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Comdirect und WERO /EPI?

395 ANTWORTEN

Rapaz feliz
Experte
83 Beiträge

Wenn man verschiedene Einzellösungen vernünftig (!) standardisiert, kann durchaus etwas mit signifikantem Kundennutzen entstehen.

Ob es europaweit z. B. bei der Vorgabe von USB-C als Schnittstelle zum Laden von Handys so ist, kann ich nicht komplett beurteilen, aber auf proprietäre Ladegeräte kann ich ganz gut verzichten. Auch das war zentralistisch.

Und auch der Protokollstack TCP/IP und das ARPANET waren staatlich initiiert, bzw. militärisch. Dass das Internet einen Kundennutzen bietet, wird wohl kaum jemand bestreiten.

Es kommt eben darauf an, finde ich, welche Ansätze man wählt.

USB war Mitte/Ende der 90er als "useless serial bus" verschrien. Hat sich aber ganz gut entwickelt.
An genau dem Punkt sehe ich WERO gerade. Kein großartiger Nutzen für mich, derzeit noch ein paar Fragezeichen, aber vielleicht wird es noch was.

ShelF
Autor
5 Beiträge

Wero ist doch kein EU-Projekt, du hast doch selbst schon geschrieben, dass die EPI durch europäische Banken gegründet wurde. Da wirfst du wohl was durcheinander. 

 

Schön dass diese Lösungen existieren, die meisten davon sind entweder amerikanische Firmen (siehe meinen Kommentar zu pix in Brasilien weiter oben, warum das ein Problem ist) oder für die Händler sehr teuer, weil PayPal etc. natürlich auch die Hand aufhalten und das nicht zu knapp.

 


@Ehri  schrieb:

 

Was deinen „Kommunismus/Sozialismus-Keule“-Spruch angeht:
Der Reflex, jede Kritik am zentralistischen Denken sofort mit einem Etikett wegzuwischen, ist genau die Art von Abwehr, die man sonst in politischen Diskussionen sieht, wenn die Argumente dünn werden.
Ich habe lediglich darauf hingewiesen, dass zentral geplante Großprojekte ohne Marktdruck strukturell dieselben Probleme zeigen: Trägheit, Kostenexplosion, fehlende Innovationsdynamik.
Wenn dich schon der Hinweis auf die offensichtlichen Parallelen irritiert, sagt das eher etwas über den argumentativen Unterbau deiner Position aus.


Du bist derjenige, der versucht, mit dem Etikett "Kommunismus" die Diskussion ad absurdum zu führen, das kannst du dann nicht MIR vorwerfen, in dem Moment wo ich dir das sage. Sorry, das ist mir zu blöd, kannst gerne mit jemand anderem diskutieren.

FD774
Autor ★★★
69 Beiträge

Die ganz einfache Frage ist doch: Braucht man das? Nein, man braucht es nicht, da es bereits etliche andere Möglichkeiten gibt. 

Ehri
Autor ★★
18 Beiträge

 

  • „wero ist doch kein EU-Projekt“
    Du klammerst dich an eine formale Definition, während du den inhaltlichen Punkt ignorierst.
    EPI ist ein europäisches Projekt: gegründet von europäischen Großbanken, politisch motiviert, regulatorisch unterstützt, mit dem ausdrücklichen Ziel, eine EU-weite Zahlungsinfrastruktur zu schaffen.
    Dass es nicht von der Europäischen Kommission selbst betrieben wird, ändert nichts an der strukturellen Problematik zentraler Großkonstruktionen: lange Entscheidungswege, teure Harmonisierung, wenig Marktdruck, viel Politik im Hintergrund.

  • „Viele existierende Lösungen sind amerikanische Firmen“
    Das ist keine Argumentation, sondern Herkunftsfixierung.
    Die relevante Frage ist nicht „Made in USA?“, sondern:
    Funktioniert es, ist es verfügbar, ist es effizient, und wie sind die Kosten?
    Und genau da hat wero nichts anzubieten, was bestehende Lösungen nicht längst besser abdecken.
    Die Nationalität eines Dienstleisters ersetzt keinen technischen oder ökonomischen Vorteil.

  • „PayPal und Karten sind teuer für Händler“
    PayPal ist teuer, ja.
    Aber PayPal ist nicht der Maßstab für den Zahlungsverkehr in Europa.
    Die Realität:

    • SEPA Instant: günstig, EU-weit reguliert, bankdirekt.

    • Debitkarten: regulierte Interchange-Gebühren in der EU.

    • girocard: eine der günstigsten Händlerkonditionen überhaupt.

    • iDEAL / Blik / Swish: nationale Systeme, die wero technisch überlegen sind.
      Diese bestehenden Systeme bräuchten keinen teuren EU-Umbau, um zu funktionieren.

  • Das eigentliche Problem bleibt bestehen:
    Wero muss nicht nur besser sein als Visa, Mastercard oder Pocket-Dienstleister.
    Es müsste besser sein als alle bereits vorhandenen real genutzten Methoden und gleichzeitig die hohen Einführungs- und Betriebskosten rechtfertigen.
    Genau hier versagt wero:
    Es gibt keinen klaren Vorteil für Händler, keinen Vorteil für Konsumenten und keinen Vorteil für Banken, der nicht bereits durch SEPA Instant oder Kartensysteme abgedeckt ist.

  • Die Schlüsselfrage, die du erneut umgehst:
    Welchen konkreten, messbaren Vorteil bietet wero gegenüber den bestehenden Lösungen – ökonomisch oder technisch?
    Ein Vorteil für Urlauber ist keiner.
    Ein Vorteil gegenüber PayPal ist irrelevant, weil PayPal gar nicht das Problem ist.
    Und „nicht-amerikanisch“ ist ein nationalistischer Reflex, aber kein ökonomisches Argument.

 

Ehri
Autor ★★
18 Beiträge

Der USB-Vergleich klingt auf den ersten Blick plausibel, aber er hält einer inhaltlichen Prüfung nicht stand. USB-C und wero/EPI haben weder dieselbe Logik, noch dieselbe Komplexität, noch dieselben Ziele. Genau deshalb zeigt der Vergleich eher, warum wero nicht funktioniert, statt warum es funktionieren sollte.

1. Warum USB-C funktioniert

USB-C war bereits:

  • ein etablierter, marktgetragener Standard

  • weltweit im Einsatz

  • technisch ausgereift

  • von fast allen Herstellern freiwillig übernommen

  • kostengünstig implementierbar

  • vollständig interoperabel

Die EU-Regelung kam erst, als der Markt längst entschieden hatte.
Sie hat lediglich:

  • die letzten Ausreißer verpflichtet (Apple Lightning)

  • Elektroschrott reduziert

  • Kompatibilität vereinheitlicht

Das ist ein Eingriff mit minimaler Komplexität und nahezu null negativem Risiko, weil der Standard längst existierte und funktioniert hat.

USB-C ist kein Ökosystem, kein Geschäftsmodell, keine Infrastruktur.
Es ist ein Stecker.

2. Wero/EPI ist nicht vergleichbar

wero/EPI ist kein Stecker und auch kein „einheitlicher Standard“.
Es ist ein vollständiges Zahlungssystem, das Folgendes beinhaltet:

  • Clearing- und Settlement-Schicht

  • Fraud-System

  • KYC/AML-Regulatorik

  • Governance-Struktur

  • europaweite Bankintegration

  • PSP- und Terminal-Anbindung

  • 24/7-Infrastruktur

  • Gebührenmodell

  • Frontend + Backend

  • Marketing + Nutzerakquise

  • Ersatz bestehender Systeme

Das ist nicht „Standardisierung“.
Das ist der Versuch, ein komplett neues Zahlungssystem gegen etablierte, funktionierende konkurrierende Systeme durchzusetzen.

Dieser Vergleich ist etwa so sinnvoll wie:
„USB-C hat funktioniert, also wird ein neues europaweites Telekombetriebssystem auch funktionieren.“

Beides hat schlicht nichts miteinander zu tun.

3. USB-C hat kein funktionierendes System verdrängt – wero versucht genau das

USB-C hat:

  • keine wirtschaftlichen Ökosysteme zerstört

  • keine Infrastruktur ersetzt

  • keine Gebührenmodelle verändert

  • keine Kunden- oder Händlerakquise benötigt

  • niemanden gezwungen, neue Geschäftslogik zu bauen

wero hingegen würde verdrängen:

  • iDEAL (NL)

  • Blik (PL)

  • Swish (SE)

  • Twint (CH)

  • girocard (DE)

  • SEPA-basierte Zahlmethoden

  • Kartennetzwerke

  • Walletanbieter

Diese Systeme sind nicht kaputt.
Sie funktionieren – effizient, skalierbar und kostengünstig.

wero ersetzt also nichts, das defekt wäre.
Es ersetzt nur Dinge, die bereits funktionieren.

Das ist der fundamentale Unterschied.

4. Warum USB-C marktgetrieben war – und wero nicht

USB-C hat sich von selbst durchgesetzt.
Die Regulierung kam hinterher.

wero setzt sich nicht selbst durch.
Es muss:

  • politisch gefördert

  • von Banken quersubventioniert

  • in Händlerterminals integriert

  • im Markt künstlich platziert

  • gegen bestehende Systeme verteidigt

  • regulatorisch flankiert

Wenn ein Produkt nur mit massivem Druck und Geld künstlich am Leben gehalten wird, sagt das genug über seine natürliche Marktfähigkeit.

5. Die entscheidende Frage bleibt unbeantwortet

Der USB-Vergleich beantwortet nicht die Kernfrage:

Welches reale Problem löst wero, das nicht längst durch SEPA Instant, Karten oder nationale Systeme gelöst ist?

Bis heute lautet die Antwort der Befürworter:

  • „Es wäre schön, wenn es das gäbe.“

  • „USB-C gibt es ja auch.“

Das sind keine Argumente, sondern Hoffnungen.

USB-C war die Standardisierung eines bereits bewährten Erfolgsstandards.

wero/EPI ist der Versuch, ein neues Zahlungssystem gegen bestehende Erfolgsstandards durchzusetzen.

Der Vergleich passt nicht – er verschleiert die Komplexität und überdeckt die realen Probleme von wero, statt sie zu erklären.

honesty
Autor ★
3 Beiträge

Hallo FD774 und alle, die meinen, wir bräuchten WERO nicht, weil alles andere so gut funktioniert. 

Ja, alle anderen Möglichkeiten funtionieren im Moment gut und möglicherweise auch in Zukunft. 

Und alle Ihr, die Ihr das findet - Ihr dürft diese Möglichkeiten auch weiter nutzen.

 

Es gibt allerdings viele, inzwischen sehr viele Menschen, die lieber ein anderes System nutzen möchten, eines, das in Europa unter strengen Regeln entwickelt wird. Die nicht mehr eines nutzen wollen,  das von einem libertär eingestellten Menschen entwickelt wurde, der meint, es braucht heute keine Regierungen mehr,  das in den USA sitzt und das heute Google gehört!

Ich spreche vielen Menschen aus der Seele, die weg wollen von Google und von US-amerikanischen Systemen. Und deshalb brauchen und wollen wir WERO.

Was nicht heißt, dass wir jemandem vorschreiben wollen, WERO für Transaktionen zu nutzen! 

 

Also! Aufregung einfach mal abschalten dazu, ob "wir" das brauchen oder nicht!

 

YogiHH
Autor ★★★
62 Beiträge

Nur weil Du wero möchtest, löst sich Dein Google / IOS Betriebssystem nicht auf und bleibt weiter amerikanisch... 

Wero ist allein schon deshalb, weil es nicht unabhängig von Banken funktioniert, wieder mal ein totgeborenes Kind! 

Es gibt eine europäische Alternative zu Paypal, Klarna. 

Und komm mir jetzt nicht damit, das man bei Klarna kein Geld zu Freunden schicken kann! 

Das ist eine Funktion, die man nicht braucht. 

Kurz den QR gescannt aus der banking app der Freunde und man kann eine Echtzeitüberweisung machen ohne Daten eingeben zu müssen! 

Dadurch das wieder viele Köche bei wero dabei sind, verderben sie den Brei und werden nichts, kennt man schon von anderen Versuchen, die wieder eingestellt wurden 🤷🏼

 

Berliner231
Autor ★★
19 Beiträge

Geld an Freunde schicken ist eine Funktion, die DU nicht brauchst. Das ist dermaßen verbreitet, dass es eine Argument für wero ist, wenn man von paypal weg will.

Und schick mir den qr code mal per whatsapp, das ist noch zu krampfig, funktioniert mit einer mailadresse einfacher ind intuitiver. 

 

Und wenn man Datensouveränität von den USA haben möchte und das als Argument anbringt, sagst du, ne zählt nicht, weil Visa, Android, Windows, blabla. Schließt es ja nicht aus. Fängt man halt mit so einem system an. Ich finde nach den entwicklungen der letzten 12 monate kann man sich schon fragen, ob man sich komplett  von den USA abhängig machen möchte und klar werden die ihre dienste hier nicht abstellen, aber es kann die situation kommen, an der wir keinen einfluß auf geschäftspraktikten haben, weil wir komplett ohne alternative dastehen. Die bewertung des risikos magst du anders einschätzen, für mich reicht es als argument pro wero und es steht dir frei das wegzuwischen.

honesty
Autor ★
3 Beiträge

Hier geht es um WERO, nicht um Google oder Android oder IOS. 

Aber, zu Deiner Beruhigung: ich nutze das alles nicht mehr!!! Es gibt zum Glück andere Möglichkeiten.

YogiHH
Autor ★★★
62 Beiträge

Du hattest Google in deinem Post ins Gespräch gebracht! 

Wenn Du Google (Android) oder IOS nicht  mehr nutzt, wird es wohl auch schwierig mit der wero / banking app...