AV, jedenfalls habe ich das immer so gemacht. War nicht immer einfach, wenn die Unternehmerfreunde in schicken Markenklamotten mit dickem Auto vorgefahren sind (das hat mich noch nicht interessiert aber das folgende) und von ihrem letzten Urlaub berichtet haben. Safari in Afrika, Skifahren in der Schweiz, Tauchurlaub Malediven usw. Alles in einem Jahr wohlgemerkt. Das ist natürlich alles toll aber, wer so einen Lebensstandard gewohnt ist, tut sich dann im Alter schwer mit teurem Haus, geleastem Wagen und PKV versichert...

 

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

CurtisNewton
Legende
3.838 Beiträge

@Antonia  schrieb:

 

[...]

Das Thema mit der kranken Kasse Krankenkasse begegnet mir allzuoft. Die gesetzliche Kasse hat eine Beitragsbemessungsgrenze. Das heißt, nach oben gibt es eine Höchstgrenze. Die zahlt nur, wer gut verdient! Als Selbständiger natürlich komplett allein, da gibts ja keinen Arbeitgeber mehr. Wer darüber hinaus verdient, zahlt keinen Cent mehr, auch Großverdiener nicht!

[...]

 


Das gilt, zumindest für gesetzlich und freiwillig gesetzlich versicherte Angestellte, aber genauso für das Krankentagegeld.

Wenn man ein hohes Einkommen hat und paar Monate ausfällt kann einem da ganz schnell der Lebensstandard absacken.

 

Wenn man deutlich über der Beitragsbemessungsgrenze liegt sollte man auch als gesetzlich Versicherter über eine private Krankengeld Versicherung nachdenken.

 

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

dg2210
Legende
6.916 Beiträge

@Antonia  schrieb:

Safari in Afrika, Skifahren in der Schweiz, Tauchurlaub Malediven usw. Alles in einem Jahr wohlgemerkt.

 


...und dann noch "nebenbei" ein Unternehmen leiten. Das ist bestimmt nicht typisch, aber: Glückwunsch, zu dem, der so etwas schafft.

Antonia
Mentor ★★★
3.063 Beiträge

@dg2210  schrieb:

@Antonia  schrieb:

Safari in Afrika, Skifahren in der Schweiz, Tauchurlaub Malediven usw. Alles in einem Jahr wohlgemerkt.

 


...und dann noch "nebenbei" ein Unternehmen leiten. Das ist bestimmt nicht typisch, aber: Glückwunsch, zu dem, der so etwas schafft.


Ja, das finde ich auch!

Aber keinesfalls zu Lasten der AV, welches bei meinen o.g. Kollegen leider der Fall war. Nun, mit einiges ü55 straucheln sie.

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

ppjjll
Experte ★★
364 Beiträge

Hi,

 

Deine Ablehnung der gesetzlichen Rente halte ich für einen Fehler!

 

Du kannst Dich als Selbständiger freiwillig versichern und wenn Du die nächsten 25 Jahre den Durchschnittsbeitrag einzahlst hast Du am Ende des Tages 25 weitere Rentenpunkte. Jeder Rentenpunkt ist heute 36 EUR wert, sprich 900 EUR Monatsrente Stand heute. Das dürfte ca. 30-40% mehr sein als was Dir jede private Rentenversicherung auf Grundlage einer Projektion bringt!! Hinzu kommt die 900 EUR (und Deine vorhandenen 200) werden bis zum Rentenbeginn dynamisiert (Kopplung etwas unterhalb der Gehaltssteigerungen). On top bekommst Du auch noch den halben Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung für Rentner gezahlt.

 

Erst wenn das Fundament steht würde ich in Aktien gehen.

ppjjll
Experte ★★
364 Beiträge

Noch eine Ergänzung, da der Vergleich mit der privaten sehr hinkt, da diese keine Leistung für Hinterbliebene und im Falle der Erwerbsminderung beinhaltet.

 

Außerdem solltest Du Dir bewusst darüber sein, dass sich die GRV zu ca. 30 % aus Steuermitteln trägt. Sprich Du finanzierst das System mit bekommst aber keine Gegenleistung. Diese würdest Du aber erhalten, wenn Du sie via Beitragszahlung aktivierst.

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