Sparplan ETF Kosten

[_p1_]

Hallo Community,

ich bin neu hier und versuche mich gerade dabei einen ETF Sparplan abzuschließen:

A2DTF1

ETF

FRAN.LIB.Q EM EQ.UC.DLA

50,00 EUR pro Monat

Beim abschließen komme ich jedoch mit der Kostenaufschlüsselung nicht so recht zurecht. Der TER laut Factsheet beträgt 0,55% p.a.

Jedoch berechnen sich die Kosten scheinbar anderst. Siehe das Bild im Anhang.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen zu verstehen warum nicht nur 0,55% TER (3,30€ p.a.) abgerechnet werden.

[GetBetter]

Hallo @_p1_ und Willkommen in der Community.

Wenn ich mich richtig erinnere, dann hatten wir eine sehr ähnliche Frage von einiger Zeit schon mal hier.

Im Endeffekt ist die Antwort: Vergiss die Kostenaufstellung! Diese muss DIr aus rechtlichen Gründen zur Verfügung gestellt werden, hat aber für Dich im konkreten Szenario keine Bedeutung.

Da es sich um einen Top-Preis-ETF handelt, entstehen Dir im Sparplan keine Kaufgebühren. Die TER von 0,55% ist bereits in den Kursen den ETFs berücksichtigt so dass diese auch nicht separat anfallen.

Unterm Strich fallen Dir also nur Kosten beim Verkauf an (oder für zukünftige Käufe falls der ETF mal aus der Aktion rausfällt), lass Dich also nicht von Deinem Plan abbringen.

Einen Punkt muss ich aber schon anbringen:

gegen den von Dir ausgesuchten ETF ist nichts zu sagen, allerdings ist das Fondsvolumen mit rd. 30 Mio $ extrem klein. Das birgst immer die Gefahr, dass die Investmentgesellschaft den ETF irgendwann einstellt und Du dann wieder was Neues suchen musst. Das ist mindestens lästig.

[GetBetter]

Hier als Nachtrag noch der Link zur damaligen Diskussion: Klick

[paba]

Hallo @_p1_,

bei der TER (Total Expense Ratio) handelt es sich um laufende Kosten, die dem Fonds entstehen und die dir – zusammen mit möglich weiteren Kosten – indirekt über den Fondspreis in Rechnung gestellt werden. Die TER gehört zu den sogenannten Produktkosten. Die Produktkosten werden laufend (also taggleich) in den Fondspreis einbezogen. Du siehst diese Kosten also nicht auf irgendeiner Rechnung. Du kannst deshalb auch nicht einfach TER*Jahressparbetrag = 3,30€ rechnen, denn diese Kosten steigen natürlich mit der Anzahl der Anteile des Fonds, die du hältst*. Offensichtlich rechnet der Emittent (Franklin Tempelton Investments) mit weitaus höheren Produktkosten als es der TER entspricht. Ich komme auf etwa 1,5%, sonst lassen sich diese Werte nicht erklären. Ich vermute aber, dass diese Kosten mangels besseren Wissens sehr konservativ also wahrscheinlich viel zu hoch und damit falsch geschätzt sind. Wenn du weithin zweifel hast, solltest du aber einfach mal bei comdirect anrufen.   

Gruß paba

 * Wenn man so rechnen könnte, dann würden übrigens im ersten Jahr Produktosten von 1,70€ entstehen, im zweiten Jahr 5,09€, im dritten Jahr 9,39€, im vierten Jahr 11,69 und schließlich im fünften Jahr 14,99€.

[_p1_]

Hallo @paba,

erstmal vielen Dank für die schnelle Antwort. Okay heißt der TER wird immer? direkt in den ETF eingepreist.

Dann verstehe ich jedoch nicht warum sich der TER im MiFID II unterscheidet mit dem im Factsheet vom ETF selbst?

Würde ja heißen, dass ich keine "laufenden" kosten habe da der TER ja direkt eingepreist wird. oder?

Danke vorab für die Antwort

[_p1_]

Hallo @GetBetter,

vielen Dank dir für den schnellen Beitrag!

Ich bin einfach verunsichert das mir hier sehr hohe Kosten aufgeschlüsselt werden mit denen ich nicht gerechnet habe. Da der TER ja direkt mit eingepreist wird sollten mir doch garkeine "haltekosten" anfallen. laut MiFID II aber doch.

Ist das einfach fehlerhaft con der Comdirect?

Danke auch für den Hinweis mit dem kleinen Fondsvolumen. Das war mir so auch bewusst finde jedoch leider keinen vergleichbaren ETF.

[paba · Accepted solution]

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@_p1_  schrieb:
Okay heißt der TER wird immer? direkt in den ETF eingepreist.

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... ja, die TER (weiblich!) und weitere Produktkosten sowie Zusatzerträge (z.B. durch Wertpapierleihe) werden immer direkt in den Fondspreis einbezogen. Der Anleger sieht diese Kosten und Zusatzerträge nicht direkt, sondern eben nur über den Fondspreis. Im Grunde werden dies Kosten und Zusatzerträge durch die Trackingdifferenz des Fonds zum Index beschrieben. Die Trackingdifferenz ist meistens positiv (d.h. der Index läuft besser als der Fonds). Es gibt aber auch viel ETFs, bei denen die Trackingdifferenz negativ ist. In diesem Fall läuft der Fonds besser als der Index.

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@_p1_  schrieb:

 Dann verstehe ich jedoch nicht warum sich der TER im MiFID II unterscheidet mit dem im Factsheet vom ETF selbst?

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Die Produktkosten in der MiFID II Kosteninformation bezieht sich nicht nur auf die TER sondern auf die geschätzten Gesamtkosten. Wenn der Fondsanbieter keine zuverlässigen Werte hat (und der Fonds, den du besparen willst ist sehr jung; es gibt also kaum Erfahrungswerte), schätzt der Fondsanbieter dieser Werte im Zweifel zu hoch, um den Kunden keine falschen Versprechen zu machen.

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@_p1_  schrieb:

Würde ja heißen, dass ich keine "laufenden" kosten habe da der TER ja direkt eingepreist wird. oder?

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Richtig, so ähnlich könnte man es auch ausdrücken. Natürlich siehst du aber die Kosten indirekt über den Fondspreis.

Gruß paba

[GetBetter · Accepted solution]

Das ist alles eine Frage der Sichtweise.

Natürlich trägst Du indirekt die "Haltekosten", sie treten aber nach außen nicht als solches in Erscheinung.

Für Dich ist nur die Vogelperspektive relevant: Wie schon gesagt beinhaltet der Kurs bereits alle Kosten, so dass Du Dich nicht mehr weiter damit befassen musst.

Am besten vergleichst Du es mit einem Einkauf im Supermarkt. Wenn Du dort eine Flasche Sekt kaufst, dann zahlst Du natürlich indirekt auch für Strom, Heizung, Gehälter, Vertriebskosten usw. Wenn nun der Supermarkt eine Provision vom Sekthersteller erhält, dann sind auch das Kosten, die im Produkt eingepreist sind und die somit im Endeffekt von Dir bezahlt werden.

Eigentlich ist das für Dich aber völlig unerheblich. Wie auch an der Supermarktkasse zahlst Du einfach den Preis der auf der Flasche steht und fertig ist die Laube. In diesem Produktpreis ist alles enthalten.

Der Unterschied zwischen Supermarkt und ETF ist nur, dass für die Finanzbranche irgendwer der Meinung war, alles müsse ganz transparent sein. Du hast quasi ein Recht darauf zu erfahren, welche Provision der Supermarkt vom Hersteller des Sekts erhält.

[paba]

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@_p1_  schrieb:

Danke auch für den Hinweis mit dem kleinen Fondsvolumen. Das war mir so auch bewusst finde jedoch leider keinen vergleichbaren ETF.

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… wenn du einen thesaurierende Emerging Markets ETF sucht würde ich dir den Lyxor MSCI Emerging Markets (FR0010429068) empfehlen; Fondsvolumen 1,33 Mrd. EUR; TER = 0,55%. Wenn du aber deinen Sparerpauschbetrag nicht bzw. (noch nicht) ausschöpftest, solltest du besser einen ausschüttenden ETF kaufen. Hier würde ich die den Vanguard FTSE Emerging Markets (IE00B3VVMM84) empfehlen; Fondsvolumen 1,57 Mrd. USD; TER = 0,25%. Beide sind ab dem 01.01.2019 TopPreis-ETFs, du kannst sie also im nächsten Jahr kostenfrei besparen. Falls du noch in diesem Jahr einen Sparplan für den Vanguard anlegen solltest, werden dir wahrscheinlich Kaufkosten in Höhe von 1,5% Angezeigt (die Info ist aber falsch).

Gruß paba

[_p1_]

Danke für die schnellen Antworten. Das Thema "Kosten" ist somit für mich viel klarer geworden!

Eine letzte allgemeine Frage zu eurer Meinung, da es mein erstes Portfolio ist möchte ich keine Anfängerfehler machen:

Ich möchte folgendes Portfolio aufbauen mit 300€:

10% Lyxor EuroMTS All-Maturity Investment Grade (DR) UCITS ETF // LU1650490474

10% Lyxor Commodities Thomson Reuters/CoreCommodity CRB TR UCITS ETF // FR0010270033 

10% Xtrackers FTSE Developed Europe Real Estate UCITS ETF 1C // LU0489337690

20% FRANKLIN LIBERTYQ EMERGING MARKETS UCITS ETF - USD ACC  // IE00BF2B0K52

35% ISHARES EDGE MSCI WORLD MULTIFACTOR UCITS ETF - USD ACC //   IE00BZ0PKT83

15% iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF USD (Acc) //  IE00B8FHGS14

Was haltet ihr von der Aufteilung? ich bin mir unsicher ob nicht "weniger mehr ist".