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Wann setzt die Comdirect den Tagesgeldzins für Bestandskunden auf ein akzeptables Niveau?

Hermannio
Autor ★
4 Beiträge

Warum ist der Tagesgeldzins für Bestandskunden bei der Comdirect weiterhin so extrem niedrig?

Auch bei 2,75% verdient die Comdirect bei der möglichen 1.000.000 EUR Einlage risikolos 12.500 EUR p.a. - bei einem Einlagenreferenzzins von mittlerweile 4%. Solange sich der Tagesgeldzins nicht zumindest in der Nähe des Referenzzinssatzes bewegt, wird weiter Geld abfließen - zum Beispiel zur DKB, die 3,5% auch für ihre Bestandskunden bietet. Eine Marge von 0,5% halte ich für fair. Alles darüber hinaus ist Abschöpfen des Kundenvermögens, das durch Inflation real schrumpft.

 

Ein Kunde, der einmal wechselt (zB zur DKB), kommt mit seinem Geld nicht so schnell zurück.

 

Ich bin enttäuscht, wenn Banken ihre Bestandskunden immer noch so behandeln, dass sie motiviert werden, die Bank zu wechseln. Da ist der Ausdruck "Comdirect First" Kunde fast schon Hohn.

45 ANTWORTEN

ehemaliger Nutzer
ohne Rang
0 Beiträge

Mir wäre jede x-beliebige Bank eigentlich egal jedoch stammt die Bestätigung der Kontoeröffnung bei der comdirect Bank vom 27.07.1998. Dh. es gibt von meiner Seite eine (es klingt lächerlich) emotionale Verbindung.

Aber zu Fakten:

Die Comdirect ist 100% in die Commerzbank aufgegangen hat aber dadurch dass sie eine Online-Bank war keinerlei Kosten für Filialen und teure, beratende Mitarbeiter. D.h. deren Kosten sind vermutlich deutlich niedriger als bei einer Filialbank.

Bei der Commerzbank bekommt man genau wie bei der comdirect 0.75% auf das Tagesgeld, für neues Geld aber 3.5% für 1 Jahr. Und da ist keine Eröffnung einer neuen Kundenbeziehung notwendig. Es reicht dass es "neues" Geld von einer anderen Bank ist.

Die Commerzbank bietet aber im Gegensatz zur Comdirect-Bank Festgeldkonten an und bietet gute 3% auf 12 Monate.

 

Ein kostenloses Girokonto kann man bei der Commerzbank auch ab 700 Euro monatlichem Geldeingang bekommen.

Die Orderkosten liegen für Aktien bei 4,90 + 0,25%, klingt irgendwie bekannt.

 

Gibt es jetzt noch irgendwelche Gründe dass es die comdirect-Bank geben muss? Warum gliedert die Comdirect ihre Kunden nicht in die Commerzbank ein? Dann gibt es nämlich auch die Festgeldanlagen.

 

 

 

 

CurtisNewton
Mentor ★★★
2.906 Beiträge

Wenn ich mir anschaue wie gut das bei der Postbank und der DeuBa läuft zahl ich lieber bei jeder Order einen Euro mehr bevor da irgendwas eingegliedert wird.

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"Die Zukunft hat viele Namen: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für die Furchtsamen das Unbekannte, für die Mutigen die Chance." - Victor Hugo

Vagabond2020
Autor ★★★
66 Beiträge

Hallo in die Runde,

 

ich mache mir es auch hier ganz einfach. Seitdem das Depot der Comdirect für mich als Kleinanleger aufgrund der horrenden Gebühren jegliche Attraktivität verloren hat, fließt jedes überschüssige Kapital einfach zu Trade Republic.

 

Dort bespare ich alle gewünschten Finanzprodukte kostenfrei, kann für einen Euro pro Order auch ein wenig Traden und bekomme nun ab Oktober 4% Zinsen auf nicht investiertes Kapital bis 50.000 Euro. Das reicht mir allemal aus, zumal die Zinsen monatlich gezahlt werden und ich somit noch stärker vom Zinseszins profitieren kann.

 

Dass die Commerzbank - von der Comdirect kann man ja nicht mehr sprechen - kein Interesse an Kleinanlegern mit überschaubarem Vermögen zeigt, ist ihr gutes Recht. Und solange genug Wale den Laden durch ihre Transaktionen und Bareinlagen füttern, wird sich daran auch nichts ändern.

 

Dementsprechend würde ich mich nicht darüber ärgern oder auf Besserung hoffen, sondern wie von vielen anderen Forumsmitgliedern vorgeschlagen, einfach auf die Suche nach einem Anbieter gehen, der meine Ansprüche und Erwartungen erfüllt.

 

Beste Grüße 

 

Martin

Floppy85
Experte ★★★
664 Beiträge

Das ist dein gute Recht, jedoch ist Trade Republic und Commerzbank/Comdirect nicht wirklich zu vergleichen. Einer Bank vorzuwerfen, sie hätte "kein Interesse" an Privatanlegern, weil sie diese für Dienstleistungen zur Kasse bittet, ist in etwas so, wie einem Supermarkt vorzuwerfen, keine Rabatte zu vergeben - besonders an Familien, weil die haben ja angeblich besonders zu knabbern.

Vagabond2020
Autor ★★★
66 Beiträge

Hallo @Floppy85,

 

genau das habe ich doch geschrieben. Die Dienstleistungen, welche mir die Comdirect bietet, einschließlich der sonstigen Serviceleistungen, sind mir die Kosten, die dafür verlangt werden, definitiv nicht wert. 

 

Dahingehend hinkt dein Vergleich ziemlich stark. Wenn Du den Lebensmitteleinzelhandel unbedingt als Vergleich heranziehen möchtest, dann würde ich sagen, dass ich mir die gute Kerrygold-Butter lieber für 1,39 Euro beim Kaufland im Angebot hole als für 1,59 Euro beim Edeka. Dafür mache ich gerne Abstriche bei der Präsentation der Produkte im Supermarkt oder der Anzahl des Personals, das als Ansprechpartner zur Verfügung steht.

 

Ich habe der Commerzbank - von der Comdirect zu sprechen, lohnt sich wie geschrieben m. E. nicht mehr - auch keinen Vorwurf gemacht. Sie bietet ihren Service für einen bestimmten Betrag an - so funktioniert die freie Marktwirtschaft. Meine Beobachtung, dass damit aber eher ein gut betuchtes Klientel mit hohen Anlagevolumina bedient werden soll, ist aufgrund verschiedener Faktoren offensichtlich, beispielsweise die Vergünstigungen bei den Orderkosten für „Premiumkunden“, die höheren Zinsen auf Einlagen, von denen in diesem Thread bereits geschrieben wurde, etc.

 

Für mich als Ottonormalverbraucher und Kleinanleger ist dieses undemokratische Gebaren jedoch nichts. Alle Kunden sollten gleichbehandelt werden. Aus diesem Grund fühle ich mich eben mittlerweile bei Trade Republic deutlich wohler. Auch dort mache ich gewisse Abstriche beim Service - zum Beispiel die fehlende Möglichkeit einer trailing stop loss Order - bezahle dafür aber deutlich weniger Gebühren. Und dass es für die 4 Prozent Tagesgeldzins ausreicht, ein Häkchen zu aktivieren, und man als Bestandskunde nicht erst ein neues Konto eröffnen muss und Gewinne aus Aktienveräußerungen erst umständlich transferieren muss, damit der Betrag als zu verzinsendes Guthaben anerkannt wird, ist deutlich bequemer und kundenfreundlicher. Das kann man m. E. nicht leugnen, oder doch?

 

Wie in meiner ersten Antwort beschrieben, soll sich doch jeder am besten den Dienstleister heraussuchen, der die eigenen Bedürfnisse am besten erfüllt - völlig egal wer das am Ende ist. Auf ein Umdenken der Commerzbank und eine andere Kundenstrategie kann man jedoch lange warten. Die Zahlen - wie heute gesehen - geben dem Vorstand ja schließlich auf bilanzieller Ebene recht.

 

Und ein kleiner Tipp am Ende - keine Anlageberatung -: Wer von den hohen Gebühren der Comdirect profitieren möchte, kann sich ja auch einfach ein paar Anteile der Commerzbank ins Depot legen und von der Dividendenerhöhung profitieren. Das Beste daran ist, dass man dafür sein Depot nicht einmal bei der Comdirect haben muss. Dort wären die Dividenden aufgrund der Ordergebühren - seien es Einmalkäufe oder Sparplanausführungen - anteilig ja schon wieder futsch. 

 

Beste Grüße 

 

Martin

 

Thorsten_
Legende
3.826 Beiträge

@Vagabond2020  schrieb:

Und ein kleiner Tipp am Ende - keine Anlageberatung -: Wer von den hohen Gebühren der Comdirect profitieren möchte, kann sich ja auch einfach ein paar Anteile der Commerzbank ins Depot legen und von der Dividendenerhöhung profitieren. Das Beste daran ist, dass man dafür sein Depot nicht einmal bei der Comdirect haben muss. Dort wären die Dividenden aufgrund der Ordergebühren - seien es Einmalkäufe oder Sparplanausführungen - anteilig ja schon wieder futsch. 


Funfact: Commerzbank-Aktien sind bei der Comdirect im Sparplan nicht zu bekommen (da die Bank nicht ihre eigenen Aktien handeln darf, was sie aber hier tun müsste, um die Kunden mit Bruchstücken zu versorgen) 😉