27.05.2020 11:56 - bearbeitet 27.05.2020 11:57
@hvd schrieb:
Mal sehen, ob die Chartisten recht behalten und der Weg nach oben frei ist.
Und der Dow ist über die 25000 Marke gestiegen.
Und die Ölpreise sind weiter extrem gestiegen, 50% in einem Monat.
Da ist viel "Musik" im Markt.
Erfahrungsgemäß kommt dann auch das "Publikum" (Kostolany)
Wahnsinn! Die Chartisten scheinen doch recht zu behalten.
Der Dax ist weiter gestiegen, jetzt schon über 11700.
Bei der "Musik" kommt auch das Publikum , wie man hier im Forum lesen kann.
Bei dieser Flutwelle werden alle Werte hochgehoben, vor allem , die tief gesunken waren. Heute sind Daimler und Covestro on the top.
am 02.06.2020 12:09
Weiterhin Wahnsinn.![]()
Nach den Nachrichten aus den USA hatte ich eigentlich mit schwächeren Kursen gerechnet.
Aber der Markt will nach dem langen Wochenende nach oben.
Der Dax notiert heute 400 Punkte höher , in der Spitze über 12000 .
In meinem Gesamtdepot sind vor allem Aktien on top , die in der Krise tief gesunken waren.
Daimler + 9,8%
Heidelberg cement + 6,1%
Ing group + 5,9%
Dagegen gehören gefragte "Gesundheitswerte" wie Novo nordisk und Gilead heute zu den Verlierern.
Kurz- und mittelfristig rollieren häufig Branchenwerte .
Favoriten werden weniger gehandelt, Aktien mit Nachholbedarf umso mehr.
Mir egal, Hauptsache das Gesamtdepot wächst .![]()
Es ist seit dem Tiefstpunkt (Dax 8300) enorm gewachsen.
am 02.06.2020 12:46
@hvd schrieb:Nach den Nachrichten aus den USA hatte ich eigentlich mit schwächeren Kursen gerechnet.
was nicht ist, kann noch werden
halte das alles noch für fragil - USA/China ... mal gucken, was sich da Trump einfallen lässt... schlimmer als Arbeistlosenquote ist für ihn die Schmach der dortigen Presse...
02.06.2020 22:06 - bearbeitet 02.06.2020 23:27
02.06.2020 22:06 - bearbeitet 02.06.2020 23:27
@cestmoi schrieb:was nicht ist, kann noch werden
halte das alles noch für fragil - USA/China ... mal gucken, was sich da Trump einfallen lässt... schlimmer als Arbeistlosenquote ist für ihn die Schmach der dortigen Presse...
Z.Z. sieht es nicht so aus, dass die Märkte einbrechen.
Im Gegenteil . Heute schloss der Dax sehr fest auf Tageshoch über 12000 und könnte morgen die 200 Tage Linie bei 12100 von unten nach oben durchbrechen.
Für Chartisten ist dies eher ein Signal für Käufe .
Der Markt bildet nie die reale Situation ab , sondern die Aussichten für die Zukunft.
Und diese erscheint vielen viel rosiger als aktuell.
Corona ist zwar noch in vielen Köpfen, obwohl es in D aktuell nur weniger als 9000 Infizierte gibt, Tendenz fallend . Das gilt auch weltweit.
Die Lockerungen im Wirtschaftsleben haben keine negativen Folgen, so dass bald weitere Erleichterungen folgen oder schon angekündigt sind.
Die finanziellen Schäden werden durch großzügige Staatshilfen so klein wie möglich gehalten oder ausgeglichen.
Die großen Unternehmen werden wahrscheinlich innerhalb eines Jahres ihre normalen Geschäfte wieder aufnehmen können.
Probleme gibt es immer. Wer immer darauf schaut, wird sicherlich keine Aktien kaufen , eher auf fallende Kurse und Märkte setzen.
Trump sollte man nicht zu ernst nehmen. Die Märkte werden auch einen Trump überleben. Corona war schlimmer.
Auch die Rohstoffpreise reagieren nicht auf die aktuellen Probleme.
Brentoil ist in kurzer Zeit vom Tiefstand bei 15 auf 40 usd gestiegen.
Nur der Dollar hat sich bis auf 1,12 abgeschwächt.
Autofahrer merken noch nichts von den gestiegenen Preisen.
Gestern konnte ich für 0,97 € Diesel tanken. Natürlich Volltankung .
am 03.06.2020 00:19
Öl ist einer der wichtigsten Rohstoffe der Welt und wird oft für politische Zwecke mißbraucht. Daran haben wir uns schon gewöhnt.
Während wir steigende Ölpreise durch Profitgier sehr schnell an der Tankstelle zu spüren bekommen, haben wir im März von den billigen Preisen nicht profitiert, weder an den Tankstellen, noch bei Preisen für Heizöl.
Was viele nicht wissen, Öl-Futures sind unbedingte Termingeschäfte und Händler müssen bei Fälligkeit das Öl auch abnehmen. Deshalb entstand vor einigen Wochen der Eindruck in der Bevölkerung, das Öl wird nun verschenkt. Tatsächlich war es zu den Preisen billiger das Öl zu verschenken, wie über Kontrakte zu rollen oder auf gecharterten Schiffen zu bunkern.
Dass Spekulanten (Goldman Sachs, D. Bank usw.) mit Warentermingeschäften auf Lebensmitteln wie Reis, Sojabohnen, Schweinehälften, Weizen oder Öl handeln, finde ich moralisch verwerflich, denn sie kaufen ihre Weizentonnen nur auf dem Papier, während Menschen weltweit Hunger leiden und mit Verknappung zumindest die Preise hochtreiben.
Irgendwie hat es mich diebisch gefreut, dass sich einige Spekulanten einmal blutige Nasen holten, denn das hat mit dem legitimen Kaufmannsprinzip (billig kaufen und etwas teurer verkaufen) nichts gemein.
So gerne ich natürlich auch billig tanke, aber unter ethischen Ansichten sollten Spekulationen auf Grundbedürfnisse verboten sein (in Entwicklungsländern geben die Menschen bis zu 80 % ihres Verdienstes für Lebensmittel aus).
Und um etwas zur Marktlage zu schreiben, es fühlt sich natürlich gut an, wer wie du (oder ich) ununterbrochen investiert war, erntet jetzt die Früchte und fühlt sich bestätigt.
Aber der Markt ist eindeutig überkauft und wenn es das bereits gewesen ist, dann ist der Kelch aber schnell vorüber gegangen.
Wir hatten mit dieser wohl einmaligen weltweiten Situation bisher gerade mal einen Absturz von etwas mehr wie 30 %.
Wie tief dagegen war der Fall 1929, wie tiefe Krater riß die Dotcom Blase und der Neue Markt in die Depots der Anleger oder die Finanzkrise 2008 ?
Da erscheinen mir die 30 % eher wie eine kleine Korrektur.
Ich will jetzt keinen Rückschlag herbeireden, aber die Börse zeigt sich mir zu euphorisch und je höher die Kurse klettern, desto mehr Zweifel kommen mir.
Kann es vielleicht auch so sein, dass Kostolanys Hund so weit vorausrennt, dass er die Stimme seines Herrn nicht mehr hört ?
Grüße - Shane
am 03.06.2020 08:08
Moin@Shane 1
irgendwie ist das oft so: das ist so und so viel wert, das war es schon immer...
Ohne wirklich genau zu wissen, wie sich das Öl in welche Verbraucher/Verarbeiter fliesst - die Badewanne ist kurz vor dem Überlaufen, der Abfluss noch immer nicht frei und der Wasserkran nur etwas gedrosselt.
Habe ich das eigentlich falsch verstanden, dass seit dem negativen Öl-Kurs jetzt 2 Monate zusammengerechnet werden - also jetzt Juli&August Kontrakte berechnet werden? Oder war das nur als Vorschlag irgendwo mal ... angedacht?
Ja, Corona als Auslöser für "Lockdowns" oder "Slowdowns" traf die Wirtschaft als ersten Domino-Stein.
Was aber ist mit den Folgen? Arbeitslosenquote weltweit ist (historisch?) hoch, privates Einkommen dementsprechend niedrig. Der Konsum dadurch geringer, die Produktion kurz- bis mittelfristig dann auch. Ferner bin ich mir nicht sicher, ob da Rassismus-Demos nicht zusätzlich durch "Corona-Massnahmen-Folgen" zusätzlich angestachelt sind. Jetzt fällt es mir ganz schwer: im Hirn (oder was auch immer da ist) von Trump reinversetzend... "dem Rest der Welt geht es besser als uns - das darf nicht sein. Das muss sich ändern und ich hau so lange aus alles, bis es wieder funktioniert".
Wie schreibt ihr so schön: die Börse bildet die Zukunft ab... 6 Monate? 12? Soweit ich das überblicken kann (im privaten Umfeld) ist gefühlt die Hälfte, die weniger bis deutlich weniger Einkommen hat und haben wird. Branchen? Luftfahrt, Reise, Gastronomie, Einzelhandel (ex Supermarkt), ÖPNV... da sind Einschnitte, die nicht 'so bald' wieder ein solides Fundament bilden werden.
Okay, in 10 Jahren, dann aber wird das doch alles verdaut sein. ... die Welt ändert sich aber - wer weiß, was dann sein wird?
neneneneeee... ich wollte j ahier nix mehr schreiben - denn verstehen tue ich das alles nimmer
am 03.06.2020 08:13
@Shane: Sehr guter, lesenswerter Beitrag!
am 03.06.2020 08:20
@cestmoi: Auch mir fehlt für die Entwicklung der weltweiten Börsen in den letzten jedes Verständnis. Ich lag mit meiner Einschätzung vermutlich noch nie so daneben, wie zuletzt, aber es ist vermutlich die Macht des frischen Geldes, die ich ncoh immer unterschätze. Ich frage mich nur, mit welchen Konsequenzen wir wann dafür bezahlen. Die nächste Krise - wie immer sie aussehen mag - kommt bestimmt und wie lange können wir es uns leisten, über die Notenbanken "unbedarft" frisches Geld zu produzieren. Wer wird dafür bezahlen? Die soziale Schere öffnet sich immer weiter und das ging noch nie gut aus...
am 03.06.2020 08:28
Deine Bedenken kann ich gut nachvollziehen.
Ich bin ja selbst Woche für Woche über die Marktentwicklung überrascht.
Wie tief dagegen war der Fall 1929, wie tiefe Krater riß die Dotcom Blase und der Neue Markt in die Depots der Anleger oder die Finanzkrise 2008 ?
Da erscheinen mir die 30 % eher wie eine kleine Korrektur.
Meiner Meinung nach kann man die Crashs der Vergangenheit nicht mit der Corona Krise vergleichen, zumal jeder Crash unterschiedlich war.
Die schlimme Zeit um 1929 haben wir beide nicht erlebt . Gottseidank. Historiker haben dicke Bücher darüber geschrieben , wie es zu diesem Crash gekommen ist und was sich daraus entwickelt hat. Wir leben jetzt in einer völlig anderen Zeit.
Den Neuen Markt habe ich selbst erlebt, habe mich aber von dieser Hype nicht völlig mitreißen lassen. In dieser Zeit war die Gier grenzenlos, die Börse Alltagsgespräch wie jetzt Corona.
Und bei der Finanzkrise schlitterten Staaten und große Unternehmen in die Pleite oder mussten mit großen Notprogrammen gerettet werden.
Und die Sparer fürchteten wegen der Bankenpleiten um ihre Einlagen .
Da mussten Merkel und Steinbrück beruhigen:
So gerne ich natürlich auch billig tanke, aber unter ethischen Ansichten sollten Spekulationen auf Grundbedürfnisse verboten sein (in Entwicklungsländern geben die Menschen bis zu 80 % ihres Verdienstes für Lebensmittel aus).
Also, ich mache mir bei meiner "Schnäppchenjagd " nicht so einen "Kopp".
Beim Tanken oder beim Einkauf mache ich mir keine Gedanken , warum der Preis oder das Sonderangebot so niedrig ist.
Ja, in D sind Lebensmittel und Kleidung günstiger als in anderen Ländern, vor allem wenn man den Kaufkraftvergleich anstellt.
Ich würde ja kirre, wenn ich mich auf die Suche machen würde, wo Waren jeglicher Art produziert werden und ob dort ethisch sauber gearbeitet wird.
In einer globalisierten Welt leben alle besser als vorher. Das zeigt die Corona Krise.
In dieser Zeit waren die Fabriken in Bangladesh und Co. geschlossen und die Beschäftigten arbeitslos und ohne Lohn.
Wenn es wieder los geht, haben sie auch wieder Job und Lohn.
Kann es vielleicht auch so sein, dass Kostolanys Hund so weit vorausrennt, dass er die Stimme seines Herrn nicht mehr hört ?
Kann sein. In einigen Monaten wissen wir mehr.
Schaun wir mal , was der "Hund" heute macht!
Vielleicht rennt er jetzt mit den Trendys mit , die (wegen der 200T Linie) von der Leine gelassen werden.![]()
Die Futures sehen gut aus. Alle Indices im Grün, der Vix weiter im Rot.
Gruß
So macht Gedankenaustausch Spaß
am 03.06.2020 09:09
"In einer globalisierten Welt leben alle besser als vorher."
...und einige wenige besonders gut.
Daß man die billigen Näherinnen in Bangladesh als Globalisierungsgewinnler sieht, ist schon eine sehr exklusive Sichtweise, die wohl eher der eigenen Beruhigung dient.
Wenn man die Gewinnmarge eines Adidas oder Nike Schuhs ansieht, dann kommen einem schon berechtigte Zweifel, wer davon profitiert.
Ein sehr komplexes Thema, das sicherlich kontrovers diskutiert werden kann.
@Shane 1: Sehr guter Kommentar. Vielen Dank dafür!