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Verwahrentgelt für Bestandskunden

Malzer
Autor
2 Beiträge

Hi zusammen, 

 

ich habe meine Kundenverbindung seit ca. 9 Jahren. Habe eine Nachricht erhalten, dass Verwahrentgelt erhoben werden soll über dem Freibetrag von 50.000 Euro. 

Nach Angabe von Comdirect sollte dass aber für Kunden die vor dem 17.01.2020 eine Kundenverbindung eröffnet haben nicht zutreffen. 

Warum dann die Aufforderung zur Bestätigung des Verwahrentgelts, obwohl meine Kundenverbindung weit vor dem 17.01.2020 besteht? Ich habe die Änderung zum Preis- und Leistungsverzeichnis noch nicht bestätigt? Entfällt die Aufforderung zur Bestätigung des Verwahrentgelts, sobald ich diese bestätigt habe und das lästige Pop-up erscheint nicht mehr?

 

Quelle: https://www.comdirect.de/suche?q=Verwahrentgelt&from=Header&site=comdirect

"Die Regelungen zur Berechnung des Verwahrentgeltes richten sich nach dem Eröffnungsdatum Ihrer Kundenverbindung. Sofern Sie Ihre Kundenverbindung vor dem 17.01.2020 eröffnet haben, ergeben sich keine neuen Regelungen hinsichtlich des Verwahrentgeltes bei Zustimmung zu den Änderungen der allgemeinen und produktbezogenen und unseres Preis- und Leistungsverzeichnisses. Ein Verwahrentgelt wird nicht erhoben."

 

Danke für eine Aufklärung diesbezüglich! 

 

 

 

11 ANTWORTEN

nmh
Legende
9.962 Beiträge

@Malzer 

Herzlich willkommen in dieser Community!

 

Comdirect berechnet Verwahrentgelte für "Altkunden" wie Dich nur dann, wenn es eine individuelle Vereinbarung mit dem Kunden gibt. Eine solche will comdirect mit Dir jetzt abschließen. Wenn Du ablehnst, besteht das Risiko, dass Dein Konto von der Bank gekündigt wird.

 

Rechne mal aus, wieviel 0,5 Prozent von Deinem Barguthaben ist. Stelle dem gegenüber, was die Bank so an Wertpapierprovisionen mit Dir verdient. Wenn die Einnahmen wesentlich höher sind als die Negativzinsen, ist das Risiko einer Kündigung, falls Du die Negativzinsen ablehnst, geringer.

 

Leider ist die Tatsache, dass Du so eine Aufforderung (Verwahrentgelt) erhalten hast, nach meinen Informationen aber eher ein Indiz dafür, dass comdirect (bisher) nicht sooooo besonders viel Geld mit Dir verdient. Ich würde also zustimmen und das Bargeld woanders hin überweisen.

 

Sorry, das wird Dir nicht gefallen, aber ist halt so.

 

Viele Grüße aus München

 

nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

baha
Mentor ★★★
2.784 Beiträge

Und hier gleich noch ein Tipp, wo noch größere Beträge ohne Negativzinsen und bei deutscher Einlagensicherung gelagert werden können. 

 

*klick* 

 

Ich bin dort seit langer Zeit Kunde.

Grimgo
Autor ★
4 Beiträge

Für mich stellt sich die Frage, warum du als langjähriger Bestandskunde mit dieser Individualvereinbarung schlechter gestellt wirst, als Kunden, die ihr Konto viel später eröffnet haben.

Malzer
Autor
2 Beiträge

Mir stellt sich die Frage auch. Im Endeffekt muss ich damit leben, bin jedoch sehr enttäuscht davon, dass ich nach so langer Zeit nicht zumindest angerufen werden und mir dir Gründe offiziell genannt werden. Loyalität scheint keinen Wert mehr zu haben. 

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

@Grimgo  schrieb:

Für mich stellt sich die Frage, warum du als langjähriger Bestandskunde mit dieser Individualvereinbarung schlechter gestellt wirst, als Kunden, die ihr Konto viel später eröffnet haben.


 

 

comdirect-Kunde und Commerzbank Aktionär meint dazu:

 

Welcher Zusammenhang zwischen der Vertragsdauer einer Kontoverbindung und der "Individualvereinbarung" zweier Vertragspartner bestehen soll, ist nur schwer erkennbar. Zwischen Kunde und Bank entwickelt sich über den Dienstleistungsvertrag hinaus - auch nach Jahrzehnten der Kundentreue - keine emotionale oder gar freundschaftliche Beziehung. Die Bank, als Wirtschaftsunternehmen, ist allein ihren Anteilseignern (und evtl. ihren Mitarbeitern und der Gesellschaft als Ganzem) verpflichtet.

 

Ich ordere seit 26 Jahren Wertpapiere über die comdirect, bin quasi "Gründungsmitglied" aus der Steinzeit des Onlinebanking, damals noch Direktbank genannt. Kontoeröffnung ca. 4 Monate nach Firmengründung.

Gleichwohl hat sich in all der Zeit keinerlei persönliche Verbindung aufgebaut, die mich in eine günstigere Position versetzt, als irgendeinen Kunden, der in den letzten 12 Monaten sein Konto eröffnet hat. Eher das Gegenteil ist der Fall, wenn man die erheblichen Vergünstigungen für Neukunden im Bereich des Wertpaierhandels betrachtet.

 

M.E. kann sich jeder Altkunde selbst ausrechnen, mit welcher "Individualvereinbarung" die Bank aufwarten wird. Rudimentären wirtschaftlichen Sachverstand in der Führung der Bank vorausgesetzt, wird die Vereinbarung vermutlich weniger vom tatsächlichen temporären oder permanenten Cashbestand, als vielmehr von der Wirtschaftlichkeit der Kundenbeziehung insgesamt abhängig sein. Eine Gegenüberstellung der Daten der jährlichen "Kosteninformation" mit einem mutmaßlich anfallenden Verwahrentgelt bringt hier Klarheit.

 

Die Bank wird sich (hoffentlich) zweimal überlegen, ob sie Kunden, die insb. im Wertpapierbereich, Provisionsüberschüsse generieren, mit Verwahrentgelten verschrecken wird. Aus persönlicher Erfahrung kann ich konstatieren, dass der Markt, insb. für aktive Kapitalanleger, durchaus lukrative Alternativen zur comdirect bietet. Wer Vermögensbildung allerdings im wesentlichen als das Horten von Bargeld versteht, wird kurz- und mittelfristig keine dauerhaft kostenlosen Parkplätze für sein Geld finden.

 

 

MikeCharly
Experte ★★
370 Beiträge

Hm, wenn ich meine Kostenaufstellung für 2020 so anschaue, sind die angefallenen Gesamtkosten merklich höher als ein zu erwartendes VE. Also unterm Strich ist wohl noch ein "Gewinn" für codi drin.

Wobei die Provisionen Dritter zu gehandelten Derivaten (hier SG-Discounter auf Einzelwerte) als Erträge für die codi deutlich einträglicher zu sein scheinen als z.B. ein Handel von Aktien, oder täusche ich mich da?

 

Astronom
Autor
1 Beiträge

Ich kann Dir nur bestätigen, dass ich ebenfalls diese Aufforderung bekommen habe. Bin seit 1998 bei dieser Bank.

 

Ich bin nicht der Meinung (wie jemand unten schreibt), dass es zwischen Bank und Kunde keine Vertrauensbeziehung gibt. Langjährig Leistungen und gute technische Onlinelösungen geboten zu bekommen, schafft Vertrauen und Zufriedenheit.

 

Mir dämmerte bereits bei der Übernahme durch die Commerzbank dass u.U. nichts Gutes folgt. Ich verstehe das Marktumfeld, fühle mich aber durch die Bank arglistig getäuscht. Denn erst fragte man danach, den neuen AGBs zuzustimmen und erweckte den Eindruck, Bestandskunden wären beim Verwahrentgelt außen vor. Kaum hat man zugestimmt, kommt die Aufforderung zur Individualvereinbarung, obwohl man mir zuvor am Telefon versichert hatte "für Sie ändert sich nichts".

 

Ich weiß noch nicht, wie ich mich entscheide. Vertrauen reitet per Pferd davon und kommt nur langsam zu Fuß zurück. Werbung für die Bank ist dieses Vorgehen wahrlich nicht. 

 

VG und alles Gute.

 

Rossi1903
Autor
1 Beiträge

Hallo zusammen,

dem kann ich mich nur komplett anschließen! 

Ich habe Verständnis für das Verwahrgeld, aber warum ich als Bestandskunde schlechter gestellt werde als Neukunde ist mir ein Rätsel!

In der Hotline könnte mir auch nur bedingt geholfen werden. Das es keine Möglichkeit gab, direkt mit jemanden zu sprechen, der hier eine Entscheidung treffen konnte enttäuscht mich.

Markus.W
Autor ★★★
43 Beiträge

Hallo,

wichtiger Beitrag - denn am Ende kann eine Bank, wenn die wirtschaftlich unter Druck steht, nicht in substantieller Form auf emotionale Beziehungen Rücksicht nehmen. Wenn dem so wäre, könnte die Bank genauso gut fragen, warum es in schweren Zeiten ein solches Problem ist, ihr Gebühren als Stütze zu zahlen.

Bei den vielen, sehr emotionalen Beiträgen zum neuen Gebührenmodell oder den Verwahrentgelten wäre etwas mehr Sachlichkeit gut ...

Grüße, Markus

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