Wiederanlage von Ausschüttungen

[stannum]

Hi community, 

werde demnächst einen ETF-Sparlan im klassischen 70:30 Verhältnis von MSCI World und EM mit einer monatl. Sparrate von zunächst 100 Euro beginnen. 

Derzeit tue ich mich noch mit der Entscheidung zwischen therausierenden und auschüttenden ETFs schwer. Mir ist die Faustregel "Freibetrag nicht ausgenutzt=ausschüttend" durchaus bekannt, aber wie genau nehme ich die Wiederanlage der Ausschüttungen vor ohne Kosten entstehen zu lassen?

Erhöhe ich einfach den Sparbetrag? Wie macht ihr das?

Ist es bei meiner eher niedrigen Sparrate überhaupt notwendig mir darüber Gedanken zu machen?

Exkurs zu den Konten: Ist mein Verrechnungskonto das Konto von dem der Sparbetrag abgebucht wird? Auf welches Konto lasst ihr die Ausschüttungen fließen?

Über Antworten würde ich mich freuen!

[t.w.]

Mal auf den ersten Blick, die Uhr zeigt: Zeit ins Bett zu gehen.

Du hast anscheinend vor, mehrere ETF auf den gleichen Index zu halten. Das ist völlig unsinnig und verursacht nur Kosten, die Du zu tragen hast. 

Suche Dir (solange der Freibetrag nicht ausgeschöpft ist) bitte jeweils einen ausschüttenden World und einen ausschüttenden Emerging Markets aus. 

Sollten es Top-Preis ETFs sein, ist es ratsam, auch größere Einmalzahlungen mittels Sparlplan-Funktion zu investieren, hier zahlst Du keine Gebühren.

Sparplan- und normal gekaufte Anteile werden in Deinem Depot zusammengelegt. 

[GetBetter]

@stannum

Für die Wiederanlage kannst Du tatsächlich die Sparrate kurzzeitig erhöhen und nach Ausführung wieder auf den normalen Betrag reduzieren. Gerade in der Anfangspahase sind die Beträge auch noch überschaubar so dass es völlig ausreicht diese Wiederanlage 1x jährlich auszuführen.

Noch zu den Konten:

Soweit ich weiß kannst Du sowohl ein Girokonto wie auch ein speziell eingerichtetes Verrechnungskonto (Persönlicher Bereich > Geldanlage > Verrechnungskonto) verwenden. Ich persönlich bin ein großer Freund der erstgenannten Variante. Alle Buchungen im Zusammenhang mit Deinem Depot (Käufe, Verkaufserlöse, Ausschüttungen, Steuern) laufen dann über dieses Verrechnungskonto so dass man jederzeit den vollen Überblick hat und nix im üblichen Girokonto-Rauschen untergeht.

[nmh]

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@Ani.k109  schrieb:

Werden denn im Depot dann die Fondsanteile zusammengelegt, also die der Einmalorder und des Sparplans?

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@Ani.k109:

Herzlich willkommen in dieser Community!

Ja, alle Anteile einer WKN (Wertpapierkennnummer) werden zusammengelegt.

Deine drei Einzelaktien würde ich als kleine Kuriosität behalten. Einerseits kostet der Verkauf unnötige Gebühren, und andererseits kannst Du dann schon mal "im Kleinen" Erfahrungen sammeln, wie Aktien so funktionieren, wie eine Dividendenausschüttung aussieht usw. Vielleicht hast Du sogar die Gelegenheit,  eine der Hauptversammlungen zu besuchen. Einmal im Leben sollte man das erlebt haben. Welche drei Aktien sind es denn?

Viel Erfolg mit Deinen Anlagen!

Viele Grüsse aus München

nmh

[Ani.k109]

Hallo nmh 🙂

Ich habe mir jeweils eine Aktie von der Deutschen Telekom, Deutschen Bank, und Fresenius Medicare geholt. Jetzt wo ich deine Beiträge aus deinem Verzeichnis gelesen habe, würde ich da einiges anders machen.

Auch habe ich durch meinen Kauf gelernt, dass so eine geringe Stückzahl bei dem geringen Kurswert ein absolutes Verlustgeschäft wegen der Spesen bedeutet, das werde ich wahrscheinlich nie wieder rausholen. Ich habe diese drei Trades jedoch gemacht, weil ich am Stichtag für den Erhalt des Wilkommensbonuses drei Trades durchführen musste, naja, hätte ich mal vorher gelesen, denn mein Verrechnungskonto hatte genug Geld drauf.

Nach der Lektüre deiner Beiträge bin ich am überlegen auch mit Kursschwankungen an der Börse zu spekulieren und nicht nur in langjährig liegenlassenden ETFs. Ich bin grade Anfang 30, da ist das Rentenalter noch etwas weiter weg, jedoch sollte ich nicht alles verzocken 🙂 Ich werde heute in Excel eine Tabelle programmieren um Stopkurse und Nachziehkurse eintragen zu können und das etwas beobachten. Mit Office 365 kann man sogar die Aktienkurse automatisiert durch Excel auslesen und muss kein Skript dafür schreiben.

Ich werde berichten und vielen Dank für dein Input, ich hab bis 4:30 noch deine Beiträge gelesen. LG

[nmh]

@Ani.k109:

Ich freue mich sehr, daß Dir meine bescheidenen Beiträge gefallen. Du hast gemerkt: da ist viel Geschwafel dabei, aber im Prinzip ist meine Grundregel: Gewinne laufen lassen und Verluste klein halten. Damit wirst Du an der Börse genau so erfolgreich sein wie ich es seit über 20 Jahren bin. Die ersten Verluste sind die kleinsten.

FMC und Telekom darf man aktuell durchaus kaufen. Beide gehören nicht zu den besten Aktien der Welt, aber trotzdem: warum nicht. Die Aktie der Deutschen Bank würde ich derzeit nicht kaufen.

Das ist aber völlig egal, denn Du hast alle drei nun einmal. Wie gesagt: Es war ein Experiment, und jetzt solltest Du die drei einfach im Depot lassen und beobachten, wie sich solche Papiere verhalten.

Wenn die Hauptversammlung (HV) von einem der drei Titel in Deiner Nähe stattfindet, bitte hingehen! comdirect wird Dich rechtzeitig informieren und Dir die Möglichkeit anbieten, eine Eintrittskarte (gebührenfrei) zu bestellen. Das sind die HV-Termine für 2019:

Telekom: 28.03.2019

Deutsche Bank: 23.05.2019

FMC: 16.05.2019

Die Dividende kommt wenige Tage nach der HV.

Und keine Sorge: den kleinen Verlust mit den drei Aktien wirst Du spielend wieder aufholen, wenn Du einfach weitermachst, zum Beispiel mit Deinen ETF. Und wenn es Dir mal wieder in den Fingern juckt und Du Einzelaktien kaufen möchtest, findest Du in meinen Listen hier in der Community immer wieder Anregungen. Normalerweise lohnt sich das ab 500 oder 1000 Euro pro Aktie (wegen der Gebühren), je nachdem, wie stark die Aktie schwankt.

Wenn Du Einzelaktien kaufst, denke bitte immer an die Verlustbegrenzung mit Stopkursen. Das gilt natürlich nicht für ETF und für Deine drei Einzelstücke.

Weiterhin viel Erfolg,

viele Grüße aus einem stürmischen München

nmh

[Spawn]

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@Ani.k109  schrieb:

Danke für deinen Rat.

Wie sieht es denn aus mit dem größeren Betrag. Soll ich dafür ETFs kaufen und zusätzlich einen Sparplan über die selben ETFs machen, also wollte 70:30 ausschüttend machen. Oder kann man das in einem Sparplan mit einer vorübergehenden Erhöhung machen? Das Geld hatte ich heute Mittag auf das Verrechnungskonto überwiesen, der Sparplan soll das Geld jedoch von meinem Referenzkonto per Lastschrift einziehen. (Notfalls könnte ich natürlich einen Dauerauftrag auf das Verrechnungskonto einrichten).

Ich würde mich über eure Erfahrungsberichte sehr freuen!
Vielend Dank!

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Ich habe heute festgestellt dass, wenn man bei dem Sparplan Lastschrift von einem fremden Konto einstellt, nur der Fehlbetrag abgebucht wird (Sparplan - Deckung Verrechnungskonto = Lastschrift).

Es werden also automatisch die Ausschüttungen wiederangelegt.

[chi]

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@Spawn  schrieb:

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Ich habe heute festgestellt dass, wenn man bei dem Sparplan Lastschrift von einem fremden Konto einstellt, nur der Fehlbetrag abgebucht wird (Sparplan - Deckung Verrechnungskonto = Lastschrift).

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Ah, echt? Interessant!

Löst das Problem mit der Wiederanlage allerdings nicht, weil dann eben auf dem externen Konto Geld liegen bleibt, das eigentlich angelegt gehört.

[Spawn]

Du hast Recht, die Ausschüttungen werden zwar auf den ersten Blick wieder angelegt, aber auf den zweiten Blick wird der Sparplan um die Wiederanlage verringert, es wird also weniger angelegt als gewollt.

[stannum]

Ok, das mit dem Verrechnungskonto habe ich jetzt verstanden, da man das bei der Erstellung des Sparplans als "Abbuchungskonto" angeben kann. 

Was ist jetzt aber das Auszahlungskonto? Hier ist bei mir ein externes Girokonto von der OLB angegeben. Muss ich an dieser Stelle auch mein Verrechnungskonto angeben, damit Ausschüttungen darauf ausgezahlt werden?

Danke schon mal