am 15.01.2022 18:48
Der GD200 ist bei beiden schon krachend durchbrochen worden, du müsstest bei 5% darunter eigentlich auf andere Werte kommen.
Bei mir sind beide in den letzten Tagen bereits ausgestoppt worden.
15.01.2022 19:02 - bearbeitet 15.01.2022 19:03
Ich habe Dir auf die Schnelle mal Deine angedachten Stopkurse in den Chart eingezeichnet. Vielleicht hilft es Dir ein wenig Deine Stopkurse zu begründen oder ggf. anzupassen.
In vielen Kommentaren konnten wir in den letzten Tagen lesen, dass viele Anleger in beiden Werten ausgestoppt worden sind.
am 15.01.2022 19:30
Bei mir wurde in den letzten Tagen einiges an Cash frei und ich mache mir natürlich Gedanken wie, wann und wo ich wieder einsteige. Bei all meinen Überlegungen hänge ich an einer möglicherweise dummen Fragen die meiner Unwissenheit geschuldet ist.
Man hört in den vergangenen Tagen sehr häufig die Aussage "extrem hoch bewertete Tech-Unternehmen". Nehmen wir mal als Beispiel Adobe, die ja auch deutlich abgestraft wurden. Ist Adobe "extrem hoch bewertet" ? Meine Recherche ergab ein durchschnittliches KGV der letzten 13 Jahre von 56,9. Das aktuelle KGV wird mit 48,7 angegeben (Quelle: Marketscreener.com, Referenzkurs 521 USD).
Absolut betrachtet sind das natürlich ordentliche hohe Zahlen aber in Bezug um 13-jährigen KGV ist der aktuelle Kurs doch "normal". Oder?
Habt ihr noch einen Tipp für mich wie ich meine Quick & Dirty Fundamentalbewertung etwas nachschärfen könnte?
15.01.2022 19:37 - bearbeitet 15.01.2022 19:48
15.01.2022 19:37 - bearbeitet 15.01.2022 19:48
Ich sehe Adobe auch als ein sehr solides Unternehmen. Für mich ist das KGV aber nicht ganz so wichtig. Vielmehr sehe ich mir den Chart an und hier sehe ich für mich, frühstens bei Kursen zwischen 400 und 420 € einen günstigen Kurs.
Das ist aber nur meine persönliche Meinung! Hier gibt es bestimmt noch mehr Infos zu Adobe!
p.s. ich traue mich eigentlich überhaupt nicht zu Fragen bei den ganzen Sternenlisten, aber wie schaut es bei euch mit einer Aktie wie "Water Ways Technologies" aus?
Es würden mich mal eure Meinungen interssieren!
Danke im Voraus
am 15.01.2022 22:09
15.01.2022 22:24 - bearbeitet 15.01.2022 22:31
15.01.2022 22:24 - bearbeitet 15.01.2022 22:31
@Skies schrieb:
Nehmen wir mal als Beispiel Adobe, die ja auch deutlich abgestraft wurden. Ist Adobe "extrem hoch bewertet" ? Meine Recherche ergab ein durchschnittliches KGV der letzten 13 Jahre von 56,9. Das aktuelle KGV wird mit 48,7 angegeben (Quelle: Marketscreener.com, Referenzkurs 521 USD).
Absolut betrachtet sind das natürlich ordentliche hohe Zahlen aber in Bezug um 13-jährigen KGV ist der aktuelle Kurs doch "normal". Oder?
Kleiner Denkfehler, man könnte die KGVs der Vorjahre als „normal“ in einem 0% FED-Zinsumfeld nennen, aber selbst dort ist das recht ordentlich bewertet.
Da sich das nun langsam ändert, die 10jährigen US-Treasurys haben in den letzter Zeit schon einen 0.5% igen Zinsanstieg gesehen, und das noch bevor überhaupt die Leitzinsen erhöht werden!
Es ist etwas in Bewegung gekommen, und da werden die Aktien-Bewertungen überprüft. Außerdem gab es einge zurückhaltende Analysten-Bewertungen für Adobe.
Ich bin eher gespannt, ob es am Bondmarkt zu einem Crash kommt, der würde den Aktienmarkt auch schwer treffen.
Mal sehen ob die Aktion der FED vorsichtig genug erfolgt, denn wenn nun die Inflation deutlicher zuschlägt, dann meint sie sicherlich, sie muß entschieden handeln.
Ganz im Gegensatz zur EZB……
Und alleine diese Erwartung, wird sogar vor ihrer Handlung, zu erheblichen Druck auf den Aktienmärkten führen, wobei der chinesische Markt davon nicht so betroffen sein wird. Der lief nicht gut, da ist nicht so viel heiße Luft drin.
In Europa gab es auch weniger Übertreibungen, aber man kann sich dem US-Markt nicht entziehen, d.h. man bekommt auch was ab.
15.01.2022 23:33 - bearbeitet 16.01.2022 11:38
15.01.2022 23:33 - bearbeitet 16.01.2022 11:38
@Shane 1 schrieb:Den Börsenerfolg bringt also keine alleinige Strategie und die vielen Untervarianten, sondern der langfristige Anlagezeitraum. Ob das nun werbewirksam als: Zeitraum schlägt Zeitpunkt, oder wie von den Stuttgartern als: Jeder Tag ist Kauftag benannt wird, ist einerlei. Ich sage eben etwas grober formuliert: mit dem Hintern verdient man Geld.
Grundsätzlich richtig.👍
Mit Strategie kann man höchstes versuchen den Markt (Index) zu schlagen, aber das gelingt selbst vielen hochbezahlten Profis der Fonds nicht.
Oder aber die eigene Risiko-Akzeptanz abzubilden.
Mit dem Hintern Geld verdienen, das eignet sich allerdings nicht als Spruch für die Werbung von Brokern oder Banken, außerdem mindert es die Provisionen der Orders.🤔
16.01.2022 01:48 - bearbeitet 16.01.2022 01:50
16.01.2022 01:48 - bearbeitet 16.01.2022 01:50
Hallo nmh, ich habe in einem der vorgehenden Beiträge eigentlich mehr flüchtig angesprochen, dass hier öfters Trend- mit Momentumstrategie verwechselt wird was zur Nachfrage eines Mitgliedes führte, welche ich aus der Erinnerung beantwortete, da es mir nicht so gravierend erschien.
Entschuldigung, dass ich erst einige Stunden später hier noch einmal antworte, aber du schreibst: Kurz zur Unterscheidung, weil einige Beiträge etwas unscharf scheinen: Trendfolge ist eine Strategie, während Momentum keine Strategie, sondern die Eigenschaft einer Aktie oder eines sonstigen Instruments ist, in einem bestimmten Trend zu liegen.
Ich kenne Momentumstrategie grob vom Namen her, wobei ich wie erwähnt von dieser nur nebenbei gehört habe, da sie nicht meinem Anlagestil entspricht.
Diese wird jedoch öfters im Internet von mehreren Autoren erwähnt (auch auf den Seiten der Comdirect oder beim Hanseatischen Aktienclub).
Ist jetzt nicht tragisch, deine Leser wollen Geld verdienen und es wird ihnen ziemlich egal sein, wie deine Strategie heißt, aber ein Leser sollte dennoch wissen, dass es doch eine Unterscheidung zwischen Trend und Momentumstrategie gibt. Anbei eine gekürzte Definition.
Grüße - Shane
Auf einen Blick: Was ist die Momentum-Strategie
Das Momentum ist ein Kennwert, der den Kurstrend eines Wertpapiers angibt. Er signalisiert die Richtung des Kurses und die Geschwindigkeit des Auf- oder Abschwungs.
Beim Momentum wird der aktuelle Kurs mit dem Kurs der Vergangenheit in Beziehung gesetzt. Es gibt vor allem zwei Methoden zur Berechnung des Momentums
Ein Momentum größer 1 lässt auf einen Aufwärtstrend schließen. Als Vergleichszeitraum sollte mindestens 6 Monate gewählt werden. 12 Monate sind besser. Je kürzer der Zeitraum ist, desto ungenauer wird die mögliche Aussage.
Die gute Rendite von Momentum könnte auf lange Sicht also nur deshalb bestehen, weil der Effekt kurzfristig mit erheblichen Risiken und Umsetzungsproblemen verbunden ist. Hinzu kommt eine generelle Unsicherheit: Auch wenn die Strategie in der Vergangenheit funktionierte, eine Garantie für die Zukunft gibt es nicht. Der Momentum-Effekt kann eines Tages verschwinden oder sich so abschwächen, dass es sich nicht mehr lohnt. Dieses Schicksal haben auch andere Effekte schon erlebt – und die Märkte werden bekanntlich immer effizienter.
Es gibt noch einen guten Grund, weshalb Anleger nicht speziell auf den Momentum-Effekt zu setzen brauchen: Dieser ist in den meisten Anlagestrategien und vor allem in passiven ETFs bereits eingebaut. Denn klassisch setzen die zugrunde liegenden Indizes auf eine Gewichtung der enthaltenen Aktien nach Marktkapitalisierung. Das führt automatisch dazu, dass im Kurs gestiegene Titel ein höheres Gewicht aufweisen.
16.01.2022 09:13 - bearbeitet 16.01.2022 09:16
@Storm schrieb:Kleiner Denkfehler, man könnte die KGVs der Vorjahre als „normal“ in einem 0% FED-Zinsumfeld nennen, aber selbst dort ist das recht ordentlich bewertet.
Kleiner Denkfehler die letzten Jahre komplett als 0%-FED-Zinsumfeld zu benennen.
Wird nun etwas länger:
[Quelle]
Hier mal die Rendite von 10-Jährigen-Staatsanleihen, die seit Jahren abwärts geht, aber sich wie man sieht auch in den tollen Jahren zwischen 2% und 3% bewegten. 2018 sind die Renditen auf über 3% gestiegen, was in Abstürze der Märkte führte.
Die FED wird dies nicht riskieren können und deswegen auch die Leitzinserhöhung nicht zu unkontrolliert und unbeobachtet vonstatten gehen lassen. Das Ziel dürfte um die 1% (um die = kann auch etwas mehr sein, oder weniger) zum Ende 2022 sein, was aber nun so langsam eingepreist sein dürfte. Danach kommt vermutlich eine Erhöhung auf um die 1,75%. Aber ist das schlimm und historisch so lange her?
Da der Aktienmarkt mit dem Anleihenmarkt tänzelt sind die Treasurybonds interessant. Und wie gezeigt: Die waren eigentlich seit ca. 2010 zwischen 1,45% und 3,15%, wobei das obere Ende zum Marktrutsch führte. Wenn die Bonds nun also irgendwo im Bereich 2,0-2,5% bleiben ist die Welt eigentlich in Ordnung.
Kommen wir zu den Leitzinsen. Dass es eine jahrelange 0-Zins-Politik war ist nicht vollständig richtig:
[Quelle]
Auch hier zeigt sich der Anstieg der Leitzinsen auf über 2% 2018, was mit den Anleihenrenditen korrelierte, und zu starken Verwerfungen an den Aktienmärkten führte. Aber Davor gab es zum Beispiel Anhebungen, die den Aktienmärkten nicht geschadet haben. War 2017 nicht ein tolles Jahr? Ich meine schon. Und auch 2019 war ein tolles Jahr, trotz fast 2% Leitzins.
Somit kann @Skies schon auf das durchschnittliche KGV schauen, da die letzten Jahre von 2015 an von Leitzinserhöhungen geprägt worden sind. Immerhin die Hälfte der Zeit.
Wie ging es dem Zinsempfindlichen NASDAQ-100?
Der ist trotz steigender Zinsen gestiegen. Unterschied zu heute: Die Massive Geldflut zur Rettung in der Finanzkrise lag ein paar Jahre zurück und kam nicht direkt vor der Erhöhung. Die wirtschaftliche Situation war eben auch anders.
Und erst bei über 2% ist der Markt eingeknickt. Hat sich aber dennoch gefangen noch bevor eine Senkung Mitte 2019 kam.
Ansonsten stimme ich dir zu @Storm : Es ist etwas in Bewegung gekommen und die Inflation, die 2008 bei fast 4% war als die Zinssenkung kam und auch in der Finanzkrise nicht so stark stieg, macht der FED sehr großen Druck. Für die ist es ein Drahtseilakt.
Es wird interessant, ob die FED wirklich ein abwürgen der Wirtschaft und krachen am Aktienmarkt riskiert oder nicht.
Warum sollte es am Bondmarkt zu einem Crash kommen?
Edit: Ach ja, was die Fondsmanager und den Markt schlagen angeht: diese können nicht so risikobehaftet wie eine Privatperson agieren, müssen also auch in eher Renditekiller investieren die deutlich unter dem Markt performen aber dafür weniger Kursrückgänge haben. Das darf man nie vergessen. Ich halte die Aussage "Die Fondsmanger schlagen auch nicht dauerhaft den Markt" deswegen für etwas unfair, da eben viele Faktoren außen vor gelassen werden. Während ich einfach in stark steigende Papiere investiere und mit Hebelprodukten arbeite, müssen Mischfonds zum Beispiel auch in Anliehen oder Rohstoffe investieren.
16.01.2022 11:22 - bearbeitet 16.01.2022 11:44
16.01.2022 11:22 - bearbeitet 16.01.2022 11:44
Jetzt könntest Du noch die 30-jährigen Treasurys anführen, die haben sogar noch höhere Zinsen. Also vor Abzug der Inflation bleibt etwas in der Kasse.😉
Mit Buchhaltermethoden verliert man oft den Blick fürs wesentliche, und ob das zu einer besseren Einschätzung der Gesamtsituation führt?
Nur eine Illustration zum Verlauf der Zinskurve, jetzt und vor einem Jahr.
Für mich sagt sie alles, wer Lust hat kann das ganze gerne für die letzen Jahrzehnte machen, dann erkennt er die Einzigartigkeit der Zeit nach der der Bankenkrise 2008. Gerne dabei noch die Inflation berücksichtigen.
Tja, über die Frage des Bondmarkts.
Ich fürchte es könnte ein Abstoßen von Papieren minderer Qualität kommen, manche haben Junk-Bonds akzeptiert, da sie auf der Suche nach positiver Realverzinsung waren.
Ob sie die bis zum Ende halten?
Immerhin haben sich viele Entwicklungsländer in Dollar verschuldet.
Die weltweite Verschuldung ist recht hoch, da kostet jeder kleine Anstieg schon viel Geld.
Was passiert, wenn der Dollar nun dank Zinsanhebung steigt?
Gibt es Zahlungsausfälle?
Die Wirtschaft wird etwas gedämpft, nur in vielen Entwicklungsländern wurde bislang kaum gegen Corona geimpft, die Wirtschaft brummt nicht.
Was macht der Kurs der Bonds?
Es wird jedenfalls spannend, was dort passiert.
PS:
Ich sehe mir lieber alles in Überblick an, anderen überlasse ich es die Zinsen und Indexstände auf Nachkommastellen zu untersuchen.
Kostolany hat nicht versucht mit Rechneschiebermethoden oder Pseudowissenschaft die Börse zu erklären.
Ich halte auch wenig davon, aber je komplizierter man alles darstellt, desto klüger klingt man.
Ob man so besser in die Zukunft sieht?