zur Marktlage

[nmh]

Guten Morgen,

es gilt weiterhin das, was ich hier geschrieben habe. Wir sehen aktuell eine etwas schärfere, aber völlig normale Korrektur. Ärgerlich, aber kein Grund zur Panik. Bitte beachtet auch weiterhin stur die Stopkurse, die ich Euch empfohlen habe oder die Ihr Euch individuell gesetzt habt.

Stopkurse bitte nicht aussetzen, weil "die steigt ja bald wieder". Tut sie meistens nicht. Außerdem sind Stopkurse wichtig, damit Ihr genug Bargeld habt und handlungsfähig seid, wenn das Gewitter vorübergezogen ist.

Für ETF benötigt Ihr wie bisher keine Stopkurse. Alle ETF-Sparpläne laufen einfach ganz normal weiter.

Weiterhin viel Erfolg, und trotz allem einen schönen Start in die Woche!

nmh

[codiO]

Tja, so richtig toll ist das alles nicht. Wie an anderer Stelle geschrieben, hat es bei mir auch eine Position (939391) ausgestoppt.

Ich hatte die gleiche Überlegung wie Du, habe es dann aber gelassen. Sonst haben die Stops ja keinen Sinn, oder?

[Tabous3s]

Ja ihr habt mit allen Recht. Meine Frage ist, weil ich es hier irgendwann mal gelesen habe, dass wenn der gesamte Markt nach unten geht man die Stopkurse aussetzt weil eben nicht die einzelne Aktie „schuld“ ist sondern der gesamte Markt.

eventuell hab ich es aber auch falsch verstanden. Ok….also nicht mehr schauen und hoffen das die stopkurse halten. 😉

[dandelion]

---

@Tabous3s  schrieb:

... Ok….also nicht mehr schauen und hoffen das die stopkurse halten. 

---

DOCH! Gucks dir an. Schau dich selbst dabei an. Gehts dir gut? Nimm die Erfahrung mit. 

Das ist kein Crash. Keine Panik. 

Mach dir Gedanken über deine Strategie. Das ist gerade Lehrgeld. 

[codiO]

@dandelion 

Und was genau willst Du damit sagen?

[dandelion]

---

@dandelion  schrieb:

---

@Tabous3s  schrieb:

... Ok….also nicht mehr schauen und hoffen das die stopkurse halten. 

---

DOCH! Gucks dir an. Schau dich selbst dabei an. Gehts dir gut? Nimm die Erfahrung mit. 

Das ist kein Crash. Keine Panik. 

Mach dir Gedanken über deine Strategie. Das ist gerade Lehrgeld. 

---

@codiO  

Was ich genau damit sagen will? War mein Bezug auf das Zitat nicht eindeutig? OK.

"Augen zu und auf Stopps verlassen". 

Ich vermute hier einen Anleger, der erst sehr kurz dabei ist, es gerade in Einzelteilen um ggf einstellige% runtergeht und er/sie seine/ihre Felle davon schwimmen sieht. 

Wollte mehr Input (individuell) + Ruhe (allgemein) ausstrahlen.

Möchtest du etwas ergänzen? @codiO 

[codiO]

Ich habe den Einwand so verstanden, dass er sich eben nicht auf die Stops verlassen soll, weil es ihm möglicherweise nicht gut dabei geht und er deshalb aktiv handeln soll.

Dann habe ich das falsch verstanden.

[Zilch]

Gestern hatten wir beim DAX zeitweile einen Ansatz das bisherige Rekordhoch zu überbieten. 

Auch S&P500 und Dow hatten gestern nur einen schwachen Tag, aber ansonsten gings grün weiter.

Während viele Aktien seit Montag nur einen Weg kennen: Nach unten. Teilweise mal eben 5 bis 7% pro Tag. 

Crash? Nein. Aber Gewinnmitnahmen und eine gesunde Korrektur. 

Ich habe einen Kumpel der beinahe ausgeflippt ist, weil MSCI Inc. 12% nachgelassen hat. Die 89% Kursgewinn in der letzten kurzfristigen bullishen Phase bis Jahresende hat er wohl wieder vergessen. 

Nun möchte ich jedem empfehlen, was @nmh bereits gemacht hat: Schaut euch den Gesamtmarkt mal an. Er hat ja gewisse Statistiken gezeigt, die sich auch in diversen Berichten wiederspiegeln.

Heute Abend ist ein Webinar der HSBC, welches ich euch ans Herz legen möchte. Es geht um den technischen Jahresausblick für 2022. Letztes Jahr lag Jörg Scherer oft richtig, und er ist in meinen Augen einer der fähigsten Analysten die sich öffentlich auch präsentieren.

Auch hat die HSBC eine App und einen dort untergebrachten Jahresausblick, die bestätigen was @nmh hier bereits über den Gesamtmarkt geschrieben hat:

Die ganzen Kurssteigerungen wurden von einigen wenigen Aktien getragen während der Großteil diese Anstiege nicht gestützt hat. Das ist gefährlich und deutet auf ein Ende der Hausse hin. Insgesamt wird das Jahr 2022 von der HSBC als "Jahr des Kapitalerhalts" betrachtet.

Aus dieser Marktbeobachtung folgende Tabelle mit Stand 3.12.21:

Im DAX/MDAX/SDAX sind 30,6% der Aktien über der GD50, 36,3% der Aktien über der GD200 und 33,8% haben eine relative Stärke nach Levy von über 1.

Beim Stoxx Europe 600 sind es 40,5% über der GD50, 48,3% über der GD200 und nur 35,1% mit einem RSL von größer 1.

Beim S&P500 sind es 51,4% über der GD50, 54,6% über der GD200 und 49,4% mit einem RSL über 1.

Bedeutet: Je nach Index sind die Hälfte bis weit über die Hälfte der Aktien im Abwärtstrend, obwohl immer neue Rekordhochs erreicht werden.

Das korrigiert jetzt.

Stopkurse beachten, Zertifikate habe ich jetzt erst mal liegen gelassen und schaue mir an, was ich an Optionsscheinen zur Depotabsicherung zulegen kann. Hier hat @nmh ja auch bereits diverse Beiträge verfasst, die für solche Sachen helfen.

Und vor allem sollte man es wie Douglas Adams halten: "Don't panic!"

[InTheLongRun]

Ein Freund von mir war früher Börsenmakler. Er sagt, eines kann man sicher sein: Wenn Anfang des Jahres alle Experten über die Jahresprognose einig sind, dann wird’s in die andere Richtung gehen.

- - - - -

Bleiben Sie wachsam! Churning, Pump & Dump, ETF-Verkäufer

[codiO]

@Zilch 

Nun könnte man aber ja schon wieder auf die Idee kommen, die Stoppkurse doch auszusetzen, wenn man nur von einer "Korrektur" spricht.

Denn die ließe ja erwarten, dass die Kurse anschließend wieder anziehen.

Nehmen wir mein Beispiel: Charles River, WKN 939391.

Der Empfohlene Stop lag bei 300, ich hatte 294 angegeben, das war denn auch genau der Kurs, der gestern Abend erreicht wurde.

Muss man bei so einem Titel jetzt von einer Korrektur ausgehen, oder von einem eingeleiteten Abwärtstrend? Denn unter der 200-Tageslinie liegt sie ja eindeutig, wenn ich das richtig sehe....

[Zilch]

@codiO ich glaube @nmh stimmt mir zu, wenn ich sage:
Hast du eine funktionierende Glaskugel und weißt ganz sicher, dass genau diese Werte auch nach der Korrektur wieder steigen werden?

Stops sind ja mit mehreren Aufgaben versehen. Sie begrenzen in erster Linie deine Verluste. Geht es noch weiter runter, so bist du nicht mehr mit dabei.

Auch signalisieren sie mögliche Trendwenden. Natürlich ist auch das nicht in Stein gemeißelt. Es könnte sein, dass es noch etwas runter geht und dann plötzlich der Aufwärtstrend wieder fortgeführt wird.

In beiden Fällen steigt man dann halt wieder ein. Natürlich ist es ärgerlich weil man dann ja hätte investiert bleiben können und hätte sich ein paar Euro Verlust gespart, aber da keiner von uns genau sagen kann was die Zukunft bringt ist man eben auf Nummer sicher.

Das Aussetzen von Stopkursen hat viel mit Erfahrung zu tun. Mit relativer Schwäche. Ich vermag selber nicht zu sagen, ob sich die Märkte nun insgesamt abwärts bewegen, aber ich sehe, dass einige Titel stärker korrigieren als andere. 

Ich bin heute zum Beispiel aus allen Hebelzertifikaten raus. Ein paar T€ Verlust, aber die hol ich mir schon noch wieder zurück.

Wenn du also genau weißt, dass genau die Aktie bald wieder steigt, dann kannst du investiert bleiben. Wenn du Buy and Hold betreibst und sowieso nicht verkaufst und das deine Strategie ist, dann bleibst du auch investiert.

Ansonsten gilt eben: Stopkurs erreicht? Verkaufen, Cash ansammeln und am Seitenrand warten. 

Ich handhabe es zumindest so.