am 11.06.2024 10:12
Gibt es eigentlich Bestrebungen seitens der Commerzbank/Comdirect sich an WERO (EPI) anzubinden und Zahlungen zu ermöglichen?
Gelöst! Gzum hilfreichen Beitrag.
am 19.11.2025 08:01
Diese Folgerung ist m.E. nicht zwingend. Commerzbank/Comdirect hätten doch auch zusammen mit den Sparkassen und Volksbanken zu den Vorreitern bei Wero zählen können. Stattdessen hat man sich lieber ganz von Wero verabschiedet.
BNP zählt in Frankreich zu den Vorreitern bei Wero.
Bei der Tochter, der deutschen Consorsbank, gibt es dazu kein Lebenszeichen..
am 19.11.2025 12:33
EPI/Wero ist von Anbeginn ein Projekt, wie aus dem Sozialismus, nicht aus der Marktwirtschaft.
Treibende Kraft sind politische Interessen, Regulierung, Bürokratie und möglichst wenig Rücksicht auf den Kunden.
Niemand braucht ein Produkt, welches ihm keinen spürbaren Mehrwert zu den am Markt bestehenden bringt.
Wie ideologiebeladen die Debatte darum ist, kann man diesem (Propaganda-) Beitrag entnehmen, der gut und gerne aus dem Hirn eines Antifa-Aktivisten stammen könnte:
https://community.comdirect.de/t5/konto-depot-karte/wero-amp-epi-alles-ist-anders-nach-der-machtergr...
Das Projekt wird letztlich eines von vielen Milliardengräbern bleiben, während die Welt mit Unverständnis und Mitleid auf das wirtschaftlich untergehende Europa schaut, das sich als Geisterfahrer mit irren Alleingängen immer mehr von der Welt isoliert, gleichzeitig aber mit dem Finger auf alle anderen zeigt.
am 20.11.2025 18:13
Warst du schonmal im europäischen Ausland und ist dir dabei vielleicht aufgefallen, wie verbreitet dort Bezahlsysteme wie Twint, Swish, iDEAL, Blik, bizum etc. sind? Oder sind unsere Nachbarn, die diese Systeme seit Jahren ohne Probleme nutzen allesamt "ideologiebeladene Sozialisten"? Zum Glück haben wir hier in Deutschland mal wieder die Weisheit mit Löffeln gefressen und nutzen diesen neumodischen Kram nicht, wird sich ja bestimmt alles nicht durchsetzen.
Zu dem verlinkten Beitrag solltest du dir vielleicht mal ansehen, wie begeistert die USA davon waren, dass sich Brasilien mit ihrem eigenen Bezahlsystem Pix unabhängig von amerikanischen Zahlungsdienstleistern gemacht haben.
20.11.2025 18:24 - bearbeitet 20.11.2025 18:25
20.11.2025 18:24 - bearbeitet 20.11.2025 18:25
@Inkognito schrieb:
BNP zählt in Frankreich zu den Vorreitern bei Wero.
Bei der Tochter, der deutschen Consorsbank, gibt es dazu kein Lebenszeichen..
Das offizielle Statement von Consors ist, dass man das Thema nach der Einführung von SEPA Instant Payment angeht (was auch logisch erscheint, da letzteres Vorraussetzungen für wero ist). Nachzulesen wäre das im dortigen Forum, wenn dieses denn nicht aufgrund einer geschäftspolitischen Entscheidung gelöscht worden wäre. Instant Payment wäre jetzt da…
am 20.11.2025 18:43
" haben wir hier in Deutschland mal wieder die Weisheit mit Löffeln gefressen und nutzen diesen neumodischen Kram nicht"
Offenbar hast du dich mit WERO /EPI nicht beschäftigt. Es ist genau das Gegenteil von diesem zentralistischen Unfug.
Twint, Swish, iDEAL, Blik, Bizum
Alle funktionieren nach demselben Grundmuster:
- Nationales Ökosystem, lokal reguliert
- Banksysteme des jeweiligen Landes als Betreiber
- Etablierte Nutzerbasis, teils >50 % Marktanteil
Technische Umsetzung variiert:
-Twint: QR-Codes, App-Wallet, Kontoanbindung
-Swish: Echtzeitbanküberweisung + Mobile-ID
-iDEAL: Online-Banking redirect; neuerdings iDEAL 2.0 modernisiert
-Blik: Einmalcodes, OTP-Style, sehr erfolgreich in Polen
-Bizum: Echtzeit-P2P über die Banken Spaniens
Gemeinsamer Kern:
Jedes dieser Systeme ist erfolgreich im eigenen Land
wero / EPI
Hier kommt dann das europäische Hobbyprojekt ins Spiel, das seit Jahren an sich selbst scheitert:
EPI (European Payments Initiative) ist ein von großen EU-Banken gegründeter Versuch, ein einheitliches EU-Bezahlsystem zu schaffen.
wero ist das konkrete Produkt, ein App-basiertes Payment-System auf Basis von SEPA Instant Credit Transfer.
EPI/wero ist kein „nationales System“, sondern der Versuch, ein europaweites Gegenstück zu den nationalen Platzhirschen zu schaffen.
EPI/wero verbrennt Millionen, weil es versucht, ein EU-weites Zahlungssystem zu bauen, während dutzende Banken, Regulierer und Länder gleichzeitig den Stift halten, alle unterschiedliche Vorstellungen haben und die technische Basis europaweit viel zu uneinheitlich ist.
Es bleibt ein Ideologieprojekt, das, ohne verpflichtende Nutzung, bald wieder in der Versenkung verschwinden wird.
am 20.11.2025 18:55
Ich seh in deinem Beitrag kein Argument, warum eine europaweite Lösung scheitern sollte, das sind reine Spekulationen von dir. Im Gegenteil, dadurch dass es in diesen Ländern bereits genug Nutzer von nationalen Lösungen gibt, ist der Sprung zu einer europaweiten Umsetzung ja nicht mehr weit. Ist dir überhaupt bekannt, dass iDEAL durch Wero abgelöst wird in den Niederlanden?
am 20.11.2025 19:04
Weil man die "genug Nutzer" der nationalen Lösungen bzw. der internationalen Lösungen wie Kreditkarten und Paypal in der Marktwirtschaft nur dann zur Nutzung einer neuen Alternative animieren kann, wenn diese daraus einen tatsächlichen persönlichen Vorteil ziehen.
Dieser Vorteil ist in diesem zentralistischen Projekt weder für die Banken noch für den Kunden greifbar.
Der Zentralismus verhindert die Vielfalt des Wettbewerbs und damit den Antrieb zur Verbesserung des Produkts und der Kostenstrukturen.
Die bisher verbrannten Gelder und mangelndes Interesse zeigen die Ineffizienz und Trägheit solcher Projekte klar auf.
Den "großen Sprung" kennt man in der Geschichte nur aus dem Kommunismus.
am 20.11.2025 19:09
Der persönliche Vorteil ist doch völlig klar: ich kann als Tourist und beim Online-Shoppen in anderen Ländern in Echtzeit bezahlen. Die ganzen nationalen Lösungen kann ich als Deutscher nicht nutzen.
Und pack mal lieber die Kommunismus/Sozialismus-Keule weg, das lässt dich sehr schwurbelig wirken.
am 20.11.2025 19:19
Der „persönliche Vorteil“ beim Online-Shoppen im Ausland ist eine nette Anekdote, aber kein ernstzunehmendes Argument für ein milliardenschweres EU-Projekt. Wenn das die Rechtfertigung für wero sein soll, dann hat das Projekt schon verloren. Infrastruktur auf Europaniveau baut man nicht, damit einzelne Urlauber nicht mit Karte oder SEPA Instant zahlen müssen.
Und zur Erinnerung:
Für genau deinen beschriebenen Fall „als Tourist und beim Online-Shoppen in anderen Ländern in Echtzeit bezahlen“ existieren längst sämtliche funktionierenden, stabilen und breit akzeptierten Lösungen:
SEPA Instant (Bankkonto zu Bankkonto, 24/7, EU-weit, echtzeitfähig)
Debit- und Kreditkarten (VISA, Mastercard, girocard-Co-Badge)
Apple Pay / Google Pay (jeweils auf Kartenbasis, überall nutzbar)
PayPal (weltweit akzeptiert, Käuferschutz inklusive)
Klarna / Sofort / giropay (bankbasierte Online-Zahlungen)
Revolut / Wise (Echtzeit-Transfers & Zahlungen, multiwährungsfähig)
Alle diese Systeme funktionieren heute, ohne dass man Steuerzahler- oder Bankenmillionen in ein EU-Großprojekt stopfen muss.
Und jetzt die eigentliche Frage, die dein "Argument" ausknockt:
Welchen konkreten, messbaren Vorteil soll wero gegenüber diesen bestehenden Lösungen bieten, der den finanziellen, organisatorischen und regulatorischen Aufwand auch nur ansatzweise rechtfertigt?
Bis heute liefert keiner der Befürworter darauf eine brauchbare Antwort.
Was deinen „Kommunismus/Sozialismus-Keule“-Spruch angeht:
Der Reflex, jede Kritik am zentralistischen Denken sofort mit einem Etikett wegzuwischen, ist genau die Art von Abwehr, die man sonst in politischen Diskussionen sieht, wenn die Argumente dünn werden.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass zentral geplante Großprojekte ohne Marktdruck strukturell dieselben Probleme zeigen: Trägheit, Kostenexplosion, fehlende Innovationsdynamik.
Wenn dich schon der Hinweis auf die offensichtlichen Parallelen irritiert, sagt das eher etwas über den argumentativen Unterbau deiner Position aus.
Man kann politische Planwirtschaft beim Namen nennen, ohne „schwurbelig“ zu sein.
Schwurbelig wird es, wenn man glaubt, ein bürokratisches europäisches Mammutprojekt müsse nur genug Geld verbrennen, damit irgendwann ein „persönlicher Vorteil“ dabei rausfällt.
Wenn wero wirklich marktfähig wäre, müsste es sich nicht künstlich durch politische Anschubfinanzierung, Bankenzwang und PR-Rhetorik über Wasser halten. Es würde sich durchsetzen wie Swish, Blik oder iDEAL: weil es funktioniert, nicht weil es irgendwo beschlossen wurde.
am 20.11.2025 19:28
Ich sehe es wie @Ehri . WERO ist überflüssig. Ich persönlich sehe jedenfalls keinen Anlaß, das zu nutzen, da ich bereits genügend anderweitige Möglichkeiten habe.