am 20.02.2018 09:04
Ich hoffe, daß niemand hier in der Community davon betroffen ist, aber
heise berichtet aktuell:
Es ist jedoch nach wie vor zu beobachten, dass es nach Eingang der Veräußerungsgewinne zu einer Kündigung des Kontos kommt, insbesondere wenn die Bank erfährt, dass Bitcoin-Geschäfte hinter den hohen Gewinnen stehen. Teilweise hilft es, vorab das Gespräch mit der Bank zu suchen. Allerdings entscheidet der persönliche Sachbearbeiter der Filiale nicht immer über die Angelegenheit, sondern die Zentrale der Bank. So geschieht es zuweilen, dass der Sachbearbeiter zuvor keinerlei Bedenken äußerte, nach Eingang des Geldes dann aber trotzdem das Konto gekündigt wird.
am 18.10.2021 13:56
Perfekt, dann haben wir ja jetzt schon mal zueinander gefunden 😉 Bleibt für mich die Frage: Wie kann ich mich schützen vor diesem "Chaos ohne Schuldigen"? Einfach nichts tun, was nicht direkt über die Bank läuft? Crypto einfach Crypto sein zu lassen scheint mir (je nach persönlicher Präferenz und Risiko-Affinität) ein ziemlich harter "Kompromiss" zu sein. Wenn in Deutschland schon (einmalige) 5-stellige Auszahlungen genügen, um potentiell das System zu triggern und eine Kündigung zu bekommen, dann würden mich die genauen Spielregeln interessieren.... die mir wiederum niemand nennen können wird, da man sonst die Spielregeln zu einfach umschiffen könnte... Das ist doch absurd! 😄
Danke für die Diskussion! 😉
am 18.10.2021 14:03
Es gibt bei der BaFin registrierte Anbieter, die Kryptohandel anbieten. Vermutlich ist es risikoärmer, auf solche Anbieter zu setzen.
18.10.2021 14:06 - bearbeitet 18.10.2021 14:10
DAS ist doch mal etwas (ob es die ganze Angelegenheit richtiger oder falscher macht, kann ich nicht sagen, aber es klingt nach einer Hilfestellung 🙂 Direkt mal gucken, wo ich soetwas finden kann!) Danke!
Nachtrag: Stimmt, leider sind es laut aktueller BaFin-Datenbank exakt 3 Crypto-Börsen ^^". Das scheint noch etwas dünn (immerhin eine der 3 kennt man). Dennoch danke dir, danach kann man sich ja nach Möglichkeit dennoch richten!
am 18.10.2021 14:15
@MaKla schrieb:Perfekt, dann haben wir ja jetzt schon mal zueinander gefunden 😉 Bleibt für mich die Frage: Wie kann ich mich schützen vor diesem "Chaos ohne Schuldigen"?
Du meinst "ohne gleich auszuwandern" ? Das ist eine gute Frage.
Eine Lösung könnte das von @Glücksdrache erwähnte europäische Vermögensregister sein (das gab es übrigens schon einmal unter einen anderen Namen, nämlich Gesetz gegen Verrat der deutschen Volkswirtschaft ) . Wenn alle deine Transaktionen lückenlos erfasst werden, dann lässt sich ein Geldwäscheverdacht leicht widerlegen.
Auch eine politische Lösung ist möglich (und diese halte ich sogar für wahrscheinlich). Das Grundproblem ist doch der Geld-rück-transfer aus dem Ausland. Betroffen sind als nur diejenigen, die einmal Liquidität in das Ausland transferiert haben. Wenn sich aber bei Privatpersonen Überschussliquidität ansammelt, dann ist das ein Zeichen für einen Fehler im Steuersystem. Also besteht die offensichtliche Lösung darin, die Steuern so anzupassen, daß auf Bürgerseite keine Überschussliquidität entsteht.
18.10.2021 14:20 - bearbeitet 18.10.2021 14:41
Es gibt auch Anbieter mit regulärer Vollbanlizenz, die im Kryptogeschäft tätig sind. Die sind unter Umständen dann nicht als Kryptoverwahrer gelistet. (Ähnlich, wie Vollbanken nicht als E-Money-Anbieter geführt sind, weil Vollbank E-Money inkludiert.)
Ich kenne die Lage nicht genau, würde die BaFin-Liste selbst aber aus diesem Grund trotzdem nicht als vollständig ansehen.
am 19.10.2021 04:46
@dg2210 schrieb:Wenn ich aber lese, daß du nachgefragt hast und dabei das Offensichtliche verschwiegen hast (die Überweisung stammt von einer Quelle die auch zur Geldwäsche/Terrorfinanzierung dient), dann ist ein Geldwäscheverdacht nicht ganz fernliegend...
Auf welche Fälle beziehst Du Dich hier? Oder anders gefragt, was macht diese Kryptobörse potentiell verdächtiger als eine beliebige deutsche Bank, bei der es anscheinend jährlich zahlreiche Kontosperrungen oder -kündigungen aufgrund von Geldwäscheverdacht gibt?
Viele Grüße
Weinlese
am 19.10.2021 09:45
@Frnk schrieb:Es gibt bei der BaFin registrierte Anbieter, die Kryptohandel anbieten. Vermutlich ist es risikoärmer, auf solche Anbieter zu setzen.
Danke @Frnk
Und hier sind sie darf Krüpptoo.
am 19.10.2021 10:15
@Weinlese schrieb:
Oder anders gefragt, was macht diese Kryptobörse potentiell verdächtiger als eine beliebige deutsche Bank,
Nur die drei wichtigsten Punkte:
Der ausländische Krypto-Anbieter untersteht nicht der EU-Bankenaufsicht
Der ausländische Krypto-Anbieter kennt seine Kunden nicht (kein Postident, KYC o.ä.)
Der ausländische Krypto-Anbieter meldet Geldwäscheverdacht und ähnliche Dinge nicht den Behörden des Landes, in dem der nicht-identifizierte Kunde ansässig ist.
am 20.10.2021 07:13
@dg2210 schrieb:Der ausländische Krypto-Anbieter untersteht nicht der EU-Bankenaufsicht
Was logisch ist, denn es handelt sich weder um ein EU-Unternehmen noch um eine Bank. Ich hätte die Frage besser in Richtung Unternehmen, nicht Banken formuliert. Ziel kann es ja nicht sein, prinzipiell jedes Unternehmen, das nicht der EU-Bankenaufsicht untersteht, als verdächtig einzustufen.
Der ausländische Krypto-Anbieter kennt seine Kunden nicht (kein Postident, KYC o.ä.)
Das ist falsch. Bitfinex erfordert, wie mittlerweile jede seriöse Kryptobörse, ein volles KYC/AML-Verifikationsverfahren, spätestens wenn im Abwicklungsprozess Fiatwährungen beteiligt sind.
Der ausländische Krypto-Anbieter meldet Geldwäscheverdacht und ähnliche Dinge nicht den Behörden des Landes, in dem der nicht-identifizierte Kunde ansässig ist.
Auch das stimmt nicht. Siehe dazu die Terms of Service (Abschnitt 15) und Law Enforcement Requests Policy. (Aus dem zweiten Punkt geht hervor, dass die betreffenden Kunden identifiziert sein müssen.)
Viele Grüße
Weinlese