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Jahresendrally -- mit diesen Aktien seid Ihr dabei

nmh
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9.960 Beiträge

Liebe Börsenfreunde!

 

Börsenjournalisten (sind fast immer bösgläubig, daher männlich, daher ausnahmsweise ohne Gendersternchen) wissen längst: mit Gier und mit Angst verkauft man Hefte an der Tankstelle. Nachdem ich in den letzten Monaten vor allem auf der Angstschiene gefahren bin, schwenke ich jetzt um und bediene Eure Gier -- passend dazu die heutige reißerische Headline. Aber Spaß beiseite: 


Tatsächlich spricht einiges dafür, dass wir Ende Oktober einen Tiefpunkt gesehen haben und dass es jetzt für einige Wochen oder Monate wieder aufwärts gehen kann (zum Thema "kann": vide infra). Dabei spielt gar nicht mal so sehr die Saisonalität eine Rolle. Klar, Börsenjournalistinnen schreiben gerne von der "Jahresendrally", weil das einfach jedes Jahr eine griffige Schlagzeile für das Cover ist, mit der man Revolverblätter verkauft: Die meisten Leute lesen gerne gute Nachrichten: "Och ja, wie schön, das Schmierblatt nehme ich jetzt doch mal mit nach Hause". Und natürlich habt Ihr die Statistik auf Eurer Seite, wenn Ihr von einer Rally von November bis April ausgeht. Aber es gibt gewichtige andere Gründe dafür, jetzt wieder in ausgewählte Titel einzusteigen, die bereits langfristig, also viele Jahre lang, ihre Qualität bewiesen haben. Konkret:

 

Kleiner Hoffnungsschimmer bei der Marktbreite

 

Schauen wir auf die Marktbreite, das Sorgenkind seit vielen Monaten. Aktuell liegen nur 35 Prozent aller Aktien weltweit über ihrer 200-Tage-Linie. Ein Wert so deutlich unter 50 bedeutet, dass die weltweiten Aktienmärkte nach wie vor glasklar in einer Baisse stecken. Jeder zweite Punkt im Nasdaq 100 entfällt auf gerade mal sieben der 100 Unternehmen: Die größten Indexmitglieder Microsoft, Apple, Alphabet, Amazon, Nvidia, Meta und Tesla (na, mitgezählt?) tragen also auch den größten Teil zur Performance bei. Mit allen anderen Titeln hat man per saldo in den letzten Monaten mehr oder weniger kein Geld verdient! Der DAX enthält (sieht man vielleicht mal von SAP ab) praktisch keine Hightech- oder KI-Titel; für den deutschen Leitindex war 2023 kein besonders gutes Aktienjahr. Viel Volatilität, wenig Beständigkeit. Hätte die Börse Frankfurt den Handel zum 31. Januar abgeklemmt, wir hätten nichts verpasst. Der DAX verdankt seine gesamte Jahresperformance den ersten Wochen des Jahres. Seitdem: nichts.

 

Und doch gibt es an dieser Front leichte Hoffnungsschimmer. Noch vor zwei Wochen lag der Anteil aller Aktien über dem gleitenden Durchschnitt nur bei jämmerlichen 25 Prozent -- so tief wie seit einem Jahr nicht mehr. Der starke Anstieg um zehn Prozentpunkte macht Mut. Gleiches beim Weltmomentum, das von 91,2 auf 94,7 Prozent geklettert ist. Auch hier weisen Werte unter 100 Prozent, wie wir sie seit Anfang August 2023 sehen, noch auf einen Baisse hin, aber der Anstieg der letzten zwei Wochen ist so stark wie seit Januar 2023 nicht mehr. Dazu passt:

 

Wenige Wochen vor dem Jahreswechsel, hat sich das Sentiment jetzt deutlich aufgehellt. Mittlerweile
ist ein Zinsstopp, womöglich sogar eine Zinssenkung realistisch. Die Inflation scheint zumindest eingedämmt. FED-Chef Powell hat zwar natürlich keinerlei Andeutung in diese Richtung gemacht. Aber das ist den Marktteilnehmern -- wie schon im Sommer -- in ihrer Selbstsuggestion gleichgültig. Sie feiern die schwachen Daten zum Einkaufsmanager-Index, zu den US-Auftragseingängen. Der DAX hat den Widerstand bei 14.955 Punkten und die 15.000-Punkte-Marke überwunden. Im Vergleich zum S&P 500 hinken die deutschen Aktien jedoch hinterher. Technisch betrachtet fehlen dem DAX allerdings keine 3 Prozent mehr für einen Sprung über seine 200-Tage-Linie. Das ist in zwei oder drei starken Sitzungen zu schaffen! Klar, ein wenig Rückenwind brauchen wir schon noch dafür, vor allem aus den USA. Aber dass wir ihn bekommen, ist nicht unwahrscheinlich:

 

Die Markttechnik im S&P 500 hat sich markant verbessert. Ganz wichtig war der Sprung über die noch steigende 200-Tage-Linie. Es sieht so aus, als ob diese nun verteidigt wird: Der S&P 500 hat seinen Abwärtstrend seit Sommer 2023 beendet. Die Markttechnik unterstützt also ein freundliches Jahresende. Das bedeutet:

 

Jetzt könnte es weiter aufwärts gehen

 

Die Wahrscheinlichkeit, dass wir die Korrekturtiefs für den Herbst gesehen haben, ist mit der schnellen technischen Erholung deutlich gestiegen. Wichtig zu wissen: Der größte Teil der Gewinne in allen Indizes beruhte bis Mitte letzter Woche auf dem markanten Short Squeeze, also der Eindeckung umfangreicher Short-Bestände, erkennbar an den Umsätzen. In wenigen Tagen dürften alle wesentlichen Adressen ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vorgelegt haben. Dann muss sich die Tragfähigkeit der Erholung beweisen. Fundamental passt aber alles:

 

Gegen Ende der laufenden Berichtssaison haben sich die Unternehmen noch mal von der starken Seite präsentiert. Zwischenzeitlich sah das ganz anders aus. 84 Prozent der Unternehmen im S&P 500 haben bislang berichtet, und immerhin 82 Prozent haben die Erwartungen geschlagen -- deutlich mehr als der langjährige Schnitt. In Anbetracht der weit fortgeschrittenen Zahlenvorlagen wird sich nicht mehr viel ändern. Allerdings waren die Ausblicke waren meist defensiv. Der (um 15 Grad) geneigte Leser kommt damit zur Einschätzung:

 

Die aktuelle Erholung wird im Umfang eher mittelgroß bleiben. Denn die Bullen haben in der letzten Korrektur nicht kapituliert, der finale Ausverkauf fehlt. Ein Crash zur Bereinigung des Marktes hätte Potential für den Aufwärtstrend auf mehrere Jahre gegeben. Dennoch: In der Flut steigen alle Boote, wie man so schön sagt.

 

Vorsichtig einsteigen, zum Beispiel gebührenfrei per Sparplan

 

Jetzt gilt es, die Rally auszunutzen. Investitionen langsam hoch, Liquidität langsam runter. Punkt. Ausgangspunkt ist die Hoffnung, dass das FED die Zinsen nicht weiter erhöht. Und wie gehen wir dabei vor?

 

Natürlich ist es eine valide, doch riskante Strategie, vorsichtig die besonders abgestürzten zyklischen Titel aufzulesen: Automobilhersteller, Chemie, Basiskonsum. Die aktuelle Aktion von comdirect, bei der man bis Ende 2024 per Sparplan solche Titel gebührenfrei einsammeln kann, bietet sich dazu an. Tatsächlich habe ich für mehr als 50 einzelne Aktien Sparpläne installiert, um Papiere wie BASF, BMW, Caterpillar, Krones, Lanxess, Pepsi, Sixt, aber auch Titel, die einen zaghaften neuen Aufwärtstrend ausbilden wie GEA, Intel, Lockheed Martin, Northrop Grumman, in den nächsten drei oder vier Monaten in vorsichtigen homöopathischen Dosen spesenfrei weiter zu verstärken. Das möchte ich Euch allerdings nicht in dieser Breite empfehlen. Wie immer gilt:

 

Erste Wahl sind Trendaktien

 

Die sicherste Strategie ist und bleibt, einfach den langfristigen Trends zu folgen. Viel wurde in den letzten Wochen und Monaten über die bröckelnden Kurse gejammert, und in der Tat tut es weh, wenn sich das Aktienvermögen nicht vermehrt. Meine Leserinnen und Leser konnten und können sich dagegen freuen. Viele der Aktien, die ich seit Jahren immer wieder zum Kauf empfehle, haben in den letzten Tagen sogar neue Rekordhochs ausgebildet. Die folgende Tabelle enthält jetzt mal nur einige Beispiele mit Aktien, die viele von Euch auf meine Empfehlungen mit dickem Gewinn im Depot haben. Genießt die schön steigenden Kurse, und wer noch nicht dabei ist, darf diese Aktien jederzeit weiter kaufen oder nachkaufen. Bei einigen Werten können wir heute mit einem breiten Grinsen die Stopkurse weiter hochsetzen:

 

WKN     Titel       Stopkurs Euro

---------------------------------

A3DSL8  Alimentation Couche    41 (erhöht)

A2JG9Z  Broadcom              630 (erhöht)

A0F5F5  CBIZ                   43 (wie bisher)

880205  Cintas                405 (erhöht)

893807  Copart                 37 (erhöht)

894298  Deckers Outdoor       400 (erhöht)

873369  Fair Isaac            600 (erhöht)

887957  Gartner               280 (neu)

857498  Grainger              550 (erhöht)

870747  Microsoft             260 (erhöht)

A0YHMA  Motorola Solutions    230 (erhöht)

A1H5JY  O'Reilly              720 (erhöht)

855950  Parker-Hannifin       281 (erhöht)

865496  Progressive           115 (neu)

A0M95J  Relx                   27,20 (wie bisher)

883563  Roper Techs           400 (erhöht)

870053  Ross Stores            90 (wie bisher)

883703  Synopsys              345 (wie bisher)

A0JEP3  Transdigm             640 (erhöht)

 

Soweit der Blick auf meine bisherigen Empfehlungen. Das sollte eigentlich nur ein kurzer Einschub sein, weil einige von Euch doch den Eindruck haben, dass alles immer nur fällt, und weil ich auch regelmäßig Fragen nach Stopkursen bekomme. Über solche Fragen freue ich mich, beweisen sie doch, dass meine Leserinnen und Leser das Money-Management und die Bedeutung disziplinierter Absicherung verstanden haben (mehr dazu am Ende des heutigen Beitrags)! Aber eigentlich hatte ich vor, Euch eine neue Sterneliste zu präsentieren, und dann kommt man so ins Plaudern. Naja, die Wahrheit ist, dass ich etwas Zeit schinden musste, bis mein Großrechner soweit abgekühlt ist, dass ich ihn wieder anfassen und die aktuelle Auswertung herauskitzeln kann. So, jetzt ist es soweit:

 

Sterneliste mit strengen Kriterien

 

Die heutige Auswahl beruht auf einer strengen Filterung von (wie immer) vielen tausend Aktien aus aller Welt, bei denen mindestens 700 Zeiträume analysiert wurden und die mindestens 4,8 (von 6 möglichen) technischen Sternen haben müssen (guter kurzfristiger Trend), mindestens 5,4 (von 6 möglichen) Zeitraumsternen (guter langfristiger Trend). Der Anteil der negativen Zeiträume darf nicht über 20 Prozent liegen, und der RSL-Wert (Abstand von der 200-Tage-Linie in Prozent) muss zwischen 100 und 130 betragen, damit nur Aktien im Aufwärtstrend, aber keine überhitzten Aktien angezeigt werden.

 

Die Auswertung fördert viele bekannte Titel, aber auch einige Neuentdeckungen zu Tage. Konservative Leser sollten Aktien mit einem niedrigen Wert in der Spalte "negative Zeiträume" bevorzugen. Die Tabelle ist sortiert nach der durchschnittlichen Rendite über alle untersuchten Zeiträume:

 

Sterne-Auswertung hybrid (alle Parameter)
 
                           techn. Zeitr. durchsc. negative     Stopkurs
WKN    Name                Sterne Sterne  Perform   Zeitr.  RSL    Euro
-----------------------------------------------------------------------
501822 NetEase Inc. Reg.Shs   5.0    5.8   32.24%    3.85%  121      75 (neu)
894298 Deckers Outdoor Corp   5.5    6.0   32.09%    5.46%  129     400 (erhöht)
865985 Apple Inc. Registere   5.3    5.7   30.45%    2.79%  109     142 (erhöht)
873369 Fair Isaac Corp. Reg   5.5    6.0   28.01%    6.28%  122     600 (erhöht)
906866 AMAZON.COM INC. Regi   5.3    5.5   27.82%    7.43%  120     100 (wie bisher)
893807 Copart Inc. Register   5.8    5.9   27.61%    1.71%  117      37 (erhöht)
510440 ATOSS Software AG In   4.8    5.6   26.72%    6.15%  110     165 (erhöht)
877480 Lotus Bakeries S.A.    5.3    5.6   26.32%    2.56%  109    5500 (wie bisher)
A2QFAQ Seagen Inc. Register   5.5    5.7   24.94%    6.07%  110     152 (wie bisher)
869686 Lam Research Corp. R   4.8    5.8   24.62%    6.04%  116     480 (neu)
A3EU6F Novo-Nordisk AS Navn   5.5    5.8   24.00%    4.99%  120      75 (erhöht)
883703 Synopsys Inc. Regist   5.8    6.0   23.90%    8.36%  124     345 (wie bisher)
873567 Cadence Design Syste   5.5    5.8   23.86%   13.59%  117     175 (wie bisher)
A1H5JY O'Reilly Automotive    5.3    5.8   23.50%    3.66%  109     720 (erhöht)
907784 Comfort Systems USA    5.0    5.9   23.47%    6.74%  120     120 (erhöht)
A3DSL8 Alimentation Couche-   5.5    5.6   22.52%    3.25%  115      41 (erhöht)
886423 Jabil Inc. Registere   5.3    5.4   21.72%   19.86%  128      85 (neu)
881531 AutoZone Inc. Regist   5.0    5.7   21.45%    4.88%  108    2020 (wie bisher)
886053 Intuit Inc. Register   4.8    5.6   21.32%    5.46%  113     390 (erhöht)
887957 Gartner Inc. Reg. Sh   5.0    5.9   20.80%    6.62%  120     280 (neu)
898814 Emcor Group Inc. Reg   5.3    5.7   20.78%    4.18%  115     155 (neu)
865884 KLA-Tencor Corp. Reg   5.0    5.8   20.61%    8.83%  118     350 (erhöht)
590336 Arch Capital Group L   5.5    5.8   18.79%    3.37%  115      62 (erhöht)
882807 Vertex Pharmaceutica   5.3    5.5   18.60%    8.05%  111     275 (wie bisher)
880205 Cintas Corp. Registe   5.3    5.7   18.59%   10.80%  112     405 (erhöht)
870747 Microsoft Corp. Shar   5.5    5.8   18.37%   12.08%  120     260 (erhöht)
884312 D.R. Horton Inc. Reg   4.8    5.5   18.00%    9.10%  112      85 (neu)
885039 Casey's General Stor   5.3    5.5   16.47%    3.48%  117     204 (erhöht)
888351 Costco Wholesale Cor   4.8    5.4   16.34%    4.53%  110     440 (erhöht)
855950 Parker-Hannifin Corp   4.8    5.4   15.84%    4.07%  114     281 (erhöht)
857498 W.W.Grainger Inc. Re   5.5    5.5   15.58%    5.49%  113     550 (erhöht)
896895 Brown & Brown Inc. R   5.3    5.4   15.33%    5.13%  111      56 (erhöht)
893953 McKesson Corp. Regis   5.3    5.4   15.27%   11.85%  117     330 (neu)
A0YHMA Motorola Solutions I   5.5    5.4   14.40%   11.20%  111     230 (erhöht)
-----------------------------------------------------------------------
Rechentag: 11.11.2023

 

Nur für diejenigen, die es noch nicht kennen: Die Bedeutung der Spalten ist hier genau erklärt.

 

Alle diese Aktien können neue Rekordhochs erreichen, sogar ohne allgemeine Jahresendrally. Man beachte die feine "können"-Formulierung. Die habe ich von Jörg Lang aus der Börse-online-Redaktion gelernt. Damit ist man nicht angreifbar, wenn die Aktien doch nach Süden abdriften sollten. Denn es ist wie der Wetterbericht: Es kann auch regnen. Rein statistisch seid Ihr mit meinen heutigen Empfehlungen aber klar auf der sicheren Seite: Die Erfahrung zeigt, dass Titel, die schon viele Jahre lang steigen, auch weiter nach oben klettern. Oder wie der Physiker sagt: Das Momentum treibt!

 

Was machen wir mit der Absicherung? Profi-Strategien für Optionen

 

Ihr habt zwei Derivate im Depot, die zur Absicherung Eurer Aktienpositionen dienen. Da wäre einerseits der DAX-Put PN2YK9. Auch wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall noch dieses Jahr sinkt, wissen wir nicht, ob vielleicht die Lage im Nahen Osten eskaliert. Der Put bleibt im Depot und sollte wie bei Optionen üblich erst drei Monate vor Fälligkeit, also ab Februar 2024, aktiv verkauft werden. Denn Plain-Vanilla-Optionen verlieren in den letzten drei Monaten ihrer Laufzeit überproportional an Zeitwert; das hat mathematische Gründe. Wer möchte, kann einen Stop Loss bei 6 Euro mit trailing-Abstand 7 Euro installieren.

 

Passend dazu möchte ich hier nochmal den Hinweis geben, wie Profis ihre Optionen zur Depotabsicherung steuern: Der VDAX (den seht Ihr auch im comdirect-Informer, die WKN lautet A0DMX9, aktuell 15,3) zeigt die implizite Volatilität an. Er schwankt gewöhnlich so zwischen ca. 12 (Anleger sind extrem sorglos) und ca. 35 (Panik). Im Februar 2020 (Corona-Absturz) ist der VDAX für wenige Tage auf über 80 gestiegen. Der langfristige Durchschnitt liegt ungefähr bei 22.

 

Wenn der VDAX unter ca. 15 fällt, ist eine gute Gelegenheit, um Put-Optionen zur Absicherung (gegen Unfälle) zu kaufen; dann sind Puts besonders billig zu haben. Wenn der VDAX über ca. 30 steigt, darf man mit Hebelzertifikaten (nicht mit Calls, siehe unten) vorsichtig wieder auf steigende Kurse setzen und die Puts verkaufen.

 

Bei einem Unfall steigt der VDAX sprunghaft an, und dadurch werden alle Optionen (Call und Put) teurer. Auf diese Weise profitiert Ihr mit dem Put doppelt von fallenden Kursen: Durch den Kursrückgang und durch den Anstieg der Volatilität. Diesen schönen Effekt gibt es bei einem Short-Hebelzertifikat nicht.

 

Aus diesem Grund sind auch Long-Hebelzertifikate besser geeignet als Calls, um auf steigende Kurse zu setzen: Der Kursanstieg eines Calls wird gebremst, weil gleichzeitig mit steigenden Kursen oft der VDAX abbröckelt. Für Hebelzertifikate spielen die Volatilität und der VDAX hingegen fast keine Rolle.

 

Und mit dem Turbo-Short auf US Treasuries SF575U setzen wir auf einen weiteren Rückgang bei lang laufenden US-Staatsanleihen; die damit verbundene Renditesteigerung wäre Gift für Aktien. Seit einigen Tagen ist dieser Trend (erfreulicherweise!) gebrochen. Es bietet sich an, die Hälfte der Position mit einem Stop Loss bei 34 Euro (200-Tage-Linie) mit trailing-Abstand 6 Euro abzusichern. Die andere Hälfte bekommt einen Stop Loss bei 31 Euro mit trailing-Abstand 10 Euro. Alternativ könnt Ihr auch meinen bisher empfohlenen Stopkurs bei 33 Euro beachten.

 

Abschließend noch ein Hinweis zum Nachlesen: Es ist gut, dass die meisten von Euch konsequentes Money-Management nutzen (siehe hier). Das ist das gar nicht so geheime Geheimrezept für nachhaltigen Erfolg an der Börse. Dazu verweise ich gerne auf einen aktuellen Beitrag (Klicki-Di-Klick), in dem beschrieben wird, wenn man in mehreren Etappen kaufen und verkaufen möchte.

 

Ich wünsche allen, die das hier lesen, ein schönes Wochenende und einen guten Start in die neue Woche. Wie immer:

 

Viel Erfolg, und was noch wichtiger ist: Viel Spaß an der Börse!

 

Ungewöhnlich herzliche Grüße aus einem trüben, herbstlichen München

 

nmh-Team

 

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Hinweis auf Interessenkonflikte: Selbstverständlich halte ich alle genannten Wertpapiere und noch zahlreiche weitere in meinen Depots. Von einigen viel, von anderen weniger. Eine Kursbeeinflussung durch den vorliegenden Text ist aufgrund der hohen Marktkapitalisierung nahezu ausgeschlossen. Ich halte es nur für fair, Titel vorzustellen, von denen ich auch selbst überzeugt bin, so dass ich mit den Lesern im selben Boot sitze.

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.
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nmh
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Liebe Angesprochene!


Ein sehr herzliches Dankeschön an Euch alle für Euer tolles Feedback! Wie gewohnt versuche ich, alle Fragen der Reihe nach zu beantworten. Bitte entschuldigt die kleine Verzögerung. Meine Antwort an Euch steckt voller nichtssagender Phrasen, die ich auswendig gelernt habe und immer wieder in meine Beiträge einstreue, um Euch zu langweilen. Einige davon habe ich fett markiert.


@CurtisNewton : Im wahren Leben ist Motorola Solutions sogar ein guter Kunde von mir, speziell seit sie die Truppe von Symbol Technologies (Barcodelesegeräte, RFID) übernommen haben. Die stellen alles mögliche her!


@McGuinness : Gallagher ist nicht in der Liste, weil noch keine 700 Auswertungszeiträume (sondern nur 595) zur Verfügung stehen. Sprich: Die Aktie ist zu kurz am Markt, erst seit 2005 habe ich Kurse in meiner Datenbank. Die Auswertung von gestern listet nur Aktien, für die es seit mindestens Ende 2002 Kurse gibt. Gallagher kommt aber locker auf 5,5 technische und 5,8 Zeitraum-Sterne, also höchste Qualität. Es gibt nur 3,4% negative Zeiträume bei einer Performance von 20% pro Jahr -- ein erstklassiger Wert und ein klarer Kauf mit rechnerischem Kursziel (zehn Jahre) bei 1460 Euro. Der Stopkurs klettert von 162 auf 176 Euro.


Wenn Dir Deckers Outdoor zu stark gestiegen ist, würde ich die Hälfte sofort kaufen und die andere Hälfte, falls das Papier in den nächsten sechs Wochen nochmal auf ungefähr 500 Euro korrigieren sollte. Der genaue Einstiegskurs ist bei solch tollen Trendaktien auch völlig egal. Versuche nicht, den Markt zu timen. Zeitraum schlägt Zeitpunkt!


@Justin Smith : Das Gleiche in Grün: Für Constellation Software gibt es erst seit 2006 Kurse, daher nur 561 Zeiträume ausgewertet -- zu wenig. Abgesehen davon ist die Aktie (WKN A0JM27) mit 5,0 bzw. 5,7 Sternen, einer Performance von 34% p.a. und nur spektakulären 1,78 Prozent negativen Zeiträumen ein klarer Kauf mit einem auf 1600 Euro erhöhten Stopkurs. Nicht umsonst steht das Papier auf Platz 7 der Rosenheimliste mit den besten Aktien der Welt.


Auf Platz 1 dieser Liste mit immer größerem Abstand übrigens weiterhin die Oberbank, die nicht in Liste auftaucht, weil die langfristige Performance (4,2 Zeitraumsterne) etwas zu schlecht ist. Aber das relativiert sich: Mit der Oberbank (WKN 854018) sind langfristig knapp 10 Prozent pro Jahr drin (plus Dividende), was einer Verdopplung alle 7 Jahre entspricht, und das obwohl es nicht nur die beste, sonden auch die konservativste Aktie der Welt ist. Für die Oberbank darf man den Stop Loss von 53,50 auf 55,50 Euro erhöhen.


@ppjjll : Church & Dwight hat einen ruhigen, halt nicht besonders steilen Aufwärtstrend. Langfristig sind es immerhin 13 Prozent p.a. (plus Dividende), rein rechnerisch verdoppelt sich das Papier alle 6 Jahre. Mit jeweils 4,3 Sternen hat es in beiden Kategorien nicht für die gestrige Liste gereicht, aber ich würde die Aktie trotzdem nicht verkaufen. Es gibt nur wenige Titel, die langfristig so gut aussehen, und auch die Branche scheint krisenfest. Hin und her macht Taschen leer! Gib der Aktie noch eine Chance und beachte den Stopkurs bei 75 Euro.


@HarryAP : Microsoft ist ein klarer Kauf. Bei Air Products (WKN 854912) hatte ich noch einen kleinen Restbestand, leider bin ich vor wenigen Tagen durch den Stopkurs unglücklich rausgeflogen. Pech! Die werde ich sicher irgendwann mal wieder zurückkaufen, sicherheitshalber aber erst oberhalb von 260 Euro. Im Moment gibt es einfach viele wesentlich bessere Aktien, die ich gegenüber Air Products bevorzuge. Wer Air Product noch im Depot hat, beachtet jetzt einen Stopkurs bei ungefähr 220 Euro. Denn langfristig sieht diese Aktie noch gut aus. Nicht super, aber gut.


@Sparplanfan : Nemetschek habe ich letzte Woche nachgekauft, nachdem das Papier seine 200-Tage-Linie zurückerobert hat. Nemetschek ist aber auch eine gute Idee für einen gebührenfreien Sparplan bei comdirect. Bitte nicht zu viel Geld investieren, denn langfristig gibt es wesentlich bessere Aktien! Das gleiche gilt für Lanxess:


@ae : Lanxess ist ein Beispiel für eine stark unterbewertete Aktie, die aber im Moment und schon seit mehreren Jahren niemand haben will. Warum sollte sich das jetzt ändern, warum sollte sie jetzt steigen? Stimmt: Ich habe einen gebührenfreien comdirect-Sparplan (kleiner Betrag, mehrere Käufe über mehrere Monate) für Lanxess eingerichtet, weil ich die Hoffnung habe, dass die Börsianer endlich wieder mehr auf Fundamentaldaten achten. Hoffnung ist aber ein schlechter Ratgeber an der Börse, daher empfehle ich meinen Leserinnen und Lesern ausdrücklich nicht, es mir nachzumachen. Es gibt viele wesentlich bessere Aktien; siehe Sterneliste. Da ich die aber schon alle in großer Stückzahl im Depot halte, darf ich ausnahmsweise auch etwas Kamikaze machen. Der Stopkurs für Lanxess liegt unterhalb des letzten Tiefs, also bei ungefähr 20 Euro.


@marcus_mit_c : Der Ausstieg hängt davon ab, welchen Zweck die Optionen haben. Wenn Du Puts gekauft hast, um Dein Depot abzusichern, würde ich mit einem Verkauf warten, bis die Aktien wirklich stark gestiegen sind. Dann hast Du für den Put eine Versicherungsprämie gezahlt, ohne dass ein Schaden eingetreten ist. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum, einen Totalverlust beim Put zu vermeiden, weil das aus steuerlicher Sicht ungünstig wäre. Wenn Du dagegen mit Puts und Long-Hebelzertifikaten auf Aufwärts- und Abwärtsbewegungen spekulierst, bist Du ein Trader und musst Dich auch so verhalten. Also mit mittel- oder kurzfristigen Chartsignalen arbeiten. Gestaffelte Trailing-Stop-Loss sind ein ideales Mittel für den Ausstieg bei Spekulationsobjekten (Optionen, Bitcoin, Orangensaft- oder Kaffee-Futures).


Natürlich eignet sich -- aus noch etwas längerfristiger Perspektive -- auch der VDAX zu diesem Zweck: Wenn der VDAX über ungefähr 25 oder 30 steigt, dann ist ein böser Unfall an der Börse passiert und Du kannst Deine Puts teuer verkaufen und vielleicht mit kleinem Einsatz schon wieder in Long-Produkte einsteigen (also in Hebelzertifikate, denn Calls sind -- trotz Börsenabsturz -- durch den hohen VDAX noch zu teuer). Wenn dagegen alle sorglos sind und der VDAX unter ca. 17 oder gar unter 15 fällt, dann hast Du mit Deinen Turbo-Long-Hebelscheinen (oder meinetwegen auch mit Calls) dicke Gewinne gemacht und kannst über einen Verkauf (und Wechsel in Puts) nachdenken. Derzeit liegt der VDAX bei 15,31, die Anleger sind also viel zu sorglos. Folglich ist aktuell eher die Zeit für Puts (zur Absicherung breiter Aktiendepots).


Wichtig ist in jedem Fall, drei Monate vor Endfälligkeit von Plain-Vanilla-Calls und Puts (gilt nicht für Hebelzertifikate) über eine aktiven Verkauf nachzudenken. Denn Calls und Puts verlieren in den letzten drei Monaten ihres Lebens überproportional stark an Zeitwert.


Ich selbst habe bereits Anfang November mit kleinem Einsatz ein DAX-Long-Papier MB0QQ7 gekauft, weil die stark überverkaufte Marktlage allmählich wieder für steigende Kurse sprach. Die Gewinne sichere ich jetzt mit Trailing-Stop-Loss ab; gemäß meinem Marktkommentar vom Samstag kann man dieses Papier aktuell auch noch kaufen -- gebührenfrei bei comdirect. Aber bitte mit begrenztem Einsatz und mit striktem Money-Management! Ein Stopkurs könnte derzeit bei 0,65 Euro liegen, evtl. mit Trailing-Abstand 0,70 Euro. Vorsicht, extrem riskant: der Hebel ist über 14! Damit profitiert Ihr ganz einfach, falls die Rally in den nächsten Wochen weiterläuft.


@NY-Liebhaber : Ich bin seit 20 Jahren ein großer Fan von Discount-Zertifikaten aller Art. Durch die Wahl des Cap (Obergrenze) kann man jedes beliebige Chance-Risiko-Szenario abbilden: mit hohem Cap (d.h. Risko vergleichbar dem der Aktie) oder mit niedrigem Cap (also kleines Risiko). Wichtig zu wissen ist, dass sowohl die Chance als auch das Risiko immer niedriger sind als bei der entsprechende Aktie! Discount-Zertifikate haben noch weitere Vorteile: Sie sind zu sehr niedrigen Gebühren oder sogar ganz kostenlos handelbar, es fallen keine ausländischen Steuern an (Ausnahme Italien) und Verluste können steuerlich mit beliebigen Gewinnen, auch mit Dividenden oder Zinsen verrechnet werden. Natürlich finde ich Deine Idee sehr gut, und das Zertifikat ist für Deine Zwecke auch perfekt ausgewählt. Ideal sind Laufzeiten von etwa 9 bis 12 Monaten, und die Obergrenze des Zertifikates sollte ungefähr dem Kursziel für die Aktie am Ende der Laufzeit entsprechen. Grünes Licht!


@huhuhu : Mein Start in den Fasching (Karneval) war ganz besonders. Es gibt kaum eine Bank, bei der ich nicht Kunde bin. Und so begab es sich, dass ich auch bei der Targobank ("Rückenwind") aus Duisburg (aus bayerischer Sicht ist das ein Vorort von Köln) ein Depot habe. Dort besteht die Ordernummer unter anderem aus dem Datum und der Uhrzeit. Ich habe am Samstag um 11:11:11 Uhr eine Order aufgegeben. Die Ordernummer ist ein schönes Geschenk, sie lautet 231111111111974.


Wir bleiben in Köln: @koellefornia : Da ich Deine Situation nicht kenne, kann ich nur allgemeine Hinweise geben. Die Listen sollen Anregungen für Neukäufe geben, wenn Geld frei ist. Von einem höheren 6-stelligen Betrag würde ich durchaus 50 Prozent in Aktien investieren, nicht alles sofort, sondern gestreckt auf einige Monate. Die Positionsgröße ergibt sich nach der Money-Management-Formel. Hier ist der maximal zulässige Verlust pro Aktie eine wichtige Entscheidung, die Du für Dich treffen musst. Diese Entscheidung wird davon abhängen, wie viele Titel Du höchstens im Depot haben willst. Eine gute Faustregel besagt: Pro Aktie maximal 1 Prozent des Kapitals riskieren.


Auf einen Crash zu warten ist bei Trendaktien nicht sinnvoll: Zeitraum schlägt Zeitpunkt. Falls es Dir zu viele Einzeltitel werden, erhöhst Du den Einzelbetrag entsprechend. Ich finde aber, dass Privatanleger durchaus auch 50 oder 60 Aktien im Depot haben können. Du musst dann nur alle paar Wochen prüfen, ob Stopkurse nachgezogen werden müssen. Mit etwas Erfahrung kostet das nicht mehr als eine oder zwei Stunden. Nicht erforderlich ist, ständig Unternehmensnews oder Unternehmenszahlen zu recherchieren. Denn die Profis sind Dir sowieso immer einen Schritt voraus, und die Informationen (sofern sie denn überhaupt stimmen) stecken schon im Kurs. Also einfach nur die Stopkurse beachten (Disziplin!) und die Gewinne ansonsten laufen lassen. Das ist eine Strategie, die fast alle anderen Strategien langfristig schlägt, und sie kostet nur wenig Zeit.


Stimmt: Wenn eine Aktie näher am Stopkurs notiert, darf man nach der Formel mehr investieren. Ein Fehler wäre allerdings, für eine stark schwankende Tech-Aktie einen engen Stopkurs vorzugeben! Natürlich richtet sich der Stopkurs auch danach, wie stark die Atembewegungen einer Aktie sind. Stopkurse sind im wesentlichen Erfahrungssache, und sie sind eine Heuristik, keine Wissenschaft. 90 Prozent aller Privatanleger arbeiten ohne Stopkurse ("Ist doch eine gute Firma mit einem tollen Produkt, wozu brauche ich da Stopkurse"). Diejenigen, die Stops setzen, setzen sie oft zu eng. Dann werden sie ungewollt ausgestoppt. In der Folge verteufeln sie Stopkurse und lassen sie wieder weg. Einsteiger sollten sich an meinen Stopkursvorschlägen orientieren und einfach meine Erfahrung nutzen.


Und das noch: Ein Leser, der sich im Moment in Singapur rumtreibt und anonym bleiben will (nennen wir ihn einfach mal gd2201, auch wenn ich weiß, dass in Wahrheit vermutlich Charlie Munger dahinter steckt), weist mich hinter den Kulissen darauf hin, dass bei Seagen die Übernahme durch Pfizer läuft. Pfizer will 229 Dollar pro Aktie bezahlen (derzeit ungefähr 214 Euro). Das Potential ist begrenzt, Seagen ist kein Kauf mehr. Wer sie im Depot hat, wartet in Ruhe die Übernahme ab. Alternativ bitte am Markt verkaufen und das Geld in bessere Aktien investieren


Außerdem hat Charlie Munger mich auf folgendes hingewiesen: "In deinem letzten Beitrag erwähnst Du einen DAX-Put mit Basispreis 16600 zur Absicherung. Ist ein so tief im Geld stehender Put wirklich die beste Absicherung? Sollte man nicht einen billigeren Schein (z.B. Basis bei 14000) nehmen?" Dazu meine Antwort: Der Put stand am Geld, als ich ihn erstmals empfohlen habe. Für eine neue Absicherung sind in der Tat Puts mit einem Basispreis ungefähr in der aktuellen Höhe des DAX besser. Je tiefer der Basispreis (z.B. 14000), desto billiger ist der Put. Allerdings macht man dann nur Gewinne mit dem Put, wenn wirklich ein schlimmer Unfall passiert. Sozusagen eine höhere Selbstbeteiligung für die Depotversicherung.


@slobology :  Vielen Dank, dass Du mich "abonniert" hast; ich freue mich sehr über Dein Interesse. Im Moment poste ich auch aus Zeitgründen nicht so viel. Möglicherweise wird sich das wieder ändern. Einstweilen kann man auch meinen Nachbarn "abonnieren". Der postet zwar manchmal wirres Zeug und Beleidigungen, aber gelegentlich doch ganz sinnvolle Sachen -- erstaunlich. Den meisten Leserinnen und Lesern ist egal, welcher Name unter einem Beitrag steht, solange sie nur gute und konkrete Börsentipps bekommen. Und das hier in der Community völlig kostenlos -- Ihr bezahlt nur mit Eurer Zeit und Euren Nerven.


Damit weiter viel Erfolg an Euch alle
und eine schöne Restwoche aus einem regnerischen kalten München


sehr herzlich
nmh

 

Disclaimer: Ich habe leider kein scharfes ß auf meiner Schweizer Tastatur.

frustrierter
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@nmh 

 

ich habe eben etwas gelernt, an was ich nie gedacht habe

 

1) das man nur ca. 1% des Depotwertes für eine Einzelaktie investiert

aber dies wären bei 100.000€ Aktienanlage nur 1000€

ich muss etwas mißverstanden haben 

ich kaufe immer soviel, wie ich max. mit MM verlieren will

du meinst vermutlich daher auch: bei 100.000 Depot, sollte der Verlust ca. 1000€ max.sein

 

2) hoch interessant ist für mich auch wie hoch man bei dem Absicherungsput einsteigt

sagen wir 100.000 Depotwert und man möchte einen Crash von 30% etwas abfedern

 

wieviel kauft man dann von dem Put PN2YK9, doch auch wieder nur soviel wie man max.verlieren will?

ich habe bei 15 gekauft und habe SL 6

digitus
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@frustrierter  schrieb:

ich habe eben etwas gelernt, an was ich nie gedacht habe


Ich habe keinen blanken Schimmer, worauf du dich beziehst ...

 


@frustrierter  schrieb:

ich muss etwas mißverstanden haben 


Ich fürchte: Ja.

 

frustrierter
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Unter 1 doch beschrieben:-)

Aber ich denke geklärt

 

Und Nr.2 ist doch auch intetessant

CurtisNewton
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@nmh  schrieb:

Liebe Angesprochene!


@CurtisNewton : Im wahren Leben ist Motorola Solutions sogar ein guter Kunde von mir, speziell seit sie die Truppe von Symbol Technologies (Barcodelesegeräte, RFID) übernommen haben. 

 


Lieber Ansprechender!

Das beruhigt mich nun sehr. Ich hätte mir jetzt eher Sorgen gemacht wenn das Unternehmen kein guter Kunde von dir wäre.

Ich denke da werde ich mal schauen wie es mit sparplantechnischer Resteverwertung auf dem Verrechnungskonto ausschaut.

 

Dass die Aktie sparplanfähig ist ist übrigens ausschließlich mir zu verdanken. Naja fast. Also ein bisschen. Um genau zu sein, hatte ich im Sparplanthread vor Äonen mal freundlich nachgefragt. Also genau einmal, mindestens. Und danach hatte ich sie doch nicht gekauft.

 

 


@nmh  schrieb:

 

Eine gute Faustregel besagt: Pro Aktie maximal 1 Prozent des Kapitals riskieren.

 


Lustigerweise nehme ich auch immer so ca. 1%. Eine meine erste Begegnungen mit Trendfolge war ein Buch über die Turtle Trader.

Die hatten eine 2% Regel, allerdings wurden die Positionen auch nur in 0,5% Schritten aufgebaut und bei Erfolg verstärkt. 0,5% lohnt bei meiner Depotgröße nicht, oder man bräuchte schon einen sehr günstigen Broker. Nach kurzer Diskussion mit mir selbst (sehr schön, wenn man von den Kollegen in der Mittagspause gefragt wird ob alles ok ist, Mist. wieder laut gedacht) habe ich mich auf 1% geeinigt.

Wer sich für Turtles interessiert: Das gibt es paar Bücher, die aber alle nur nette Rahmenhandlungen erzählen. Nett zu lesen aber wenig Fakten. Den eigentlichen Algorithmus findet man da nicht. Lediglich die abgedruckten Tradinglisten (Rohstoffe) aus den 80ern sind ganz interessant. Wer mal dachte 40% Verlust sind übel: Hold my beer.

 

Wer gut mit Google et.al. umgehen kann findet den Algo natürlich trotzdem als Download, sogar mit Erläuterung (ich meine es gäbe sogar eine inoffizielle deutsche Übersetzung). Den Algo hat ein beleidigtes Turtle in den Umlauf gebracht nachdem ein anderes Turtle angefangen hat die besagten Bücher zu schreiben und damit wohl gegen irgendeine Art Kodex verstossen hat. Man sieht: Woanders ist auch schlimm.

 

Die nette Sparplan-Aktion wäre allerdings eine gute Gelegenheit das 0,5% Stepping mal auszuprobieren.

 

Der Vollständigkeit halber: Seagen gegen Alimentation getauscht. Diese frankophilen Nordamerikaner scheinen ja bzgl. Quellensteuer genauso kniefieselig zu sein wie ihre Urahnen aus der alten Welt, naja bei 0,8% Dividendenrendite lässt sich das verschmerzen.

 

Gruß

Curtis

 

 

 

 

 

 

 

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

frustrierter
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@CurtisNewton hat mich jetzt doch stutzig gemacht

 

Legt ihr jetzt bei einem 100.000 Depot wirklich nur 1000euro an,kann doch nicht sein

Sondern der max.Verlust bei SL soll ca.1000euro sein?

CurtisNewton
Mentor ★★★
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@frustrierter  

Natürlich geht es um den max. Verlust.

Ich hatte aus der Formulierung von @nmh 

 


@nmh  schrieb:

 

Hier ist der maximal zulässige Verlust pro Aktie eine wichtige Entscheidung [...]

Eine gute Faustregel besagt: Pro Aktie maximal 1 Prozent des Kapitals riskieren.

 

 

implizit geschlossen dass dies klar ist.

Mit 0.5, 1, 2% ist immer der max theoretische Verlust bzgl. Stopploss gemeint.

 

Sorry wenn ich dich verwirrt habe. 

 

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frustrierter
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@CurtisNewton danke für die schnelle Klarstellung

maddin808
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@CurtisNewton sehr löblich, dass du nicht geschrieben hast „ich bedaure, dass ich missverstanden wurde“!

ae
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@CurtisNewton : „There are old traders, and there are bold traders … But there are no old bold traders!“*

Tatsächlich hab ich in der Vergangenheit mal über die Turtles etwas recherchiert. Da bin ich das erste mal über den Begriff Moneymanagement gestolpert. 

Okay dachte ich, Money Management macht Sinn für Trader mit Terminkontrakten, Futures etc. aber nicht wenn man sein Geld in Unternehmen investiert und Anteilhaber ist. Wahrscheinlich hab ich damals zu kurz gedacht …

Hier in der Community wurde ich durch @nmh eines besseren belehrt, nämlich dass es durchaus sinnvoll ist mit Stopps zu arbeiten und nicht tatenlos zuguckt wie die Anteile schrumpfen. Tatenlos dem wachsenden Anteilen zuschauen ist bei mir noch in der Übungsphase  

 

Wenn man die 0,5% steps in 0,25% umwandelt, landet man schlussendlich bei 1%. Oder man macht bei erstem nur zwei, ausnahmsweise auch mal drei Schritte.  


*bin mir nicht mehr ganz sicher ob dieser Spruch tatsächlich mit den Turtle Traders zu tun hat. Frei von mir mit nicht perfekten Sprachkenntnissen für alle mit nicht perfektem Englisch, übersetzt : „Es gibt alte Trader, und es gibt verwegene … aber keine alte verwegene trader“

 

gruss ae

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>>> Meine Glaskugel funktioniert, ist geputzt und auf dem neuesten Stand der Technik
>>>> Leider weigert sie sich konsequent, mit mir zu reden