Junior Depot für Nachwuchs oder alternative?

am 02.09.2019 22:58
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am 02.09.2019 22:58
Hallo zusammen,
ich war eigentlich schon immer der festen Überzeugung, dass sobald wir Nachwuchs erhalten, sie direkt ein Junior Depot erhalten und alle "Geld" Geschenke von uns Eltern, Freunde und Verwandte, auf diesen Depot in einem breitgestrueten ETF landen (MSCI World oder. ACWI) + ein monatlichen Sparbetrag.
Nun macht mich die Sache mit der Volljährigkeit ein bisschen nachdenklich.
Nehmen wir mal an, der Nachwuchs hat mit 18 Jahren, im Bestenfall ein Depot über 10.000€ angesammelt. Dass ist eine Menge Geld, wo wir aber als Eltern gar kein Einfluss mehr darauf haben können. Ich meine, das Geld ist von uns ein Geschenk. Ganz klar, aber mit 18 ist man noch so Jung und "unreif" da kann man ganz schnell das Geld für was ganz anderes verbraten, wenn ihr versteht was ich meine.
Wie habt Ihr das geregelt? Welche Alternativen gibt es?
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am 02.09.2019 23:23
Ich hoffe, Du verzeihst mir, wenn ich versuche zu antworten, ohne bislang selbst Nachwuchs zu haben.
Ich glaube, die Abwägung ist bei aller Schwierigkeit recht einfach erklärt.
Variante 1: Ich vertraue auf meine elterlichen Fähigkeiten und die zu erwartende Reife des Kindes und lege das Juniordepot an. Hier sind vor allem steuerliche Vorteile zu beachten.
Variante 2: Ich will es lieber selbst in der Hand haben, nutze mein Depot und schenke dem Kind irgendwann oder fortlaufend Geld. Leider muss ich hierbei evtl. mehr Steuern zahlen, behalte dafür die Kontrolle.
Ich bin gespannt, wie Du DIch entscheidest und ob noch jemand eine Variante 3 (oder 4 bis x) parat hat
02.09.2019 23:48 - bearbeitet 02.09.2019 23:59
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02.09.2019 23:48 - bearbeitet 02.09.2019 23:59
Ich setze auf die zweite Variante und hoffe, dass meine Erziehung bis in 16 und 17 Jahren soweit Früchte trägt, dass das Geld nicht direkt für Alkohol und schnelle Autos draufgeht. 🙂
Ansonsten fallen mir mit Sicherheit noch ein paar Argumente ein, wie ich den Nachwuchs wieder zur Vernunft bringen kann.
Frei nach dem Motto: so lange du deine Füße unter meinen Tisch stellst...
Ein gewisses "Restrisiko" ist natürlich immer vorhanden..
Edit:
Wie @GetBetter aber gerade ausgeführt hat, wären mir die Risiken/ Nachteile hinsichtlich der steuerlichen Situation, möglicher Pfändungen/ Unterhaltszahlungen (hoffen wir es nicht) ebenfalls zu hoch und überwiegen meiner Meinung nach deutlich.
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am 02.09.2019 23:49
@ehemaliger Nutzer
Wenn Dir der Kontrollverlust schlaflose Nächte bereitet, dann kannst Du die Gelder natürlich selber anlegen. Dafür würde sich ein Zweitdepot anbieten so dass es eine klare Trennung zwischen Deins und Meins gibt.
Daraus ergeben sich möglicherweise steuerliche Nachteile deren Umfang von Deiner persönlicher Steuersituation abhängt. Auch in diesem Fall gilt: Sollte Dein Freibetrag nicht ausgeschöpft sein, dann Ausschütter nehmen, sonst Thesaurierer.
Da das Geld dann offiziell Dir gehört kann es natürlich gegebenenfalls unschöne Nebenwirkungen geben (Unterhaltszahlungen, Pfändungen etc.). Ob das reale oder nur theoretische Gefahren sind musst Du selber beurteilen.
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am 03.09.2019 00:39
Hallo @ehemaliger Nutzer,
ich habe selbst zwei kleine Jungs (2 & 4) und habe für mich die Variante mit jeweils eigenem Junior-Depot gewählt. Für mich überwiegt eindeutig das Vertrauen in die Kinder und die Erziehung. Wenn es uns gelingt, unsere Werte und Ansichten in den 18 Jahren zu vermitteln, werden die Jungs auch sinnvoll mit dem Geld umgehen.
Allerdings liegt die Entscheidung dafür bei dir und ich halte die steuerlichen Gründe an der stellte eher für zweitrangig. Eventuell kommt ja auch eine Mischform in Frage, dass 50% auf ein Junior-Depot fließen und der Rest auf ein Zweitdepot läuft. Dann könntest du die zweite Hälfte z.B. zum Abschluss Studium/Ausbildung übertragen.
Aber jetzt ist erst mal genug für heute, daher gute Nacht zusammen...
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am 03.09.2019 00:56
@Montgomery schrieb:Hallo @ehemaliger Nutzer,
ich habe selbst zwei kleine Jungs (2 & 4) und habe für mich die Variante mit jeweils eigenem Junior-Depot gewählt. Für mich überwiegt eindeutig das Vertrauen in die Kinder und die Erziehung. Wenn es uns gelingt, unsere Werte und Ansichten in den 18 Jahren zu vermitteln, werden die Jungs auch sinnvoll mit dem Geld umgehen.
Allerdings liegt die Entscheidung dafür bei dir und ich halte die steuerlichen Gründe an der stellte eher für zweitrangig. Eventuell kommt ja auch eine Mischform in Frage, dass 50% auf ein Junior-Depot fließen und der Rest auf ein Zweitdepot läuft. Dann könntest du die zweite Hälfte z.B. zum Abschluss Studium/Ausbildung übertragen.
Aber jetzt ist erst mal genug für heute, daher gute Nacht zusammen...
Ich habe selber keine Kinder, kann dem aber nur zustimmen.
Mein Vater hat das gemacht, noch ohne Junior-Depot, aber es gab ein Sparbuch für mich mit 20k € über welches ich mit 18 Jahren frei verfügen durfte. Die Annerkennung und das Vertrauen welches mir meine Eltern damals gegeben haben war so überwältigend, dass ich dieses niemals ausgenutzt hätte.
Ich habe das Geld dann benutzt um meine Studium zu bezahlen und da mich meine Eltern damals auch noch finanziell unterstützt haben (Miete für Wohnung, kleiner Unterhalt) war auch klar das ich die 20k niemals verschwenden würde.
Ich kann natürlich nicht für jedes Kind sprechen und jeder kann auf die schiefe Bahn geraten, aber aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass es mir nie in den Sinn kam etwas "nicht sinnvolles" mit dem Geld anzustellen, die Dankbarkeit war dafür viel zu hoch.
so guts nächstle von mir, der hofft das sich die Aktienmärkte morgen auch wieder so langweilig stabil verhalten. 😃
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am 03.09.2019 07:55
Hallo,
wie schon in einem anderen Thread angesprochen,
...es gibt Banken da kann man individuelle Altersgrenzen und ähnliches vereinbaren.
Wobei ich davon ausgehe das die Codi hier leider unflexibel ist.
Ich wünsche einen erfolgreichen und schönen
Arbeitsreichen Tag
h
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am 03.09.2019 08:50
Moin,
diesbezüglich meinerseits dumme Fragen:
- Bis das Kind 18 ist kann man als Eltern über das Depot frei verfügen? Also theoretisch einen Tag vor dem 18. Geburtstag alles "abheben"? Wenn das Kind bis dahin nichts von dem Depot wusste gibt es ja auch keinen Grund sich zu beschweren...
- Führt zur nächsten Frage, wenn das Kind 18 wird wird es dann von der Bank über das Depot informiert oder könnte man das Depot "heimlich" weiterlaufen lassen (dann nur ohne Zugriffsmöglichkeiten da die Vollmacht erlischt)?
Ersteres würde ja eine sehr einfache Möglichkeit sein viel Steuern zu sparen (eigenes Depot zum Kind verschieben und ~10k Freibetrag im Jahr wär schon was), daher kann das vermutlich nicht funktionieren / legal sein?
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am 03.09.2019 09:17
@Reicop schrieb:Ersteres würde ja eine sehr einfache Möglichkeit sein viel Steuern zu sparen (eigenes Depot zum Kind verschieben und ~10k Freibetrag im Jahr wär schon was), daher kann das vermutlich nicht funktionieren / legal sein?
Weder ist das legal, noch spart man "viel Steuern" sondern maximal 200€ pro Jahr. Ich würde immer Geld im eigenen Depot verwalten. Kein Mensch weiß, wie das Kind in 18 Jahren tickt und ob es vielleicht vollkommen normal ist, alles auf den Kopp zu hauen (weil Freund XY das auch so macht).
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03.09.2019 09:23 - bearbeitet 03.09.2019 09:24
Moin,
änliche Gedanken mache ich mir auch gerade. Ich habe noch 13 Jahre bis zur ersten Volljährigkeit (meiner Kinder), danach folgen dann alle paar Jahre weitere. Meine Gedanken dazu:
- Im besten Fall haben Eltern 18 Jahre Zeit, um alle Fehler, die ihre eigenen Eltern gemacht haben, zu wiederholen. Oder eben auch nicht. Man kann leider nur aus eigenen Fehlern lernen. Das gilt für Eltern und Kinder.
- Wann geschenktes Geld für sinnlosen Krempel verbraten wird, entscheidet der Besitzer selbst. Ganz unabhängig vom Alter.
- Geld auf einem gesonderten, ggf. sogar bei einer anderen Bank liegenden Konto / Depot wird nicht so schnell ausgegeben, wie ein Bündel 50er oder eine Überweisung aufs Girokonto.
- Der steuerliche Vorteil von bis zu 18*200 Euro pro Kind ist nicht zu vernachlässigen (wird man vermutlich leider nie ausreizen).
- Was ich mich allerdings frage ist, ob ein solcher Haufen Geld (oben war von 10k€ die Rede) nicht beim ersten Bafög-Antrag sehr hinderlich ist und die Hälfte verkauft und verbraucht werden muss. Wie die Freibeträge und das System beim Bafög in fünf oder 15 Jahren aussehen, weiß natürlich niemand. Bedenken sollte man es aber trotzdem.
PS: kleine Spitze an andere Antworter (die durchaus nachvollziehbar geantwortet haben): junge Eltern freuen sich immer besonders, wenn jemand einen Satz mit "ich habe ja keine Kinder, aber..." beginnt .
Das sind allerdings meistens ältere Damen oder Herren im Supermarkt, wenn der Nachwuchs unbedingt ein Ü-Ei haben will.
