am 01.01.2021 15:28
Kann mir jemand der Erfahrung mit Depot Gebühren hat Erklären was ich genauer am Ende des Jahres Insgesamt zu zahlen habe? Alle diese Begriffe bzw. Kosten sind für mich Fremd, weil ich dieses Spiel noch nie gespielt habe(keine Erfahrung). Danke.
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
01.01.2021 15:35 - bearbeitet 01.01.2021 16:07
Hallo und herzlich willkommen!
Es mag zwar etwas merkwürdig klingen - aber Du darfst es mir glauben:
auch wenn man die Schreiben seiner Bank im Regelfall sorgfältig lesen sollte und ggf. entschprechend agieren so darfst Du die "Kosteninformation" nach einem Kauf (gelesen oder ungelesen - egal!) direkt abheften und wegignorieren.
Wenn Du Dich dennoch näher damit befassen möchtest bemühe bitte die Suchfunktion hier in der Community mit den Stichworten "Kosteninformation mifid2" -> sag aber nicht ich hätte Dich nicht gewarnt! Das Wesentliche hab ich oben bereits geschrieben. ![]()
Bzgl. Kosten die der ETF verursacht siehst Du nichts direkt.
Die anderen Dinge sind ein separates Thema. Wenn Du einen Sparplan und/oder ein Girokonto hast gibt es schon mal kene Dpotgebühren ![]()
Gruß Crazyakex
am 01.01.2021 16:24
Insgesamt musst Du zahlen, was im PLV steht. Dort sind die Formulierungen leider auch nicht viel besser.
Der Grund für die Konsteninformationen ist, dass 1) auch bei einem Verkauf Gebühren anfallen und 2) alle anfallenden Kosten die Rendite schmälern. Darüber waren Anleger in der Vergangenheit offenbar sehr überrascht, deshalb wird nun ein Fokus auf diese Aspekte gelegt.
Gehen wir die einzelnen Abschnitte einmal durch:
1. Kosten des Kaufs (der Käufe)
2. Haltekosten des Bestands
3. Kosten des Verkaufs
Ich beginne mit 2., den Haltekosten:
Die sogenannten Produktkosten [P] sind bei ETFs ignorierbar, weil diese bereits im Kurs des ETF eingepreist sind. Diese werden Dir nicht berechnet.
Bei bestimmten anderen Produkten oder anderen Brokern kann das anders sein!
Ein Depotentgeld besteht nach aktuellem Stand für Dich nicht, hier aber bitte auch ins PLV gucken, das entfällt nur bei bestimmten Bedingungen.
Und die Kosten für Kauf sind bei ETFs ebenfalls einfach:
Du hast pro Sparrate die 1,5% Abzug, solange der besparte ETF nicht irgendwann Top-Preis-ETF wird. Die Gebühr wird jeweils von der Rate abgezogen, d.h. von € 50,- werden nur ca. € 49,26 investiert, 74 Cent sind Gebühren. Nach dem Sparplankauf erhälst Du eine Abrechnung, aus der das genau hervorgeht (oft wird für ein paar Cent weniger gekauft, das liegt am Kurs des ETF und an der Teilbarkeit der Bruchstücke).
Beim Verkauf sind die Kosteninformationen nur von der Größenordnung her relevant, denn wer weiß, wie das PLV in der Zukunft genau aussehen wird. Zudem hängt das börsenplatzabhängige Entgelt halt von der Wahl des Börsenplatzes ab, und das weißt Du ja jetzt noch nicht, wo Du dann verkaufen würdest.
Wie gesagt, die Infos sollen Dich dafür sensibilisieren, dass Gebühren anfallen können und diese eben die Rendite schmälern.
Bist Du abgeholt?
am 01.01.2021 18:53
Vielen Dank das war hilfreich. Also bzw. Alles mit [E] gezeichnet ist, ist zu zahlen habe ich verstanden. Und diese Dienstleistungskosten der Bank 0,67%p.a? 59,07€ ist zusätzlich oder alles insgesamt? Bei mir handelt sich nur um investieren, ich bin für buy&hold. Trotzdem danke für deine Erklärung auch für den Verkauf. ✌️
01.01.2021 19:20 - bearbeitet 01.01.2021 19:28
01.01.2021 19:20 - bearbeitet 01.01.2021 19:28
@Beko98 schrieb:Also bzw. Alles mit [E] gezeichnet ist, ist zu zahlen habe ich verstanden.
In diesem Fall ja, aber das ist nicht immer so. Manchmal kommt auch "die Bank erhält von Dritten" vor (müsste bei Top-Preis-ETF so sein), dass ist auch mit [E] gekennzeichnet. In dem Fall zahlst Du es nicht, weil es jemand anders zahlt.
Ich möchte Dir nochmal verdeutlichen, dass Du diese Kosteninformationen am besten als reinen Anhaltspunkt sehen solltest, aber die konkreten Zahlen darin nicht aussagekräftig sind!
@Beko98 schrieb:Und diese Dienstleistungskosten der Bank 0,67%p.a? 59,07€ ist zusätzlich oder alles insgesamt?
Nein, weder noch!
1) 0,67% p.a. ist ein Durchschnittwert, welcher aus den restlichen Zahlen berechnet wurde. Vergiss das, diese Zahl könnte genau so gut 1,8% oder 0,1% sein. Die Aussagekraft konkret für Deine Anlage ist gleich 0, weil die nicht exakt so sein wird wie das Beispiel!
2) Die € 59,07 ist die Summe der hier in diesem Beispiel angegebenen Kauf- und Verkaufkosten bei einer Lauzeit von exakt 5 Jahren unter bestimmten Bedingungen beim Verkauf. Diese Zahl dient als Größenordnung für Deine Abschätzung.
Wenn Du den Sparplan aber zehn statt fünf Jahre einhälst, wären es nicht € 118,14 (2 x 59,07)!
Bitte konzentriere Dich zur Ermittlung der tatsächlichen Kosten nur auf die einzelnen Komponenten: 1,5 % beim Kauf, nichts* während es im Depot liegt und irgendwas Geringes, was auch immer dann aktuell ist, als einmalige Verkaufsgebühr. Wenns gut läuft, spielt die Verkaufsgebühr ganz am Ende überhaupt gar keine Rolle mehr 🙂
*nichts bei kostenloser Depotführung.
Das klingt alles sehr kompliziert, aber keine Angst. Wenn Du erst einmal die ersten Abrechnungen bekommen hast, wird es etwas plastischer und Deine Verwirrung wird sich legen!
Ich gehe davon aus, dass Du dieses Jahr erst mit dem Sparplan beginnst. Anfang 2022 wird dann einmalig die Vorabpauschale versteuert, das ist hier die einzige noch relevante Besonderheit, auf die in den Kosteninformationen nicht hingewiesen wird. Wenn es dazu Fragen geben sollte, meldest Du Dich wieder, wenn es so weit ist.
Das ist am Ende einfach alles viel banaler als man denkt, wenn man so eine Berechnung zum ersten mal sieht.
am 02.01.2021 00:42
Hallo @Beko98 und herzlich willkommen.
@Beko98 schrieb:Kann mir jemand der Erfahrung mit Depot Gebühren hat Erklären was ich genauer am Ende des Jahres Insgesamt zu zahlen habe?
Die kürzestmögliche Antwort:
Du zahlst die Kaufgebühren für die ETF-Anteile. Das sind bei einer Sparrate von 50 € die von @Ihr Nickname bereits genannten 0,74 € je Kauf. That's it!
Depotgebühren fallen nicht an da Du einen Sparplan hast.
Verkaufsgebühren fallen erst in ferner Zukunft an, schließlich bist Du ja Buy&Hold-Anleger.
Und das Thema Vorabpauschale gehört nicht unter die Überschrift "Gebühr" sondern "Steuer", ist somit gesetzlich geregelt und muss Dich aktuell nicht weiter interessieren. Dafür sind die Beträge einfach zu klein (Anfang 2022 reden wir sehr wahrscheiblich über einen einstelligen Centbetrag).
Bei allem Ehrgeiz die kosteninformation verstehen zu wollen kann ich mich nur dem Rat von @Crazyalex anschliesen: Vergiss die!
Vergleiche es mit dem Milchkauf im Supermarkt.
Den meisten Menschen reicht der Kassenzettel auf dem der Endpreis von 1,09 € steht.
Wenn Du aber unbedingt wissen willst wie sich der Preis zusammensetzt und ob die Molkerei eine Provision an den Supermarkt bezahlt, dann liest Du die Kosteninformation.
am 02.01.2021 19:48
Hey Danke an allen die mir solche gut formulierte Antworten gegeben haben,ihr seit Mega korrekt.