am 25.09.2021 10:07
hat die Qual!
Morgen, am Sonntag, ist es wieder soweit.
Ich gehe wählen 😁!!!
Warum?
Na, weil ich als Wahlberechtigte äußerst privilegiert bin! Es gibt nicht so viele Länder auf diesem Erdball, wo eine echte demokratische Wahl möglich ist! Hier bei uns habe ich aber die Wahl und ich freue mich unendlich, hier leben und wirken zu dürfen!
Und weil die echte Wahl so ein seltenes Gut ist, ist es meine verdammte Bürgerpflicht, dies auch mit Stolz und Freude zu nutzen!!!
Kann man auch politische (oder gesellschaftliche oder....) Verantwortung nennen.
Und was wähle ich nun?
Sind doch alles Räuber, Diebe und Politiker!
Das künftige Regierungsoberhaupt kann man ja gar nicht wählen, son Mist (vielleicht auch besser so?).
Eine Partei, die alles bietet, was mir wichtig ist, gibt es och nich...
Eigentlich kann man ja nix wählen.
Aber irgendwo muss das Kreuz ja gesetzt werden!
Wer sich komplett verwirren will und keine Parteiprogramme durcharbeitet, es noch nicht kennt, kann hier vielleicht die Entscheidung to go finden?
Jede Stimme zählt!!!
Auch meine
🤗
am 27.09.2021 18:17
@Zilch schrieb:Was man jedoch sagen kann ist, dass der Spruch damals viel Aufsehen erregt hat und auch viel Unmut.
Höre ich ständig, und war mir noch nie plausibel. Natürlich haben da diverse Leute geschäumt. Aber wo, und welche? Nach meiner Beobachtung was das nämlich größtenteils die, die die FDP sowieso nie wählen, und tatsächlich dann im Anschluss gleichzeitig das alte Narrativ ("die FDP will nur Dienstwagen") und das neue Narrativ ("die FDP stiehlt sich aus der Verantwortung") propagiert haben. Nun war logische Stringenz noch nie eine Voraussetzung für Kritik, und ich bin auch immer für eine gute(!) Polemik zu haben, aber dieses Paradox als Ausganspunkt der Betrachtung ist doch schon ein starkes Stück.
Kurz, um es mal als Wähler ebenjener Partei zu sagen: Wenn man mir plausibel verkauft, dass die Inhalte nicht ausreichend umsetzbar waren -- und das war vor vier Jahren (mit Schwarz-Grün plus gelbem Fensterkitt) der Fall, auch wenn die Kommunikation in der breiteren Öffentlichkeit vielleicht unglücklich war -- dann ist das okay, dann wird's halt nichts. Effektiv, wenn man den Umfragen traut, hat das die Partei damails zwei Prozentpunkte gekostet. Das ist durchaus verkraftbar. Und nach allem, was ich mitbekomme, ist das auch diesmal die Linie der FDP. "Um jeden Preis regieren" wird's nicht geben.
--
Davon abgesehen, sehe ich die Situation aber erstmal auch nicht. Natürlich gibt es große Gegensätze in den Programmen von Grünen und FDP. Kommt man dort zu keiner (obwohl mMn durchaus möglichen) Einigung, müssen die Themenfelder eben notfalls in der kommenden Regierung ausgeklammert werden. Das ist machbar.
Das Problem sehe ich hier eher an der grünen Basis. FDP-Wähler sind da recht pragmatisch, und Habeck ebenfalls, aber bei den (jungen) Grünen, wo es einen nicht unbeträchtlichen Überlapp mit Fridays4Future etc. gibt, die ja selbst schon am eigenen, Grünen Programm Kritik üben, wird's eventuell schwer, noch weitere Kompromisse zu verkaufen. Möglich, dass es letztlich daran (und nicht etwa an der FDP) scheitert.
Denn diese Kompromisse werden kommen, sonst können wir die Gespräche auch gleich lassen, und irgendeine der anderen tollen Optionen (Groko, Minderheitsregierung, Neuwahlen bis der Arzt kommt ...) ausprobieren.
"Thema X ist so wichtig, dass keine Kompromisse möglich sind" geht halt nicht. In alle Richtungen, für alle Parteien, und bei allen Themen.
am 27.09.2021 18:41
@NR hier sieht man die Unterschiede in der Wahrnehmung über die damalige Berichterstattung und auch den Umfeld in dem man sich befindet und solche Sachen auffasst. Es ist medial vielleicht "unglücklich" kommuniziert worden, aber es "als starkes Stück" zu bezeichnen, weil meine Auffassung anders war als deine, ist "ein starkes Stück" 😉
Ich war zumindest damals nicht an den Verhandlungen beteiligt und kann nicht sagen, ob die Probleme damals unüberwindbar waren wie behauptet, oder eben doch hätten überwindet werden können wie andere Stimmen (zum Beispiel der Grünen) behaupteten.
Und bevor irgendwelche falschen Gedanken kommen schäme ich mich nicht dafür offen zuzugeben FDP Wähler zu sein. Freunde von mir sind kommunalpolitisch bei der FDP aktiv. Ich bin also kein FDP Gegner.
Man muss hier zwischen meiner eigenen Meinung und meiner Folgerung wie man das sehen könnte unterscheiden. Aber ich denke das ist verständlich ausgedrückt gewesen, oder? Ich sagte ja lediglich was sein und wie es ankommen könnte, wie man es sehen könnte, und nicht, dass es so ist als apodiktische Wahrheit. Wenn das so rüber kam: das wollte ich nicht.
Ansonsten stimme ich dir zu. Kompromisse sind unumgänglich, lassen wir uns überraschen welche kommen. 🙂
am 27.09.2021 19:02
@Zilch schrieb:
Und bevor irgendwelche falschen Gedanken kommen schäme ich mich nicht dafür offen zuzugeben FDP Wähler zu sein. Freunde von mir sind kommunalpolitisch bei der FDP aktiv. Ich bin also kein FDP Gegner.
um es mit Roy Black zu sagen;
🎼"Du bist nicht allein" 🎶
Hier in Kölle gibt es zumindest 3 ! vermögende, sehr vermögende,
überaus vermögende Haushalte, die unseren,
nennen wir Ihn mal --- Hobi gewählt haben, warum auch nicht 😉
Kompromisse sind unumgänglich, 🙂
Zustimmung, dies sollten auch einige wenige hier mal beherzigen,
...als auf PN Weg immerzu drauf zuhauen,
wie Mann von einigen solidarischen
FreundenBörsenfreunden so hört,gell 😁
27.09.2021 19:06 - bearbeitet 27.09.2021 19:10
@Zilch: Mir ist nicht bekannt, dass Du beide Narrative oder sonstige Paradoxien benutzt hättest 😉
Dementsprechend war das natürlich nicht in Deine Richtung gemeint -- wem der Schuh passt, der ziehe ihn sich an; das o.g. war einfach der Tenor und die Grundargumentskette, die ich nach der gescheiterten Verhandlung mitbekam (Kommentatoren, online, offline, ...), und im Folgenden dann auch die Basis für "das kann/wird sich die FDP nicht noch einmal erlauben". Doch. Kann sie. Das wollte ich aufzeigen.
Edit: Beim noch-mal-lesen sehe ich aber gerade, wie das schräg rüberkommen konnte. Unklar, sorry dafür.
am 27.09.2021 19:29
Sowohl die SPD als auch die Grünen haben Erhöhungen des Spitzensteuersatzes und eine Vermögenssteuer im Wahlprogramm.
Einen Mindestlohn von 12 € könnte die FDP schweren Herzens mitgehen, aber wenn sie bei den Steuererhöhungen mitmachen würden, wäre das Ende der Partei eingeläutet.
Wenn aber keine Steuererhöhungen kommen sollen, werden dann die Mitglieder von SPD und Grünen einem Koalitionsvertrag zustimmen?
Ich vermute nach endlosen Gesprächen bleibt nur die Groko unter SPD Führung.
27.09.2021 20:18 - bearbeitet 27.09.2021 20:20
27.09.2021 20:18 - bearbeitet 27.09.2021 20:20
Bei der Steuer geht nur ganz groß oder gar nicht. Wenn das komplette System rundum überholt wird (kalte Progression usw.) und das Ergebnis aufkommensneutral ist, ggfs. mit den erweiterten Abschreibemöglichkeiten für Unternehmen aus dem FDP Programm -- und natürlich mit einer Reparatur der Besteuerung von Kapitalerträgen, Termingeschäften und Totalverlust, inkl. wesentlich höherem Freibetrag -- dann kann man auch einen höheren Spitzensteuersatz akzeptieren bzw. verkaufen.
Da darf sich dann die SPD-Linke ganz realpolitisch überlegen, was Ihnen denn wichtiger wäre. Wünsche ich mir schon deswegen, damit Lothar Binding in diverse Tischkanten beißt.
27.09.2021 20:18 - bearbeitet 27.09.2021 20:19
27.09.2021 20:18 - bearbeitet 27.09.2021 20:19
@NR alles gut. Ich schätze dich sehr, du bist ein angenehmer und in meinen Augen sehr logischer Mensch. Ich hab es nicht böse gemeint 🙂
@jürgen55 interessanter Gedanke. Im Prinzip also wie 2017. Aber siehst du da die einzigen Konflikte? Was ist mit der Schuldenbremse? SPD und FDP wollen dran festhalten, die Grünen diese reformieren. (Wenn ich das richtig verstanden habe)
am 27.09.2021 20:29
Ich sehe darin die einzigen schwer lösbaren Konflikte.
Bei der Schuldenbremse würde die FDP mitspielen und dies als zeitlich begrenzt und als eine sinnvolle Zukunftsinvestition verkaufen.
Zumindest haben frühere Koalitionen zwischen SPD und FDP immer mit höheren Schulden geendet.
am 28.09.2021 11:51
@huhuhu schrieb:
...ab einem gewissen alter interessiert das alles keinen mehr 😉
Ist das deine Meinung lieber @huhuhu oder hast du irgend eine Quelle dafür?
Ich widerspreche dir und sage, genau das Gegenteil ist der Fall!
Mein Berufsleben habe ich fast 40 Jahre intensiv auch mit Senioren verbracht. Die allermeisten sind sowohl am politischem Tagesgeschehen, als auch an Wahlausgängen interessiert. Regen sich über Parteien auf und schimpfen auf Politiker, ganz genau wie die jungen Wähler!
Wer nicht mehr fit genug ist macht Briefwahl oder schließt sich einer Fahrgemeinschaft an.
Selbstverständlich gibt es Ausnahmen, denen scheint alles egal zu sein. Da liegt aber im Allgemeinen eine Krankheit zu Grunde mit einer ausgeprägten Depression als Begleitung.
Ist es nicht eher die jüngere Generation mit der "Null-Bock-Haltung"?!
Eine alte Quelle dafür hab ich hier gefunden .
Meine Schwiegi hat mit 92 J noch sehr enthusiastisch gewählt und mein Vater saß hochbetagt mit Kopfhörer und fast blind direkt am Fernseher um seine politischen Sendungen zu verfolgen (und hat natürlich nur geschimpft, weil man ja gar nicht weiß, wen man wählen soll 😁).
In meiner Nachbarschaft hab ich mit den Älteren ein paar mal "Wahlomat" gespielt.
Und am Sonntag drei ins Wahllokal mitgenommen.
Ich kenne keine gesunden Senioren, denen alles egal ist.
🤗
28.09.2021 13:39 - bearbeitet 28.09.2021 13:40
28.09.2021 13:39 - bearbeitet 28.09.2021 13:40
Und ohne die Stimmen von unseren älteren Mitbürgern (m/w/x) sähe es bei SPD und CDU/CSU noch düsterer aus: Bundestagswahl 2021 - Wen wählten Jüngere und Ältere? (tagesschau.de)