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Mahnung Verrechnungskonto - das Fass ist übergelaufen

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich hatte gerade einen Brief von comdirect im Briefkasten. Naja, eigenartig, ich es läuft doch gar kein Zertifikat aus, keine Anleihe wird zurückgezahlt oder so. Es war eine Mahnung, mein Verrechnungskonto ist mit 129,13 Euro im Minus.

 

Komisch, normalerweise kommen nur Dividenden auf dem Verrechnungskonto an. Reingeschaut, mein Verrechnungskonto weist ein Plus von ungefähr 20 Euro auf. Die Bankverbindung vom Schreiben passt auch nicht mit meinem Verrechnungskonto überein.

 

Jetzt hat es geklingelt: Es geht ums Verrechnungskonto vom Zweitdepot. Eingeloggt - Treffer. Ich habe vor einger Zeit ein Zweitdepot eingerichtet, um steuerfreie Positionen von steuerpflichtigen Positionen zu trennen. Mittlerweile sind die Positionen verkauft und das Zweitdepot wird nicht mehr benötigt. Ich habe damals mit comdirect gesprochen und zum Auflösen des Zweitdepots wurde mir auf Nachfrage nicht geraten, weil mir daraus kein Nachteil entstehen sollte.

 

Naja, aus dem Augen aus dem Sinn - schließlich melde ich mich regelmäßig nur mit den Anmeldedaten vom "Erstdepot" an. Jetzt ist wahrscheinlich folgendes passiert: Es gab wahrscheinlich eine Vorabpauschale auf den verkauften Fonds, an die ich nicht gedacht habe. Ich hatte auch meinen Freistellungsauftrag nur im ersten Depot hinterlegt und lese auch dort regelmäßig die Postbox.

 

Jetzt komme ich nicht mal an die Postbox bzw. den Kontoverlauf im Zweitdepot an, weil ich letztes Jahr mein Handy getauscht habe und auch kein neues Tan-Verfahren fürs Zweitdepot aktiviert habe.

 

Ich habe natürlich von meinem Girokonto den Rückstand sofort ausgeglichen. In der Mahnung ist zudem noch ein falscher Betrag angegeben. Im Onlinebanking sind noch 3 Euro Mahngebühren ersichtlich, die nicht auf der Mahnung stehen. Ich arbeite selber im Mahnwesen auf der anderen Seite und sowas darf nicht passieren.

 

Ich bin an der ganzen Sache nicht unschuldig, weil ich mein Zweitdepot vernachlässigt habe. Aber ich finde die Kommunikation bzw. die technische Lösung mit den zusätzlichen Anmeldedaten sehr schlecht. Ich bin doch nicht zwei Menschen, für das comdirect-System aber anscheinend schon. Hätte man das Zweitdepot über die Zugangsdaten vom Erstdepot abgerechnet, wäre nichts passiert. Der Freistellungsauftrag hätte die Vorabpauschale gedeckt, selbst wenn nicht hätte ich die Abrechnung gelesen und überwiesen.

 

Aber so habe ich eine Mahnung auf dem Tisch, in der mir mit der Kündigung der gesamten Kontoverbindung gedroht wird. Zudem sind zwar absolut kleine Zinsen (ein paar Euro), aber relativ teure Zinssätze (15 Prozent) entstanden. Ich bin gerade richtig sauer, weil absolut ohne Fingerspitzengefühl vorgegangen wurde.

 

Zu den positiven Seiten von comdirect möchte ich noch sagen, dass ich sehr dankbar bin, dass sie mein wikifolio unterstützt haben. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar.

 

Die Aktion jetzt war aber einer zuviel und nicht das erste Mal, dass mich die Bank komplett enttäuscht hat. Auch ich habe zu denen gehört, die für 2022 lange keine Steuerbescheinigung erhalten haben. Für das letzte Jahr habe ich meine Steuererstattung von knapp 500 Euro erst Anfang Dezember 2023 erhalten, obwohl alle Unterlagen bis auf die Bescheinigung von comdirect vorlagen und die Steuererklärung auch schon eingetippt war. Die Folge: Ich habe mir einen Neobroker gesucht, bei dem ich meine weiteren ETF-Käufe durchführe.

 

Jetzt bin ich kurz davor, das Depot zu kündigen und alles zum Neobroker umzuziehen. Ich habe auch noch Vollmachten für fünf weitere Depots von comdirect, die mir Familienmitglieder gegeben haben. Dort werde ich auch zum Wechsel raten.

57 ANTWORTEN

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Disappointed  schrieb:

P.S.

 

Ich will nur nochmal betonen,dass es nicht um die Mahnung als solche geht, sondern um den Ton und die Drohungen die dort verwendet werden, so geht man nicht mit langjährigen Kunden um.


Da ist wieder das Thema 'standardisiertes Privatkundengeschäft'. Der Brief ist in der Rechtsabteilung entstanden und 'wasserdicht', was auch in Grenzen verständlich ist, wenn man berücksichtigt, wie viele Kunden mit Rechtsschutzversicherung absurde Prozesse anstrengen. 

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

GetBetter
Legende
8.088 Beiträge

@Disappointed  schrieb:

 

Unten die Reaktion von Comdirect, da ist in Richtung Kundenorientierung Hopfen und Malz verloren:

 

[...]

 

BestenDank für den inside View

 

 

 

Hallo Disappointed,

 

Floppy85 schrieb eine Antwort in Konto, Depot & Karte am 29.06.2025 15:54 :

 


[...vermeintliche Reaktion von Comdirect gelöscht..]

Ich möchte nochmal speziell drauf hinweisen, dass Du Dich hier einer Kunden-Community befindest.

Die von Dir als Reaktion der Comdirect wahrgenommene STellungnahme kam folglich nicht von der Bank, sondern von einem Kunden.

 

Ungeachtet dessen kann ich die offizielle Reaktion der comdirect (das von Dir eingestellte pdf) so unverschämt nicht finden. Wer schon 2 Monate nicht auf entsprechende Mitteilungen reagiert hat, dann gebeten (!) wird, die nochmalige Fristverlängerung nun aber doch endlich zu nutzen, der sollte sich nicht wundern, dass die Ankündigung der andernfalls einzuleitenden Schritte etwas formaler ausfällt.

 

Ungeachtet dessen bin ich sehr im Zweifel, ob für einen 85-jährigen eine reine Direktbank die ideale Lösung. An dem Punkt wäre ich sogar noch verhandlungsbereit, wenn denn die Nachkommen oder sonstige Personen mittels der an sie erteilten Vollmacht die Sache mit im Auge behalten. Aber selbst das scheint ja nicht passiert zu sein.

Sieht ganz so aus, als sei das Problem etwas tiefliegender und die vergangenen zwei Monate nur eine Folge daraus.

 

Vielleicht magst Du das im Sinne einer vollständigen Beschreibung in Deinen Social-Media-Beiträgen ja auch erwähnen.

Und übrigens: Ich bin auch nur ein Kunde.

Glücksdrache

Hallo @Disappointed,

hallo @dg2210, hallo Community,

 

zuerst einmal danke, dass du dieses professionell verfasste Schreiben der comdirect geteilt hast. Es ist deutlich mit Frist und Rechtsfolge versehen und auch mit Funktionsbezeichnung unterschrieben. Ein "echter" Schuldner hat damit die Perspektive den nächsten Gehaltseingang abzuwarten und dann zu zählen. 

 

Die "angekündigte" Frist sagt im Umkehrschluss auch aus, dass es vor dieser Frist zu keinen negativen Konsequenzen kommt. 😁 Ruhephase sozusagen mit dem Hinweis, dass die Bank es auf dem Schirm hat.

 

Erlaube mir bitte zwei stilistische Hinweise, wenn du keinen Beruf aus dem Bereich Kaufmannschaft, Bank oder Inkasso haben solltest:

1.) Du hast uns nicht des Vorliegens einer ordnungsgemäßen Vollmacht zur Offenbarung des persönlichen Datums "Alter" deines Vaters versichert. Dieses Datum tut im Sachzusammenhang nicht viel zur Sache, es sei denn du möchtest eine positive Altersdiskriminierung erreichen oder den comdirect Mitarbeiter:innen (m/w/d) nicht professionelles Verhalten unterstellen. Allerdings ist hier ein Kunde der genannten Altersgruppe nicht anders zu behandeln als eine 22-jährige Campaigner:in (m/w/d). 

2.) Das Wort "Drohung" ist insbesondere im Einkaufszentrum, Bahn, Flughafen oder jedem Ort mit großem Risikopotenzial zu vermeiden. Es bezeichnet ein widerrechtliches zu erwartendes Verhalten von dir selber. Ich bedrohe ist der schnellste Weg zu Ärger und

Zeitverzögerungen für alle. Die Bank hat keine Drohung ausgesprochen, da keine widerrechtliches Bestandteile enthalten waren. Sie hat die Rechtsfolge klar dargestellt. 

 

Insgesamt bin ich sehr enttäuscht, @Disappointed. Das Einbeziehen der sozialen Medien wegen einer kleinen Störung der Geschäftsbeziehung erscheint unangemessen. Überschlage einfach mal wie hoch der monetäre Vorteil eines "langjährigen" Kunden gegenüber der stationären Bank bisher ist. 👀

 

Liebe Grüße

 

Gluecksdrache

 

Crazyalex
Legende
9.375 Beiträge

Dankeschön!

 

Wenn's der @GetBetter nicht ht geschrieben hätte hätte ich es so ähnlich auch geschrieben ... 

 

Gruß Crazyalex 


An alle Neueinsteiger: Appell an alle Neueinsteiger und Interessenten.
ETF-Anfänger: Bitte intensiv durcharbeiten... ETF-FAQ. .................Danke!

dg2210
Legende
7.777 Beiträge

@Glücksdrache  schrieb:

 

Erlaube mir bitte zwei stilistische Hinweise, wenn du keinen Beruf aus dem Bereich Kaufmannschaft, Bank oder Inkasso haben solltest:

1.) Du hast uns nicht des Vorliegens einer ordnungsgemäßen Vollmacht zur Offenbarung des persönlichen Datums "Alter" deines Vaters versichert. Dieses Datum tut im Sachzusammenhang nicht viel zur Sache,

 


Ich glaube es geht weniger um Diskriminierung (wie es z.B. die comdirect mit ihrer Kinder-Community versucht), sondern darum, daß mit den Jahren die Fähigkeiten, Anforderungen und natürlich auch der Zeithorizont sich ändern.

 

Als ich nach dem Abi meinen ersten Lambo bekam, bin ich geradezu in das Auto hineingefedert, nach wenigen Jahren steige ich 'normal' ein und -falls die Autos sich in den nächsten 50 Jahren nicht ändern- mit 85 brauche ich wohl eine 'fahrzeuggebundene Einstiegshilfe' (oder eine Hüftprothese mit elektrischer Unterstützung)  

Bettina Orlopp : „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ (Focus online 24.06.2025)

Antonia
Mentor ★★★
3.356 Beiträge

Ich verstehe dein Problem nicht @Disappointed 

 

Die Frist, das Konto auszugleichen läuft doch noch. 

Wo ist das Problem?

Die Bank handelt vollkommen richtig, teilt mit, was nicht vertragskonform ist und gibt die Lösung dazu.

Wenn dein Vater diese Lösung nicht fristgerecht nutzt, sind zusätzlich die Folgen des Nichthandelns aufgezählt.

Besser geht's nicht.

 

Persönlich gesehen, ist so ein "blauer" Brief natürlich erschreckend.

Vielleicht möchtest du deinen Vater mehr unterstützen und auch hin und wieder sein Konto beobachten?

Dann wäre dieses private Problem leicht gelöst.

Grüße von Antonia
____________________
Alle Männer haben nur zwei Dinge im Sinn: Geld ist das andere. Jeanne Moreau

Morgenmond
Mentor ★★★
2.411 Beiträge

@Antonia  schrieb:

Ich verstehe dein Problem nicht @Disappointed 

 

...


Ich verstehe hier beide Seiten nicht, Kunde und Bank.

 

Aus Kundensicht:

Dann buche ich die xxx,xx Euro vom Tagesgeld auf das Giro und die Sache ist erledigt.

Dauert ein paar Sekunden. Dafür würde ich kein Fass aufmachen.

 

Aus Bankensicht:

Der Brief ist total überflüssig. Als Bank kann man problemlos Zinsen vereinnahmen wenn im Hintergrund ein

gut gefülltes Tagesdeldkonto steht.

Erst wenn der Negativ-Betrag des Griokontos in der Nähe des Plus-Betrages des TG-Kontos käme würde ich als Bank reagieren.

Und sobald Geld vom TG-Konto umgebucht wird wird ja zuerst der Sollsaldo ausgeglichen.

Einfacher und risikoloser kann man als Bank doch keine Zinseinnahmen generieren.

Aber sowas kommt dann dabei raus wenn alles automatisiert abläuft.

 

Gruß Morgenmond

Floppy85
Mentor ★
1.373 Beiträge

Einfach lächerlich, dass es so dargestellt wird, als sei ich Teil des Social Media Teams. 

Nochmal: Es spielt KEINE ROLLE wie lange man Kunde ist oder ob man meint, ein guter Kunde zu sein. Alle müssen gleich behandelt werden - egal ob 4 Wochen Zugehörigkeit oder 14 Jahre !! 

 

@Morgenmond Das Resultat wäre womöglich gleich, wenn man einfach Sollzinsen vereinnahmt, mit dem Wissen, dass das TG quasi ne Sicherheit ist. Auch in diesem Fall wäre ein Aufschrei gewesen.

Kritikerin66
Experte ★
279 Beiträge

@Morgenmond  schrieb:

@Antonia  schrieb:

Ich verstehe dein Problem nicht @Disappointed 

 

...


Ich verstehe hier beide Seiten nicht, Kunde und Bank.

 

Aus Kundensicht:

Dann buche ich die xxx,xx Euro vom Tagesgeld auf das Giro und die Sache ist erledigt.

Dauert ein paar Sekunden. Dafür würde ich kein Fass aufmachen.

 

Aus Bankensicht:

Der Brief ist total überflüssig. Als Bank kann man problemlos Zinsen vereinnahmen wenn im Hintergrund ein

gut gefülltes Tagesdeldkonto steht.

Erst wenn der Negativ-Betrag des Griokontos in der Nähe des Plus-Betrages des TG-Kontos käme würde ich als Bank reagieren.

Und sobald Geld vom TG-Konto umgebucht wird wird ja zuerst der Sollsaldo ausgeglichen.

Einfacher und risikoloser kann man als Bank doch keine Zinseinnahmen generieren.

Aber sowas kommt dann dabei raus wenn alles automatisiert abläuft.

 

Gruß Morgenmond


Offensichtlich war noch nicht mal ein Disporahmen vereinbart sondern es handelt sich lediglich „ geduldete Überziehung“.

Die Duldung kann und sollte beendet werden.

An dieser Stelle seitens der Bank auf unkomplizierte Zinseinnahmen zu bauen halte ich für wenig schlüssig.

 

Die Banken werden m.E. sowieso immer weiter eingeengt:

 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/dispokredit-zinsen-verbraucherschutz-100.html

 

Ein ….. veröffentlichter Entwurf des Bundesministeriums für Justiz und Verbraucherschutz sieht vor, dass Bankkunden, die ihr Konto übermäßig überzogen haben, besser vor einer Zwangsvollstreckung geschützt werden sollen. Nach der Vorstellung des Ministeriums soll der Dispositionskredit von der Bank in einem solchen Fall nicht mehr mit unmittelbarer Wirkung gekündigt werden können, sondern mit einer Kündigungsfrist von mindestens zwei Monaten.

Ratenzahlung soll angeboten werden müssen

Der Vorschlag sieht außerdem vor, dass der Kreditgeber, bevor er zur Eintreibung seiner Forderung die Zwangsvollstreckung einleitet, dem Kreditnehmer anbieten muss, den in Anspruch genommenen Betrag in zwölf gleichen Monatsraten zum vereinbarten Zinssatz zurückzuzahlen. 

 

 

 

 

Floppy85
Mentor ★
1.373 Beiträge

Ok, man könnte jetzt hier auch sagen "lasst uns die Leute noch unmündiger machen, damit sie nie Konsequenzen für ihr Handeln befürchten müssen" Der Staat sollte die Leute nicht vor allen Eventualitäten zu schützen versuchen.