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Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

Der Finanzkollaps kommt mit Sicherheit

Solche erschreckenden Schlagzeilen  lassen uns zusammenzucken und sollen den Leser dazu animieren, den Artikel zu lesen. Auch die Tagesschau berichtet immer häufiger über Staatsverschuldung und Inflation. Auch wenn die Welt davon nicht untergeht, ist so ein Szenario leider überhaupt nicht abwegig und gar nicht so leicht von der Hand zu weisen. Ein Grund dafür, weshalb die Crashwarner und Angstmacher im Internet sich auch vermehren wie Wildkraut im Garten. Es dürfte wohl jedem klar sein, dass die internationale Schuldenkrise durch noch mehr Schulden nicht gelöst werden kann, sondern nur verzögert wird.

Haben sie recht mit ihren Katastrophentheorien, oder ihre Glaskugel nur frisch poliert? Und sind dies wirklich die erfahrenen Volkswirtschaftler, die hier warnen und in Werbeanzeigen uns verraten, wie wir unser Geld in Sicherheit bringen können? Das wage ich eben zu bezweifeln, aber die Menschen auf der Straße spüren, dass irgendwie etwas schief läuft, nur was genau?                                    

 

Allein unser Land ist mit über 2 Billionen Euro verschuldet, Staaten wie Argentinien oder Venezuela schlicht pleite und bei unseren europäischen Nachbarn scheint auch nicht gerade die Sonne. Die Leistungen des Staates werden stetig gekürzt, die Reichen immer Reicher und am Ende kommt es zum Kollaps dieses Systems.

So war es bisher immer;  wenn die Staaten (Griechenland, USA, Deutschland usw.) überschuldet waren wurde denjenigen, welche etwas hatten immer etwas weggenommen, und diejenigen, die nichts haben, werden entlastet. So war es bisher immer und wird es wieder kommen, denn es passiert im Schnitt etwa alle 50 Jahre.  

                                                                                                                                                    Spanien war in den letzten 300 Jahren dreizehnmal  Pleite, Frankreich achtmal, und Deutschland immerhin sechsmal. Meine Großeltern haben die Währungsreform 1924 und 1948 miterlebt, das Bargeld war damals dadurch ja praktisch wertlos.

Ein Land verschwindet deswegen aber nicht von der Landkarte, es ist kein Weltuntergang, aber die Politiker drücken symbolisch auf die „Resettaste“, um damit den Fesseln der Staatsverschuldung zu entkommen, also die Zeit ist wieder reif für eine Umverteilung. Natürlich wäre es für unser Land  hilfreicher, eine Kanzlerin zu haben, welche nicht nur sagt, ja ich will, sondern, ja ich kann’s!  

 

Doch bleiben wir bei den möglichen Auswirkungen auf die Börse. Die vorherige, mir bewusst im Gedächtnis haftenden Hausse endete nach etwa zehn Jahren im Jahr 2000. Seit dem Jahr 2009, also etwa 3500 Tagen erleben wir gleich anschließend die längste Hausse, welche jemals stattgefunden hat. Und diese ungewöhnlich lange Zeit soll unter Anderem nun der Anlass sein, dass die Zeit in welcher Milch und Honig an der Börse fließt vorbei ist?  

Doch am besten beginne ich - wie beim Hausbau - mit dem Fundament, um meine Ansicht  kontinuierlich und verständlich aufzubauen.

 

Gehen wir zuerst einmal einige Jahre zurück.  Durch die faktische Abschaffung der Zinsen steigen seit Jahren die Kurse an den Märkten. Die Weltbanken drucken Geld und bringen monatlich Milliarden in den Wirtschaftskreislauf, Geld, welches im Laufe der Zeit bei den Bürgern angekommen ist und der ideale Nährboden für steigende Aktienkurse war somit geebnet.

 

Millionär über Nacht, zehn Aktien, welche sie unbedingt haben müssen, so oder ähnlich lauteten doch unisono alle diese Schlagzeilen der üblichen Bauernfänger in den sozialen Netzwerken und den Printmedien. Mr. Dax (Dirk Müller), welcher damals zufällig das Glück hatte in Frankfurt unter der Börsentafel zu sitzen, wurde als Börsenprophet bekannt und kreierte einen eigenen Fond, sogar RTL-Langweiler  und „Börsenexperte“  Robert Geißen stellte mit aufwendigen Anzeigen seinen Jüngern sein fundiertes Wissen (Entschuldigung, musste mir gerade die Lachtränen abwischen) zur Verfügung.

 

Doch dem gutgläubigen Anleger, welcher zu Recht lediglich ein wenig Rendite für sein mühsam erspartes Geld erwarten darf und derzeit im Internet surft oder Anzeigen liest, dem stellen sich die Nackenhaare vor Entsetzen und er fühlt sich wie ein Schaf, welches wieder einmal geschoren wird.

 

Retten sie ihr Geld, der nächste Crash wird furchtbar, das Finanzsystem stürzt ab, warum wir alles verlieren werden, dramatische Schuldenquote und Länderüberschuldung , Merkel treibt Europa in den Abgrund , drei Aktien, welche sie sofort verkaufen müssen und, und, und…...und glücklicherweise erklärt uns bereits Mr. Dax auf YouTube, wie man  auch einen Crash erkennt und diesem entgegenwirkt (Max Otte kann sich eigentlich zur Ruhe setzen!).

Diese Schlagzeilen fand ich diese Woche innerhalb weniger Minuten im Netz und erkannte, dass diese sich nur unwesentlich von den Phrasen der Marktschreier zu Zeiten des Zerfalls des Neuen Marktes unterscheiden. Geldhaie, welche nicht nur mit der Angst der Menschen spielen, sondern sich auch noch daran bereichern wollen und werden. 

 

Fassen wir doch einmal die derzeitige aktuelle Situation nüchtern zusammen.

Sicher kann man bei der derzeitigen Börsenentwicklung Höhenangst bekommen. In den USA herrscht trotz moderater Zinsanhebung und politischer Unsicherheiten  Goldgräberstimmung, der Dow steht auf Allzeithoch, die Weltwirtschaft brummt, der Zollstreit zwischen Amerika und China hat seinen Schrecken weitgehend verloren und dennoch ist trotz steigender Kurse kein Jubelgeschrei zu hören.

Wie war das doch mit Haussen?  Werden diese nicht in Resignation und Untergangsstimmung geboren, hangeln sich an einer Wand aus Angst und Schrecken empor, entfalten ihre Kraft in Unsicherheit und Zweifel sterben letztendlich in der Euphorie.

Habe ich Euphorie geschrieben? – tatsächlich, nur von Euphorie spüre ich nichts, vielleicht stirbt eine Hausse im 21. Jahrhundert inzwischen an Altersschwäche!

 

Ja, der Crash, oder besser gesagt die Korrektur wird kommen, davon bin ich überzeugt, zwar nicht diese oder nächste Woche, wahrscheinlich auch nicht in einem Monat, vielleicht auch erst in einem, zwei oder drei Jahren, aber sie wird kommen und könnte heftiger ausfallen, als uns lieb sein wird.

Nur weiß eben kein Mensch den Zeitpunkt, weder im Okzident, noch im Orient (auch wenn dort der Ruf nach Aladdin ertönt  und die gängigen Lampen gewienert werden), und deshalb ist ein Verfall in Panik weder fördernd, noch hilfreich.   

Denn auch wir, die kleinen Fische im Haifischbecken haben eine reelle Chance, wenn wir uns vernünftig und besonnen verhalten, und damit komme ich auch langsam zum Ende des Threads.

 

Wer der Meinung ist, er kann in wirtschaftlich schlechten Zeiten mit Bargeld sich seiner Sorgen entledigen, wird sich irren, Geldhalter werden am meisten verlieren. Ebenso wer jetzt der Meinung ist, er kann seine gehorteten Goldbarren ansägen um dafür Waren zu kaufen, wobei Edelmetallfans  voraussichtlich etwas besser abschneiden würden. Bausparverträge, Lebensversicherungen, Riester und Rürup entbehren  einer Diskussionsgrundlage, darüber brauchen wir sowieso nicht zu reden.

 

Das eigengenutzte, möglichst schuldenfreie Eigenheim ist in inflationären Zeiten ein sinnvoller Vermögensbaustein, wenig sinnvoll sind Kapitalumschichtungen in Mietimmobilien, denn es muss damit gerechnet werden, dass die Kaufkraft einbricht und Immobilien in den Anfangsjahren für einen Bruchteil des Wertes zu haben sind. Hinzu kommt das Risiko, dass Immobilienbesitzer leicht zu melken sind. Mit Zwangsanleihen könnte – und würde wahrscheinlich auch  – unsere betrunkene Toleranzministerregierung  die Eigentümer zum Aderlass zwingen. So geschehen bereits in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg. Die beschlossene Erhöhung der Grunderwerbsteuer ist ein aktuelles Beispiel beginnender staatlicher Zwangsenteignung. Eine höhere Grunderwerbssteuer geht zu Lasten des Kaufpreises.

 

Es gibt aber eine Möglichkeit, welche aussichtsreich erscheint und von welcher wir nicht weit entfernt sind, nämlich Substanzwerte!  

Substanzwerte wie Immobilien – und weil sich nicht jeder sein Trautes Eigenheim leisten kann – bewährte Traditionsaktien von krisenresistenten Weltkonzernen mit bekannten Markenprodukten , welche Weltkriege und Wirtschaftseinbrüche überlebt haben und heute noch bestehen.

Um in Deutschland zu bleiben, möchte ich z.B. Siemens, oder bereits die im Jahr 1865 gegründete BASF anführen. Nach einem unrühmlichen Ausflug über den Konzern IG Farben im Dritten Reich wurde die heutige BASF in der Nachkriegszeit bei der Zerschlagung von IG Farben erneut gebildet.

 

Wer hier im Bord hinsichtlich seines Ersparten also Zukunftsangst hat, sollte  – wenn wieder einmal die Kanonen donnern - nicht verängstigt verkaufen, sondern sich über die Gelegenheit freuen, billiger Qualitätsaktien kaufen zu können, oder bereits bestehende Positionen aufzustocken. Dabei muss es natürlich einleuchtend sein, dass dies Investitionen auf jahrelange Sicht sein können und werden.

Daß ich kein Freund eines Warenkorbes bestehend aus vielen Aktien mit kleinen Einlagen, sondern entgegen ein Verfechter weniger Aktien mit Substanz bin, werden Leser meiner Beiträge wissen.

 

Dieses Thema ist natürlich sehr umfangreich und es ist unmöglich, alle Aspekte objektiv und folgerichtig einzuordnen.                                                                          

 

Aber über sachlich vorgetragene Beiträge würde ich mich freuen, schließlich sollte dadurch eine Trendrichtung ersichtlich sein, von denen viele Bordmitglieder lernen können.

 

Die Banken zocken mit geringster Eigenkapitalquote inzwischen schon wieder, als hätte es nie eine Finanzkrise gegeben. Natürlich mit der Gewissheit im Hinterkopf, die Regierung wird uns im Fall der Fälle sowieso retten (schließlich sind sie systemrelevant). Die Regierung und das Ministerpanoptikum hat bestimmt ihre Vorsorge bereits getroffen (z.B. kleine Residenz in Neuseeland). Eventuelle Nachfolger werden uns sagen, wir müssen nun den Gürtel enger schnallen und gemeinsam in die Zukunft blicken (Alpen-Taliban Horstie), und ich fühle mich manchmal wie ein Passagier auf der Titanic, jeder weiß bereits, daß das Schiff am Sinken ist und die Musik spielt bis zum bitteren Ende.     

Shane  

 

35 ANTWORTEN

huhuhu
Legende
7.313 Beiträge

Shane,

richtig, dass ist die offizielle Umschreibung eines Crash,

wohlgemerkt an einen Tag.

 

Deshalb meine für manche hier vielleicht etwas Ironische Fragestellung und Antwort .

 

Wir "alten" Hasen sehen das glaube ich richtig.

 

Die Jungen Hüpfer machen sich ja schon bei einstelligen minus Zahlen irgendwohin,

weil sie meinen bei einzelnen Titel müssten sie den Notstand ausrufen.

 

Aktuelles Beispiel; Baumot "Oh mein Gott, die Baumi ist heute abgegrast"

Ja Shane, so sprechen sie, die Jungen.

 

Du, ich & andere wissen es besser Smiley (zwinkernd)

 

So, nun wieder ab zum Fußball

ich wünsche einen schönen Abend

 

Tschüsle  Smiley (zwinkernd)

hhh

 

 

haxo
Mentor ★★★
3.474 Beiträge

"Wat is en Kresch, da stelle mer uns janz dumm..."

 

Ich kann nur simpel, also habe ich mit meinem Lieblingstool, dem Geo-Dreieck von Herlitz, von dem ich immer drei fabrikneue Exemplare in meinem Schreibtischschrank habe, mal die Situation aufgemalt, die ich mir in zwei Monaten bis 10 Jahren Katze (überglücklich) vorstelle:

SCAN_002812.jpg

 

Das ist bestimmt nicht Chart-Konform, aber etwa so wie's früher schon mal war.

Also runter auf die Hälfte und dann ein langer Anstieg, nach meiner Primitivskizze hätten wir 2027 wieder das jetzige Niveau.

Darauf bereite ich mich einfach mental vor, damit ich mich nicht aus dem Fenster werfen muss, was im Souterrain ohnehin keinen Sinn hat.

 

hx

><p><em><font face= "comic sans ms,sans-serif" size= "5">Signatur</font ></em> </p>

Salli
Experte ★
198 Beiträge

@haxo  schrieb:

"Wat is en Kresch, da stelle mer uns janz dumm..."

 

Ich kann nur simpel, also habe ich mit meinem Lieblingstool, dem Geo-Dreieck von Herlitz, von dem ich immer drei fabrikneue Exemplare in meinem Schreibtischschrank habe, mal die Situation aufgemalt, die ich mir in zwei Monaten bis 10 Jahren Katze (überglücklich) vorstelle:

SCAN_002812.jpg

 

Das ist bestimmt nicht Chart-Konform, aber etwa so wie's früher schon mal war.

Also runter auf die Hälfte und dann ein langer Anstieg, nach meiner Primitivskizze hätten wir 2027 wieder das jetzige Niveau.

Darauf bereite ich mich einfach mental vor, damit ich mich nicht aus dem Fenster werfen muss, was im Souterrain ohnehin keinen Sinn hat.

 

hx


Häste jotjemaht,

ewwer et kütt wie et kütt... Mann (zwinkernd)

 

So long

Salli

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@haxo

das siehst du richtig, wenn du ebenerdig wohnst, hat es natürlich wenig Sinn, wenn du dich aus dem Fenster werfen willst.

Aber wir hier im Bord finden immer eine Lösung, und für fleißige Schreiber wie du zerreisen wir uns.

Mein Rat (hab ich in einem Western gesehen), häng dich doch einfach auf -  und zwar am Bauch - am Hals bekommst du keine Luft mehr und dann kannst du hier nicht mehr schreiben und das wollen wir bestimmt nicht.

 

Grüßle - Shane

Kannst uns ja deine Erfahrungswerte nach dem Selbstversuch mitteilen !

huhuhu
Legende
7.313 Beiträge

@Salli  schrieb:

@haxo  schrieb:

"Wat is en Kresch, da stelle mer uns janz dumm..."

 

Ich kann nur simpel, also habe ich mit meinem Lieblingstool, dem Geo-Dreieck von Herlitz, von dem ich immer drei fabrikneue Exemplare in meinem Schreibtischschrank habe, mal die Situation aufgemalt, die ich mir in zwei Monaten bis 10 Jahren Katze (überglücklich) vorstelle:

SCAN_002812.jpg

 

Das ist bestimmt nicht Chart-Konform, aber etwa so wie's früher schon mal war.

Also runter auf die Hälfte und dann ein langer Anstieg, nach meiner Primitivskizze hätten wir 2027 wieder das jetzige Niveau.

Darauf bereite ich mich einfach mental vor, damit ich mich nicht aus dem Fenster werfen muss, was im Souterrain ohnehin keinen Sinn hat.

 

hx


Häste jotjemaht,

ewwer et kütt wie et kütt... Mann (zwinkernd)

 

So long

Salli


Salli,

dass ist so OK, sehr gut Smiley (fröhlich)

de andere Wödder müße mer noch ö besjje übbe dun   Smiley (zwinkernd)

 

G.

hhh

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Weinlese

Gerade lese ich ich schon wieder deine Antwort durch, denn sie erscheint mir sorgfältig durchdacht.

Du hast es richtig erkannt, Korrekturen an der Börse habe seit meinen Anfängen 1971 genug mitgemacht, ich nehme sie zu Kenntnis und kaufe sogar nach, von Aktien trenne ich mich nur, wenn die fundamentalen Aussichten nicht mehr stimmen, oder ich aus nachvollziehbaren Gründen von einem Wert nicht mehr überzeugt bin.  

 

Ich befürchte tatsächlich größere Verwerfungen in allen Anlageklassen.  Gestern las ich die Meldung, dass sich die überschuldete italienische mit 2,4 % des Brutto- inlandsproduktes zusätzlich noch weiter verschulden möchte. Vermutlich sind unsere beiden Großbanken stark in italienische Staatspapiere involviert, der gestrige Ausverkauf der Banken zeigt stark in diese Richtung.

 

Ich bin überzeugt, dass die überschuldeten Länder ihre Schulden niemals zurückzahlen können und werden, drastische Sparmaßnahmen wären den Völkern  nicht mehr zu vermitteln, und die Regierungen betreiben lediglich Schadensbegrenzung für Gewinn auf Zeit. So kann man eventuell einige Jahre gewinnen, doch das Problem wird ja nicht gelöst.

Der Unverstand und die Gier der Menschen ist grenzenlos, nicht nur bezogen auf die Wirtschaft (beachte auch Natur, Klimaziele, Wasserverschwendung, Bevölkerungswachstum, atomare Aufrüstung und viele weitere Krisenherde).

 

Die Menscheit geht mit der Erde um, als hätten wir noch eine zweite in Reserve und wenn die wirtschaftlichen (Griechenland, Italien, Spanien usw.) Probleme ausufern, wird das Finanzsystem als erstes in Sippenhaft genommen werden.  

(die in der Finanzkrise von der Kanzlerin und ihrem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück öffentlich zugesicherte Sicherheit der Spareinlagen war einfach dreist gelogen um die Massen zu beruhigen). 

 

Aber ich wollte das Thema einfach mal intensiver aufgreifen, nachdem akh sich bereits dazu äußerte. Vor allem hoffe ich, durch Beiträge zu erkennen, wie die Stimmungslage der Börsianer zur aktuellen Börsenlage ist.

 

So sehr ich mich über die Likes zum Beitrag freue, viel lieber würde ich hier noch Stellungsnahmen dazu lesen. Und damit meine ich alle, auch gegenteilige Ansichten. Ich habe keinerlei Anspruch mit meiner Meinung recht zu haben.

Grüßle - Shane 

 

 

Weinlese
Mentor ★
1.385 Beiträge

@Shane 1

Glaubst du nicht, das Schuldenproblem lässt sich "einfach" über Inflation lösen? Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es schon mal eine ähnliche Situation, bei der die großen Industrienationen extrem verschuldet waren. In Deutschland wurde der gröbste Teil der Schulden durch eine Währungsreform beseitigt. Die USA beispielsweise aber mussten ihre Schulden über eine schleichende Inflation abtragen, die letztlich in die Loslösung von der Goldpreisbindung und die Hochinflationsphase Ende der Siebziger mündete.

 

Meine Erwartungshaltung ist, Politik und Notenbanken werden auf ein ähnliches Szenario hinarbeiten. In Japan sieht man schon deutlich, wie irgendwann alle Hemmungen fallengelassen werden, um Deflation zu verhindern. Die Amerikaner werden sehr wahrscheinlich auch eher den Inflations- als den Deflationsweg gehen. China kann ich in dem Punkt nicht einschätzen. Im europäischen Süden ist man hohe Inflation seit jeher gewohnt, dort wird die Gegenwehr wohl auch eher bescheiden ausfallen. Allein Deutschland wird sich lange zu wehren versuchen, weil die Erinnerung an die Hyperinflation der Weimarer Republik noch tief im kollektiven Gedächtnis sitzt. Am Ende wird es meiner Ansicht nach aber doch auf eine neue Hochinflationsphase hinauslaufen.

 

Ein echter deflationärer Crash ist so ziemlich das schimmste, was passieren könnte. Deshalb wird man sich gegen den mit Händen und Füßen wehren, notfalls über "Helikoptergeld". Wie oben schon angedeutet, kann der trotzdem kommen, vielleicht so schnell und heftig, dass überhaupt keine Zeit bleibt, um dagegen vorzugehen. Insgesamt halte ich einen so großen Crash dennoch für eher unwahrscheinlich.

 

Viele Grüße

Weinlese

huhuhu
Legende
7.313 Beiträge

@Shane 1  schrieb:

@Weinlese

Gerade lese ich ich schon wieder deine Antwort durch, denn sie erscheint mir sorgfältig durchdacht.

Du hast es richtig erkannt, Korrekturen an der Börse habe seit meinen Anfängen 1971 genug mitgemacht, ich nehme sie zu Kenntnis und kaufe sogar nach, von Aktien trenne ich mich nur, wenn die fundamentalen Aussichten nicht mehr stimmen, oder ich aus nachvollziehbaren Gründen von einem Wert nicht mehr überzeugt bin.  

 

Ich befürchte tatsächlich größere Verwerfungen in allen Anlageklassen.  Gestern las ich die Meldung, dass sich die überschuldete italienische mit 2,4 % des Brutto- inlandsproduktes zusätzlich noch weiter verschulden möchte. Vermutlich sind unsere beiden Großbanken stark in italienische Staatspapiere involviert, der gestrige Ausverkauf der Banken zeigt stark in diese Richtung.

 

Ich bin überzeugt, dass die überschuldeten Länder ihre Schulden niemals zurückzahlen können und werden, drastische Sparmaßnahmen wären den Völkern  nicht mehr zu vermitteln, und die Regierungen betreiben lediglich Schadensbegrenzung für Gewinn auf Zeit. So kann man eventuell einige Jahre gewinnen, doch das Problem wird ja nicht gelöst.

Der Unverstand und die Gier der Menschen ist grenzenlos, nicht nur bezogen auf die Wirtschaft (beachte auch Natur, Klimaziele, Wasserverschwendung, Bevölkerungswachstum, atomare Aufrüstung und viele weitere Krisenherde).

 

Die Menscheit geht mit der Erde um, als hätten wir noch eine zweite in Reserve und wenn die wirtschaftlichen (Griechenland, Italien, Spanien usw.) Probleme ausufern, wird das Finanzsystem als erstes in Sippenhaft genommen werden.  

(die in der Finanzkrise von der Kanzlerin und ihrem damaligen Finanzminister Peer Steinbrück öffentlich zugesicherte Sicherheit der Spareinlagen war einfach dreist gelogen um die Massen zu beruhigen). 

 

Aber ich wollte das Thema einfach mal intensiver aufgreifen, nachdem akh sich bereits dazu äußerte. Vor allem hoffe ich, durch Beiträge zu erkennen, wie die Stimmungslage der Börsianer zur aktuellen Börsenlage ist.

 

So sehr ich mich über die Likes zum Beitrag freue, viel lieber würde ich hier noch Stellungsnahmen dazu lesen. Und damit meine ich alle, auch gegenteilige Ansichten. Ich habe keinerlei Anspruch mit meiner Meinung recht zu haben.

Grüßle - Shane 

 

 


Shane,

 

ich bin hier positiv gestimmt, wie sagt TsG immer ...Bauchmuskelgefühl Smiley (zwinkernd)

 

Börsentechnisch gesehen bin ich mit meinen Leben mehr als zufrieden,

trotz der nicht wenigen Misserfolge.

 

Aber, das sage ich nicht ohne ein wenig Stolz zu sein, haben meine "Erfolge"

und die damit verbundenen Gewinne schon den ein oder anderen Cent in die Kasse gespült.

 

Ich gehe davon aus das mir die Börse, sagen wir mal in den nächsten ca. 2 Jahren

keine großen Kopfschmerzen bereiten wird.

 

Ich glaube wir älteren hier haben schon ein gutes "Gefühl"

...selbstverständlich auch der ein oder andere Jüngere.

Nicht zu vergessen das Wörtchen "Glück"

 

Im engsten Freundeskreis geben wir immer mal eine Wette

unter anderem zb. für den Dax ab.

Der Gewinner spendet dann die Öre an Kinder die es Notwendig haben.

Ich hatte hier schon 4 x das Glück  ungefähr richtig zu liegen.

 

Mein Tipp für ende dieses Jahr 13200 und für ende `19 bei 15000

 

Du siehst, ich bin ziemlich Optimistisch gestimmt.

 

Grüßle & Tschüsle

hhh

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@huhuhu

Hallo, kannst du auch (optimistisch gestimmt sein), und liegst damit wahrscheinlich nicht einmal daneben. Warum ? - ist einfach nachzurechnen, wenn die Kurssteigerungen in gleichem Tempo wie in der Vergangenheit bei DAX und DOW so weitersteigen sind Kursziele in unglaublicher Höhe drin und das billige Geld ist dafür ein Garant. 

Buffett hat  (ohne jetzt nachzulesen) hat beim Dow sogar sechsstellige Ziele genannt und wenn der Dow wird keine 10 Jahre brauchen um die 50.000 Punktemarke zu reißen.

 

Dazu braucht man allerdings keine große Visionen, nur einen Taschenrechner. Als der Dax von 1000 auf 2000 Punkte gestiegen war, musste er einhundert Prozent steigen, von 2000 auf 3000 Punkte nur noch dreiunddreißig Prozent steigen und von 3000 auf 4000 Punkte zu steigen, nur noch um fünfundzwanzig Prozent steigen. Die Schritte werden immer kleiner und erfolgen in immer kürzeren Zeitabständen. So waren es von 10.000 Punkten auf 11.000 Punkten nur noch zehn Prozent.

Wenn also alles wie gewohnt weiterläuft, wird derjenige, welcher früh eingestiegen ist, die größte Ernte einfahren. Es gibt ja auch genug Beispiele, bei denen Aktien seit Börsengang 20.000 % und weit mehr gestiegen sind, oder in Geld berechnet ihre Aktionäre zu Millionären gemacht haben. Wer beim IPO von SAP für 10.000 Euro investiert hat, ist heute Millionär. Deswegen wohnen im Umkreis von Walldorf relativ viele Millionäre.  

 

Ich neige oft dazu mich in der Thematik zu ausführlich zu äußern, und werde dem nun Rechnung tragen.

Zur Verdeutlichung meiner nachprüfbaren Angaben ein weiteres Beispiel: Medronic ist ein Konzern mit Sitz in Irland. Würde ich für 10 Jahre ohne PC, Radio, TV oder Zeitung abgeschnitten auf dem Mars leben und danach zurückkehren, würde ich mir wahrscheinlich Medtronic ins Depot legen. Warum zeigt dir folgende Aufstellung. Splits waren vor einigen Jahren in den Staaten sehr beliebt. Bei einem Kurs ab 100 Dollar wurde oft gesplittet, da Aktien mit niedrigen Kursen billiger erscheinen (ist natürlich Unsinn, ist aber leider oft so im Volksmund verbreitet),derzeit sind sie allerdings aus der Mode.

 

So haben sich Medtronic - Aktien durch Splits vermehrt

 1967             2 für 1 aus               100     Aktien wurden                   200

1969             2 für 1 aus               200     Aktien wurden                   400

1972             2 für 1 aus               400     Aktien wurden                   800

1980             2 für 1 aus               800     Aktien wurden                1.600

1989             2 für 1 aus            1.600     Aktien wurden                3.200

1991             2 für 1 aus            3.200     Aktien wurden                6.400

1994             2 für 1 aus            6.400     Aktien wurden              12.800

1995             2 für 1 aus          12.800     Aktien wurden             25.600

1997             2 für 1 aus          25.600     Aktien wurden              51.200

1999             2 für 1 aus          51.200     Aktien wurden           102.400

 

Wer damals also einhundert billige Aktien erwarb, besitzt heute 102.400 Stück, von den Dividenden und Kursgewinnen die ganzen Jahre mal abgesehen.

Hoffe, die Arbeit mit der Tabelle hat sich gelohnt und wird korrekt angezeigt.

Grüßle - Shane

 

 

 

Shane 1
Mentor ★★
1.923 Beiträge

@Weinlese

sehe erst jetzt deinen Beitrag, du bekommst gleich (privat) eine spezielle Antwort von mir. 

Shane